Ungewollte Gäste
Wir hatten uns getrennt, nachdem wir Smillas Café verlassen hatten. Hákon und Runa wollten noch ein Geschenk für einen gemeinsamen Freund finden, den die anderen nicht so gut kannten. Pia und ich hatten uns mit Blicken verständigt und mussten nun ‚dringend' etwas kaufen. Wir sagten nicht genau was, wir wussten nämlich nicht genau, was wir überhaupt tun wollten, aber wir wollten, dass Sophia und Liam etwas Zeit allein verbrachten.
Kaum waren wir hinter der Straßenecke verschwunden und 100 Meter gegangen, brachen Pia und ich in Gelächter aus. Liam mochte Sophia auch. Zumindest vermuteten wir beide das aufgrund des Blickes, den er ihr zugeworfen hatte.
Nachdem wir uns beruhigt hatten, suchten wir nach einem interessanten Geschäft. Es dauerte keine fünf Minuten, bis wir beide begeistert ein kleines Geschäft betraten. Hinter der kleinen Kasse saß eine junge Frau auf einem Stuhl und löffelte gerade eine Schale mit Müsli. Als wir eintraten stellte sie die Schale ab und trank noch schnell einen Schluck Wasser. Dann kam sie freundlich lächelnd auf uns zu. „Wie kann ich euch helfen?", fragte sie. „Mein Onkel gibt bald einen Ball und ich, nein wir bräuchten Ballkleider.", sagte Pia. Die Verkäuferin nickte und führte uns zu ein paar Kleidern.
„Was für ein Ball? Und wieso brauche ich auch ein Ballkleid?", raunte ich Pia im Gehen zu. „Mein Onkel hat ein Unternehmen und zweimal im Jahr gibt er einen Ball. Und ich habe beschlossen, dass du auch eingeladen bist. Mein Onkel hat sicher nichts dagegen. Er hat gesagt, wenn ich eine Freundin hätte, die ich einladen würde, dürfte ich sie gerne einladen. Und da habe ich gerade an dich gedacht.", erklärte sie mir flüsternd. Ich starrte sie an. „Ähm... Wir sind also Freundinnen?", fragte ich leise. Pia grinste: „Aber natürlich" Sie zog mich in eine kurze Umarmung, dann wandten wir uns zu den Kleidern um, die die Verkäuferin uns gezeigt hatte. Die junge Frau hatte uns inzwischen wieder allein gelassen.
Pia schaute die Kleider durch, ich starrte sie immer noch an. „Und wieso hast du nicht Runa oder Sophia gefragt. Ich meine, du kennst die beiden doch schon viel länger und mich erst seit heute...." „Mein Onkel ist mit Runas Tante verheiratet. Sie kommt daher sowieso. Naja, daher kennen wir beide uns auch schon ewig. Und Sophia? Holly, sie ist die Enkelin des Königs und die Königsfamilie ist selbstverständlich auch eingeladen. Die wichtigsten Personen Islands und noch ein paar ausländische Gäste werden kommen. Und ich habe das Gefühl, dass wir beiden echt super Freundinnen werden können, auch, wenn wir uns beide erst seit heute kennen." „Danke für die Einladung.", ich lächelte. „Gerne."
Auch ich schaute mir jetzt die Kleider an. Sie waren wirklich wunderschön. Fast alle waren Bodenlang und die meisten sahen sehr feierlich aus. Sie waren nach Farben sortiert. Pia und ich hatten beide die gelben übersprungen. Gelb stach sich meistens zu sehr mit blonden Haaren. Ich durchforstete gerade die blauen Ballkleider, Pia die violetten. Ich betrachtete das nächste Kleid und zog den Bügel von der Stange. „Pia. Dein Kleid.", sagte ich und zwinkerte ihr zu. Sie staunte und kam auf mich zu. Ihre Hand strich über den Stoff. Sie bewunderte das Kleid, ohne Frage. „Es ist wunderschön. Wenn es passt, dann nehme ich es. Wart Holly, ich glaube da ist auch das perfekte Kleid für dich.", sie verschwand wieder zu den violetten Kleidern und ich hängte das Kleid schon einmal in eine der zwei Umkleidekabinen. Als ich mich umdrehte sah ich eine breit grinsende Pia, die ein violettes Kleid hielt. Ich konnte nicht anders, mit klappte der Unterkiefer herunter.
„Anprobieren?", fragten wir gleichzeitig. Kurz lachten wir, dann verschwand jede von uns in einer der Umkleidekabinen. Fünf Minuten später standen wir nebeneinander vor einem großen Spiegel. Die Kleider saßen perfekt, nur der Träger von Pias musste ein klein wenig verkürzt werden. Die Verkäuferin versicherte uns, dass das nur fünf Minuten dauern würde. Wir zogen uns wieder um und gaben der jungen Verkäuferin die Kleider.
Das umnähen dauerte sogar weniger als fünf Minuten, denn nach fünf Minuten standen Pia und ich bereits wieder auf der Straße mit den Kleidern in der Tasche. Ich gab meins an Pia, sie wollte schnell nach Hause teleportieren, um die Kleider dort aufzuhängen, sonst würden sie nur zerknittern. Während sie weg war kaufte ich mir bei einem Bäcker ein belegtes Brötchen und aß es auf einer Bank in der Fußgängerzone.
Eine Viertelstunde später tauchte Pia wieder neben mir auf. Ich erschrak mich kurz, als sie mir von hinten eine Hand auf die Schulter legte.
Gemeinsam machten wir aus auf den Rückweg zu Smillas Café. Wir wollten uns davor wieder treffen und Pia und ich waren schon spät dran. Die anderen vier warteten bereits auf uns, als wir um die Ecke bogen. Runa stand müde an Hákon gelehnt und Sophia unterhielt sich leise mit Liam. Ich lächelte, als ich die beiden so vertraut sah und Pia zwinkerte mir unauffällig zu.
„Wir sind da! Wir können jetzt zurück!", sagte sie. Sophia und Liam zuckten zusammen und vergrößerten erschreckt den Abstand zwischen sich. Runa murmelte nur ein ‚Na endlich...' und Hákon lächelte uns an.
Wir teleportierten uns zurück zu Sophia nach Hause. Hákon nahm Runa sacht in die Arme und erklärte uns, dass er sie besser nach Hause brachte. Wir nickten verständnisvoll und auch Pia und ich verließen das Haus. Liam und Sophia konnten nun in Ruhe weiter miteinander reden.
„Der Ball ist in vier Wochen am Samstag. Hier, meine Adresse. Komm zu mir, dann machen wir uns gemeinsam zurecht.", Pia gab mir einen Zettel und umarmte mich. Dann war sie auch schon verschwunden.
Vier Wochen später stand ich vor einem kleinen Haus am Rande einer Kleinstadt. Ich klingelte und Pia öffnete mir. „Hey Holly! Halt dich bei mir fest, wir haben das hübsch machen zu meinem Onkel verlegt.", begrüßte sie mich. Ich umarmte sie kurz, dann griff ich die mir angebotene Hand und Pia teleportierte mit mir.
Wir landeten in einem Schlafzimmer. Am Kleiderschrank hingen unsere Kleider. Stumm sprachen wir uns ab und zogen uns um. Danach machten wir einander zurecht. Pia war wirklich gut. Sie steckte mir meine Haare hoch und ließ hin und wieder ein paar Strähnen heraushängen, die sie danach noch lockte. Sie trug mir dezentes Make-up auf. Das einzig auffällige war der blasslila Lidschatten, passend zu meinem Kleid. Danach war ich daran, sie zu Recht zu machen. Die Frisur war nicht schwer. Ich steckte ihre Haare seitlich zusammen. Auch sie bekam nur dezente Schminke. Als wir uns am Ende im Spiegel betrachteten, waren wir zufrieden mit unseren Leistungen.
Vorsichtig gingen wir hinunter in den Festsaal. Das Haus von Pias Onkel war groß.
„Pia, Liebes!", begrüßte seine Frau uns im Saal, „Und du musst Holly sein. Ich freue mich, dich kennen zu lernen." Die beiden Gastgeber waren sehr nett und wir mussten nicht mehr lange warten, bis die ersten Gäste eintrafen. Es war die Königsfamilie.
„Bitte sag nicht, dass ich die Enkelin des Königs bin. Nur Ejana und Sophias Familie wissen davon.", raunte ich Pia zu. Sie nickte.
„Seine Majestät, König Nathaniel und seine Gemahlin, ihre Majestät Königin Ejana. Prinzessin Marja mit ihrem Gemahl Luzifer. Prinz Kjartan. Prinzessin Asti mit ihrer Familie.", wurden sie angekündigt. Ich stellte mich gerade hin und knickste, als mein Großvater den Raum betrat. Er ging an uns vorbei und begrüßte direkt Pias Onkel. Ejana lächelte mir kurz zu, als sie an mir vorbeiging. Marja und ihr Mann würdigten uns nicht eines Blickes. Kjartan nickte jedem höflich zu. Dann kam Astis Familie. Sophia umarmte uns und Asti streichelte über meinen Arm. Angus schüttelte unsere Hände. Ben, der übers Wochenende vorbeigekommen war, hatten sie zu Hause gelassen, er würde auf Dan aufpassen.
Es kamen immer mehr Gäste. Irgendwann wurde Musik aufgespielt und die Leute begannen zu tanzen.
Pia und Runa waren beide aufgefordert worden und Sophia tanzte schon seit längerem mit Liam, den sie als Begleitung mitgebracht hatte, als mich jemand von hinten ansprach. „So einsam?"
Ich erschrak und drehte mich um. Hinter mir stand Tim in einem Anzug. Ich musste unwillkürlich lächeln. „Jetzt nicht mehr."
Ich fragte gar nicht nach, wieso er hier war. Hier waren so viele Leute, dass ich das Fragen schon aufgegeben hatte.
Tim bot mir seine Hand an. Ich nahm sie und er führte mich auf die Tanzfläche. Nach einer Weile flüsterte er in mein Ohr: „Ich hätte nie gedacht, dass du lila tragen würdest..." „Ich glaube, Mary würde es gefallen.", antwortete ich ihm.
Natürlich gefällt es mir, wenn du lila trägst, Holly. Die Farbe steht dir übrigens. Solltest du öfters tragen, wenn du mich fragst.
Ich lächelte leicht, als ich Marys Stimme in meinem Kopf hörte. ‚Danke' antwortete ich ihr still.
Tim drehte mich und ich musste Lachen. Als ich ihn wieder ansah hörte das Lachen jedoch aprubt wieder auf. „Was ist? Wieso bist du so ernst?", fragte ich verwirrt. Er beugte sich zu mir und hauchte leise in mein Ohr: „Da vorne ist Abraxas Malfoy mit seiner Frau." „Nein, oder?", doch die Frage war überflüssig. Im Tanz hatten wir uns gedreht und ich hatte ihn gesehen, er uns jedoch nicht. „Lass uns von hier verschwinden Tim.", murmelte ich. Er nickte und nach dem Lied verließen wir die Tanzfläche. Tim gab noch seiner Mutter Bescheid, dann verließen wir das Gebäude.
„Zu dir oder zu mir?", fragte er leise und ich musste unwillkürlich kichern. „Zu mir.", antwortete ich grinsend, griff nach seiner Hand und teleportierte uns zu mir. Wir landeten im Wohnzimmer.
„Du beherrschst Mikrovolant?", fragte Tim plötzlich. Ich zuckte zusammen. Ich hatte vergessen, dass Tim bisher nicht wusste, dass ich ein Halbengel war. „Ich...", fing ich an, doch plötzlich bemerkte ich etwas, „Woher weißt du, dass das eben Mikrovolant war?" „Ich bin ein Halbengel.", nuschelte Tim.
Mein Atmen beschleunigte sich. Dann drehte ich meinen Kopf zur Seite und entblößte die Federzeichnung. „Du auch?", Tim hatte sich leicht erschrocken. Ich nickte und kaute auf meiner Unterlippe herum. Diese Angewohnheit teilte ich mir mit Sophia.
Ich hatte den Blick gesenkt, so sah ich nicht, dass Tim auch mich zu trat. Er legte einen Arm um meine Taille. Mit der freien Hand hob er mein Kinn an, sodass ich ihm in die Augen sah. „Hey, du musst dich nicht schämen, dass du es mir nicht gesagt hast. Ich habe es dir ja auch nicht gesagt, oder?", flüsterte er. Ich musste nickten und fiel ihm um den Hals. Aus einem mir völlig unbekannten Grund fing ich plötzlich an zu schluchzen. Tim strich mir eine Weile über den Rücken. Irgendwann hob er mich sanft hoch und trug mich in mein Schlafzimmer. Ich weiß nicht, wie er es gefunden hat, ich glaube er hatte es einfach dort vermutet. Sanft legte er mich auf dem Bett ab und zog mir die hohen Schuhe aus. Dann legte er sich neben mich und nahm mich in den Arm.
Ich konnte mich nicht mehr erinnern, wann ich eingeschlafen war, als ich am nächsten Morgen aufwachte. Tims Arme lagen immer noch schützend um mich. Mein Kopf lag auf seiner Brust und ich atmete seinen Geruch ein. Als ich aufsah, sah ich, dass er bereits wach war. „Morgen.", nuschelte ich leise. „Morgen Holl", antwortete er. Ich kuschelte mich an ihn, ichdachte im Moment nicht im Traum daran aufzustehen. Ich hörte Tim leise lachen. Seine Hand strich mir übers Haar.
„Wieso hast du gestern Abend eigentlich geweint?", fragte er nach einer Weile des Schweigens. „Ich weiß es nicht Tim, aber ich wüsste es auch zu gerne.", ich musste kichern und er stimmte mit ein. Nach einer Weile wurde ich wieder ernst. „Wann warst du eigentlich das letzte Mal in England?", fragte ich. „Letzten Sommer. Du?" „Anfang des Jahres... Es hat sich so viel verändert... Sie alle hassen jetzt Jo... Marlene wird bald Caradoc Dearborn heiraten. Alice und Frank sind inzwischen verheiratet, ebenso Lily und James... Sirius würde niemals Heiraten... Und Remus ist sofort weg, als er mich gesehen hat..."Ich schluchzte schon wieder los.
Tim zog mich ein Stück hoch, sodass unsere Köpfe jetzt auf derselben Höhe lagen. Er beugte sich über mich und flüsterte: „Ach Holl... Dort drüben herrscht Krieg...Wir sind quasi davor geflohen... Und Remus... Er mag dich glaube ich immer noch sehr, aber er ist zu stur sich das einzugestehen... Und Jo... Du hast noch Kontakt zu ihr, die anderen nicht. Außerdem hast du ihr am nächsten gestanden... Die anderen haben sich nach ihrer Hochzeit mit Black verarscht gefühlt..." Ich zuckte wortlos mit den Schultern. Noch immer schimmerten Tränen in meinen Augen. Tim wischte eine Tränenspur von meiner Wange und küsste mir sanft die Stirn. Augenblicklich kehrte wieder ein Lächeln auf meine Lippen und in meine Augen zurück.
„Tim?", fragte ich vorsichtig. „Ja?", entgegnete er. „Wollen wir uns versprechen, dass wir auf ewig Freunde bleiben? Ich will dich nicht verlieren... Ich will nicht noch einmal so etwas erleben wie nach meinem Streit mit Jo..." Bei der Erinnerung lief wieder eine Träne meine Wange hinunter. Schnell wischte Tim sie weg. „Hey Holl, selbstverständlich werden wir auf ewig Freunde bleiben! Versprochen!" Ich lächelte: „Versprochen!"
Beruhigt ließ ich mich nach hinten in Kissen fallen. Tim hatte seinen Kopf aufgestützt und sah mich an. Ich musste kichern und zog ihm seinen stützenden Arm weg. Er fiel neben mich aufs Bett und musste loslachen. Jetzt konnte auch ich mich nicht mehr zurückhalten und brach in schallendes Gelächter aus.
Fast hätten wir vor lauter Lachen die Türklingel nicht gehört. Erschreckt fuhr ich hoch und sah Tim an. Er zuckte mit den Schultern und half mir auf. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich noch immer mein Ballkleid von gestern Abend trug. Ich sah wieder zu Tim, der verschmitzt lächelte. Ich schüttelte bloß den Kopf und er ging hinaus. Schnell zog ich mein Kleid aus und schlüpfte in eine Hose und eine Bluse. Dann rannte ich Tim hinunter ins Erdgeschoss. Er wartete vor der Haustür.
Ich biss mir auf die Lippen. Ich hatte keine Ahnung, wer dort vor der Tür stand, aber nachdem ich Malfoy gestern Abend gesehen hatte, hatte ich irgendwie etwas Angst. Ich griff nach Tims Hand und er drückte sie ermutigend. Vorsichtig öffnete ich die Tür einen Spalt breit.
„Wer ist da?", fragte ich leise. „Sophia Jana Casement-Snowflake. Kann ich reinkommen Holly?", antwortete es von draußen. Ich zog die Tür weiter auf und Sophia fiel mir in die Arme. „Wieso bist du gestern einfach so verschwunden?", sie hob den Blick und stockte, „Äh... Hallo Tim?" „Hallo Sophia.", sagte Tim hinter mir. Ich sah zu ihm und errötete leicht. Dann führte ich Sophia ins Wohnzimmer, Tim folgte. Wir setzten uns auf die Couch und Sophia in den Sessel. Fragend sah sie uns an und ich sammelte mich kurz, dann ergriff ich das Wort.
„Gestern auf dem Ball von Pias Onkel... Wir haben Abraxas Malfoy dort gesehen... Er ist... Er ist einer von den Todessern... und wir... wir...", meine Stimme versagte und ich sah bittend zu Tim. Er lächelte mich mitfühlend an und legte seine Hand versteckt auf meinen Rücken. Dann fuhr er fort: „Malfoy ist einer der Todesser... Wir haben Angst bekommen. Wir dachten immer, hier in Island seien wir vor dem Krieg in England sicher... Wir wollten nicht von Malfoy erkannt werden und sind deshalb weg. Wir hätten dir Bescheid geben sollen... Tut uns leid..."
Sophia lächelte. „Ach ist doch jetzt auch egal! Holly ich muss dir was erzählen!" Sophia war glücklich und etwas aufgedreht. Ich musste lachen. Tim hingegen sah etwas verwirrt aus. „Liam hat mich geküsst!", rief Sophia. Ich quietschte auf und fiel ihr um den Hals. „Herzlichen Glückwunsch!"
„Wer ist Liam?", fragte Tim deutlich verwirrt. „Liam Breá. Er war mit mir auf der A.o.A. kommt aber ursprünglich aus Irland. Und... naja wir sind seit gestern zusammen.", Sophias Wangen waren leicht errötet und sie strahlte. Ich sah in ihren Augen, wie sehr sie sich freute. „Na dann auch von mir herzlichen Glückwunsch, Sophia." Meine Cousine bedankte sich höflich und stand auf.
„Ich geh dann mal wieder nach Hause... Viel Spaß euch beiden noch...", Sophia zwinkerte und verließ mein Haus. Etwas perplex starrte ich ihr hinterher. Dann zuckte ich mit den Schultern und lehnte mich an Tim. Sanft legte er seine Arme um mich und ich schloss die Augen.
Als ich wieder aufwachte duftete es nach Essen. Tim war verschwunden. Ich stand auf und ging in die Küche. Dort stand Tim am Herd und hielt einen Kochlöffel in der Hand. Ich lehnte mich an den Türrahmen und beobachtete ihn.
„Was gibt's denn Gutes?", fragte ich nach einer Weile, „Duften tut es schon einmal himmlisch."
Tim drehte sich um und lächelte. „Kartoffeln und Lendchen.", antwortete er. Mir klappte der Mund auf und ich stieß mich vom Türrahmen ab. Langsam kam ich auf ihn zu. „Wow, womit hab ich denn so etwas Gutes verdient? Das letzte Mal gab es das an Weihnachten als Dad noch lebte...", ich war überrascht. Tim zog mich zu sich und ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter. „Wieso solltest du es nicht verdient haben? Du schlägst dich hier allein durchs Leben.... Außerdem will ich meiner besten Freundin auch mal einen Gefallen tun.", antwortete er. Ich wurde rot. Gerade noch so konnte ich verhindern, dass sich meine Haare rosa färbten. Due die Spitzen veränderten ihr Farbe.
„Danke.", flüsterte ich und gab Tim zum Dank einen kurzen, freundschaftlichen Kuss auf die Wange.
Tim konnte wirklich gut kochen. Das Essen schmeckte hervorragend. Ich konnte ihm gar nicht genug danken. Er lachte, zu Recht, denn ich glaubte, es muss lustig gewesen sein, da ich mich alle fünf Minuten bei ihm für das leckere Essen bedankt hatte.
Am späten Nachmittag verabschiedete sich Tim von mir. Er wollte nach Hause, seine Eltern würden sich sicherlich bereits große Sorgen machen.
Ich schloss die Haustür hinter ihm und ging ins Wohnzimmer. Ich setzte mich im Schneidersitz vor den Kamin und griff nach meiner Gitarre. Ohne zu überlegen fing ich an, ein Lied zu spielen. Es dauerte eine Weile, bis ich merkte, welches Lied ich überhaupt spielte. Es war eins der neusten Lieder von den Blue Wings, einer der populärsten Bands in der Engelwelt. Das Lied, das ich unbewusst angefangen hatte zu spielen, hieß Lonely Angels. Ich spielte den Refrain und sang leise mit.
„We are lonely Angels, searching for love. But if we stay realistic, it will not work. We'll always starve... for love. We'll always starve... for love."
Irgendwie mochte ich das Lied, auch wenn es etwas Melancholisches hatte. Ich spielte die letzten Akkorde und starrte schweigend ins Feuer.
We'll always starve... for love.
So viele von meinen allen Freunden waren schon verheiratet... Jo war sogar schon schwanger und ich? Ich war immer noch Single und wie es aussah würde sich das in Zukunft auch nicht ändern.
Ich seufzte und stand auf. Wahrscheinlich gab es irgendwo da draußen jemanden, der zu mir passte. Ich musste ihn nur noch finden.
Ich ging in die Küche, schaltete aus Gewohnheit das Radio ein und stellte mich ans Fenster. Draußen stoben dicke Flocken am Fenster vorbei. Man konnte kaum glauben, dass es schon Mitte Februar war. Oft hatte ich das Gefühl, der Winter konnte nicht noch schneereicher werden, doch dann wurde ich eines besseren belehrt. Wenn ich eine Sache in dem halben Jahr, dass ich nun schon in Island verbrachte, über Island gelernt hatte war es folgendes:
Die Natur Islands war unberechenbar.
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Heyo!
Für alle, die schon wieder Schule haben: Viel Spaß!
Für alle, die noch Ferien haben: Erholt euch noch gut!
Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen! Ich würde mich über Kommentare freuen.
Die beiden Bilder der Ballkleider habe ich von:
Lila: http://ecx.images-amazon.com/images/I/81pVfhzAeoL._UY679_.jpg
blau: http://www.traum-kleider.com/images/products/PDMA0742/PDMA0742.jpg
bis bald!
eure Niki
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10 facts about me
Ich wurde von storys-are-my-life und honeywe getaggt.
1. Your Nickname
Nennt mich Niki, auch wenn es nicht mein echter Name ist.
2. Your eye colour
So ein blaugraugrün mit ein paar braunen Flecken.
3. your hair colour
Blond
4. One fact about you
Ich will Lehrerin werden
5. favourite colour
So ein richtig schönes Royalblau
6. favourite place
Eine wunderschöne, alte Bibliothek. So wie die österreichische Nationalbibliothek, auch wenn ich diese nur von Fotos kenne, aber ich will da unbedingt mal hin.
7. favourite celebrity
J. K. Rowling, Domen Prevc, Ole Einer Bjoerndalen, Noriaki Kasai
8. favourite animal
Schwer zu sagen... Vielleicht ein Adler oder eine Eule. Vielleicht aber auch eine Katze.
9. favourite song
Dear Darlin von Olly Murs, Vivs la Vida von Coldplay und immer mal wieder ein paar andere
10. favourite book
Harry Potter von J.K.Rowling, Erebos von Ursula Poznanski, Die Schatten von London von MaureenJohnson
Ich tagge
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