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Morde

21. Februar 1946 - 14. Januar 2016

Alan Rickman ist heute im Alter von 69 Jahren gestorben. Er war ein großartiger Schauspieler, den wir alle mindestens durch seine Rolle als Severus Snape in den Harry Potter Filmen gekannt haben.

Mein Beileid und Mitgefühl an seine Verwandte, Freunde und Bekannte, die um ihn Trauern.

Ruhe in Frieden Alan Sidney Patrick Rickman.

Dieses Kapitel ist für dich.


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Es war der 1. April. Den Artikel in der Zaubererzeitung hielt ich zuerst für einen Scherz, doch bald wurde mir klar, dass es kein Aprilscherz war. Mit solchen Sachen machte man keine Scherze und ich bekam die Nachricht kurz darauf auch noch über einen anderen Weg vermittelt.

Der Artikel lag noch tagelang auf dem Küchentisch. Ich konnte ihn nicht in den Müll schmeißen. Ich war zu geschockt. Aber der Artikel rief mir das Ereignis auch jedes Mal wieder ins Gedächtnis. Und alle Erinnerungen an sie...

Mordserie in England geht weiter – Mörder können nicht gefasst werden

Am Morgen des 30. März wurde in einer Londoner Seitenstraße die Leiche einer jungen Frau aufgefunden. Der Tatort deutete auf ein Zaubererduell hin. Die Todesursache der jungen Frau war der unverzeihliche Todesfluch.

Am späten Abend konnte die Leiche durch eine Bekannte identifiziert werden. Bei der Toten handelt es sich um die junge auszubildende Heilerin Malaika Lolimba. Sie war eine starke Gegnerin der Mördergruppierung, die sich laut Informationen unserer Zeitung ‚Todesser' nennt.

Freunde und Verwandte trauern um die junge Frau.

Ich hätte ahnen müssen, dass jemand von ihnen früher oder später ermordet werden würde. Ich glaube, ich habe es einfach die ganze Zeit aus meinem Kopf verdrängt. Ich wollte nicht in Angst um sie alle leben. Doch jetzt war diese Angst auf einmal da. Stärker, als jemals zuvor. Wie lange würde es dauern, bis es die nächste Person treffen würde?

Marlene hatte mir am Abend des 1. April einen Patronus geschickt. Malaika war tot.

Am darauffolgenden Tag hatte ich eine Verabredung mit Ejana. Seit dem Ball von Pias Onkel hatte ich Fortschritte gemacht. Ich hatte jetzt mehr mit Engeln zu tun und integrierte mich gut. Pia sagte immer, man merke mir gar nicht mehr an, dass ich nicht hier in Island geboren wurde. Auch meine Unterrichtsstunden mit Ejana hatten mehr gebracht. Inzwischen kannte ich die Geschichte, wie unsere Familie die Königsfamilie wurde, hatte mehrere Stunden in Etikette und Politik, nicht zu vergessen die praktischen Stunden in Magie der Engel.

Ejana kam pünktlich, wie nicht anders von ihr zu erwarten. Ich hatte mir elegante Kleidung angezogen und mir meinen Pelzmantel übergeworfen. Ejana würde mich zum zweiten Mal in den Palast bringen.

Zwar war ich schon öfters im Palast, aber bisher hatte Ejana mich nur einmal mitgenommen. Die anderen Male war ich mit Sophia oder Asti dort.

Ejana bot mir ihren Arm an und, obwohl ich auf alleine hätte teleportieren können, nahm ich ihn an. Ich wusste nicht genau, an welchen Ort Ejana mich dieses Mal bringen wollte.

Wir landeten in einem lichtdurchfluteten Salon. Ejana bedeutete mir Platz zu nehmen. Sie selbst setzte sich in einen Sessel. Ich nahm auf einem Sofa ihr gegenüber Platz.

„Du wirst gleich jemanden kennenlernen. Sie ist die Assistentin von Richard. Bis du so weit bist, den Thron anzunehmen, wirst du ihnen zu Seite stehen. Ich kann dir leider keine offizielle Stelle geben. Nathaniel denkt, ihr alle wärd in England. Dein Vater war ja auch nicht immer hier. Es ist besser so, glaube mir.", erklärte sie. Ich nickte. Ich verstand es gut und hatte wenn ich ehrlich war auch nichts dagegen, keine feste Bürozeiten zu haben.

Es klopfte an der Tür und eine Dienerin trat ein. „Eure Majestät, Ihr Gast ist nun da.", sagte sie nachdem sie geknickst hatte. Ejana nickte: „Sie können sie rein lassen, Riva." Die Bedienstete, die anscheinend Riva hieß, nickte und verschwand wieder. Keine Minute später öffnete sich die Holztür erneut und eine Person trat ein.

„Guten Tag, eure Majestät.", begrüßte sie Ejana mit einem Knicks. „Guten Tag.", antwortete Ejana, dann wandte sie sich an mich, „Holly, darf ich dir Richards neue, vertrauenswürdige Sekretärin vorstellen. Ihr Name ist..." Ich unterbrach sie. „Ich kenne sie, Ejana." Langsam ging ich auf den Gast zu. „Rosalie Belle Lancester.", lachend umarmte ich die Blondie. Auch Rosie musste Lachen. „Merlin! Holly! Was machst du denn hier?", rief sie und erwiderte die Umarmung. Mein Blick wanderte zu Ejana. Sie lächelte und nickte leicht.

Rosie und ich setzten uns auf das Sofa und Ejana begann zu reden. „Mir war nicht bewusst, dass ihr euch kennt. Jedoch... Holly versteht sich sehr gut mit meiner Enkelin Sophia. Deshalb wohnt sie seit einem halben Jahr hier in Island. Ich finde es schön, dass Holly nun jemanden hier hat, der auch wie sie ist."

Ich lächelte. Mir war die Bedeutung von Ejanas Lüge klar. Ejana war immer aufrichtig und jetzt hatte sie sogar für mich gelogen. Ich würde mich nachher bei ihr dafür bedanken, beschloss ich.

Rosie hatte magische Wesen studiert mit Schwerpunkt auf Engel. Sie erzählte, dass sie genau diesen Schwerpunkt gewählt hatte, weil Engel in Hogwarts nie unterrichtet worden waren. Ich verstand was sie meinte. Wir hatten viel über die verschiedensten magischen Wesen gelernt, aber Engel standen nie auf dem Lehrplan.

„Wie ist die Lage dort drüber?", fragte ich irgendwann. Rosie biss sich auf die Lippe: „Nicht gut. Malaika ist ermordet worden. Hast du das mitbekommen? Es war drei Tage nach meiner Abreise. Fine hat es mir Vorvorgestern Mittag erzählt." Ich nickte traurig.

Rosie ging bald wieder. Sie hatte zu arbeiten.

„Danke Ejana, dafür, dass du für mich gelogen hast.", sagte ich und umarmte sie kurz – sie war ja immer noch die Königin. Sie lächelte mich an: „Bitte, Holly. Ich will nicht, dass du die Wahrheit verrätst, wenn du es nicht willst. Immerhin ist die Wahrheit sehr gefährlich."

Ich nickte. Ich wusste wie sie es meinte.

Ende April besuchte ich Rosie und Richard. Als ich das Büro betrat, bemerkte ich die angespannte Stimmung sofort.

„Was ist passiert?", fragte ich und nahm auf dem Stuhl vor Rosies Schreibtisch Platz. Richard hob den Kopf. „Die Lage verschlimmert sich Tag für Tag. Die Todesser werden immer brutaler und gewinnen an Macht. Sie ziehen immer mehr Leute auf ihre Seite und es sind längst nicht mehr nur Hexen und Zauberer. Es gibt Gerüchte, dass mittlerweile sogar Vampire unter den Anhängern sind." „Andauernd werden Leichen gefunden. Allein diese Woche waren es schon drei.", meinte Rosie. Ich musste schlucken. Es war erst Donnerstag und es gab schon drei Tote. „Ist bekannt, wer?", fragte ich leise. Ich hatte Angst. So viele meiner Freunde waren im Widerstand. Sie lebten gefährlich...

Rosie biss sich auf die Lippe und zog ein Notizbuch zu sich. Sie blätterte ein paar Seiten um, dann nickte sie. „Ein gewisser Rupert Albrecht, mugglestämmiger Familienvater aus Leeds. Dann...", Rosie sah mich an, dann sah sie zu Richard, „Richard, ich glaube deine Sohn sollte das auch wissen..." Richard stand auf und sah über Rosies Schulter. Dann nickte er und verließ kurz das Büro, um Tim zu holen.

Ich stand auf. „Was? Was soll Tim auch wissen? Wer... Wer von ihnen ist tot? Sag es Rosie... bitte!", flüsterte ich.

Die Tür öffnete sich und Richard kam wieder hinein, gefolgt von einem sichtlich verwirrten Tim. Richard flüsterte ihm etwas ins Ohr. Tim nickte und kam zu mir. „Wer ist es, Rosie?", fragte er. Rosie schwieg noch kurz, dann sah sie uns an.

„Celest Buffalo und Marlene McKinnon."

Gleich zwei von meinen Freunden.... Das konnte nicht wahr sein...

Eine Weile stand ich einfach nur da. Ich nahm nichts um mich herum wahr. Dumpf hörte ich Stimmen. Sie schienen sich über etwas zu unterhalten, doch ich konnte nicht verstehen, worüber. Jemand zog mich sanft in eine Umarmung. Ich roch Tims After Shave. Ich klammerte mich an ihn, denn ich hatte Angst, dass meine Beine nachgaben.

Tim setzte sich auf einen Stuhl und zog mich auf seinen Schoß. Sein Pullover war kuschelig weich. Jemand sprach mich an. Irgendwann sah ich auf. Tim sprach leise auf mich ein. In seinen Augen schimmerten Tränen, doch er versuchte sie zurück zu halten. Er wollte stark sein. Dabei wusste ich, dass es ihn auch sehr mitnahm. Er kannt Marlene länger als ich. Sie waren im selben Haus gewesen und schon seit der ersten Klasse befreundet. Mit Celest war er nie besonders befreundet gewesen und ich hatte nach der Sache in Amerika weniger mit mir gemacht. Gut, nachdem Jo und ich uns wieder vertragen hatten eigentlich kaum noch was. Trotzdem konnte ich es nicht wahrhaben. Ich wollte all diese Leute nicht verlieren...

Ich stand auf und wischte mir die Tränen von den Wangen. Ich hatte noch nicht einmal bemerkt, wann ich angefangen hatte zu weinen. „Ich muss nach England.", meinte ich tonlos. Mein Blick wanderte über die Anwesenden.

„Das wirst du ganz sicher nicht tun!", sagte Tim scharf. „Ich muss aber, Tim. Ich will mich von ihnen verabschieden... Ich...", meine Stimme versagte und ich starrte in die Ferne. „Aber ich will mich nicht auch noch von dir verabschieden müssen, Holl." „Aber ich kann doch nicht einfach hierbleiben, Tim. Ich muss nach England!"

„Du bleibst hier, mein Fräulein. DU wirst sicherlich nicht dein Leben riskieren und nach England gehen! Du warst schon nach Neujahr dort! Es ist zu gefährlich dorthin zu gehen!", die Stimme, die von der Tür kam war scharf und ließ keinen Widerspruch zu.

Ich fuhr herum und starrte Ejana wütend an. „Ich habe meine kleine Schwester zurück gebracht, Ejana! Und ich war kurz bei meinen Freunden! Darf ich noch nicht einmal auf die Beerdigung gehen?"

„Holly! So kannst du doch nicht mit der Königin reden!", flüsterte Rosie. „Doch! Ich rede mit ihr so wie ich will!"

„Bring sie nach Hause Tim. Sie muss sich abregen. Am besten sie dreht eine Runde mit Vinur.", meinte Ejana. „Du hast mir gar nichts vorzuschreiben! Ich werde nach England gehen! Mit Vinur kann ich später auch noch ausreiten, außerdem... hast du mal den Schnee gesehen?", fuhr ich fort. Doch ich verstummte wieder. Ejana sah mich mahnend an und ich gab mich geschlagen. Wahrscheinlich hatte sie Recht.

Tim nahm mich am Arm und zog mich aus dem Bürogebäude. Draußen wand ich mich aus seinem Griff und sah ihn an. „Bitte, Tim", flüsterte ich leise, „Ich verspreche dir, ich gehe nichtnach England. Ich schwöre meinetwegen den unbrechbaren Schwur, aber ich will nicht nach Hause... Ich muss einfach ein wenig allein sein... Verstehst du das?" Tim sah mich lange an. Dann nickte er: „ok, ich lass dich alleine, aber bitte melde dich heute Abend bei mir. Ich vertraue dir, dass du nicht nach England gehst." Ich nickte und umarmte ihn. Dann trat ich zurück und teleportierte.

Ich landete vor Smillas kleinem Café. Ich ging hinein und Smilla kam lächelnd auf mich zu. Als sie jedoch meine Augen sah, erstarrte sie. „Was ist passiert, Liebes?", fragte sie und brachte mich zu einem kleinen Tisch in der Ecke. Sie nahm auf dem zweiten Stuhl Platz. „Eine Freundin von mir ist gestorben und ich kann nicht zu ihr... Zuhause in England herrscht Krieg zwischen Hexen und Zauberern... Und sie ist irgendwie dazwischen geraten... Hast du vielleicht Papier und etwas zu schreiben?", erklärte ich knapp. Smilla nickte und wenig später kehrte sie mit Papier, Kugelschreiber und einer Tasse Tee zurück. Ich musste lächeln und bedankte mich. Zuerst nahm ich einen Schluck Tee, dann atmete ich durch und begann, einen Brief zu schreiben.

Hallo ihr Lieben,

ich würde euch so gerne besuchen und gemeinsam mit euch Abschied von Marlene und Celest nehmen. Aber wie auch schon bei Malaika... Ich kann leider nicht kommen. Ich hoffe ihr verzeiht mir. Tim und ich waren am Boden zerstört, als wir vom Tod der beiden erfahren haben.

Ich habe Angst um euch alle. Ihr riskiert jeden Tag euer Leben – zweifelsohne riskiert ihr es für die gute Sache. Aber bitte, werdet nicht unvorsichtig. Ihr bedeutet mir so viel, auch wenn wir zurzeit nicht mehr so viel Kontakt haben. Es ist schwierig, ich hoffe, ihr versteht das.

Ich bin in Gedanken bei euch und vermisse euch.

Eure Holly

Ich faltete das Papier zusammen und trank meinen Tee aus. Unauffällig legte ich den gefalteten Brief neben mich auf die Holzbank und hielt meine flache Hand darüber. Konzentriert schloss ich meine Augen und sammelte die Magie in mir. Dann murmelte ich leise die Formel und das Papier neben mir fing an zu brennen. Es dauerte keine 10 Sekunden bis der Brief vollständig verbrannt und verschwunden war. Er war nun drüben bei meinen Freunden angekommen.

Ich stand auf und brachte die Tasse und den Stift zurück zu Smilla. Schnell kramte ich noch Geld aus meiner Hosentasche und gab es ihr. Dann verabschiedete ich mich und teleportierte nach Hause.

Dort schmiss ich mich auf mein Bett und fing nun hemmungslos an zu weinen. Ich schaffte es nicht mehr, meine Tränen zurückzuhalten, doch das war mir egal. Jetzt war niemand da, vor dem ich stark erscheinen musste.

Über mein Weinen schlief ich irgendwann ein.

Als ich aufwachte und versuchte meine Augen zu öffnen, bemerkte ich, dass meine Wimpern verklebt waren. Es dauerte einen kurzen Augenblick, bis ich mich wieder erinnerte, warum sie verklebt waren.

Gegen Mittag klopfte Tim an meine Tür. Ich öffnete und er umarmte mich sogleich.

„Oh Holl! Ich hab schon gedacht, dass du doch nach England bist, weil du dich gestern Abend nicht mehr gemeldet hast.", murmelte er in meine Haare. Ich lächelte traurig: „Ich hab es dir doch versprochen und ich breche meine Versprechen nicht. Ich war einfach so müde, dass ich eingeschlafen bin, bevor ich mich melden konnte. Verzeihst du mir?" Tim nickte erleichtert.

„Ich hab ihnen einen Brief geschrieben.", meinte ich plötzlich. Tim nickte nur. Er wusste, wann es gut war, einfach nichts zu sagen. Ich war ihm so dankbar dafür.

Abends telefonierte ich mit Pia. Telefonieren war wirklich praktisch und ich fragte mich, warum es in der Zaubererwelt nicht benutzt wurde. Pia und ich verabredeten uns fürs nächste Wochenende mit Runa. Ich brauchte noch ein Geschenk für Tim zu seinem Geburtstag und außerdem würde es sicher sehr lustig werden, Zeit zu dritt zu verbringen.

Am 5. Mai trafen wir uns bei Pia. Es war ein Samstag und der Schnee war bereits zum größten Teil weggetaut. Nichtsdestotrotz zierten immer noch weiße Bänder die Landschaft.

„Du warst ja schon in Borg. Heute wollen wir dir mal Höfn zeigen. Höfn ist viel kleiner als Borg und liegt am Meer, aber dort gibt es ein paar kleine schöne Geschäfte. Da findest du sicher ein passendes Geschenk für Tim.", Runa lächelte mich freundlich an. Ich nahm ihre Hand und sie teleportierte mit mir.

Der Geschmack von Salz benetzte meine Lippen, bevor ich die Augen öffnete. Ich hörte die Schreie der Möwen und der Meereswind wehte meine Haare zurück.

Wir standen an einem kleinen Hafen und blickten hinaus aufs Meer. „Wow...", murmelte ich. Runa hinter mir lachte und Pia grinste: „Es ist schön hier, oder?" Ich nickte.

Pia und Runa zeigten mir ein paar kleine Geschäfte und ich erstand ein Geschenk für Tim. Dann war es an Runa, einen Vorschlag zu machen: „Leute, gehen wir noch in den Möwe?"

Ich wusste nicht, was sie meinte, aber Pia nickte begeistert und die beiden zogen mich zurück an den Hafen. Der Möwe war ein Pub am Rand des Hafens. Das kleine Haus war dunkelgrün gestrichen und auf der Hauswand prangte neben dem weißen Schriftzug ‚Möwe' eine Möwe in derselben Farbe.

Runa und Pia öffneten die Tür und wir gingen hinein. Im Pub war nicht viel los, gut für die Uhrzeit schon. Wir nahmen an der Bar Platz und Pia bestellte uns dreien etwas zu Trinken. Wenig später stand vor jedem von uns ein dunkles Bier. Schnell erklärte Runa mir, was es damit auf sich hatte: „Das Bjór Höfn wird hier in der Gegend gebraut. Es ist angenehm süß, weil Honig mit verarbeitet wird. Jeder der in Höfn ist, muss so ein Bier trinken, das ist Tradition."

Ich nickte und probierte einen Schluck des Bieres. Es schmeckte wirklich gut. Runa hatte angefangen, sich mit der Wirt zu unterhalten. Sein Name war Janus. Pia sah zur Tür die sich öffnete und wieder schloss. Ein junger Mann kam auf uns zu.

„Pia! Runa! Schon euch zu sehen! Tag Janus.", begrüßte er meine Freundinnen und den Wirt. „Hallo Ole.", begrüßten Pia und Janus den Neuankömmling. Runas Stimme war etwas leiser. „Hey Ole..."

Fragend sah ich Pia an, diese wackelte kurz mit den Augenbrauen. Ich verstand.

Zwei Wochen später stand ich früh morgens vor der Haustür der Owens. Charlene öffnete leise die Tür und lies mich ein, als sie mich erkannte. Ich hängte meine Jacke an die Garderobe und schlüpfte aus meinen Schuhen. „Er schläft noch, aber wenn du willst kannst du ihn wecken. Rich musste leider schon ins Büro. Irgendwas wichtiges..", teilte Charlene mir mit. Ich nickte und schlich mich nach oben in Tims Zimmer. In der Hand hielt ich mein Geschenk für ihn.

Ich nahm Anlauf und sprang auf sein Bett. Erschrocken fuhr Tim hoch. Seine Haare waren noch ganz verstrubbelt und sein Blick war ganz irritiert. „Du wolltest doch nicht etwa deinen 19. Geburtstag verschlafen, oder?", lachte ich. „Holl?", fragte er gähnend. Ich grinste und hielt ihm mein Geschenk vor die Nase. „Für mich?", fragte er. „Nein, für die anderen 50 Leute in diesem Raum, die auch heute Geburtstag haben.", antwortete ich sarkastisch. Tim musste lachen und packte das Päckchen aus. Nervös biss ich auf meiner Lippe. Ich hatte Angst, dass es ihm nicht gefallen würde.

Doch die Angst blieb unbegründet. Als er das Fotoalbum aufschlug fiel er mir um den Hals. „Danke Holl! Da ist ja alles drin! Seit wir uns kennen..." Ich erwiderte seine Umarmung und musste lachen. „Aber natürlich ist alles drin. Denkst du, ich mach irgendwelche halbe Sachen?" „Niemals. Du nicht."

Wir saßen gerade beim Frühstück (was in meinem Fall nur aus Tee und in Tims Fall aus Kaffee und Müsli bestand), als Richard ins Haus hastete. „Charlene? Hast du meine graue Mappe gesehen? Ich hab sie neulich mit nach Hause genommen, um noch etwas zu arbeiten.", fragte er. Charlene überlegte und eilte aus dem Zimmer.

„Was ist passiert, Dad?", fragte Tim. Richard sah uns an. „Es gab einen erneuten Todesserangriff.", fing er an, „In Hogsmeade bei einem Hogsmeadeausflug." Ich sprang auf. „Ist mit Ellie alles ok?", fragte ich. Tim hielt mich am Handgelenk fest und verhinderte so, dass ich losstürmte. Manchmal ging mein Temperament einfach mit mir durch. Keine Ahnung, von wem ich das geerbt hatte.

„Mit deiner Schwester ist alles in Ordnung. Nur ein paar Wunden, nichts schlimmes. Sie hat jüngere Schüler verteidigt und Auroren verständigt." „Gab es Tote? Du wärst sonst nie so aufgebracht. Gibt es jemanden mit Verbindung zu Engeln?", hakte Tim nach. „Ja. Es gab Tote. Zwei Schüler, ein Ladenbesitzer namens Carter und die Aurorin Helen Lou. In ihrer Familie gibt es ein paar Engel." „Carter? Jimmy Carter?", fragte ich. Richard nickte und ich seufzte: „Dann ist er jetzt zumindest wieder bei seiner Mary..."

Sie waren im Tode vereint.

Sei nicht so traurig. Glaube mir, irgendwann hätte er es sowieso nicht mehr ohne mich ausgehalten.

Trotzdem ist er tot. Und du auch, Mary...

Ja, ich bin tot, aber Holly. Dein Leben geht weiter. Gib niemals auf. Du bist eine Kämpferin.

Ich musste unwillkürlich lächeln. Mary würde immer bleiben und jetzt waren sie beide glücklich. Außerdem hoffte ich, dass Mary Recht hatte. Hoffentlich war ich wirklich eine Kämpferin. Ich musste es einfach sein. Um des Friedens willen.

„Ich muss los. Ich muss dringend was erledigen.", murmele ich und verabschiede mich. Ich teleportierte direkt in die Bibliothek des Palastes.

„Holly!", Sophia erschrak, als ich plötzlich vor ihr stand, „Sag mal spinnst du eigentlich? Du darfst hier nicht einfach so herkommen... was wenn Großvater oder Tante Marja dich entdeckt?" „Ich weiß. Aber Marja ist doch sowieso auf ihrem Landsitz, oder? Und unser Großvater ist bestimmt auch geradebeschäftigt.", rechtfertige ich mich, „Ich muss dringend was nachsehen, Sophia. Kannst du mich zu den Geschichtsbüchern bringen?" Sophia sah mich erstaunt an: „Geschichte? Holly, bist du auf den Kopf gefallen? Seit wann interessierst du dich für Geschichte?" Ich zuckte wortlos mit den Schultern und Sophia seufzte. Dann führte sie mich kopfschüttelnd zu den Geschichtsbüchern.

„Mach ja nichts kaputt. Stell alles dorthin zurück wo du es herhast. Sonst bekomm ich nur wieder Ärger. Großvater kennt irgendwie jedes Regal in dieser riesigen Bibliothek aufwendig.", warte sie mich. Ich nickte und sie ließ mich allein.

Mein Blick wanderte über das Regal. Es dauerte nicht lange, bis ich die richtigen Bücher fand. Eins zog mich besonders an. Der Titelklang vielversprechend. Schnell zog ich es aus dem Regal und strich einmal kurz über den Buchdeckel.

Die Ära unter Frysti de Fuar

Ich schlug das Buch auf und blätterte eine Weile herum. Mir war etwas in den Kopf gekommen und ich musste herausfinden ob es stimmte. 





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