Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

ζ

Es war mir nicht bewusst gewesen, dass sich meine ermatteten Glieder geregt hatten, doch saß ich, als ich die Augen, von denen mir nicht bewusst gewesen war, dass ich sie geschlossen hatte, wieder aufschlug, auf einem Stein am Ufer der fließenden Pracht, die Hand ausgestreckt, um das Wasser zu berühren, war der Durst in meinem Inneren doch ins Unerträgliche angestiegen.

Ich durfte nicht trinken. 

Wie der federleichte Flügelschlag eines Schmetterlings flatterte diese Erkenntnis durch meine Gedanken, war im nächsten Moment schon vom Winde fortgetragen, doch der Schatten jener Erleuchtung blieb. Eine Erkenntnis musste es sein, spürte ich doch sogleich mit jeder Faser meines Seins, dass sie der hohen Wahrheit entsprach, bittersüßer, dunkler, und doch kostbarer Wahrheit, schwer auf der Zunge, ein Tropfen süßem Silbersirups zwischen dunkler Bitterkeit.

Ich durfte nicht trinken.

Doch aushalten würde ich den Durst nicht können, nicht hier, sitzend an der Pracht des Flusses, mich verlierend in meinem eigenen Spiegelbild, zu groß die unmittelbare Verlockung vor meinen Augen, während mir die Kraft fehlte, ihr den Rücken zu kehren. Sterbliche Schwäche war es, die in meinem Körper lebte, sich an meiner Qual labte und mir letztlich erneut das bringen würde, was mich vor vielen Jahren bereits einmal ereilt hatte.

Behutsam erhob ich mich, meinen Weg, den ich unweigerlich beschreiten würde, herauszögernd, so lang es mir nur möglich sein würde, kämpfend mit dem tauben Verlangen, welches meinen Körper in Besitz genommen hatte, aufbegehrend gegen die Schrecken meiner sorgenden Gedanken.

Ich hatte den stillen Kampf verloren, schon bevor ich ihn ausgefochten hatte, hatte ihn im Regen in meinem zweifelnden Herzen verloren, hatte ihn in den Asphodelien-Feldern, die ich so rüde fortgestoßen hatte, verloren, und war ein drittes Mal gescheitert, als ich den Hügel erklommen und die letzte Pforte so überwunden hatte. 

Das Wasser war kühl, umschmeichelte meine geschundenen, nackten Füße und spülte Staub und Schmutz in Windeseile fern. Schmutzig fühlte ich mich, doch die Herrlichkeit der dunklen Fluten trieb Zweifel an ihre Aufrichtigkeit fort, meine Bedenken trug das Wasser mit sich hinweg, ein letzter Wunsch, umzukehren auf meinem Pfad ohne Wiederkehr, wurde in mir wach. 

Doch auch dieser Wunsch löste sich in Nichts auf, einmal berührt von den dunklen Wellen, und ich setzte behutsam einen Fuß vor den anderen, trat tiefer in die göttliche Pracht. Seicht war sie am Ufer, doch nässte schnell den kaum getrockneten Saum meines weißen Totengewandes. Es schien zu verfließen in den Herrlichkeiten des Wassers, und blieb mir nur noch einen Moment treu.

Still ging ich weiter, viel breiter war der dunkle Fluss, als er mir anfangs erschienen war, breit und tief, sodass er schon nach nur wenigen Schritten meine Beine umspielte und an den sich auslösenden Enden meines Gewandes. Immer tiefer lockte er mich in seine herrlichen Fluten, allzu willig folgte ich seinem Ruf, der alles wurde, was mir im Geiste erhalten blieb. Einem Pfad, so erschien es mir im Stillen, folgte ich, den vor mir bereits Tausende gegangen waren, und Tausende würden mir nachfolgen, doch auch dieser Gedanke fand kein Ende mehr, sondern löste sich im Nichts auf, während das Wasser um meine Hüften floss.

Das andere Ufer war fern, zu jenem, welches ich hinter mir zurückgelassen hatte, sah ich nicht zurück, denn nichts in mir verlangte noch nach Schilf und Hügeln, Regen und Asphodelien, nichts in mir hatte je etwas anderes begehrt als die kühlen Fluten der göttlichen Stille, nichts anderes als die wundersame Gnade des Vergessens. 

Die Wellen flossen sanft über meine Schultern, sie flossen mit meinen Gewändern. Beinahe erschien es mir, als könnten meine spielenden Finger die wogenden Fluten lenken, törichter Irrglaube, der mich wieder in Besitz zu nehmen wagte, doch Irr und Glaube wichen Leere, als das Wasser über meine fest versiegelten Lippen strich.

Nun drehte ich mich doch ein letztes Mal um, eine Verabschiedung wollte ich den Ufern, von denen ich kam, nicht schuldig bleiben, nur ein Blick sollte es sein, beschloss ich noch, ohne zu wissen, wem genau dieser Blick gelten sollte, verlorenes Wissen, welches ich auch nie benötigen sollte, denn bevor mir ein letzter Blick auf das Ufer vergönnt war, brachen Boden und Halt unter mir fort.

Stumm schluckten die Fluten mich, wogende Wellen schlossen sich über mir, doch meine Lippen blieben verschlossen, sosehr das kühle Nass auch um Einlass auf diesem Wege bat. Mein Körper sank, sank tiefer, und ich spürte meine Gewänder sich, den Fluten ergeben, auflösen, spürte, wie Wasser mein Haar kämmte und Schmutz und Unreinheit von mir spülte, Schuld vergab und Erinnerungen löste.

Ein tiefer Frieden ließ mich wohlig seufzen, bleierne Müdigkeit kroch durch meine Glieder, während ein letzter Funken wacher Lebendigkeit mich durchzuckte, als die dunklen Fluten ihre Bitten gewährt, Einlass auf meine Zunge gegeben fanden und ein leises Prickeln, welches alsbald dem Nichts wich, den Geschmack nach Metall aus meinem Munde spülte.

Dann löste Leere meine Lebensgeister auf, schob sich an die Stelle dunkler Erinnerungen und heller Freunde, deren Namen und Geschichten ich einst gekannt hatte, doch nun gingen sie fort, und ich ließ sie ziehen, erlaubte dem friedvollen Schlaf, meinen Geist zu erfassen.

Und mein zurückgebliebener Körper löste sich auf in Lethes Fluten, die meine wurden, versank in ihren Tiefen, verschwand im Nimmersein und wurde nie wieder gesehen.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro