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Begegnungen

Helmut Schmidt ist diese Woche Dienstag verstorben. Er wurde 96 Jahre alt. (Bildquelle: http://agentur-focus.de/image/large/media/bilder/wbartsch/bartsch-helmutschmidt-portrait.jpg)

Freitag Abend, während des Freundschaftsspiels Frankreich gegen Deutschland gab es einige Terroranschlägein Paris. Die Folge: Über 100 Tote und viele Verletzte. (Bildquelle: https://www.fischundfleisch.com/images/easyblog_images/2318/2e1ax_fischundfleisch-2015_entry_pray.jpg)

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Jo war schwanger. Meine beste Freundin erwartete ein Kind. Jo hatte Recht, ich musste mir den Brief mehrmals durchlesen, bis ich wirklich begreifen konnte, was Jo mir geschrieben hatte.

Ich verstand, warum es zu gefährlich war, zurück zu schreiben. Jo hatte auch noch ein Bild von sich und Regulus beigelegt. Ich nahm es aus dem Umschlag und betrachtete es. Jo sah glücklich aus, aber vielleicht war es auch nur wegen der Kamera. So wunderbar hatte sie es ja nicht beschrieben.

Ich beschwor einen passenden Holzrahmen herauf und spannte das Bild ein. Dann stellte ich es zu den anderen auf den Kaminsims. Dort standen mehrere Bilder. Mum und Dad, Mary, die drei Rumtreiber und ich, Tim und ich, Jo und ich, die Mädchen und ich, meine restliche Familie. In der Mitte stand ein kleiner Blumenstrauß in einer gläsernen Vase.

Im Wohnzimmer erinnerte ich mich immer an meine Zeit in Hogwarts. Seufzend stand ich auf und ging die Treppe hinauf in meine kleine Bibliothek. Ich wollte jetzt nicht zu viel an meine Schulzeit denken, sonst würde ich nur wieder traurig werden. Die Bibliothek war mehr ein Bücherzimmer, als eine echte Bibliothek, aber ich nannte dieses Zimmer nun einmal so. Die meisten Bücher hatte ich noch von unserem Haus in England. Ich hatte nicht zulassen können, dass sie dort verstaubten. Die wenigen anderen Bücher hatte ich mir selbst gekauft oder es waren Schulbücher aus Hogwarts oder Bücher, die mir Ejana, Sophia oder Asti geschenkt hatten.

Ich ging auf ein schmales Bett zwischen zwei Regalen zu. Ich hatte es extra hier hingestellt, weil ich während des Lesens gerne auf einer Matratze lag. Ich setzte mich auf die Matratze und schloss die Augen. Ich machte mich frei von meinen Gedanken an die Vergangenheit und griff dann nach einem Buch. Es war ein Roman eines nichtmagischen Menschen. Die Bezeichnung Muggle benutzte ich kaum noch. Mir gefiel die Definition nicht mehr. Wenn man weder Hexe noch Zauberer war, hieß das ja nicht sofort, dass man nicht magisch war. Auch die Bezeichnung Sterbliche, die von den unsterblichen, magischen Wesen benutzt wurde traf nicht zu. Nichtmagische Menschen war zwar sehr lang, traf jedoch meiner Meinung nach am besten zu.

Ich drehte mich auf den Bauch und schlug das Buch auf. Sofort zog mich die Geschichte in sich auf und ich konnte nicht mehr aufhören. Es tat gut, etwas anderes zu tun, bei dem man sich nicht so viele Sorgen machen musste.

Zwei Wochen später klopfte Ejana an meine Haustüre. Ich sollte die Etikette am Königshof nahezu perfekt lernen. Ich wusste nicht, wieso sie so darauf bestand. Normalerweise gingen wir alles gemeinsam in Ruhe durch.

Als Ejana eintrat, sah ich, dass etwas über ihrem Arm lag. Sie hüllte den Inhalt aus dem Schutz aus und reichte mir ein Kleid. Vorsichtig nahm ich es in die Hand und betrachtete es. Es war fast bodenlang und hatte auch lange Ärmel. Das sanfte hellblau ließ mich lächeln. „Es ist wunderschön, aber wieso?", fragte ich. Ejana lächelte zurück: „Ich werde dich heute mit in den Palast nehmen. Du sollst dich zum einen dort auskennen, zum anderen will ich, dass du ein paar Leute kennen lernst. Zieh doch bitte das Kleid an, du kennst ja die Etikette."

Ich nickte und ging in mein Zimmer, um das Kleid anzuziehen. Danach kämmte ich mir noch einmal die Haare und ging dann wieder zu Ejana.

„Steht dir, komm, ich teleportiere mit dir.", wir verließen mein Cottage und ich griff nach Ejanas Handgelenk.

Wenige Sekunden später standen wir in einem kleinen Salon. „Das ist mein Privatsalon. Komm mit, ich zeige dir das Schloss.

Ejana führte mich durch verschiedene Räume, Salons, zwei Bibliotheken, eine große Küche, Schlafzimmer, und viele mehr. Den Thronsaal zeigte sie mir auch, da Großvater momentan in seinem Arbeitszimmer war. Der weiße, lichtdurchflutete Raum gefiel mir, schon damals, als Asti mich einmal mitgenommen hatte. Auf einem Podest standen zwei Throne, der eine war jedoch etwas größer.

In einem Nebengebäude brachte Ejana mich in eine Art Sitzungssaal. „Hier versammeln sich die Zuständigen Beamten der transmagischen Behörde und Nathaniel und ich, wenn wir etwas besprechen muss. Dein Vater, war zwar Abteilungsleiter, aber er ist nicht sehr häufig hier her gekommen. Er wollte Nathaniel nicht so oft begegnen.

„Wer ist sein Nachfolger?", fragte ich. Die Erinnerung an Dad machte mich immer noch traurig, doch es war nicht mehr so schlimm, wie noch vor zwei Jahren. Ejana sah mich an. „Du kennst ihn, glaube ich. Er war auf der Beerdigung deines Vaters. Sein Name ist Richard Owen."

„Tims Dad?", ich war überrascht. „Kann sein. Auf jeden Fall hat er einen Sohn, ich weiß seinen Namen nicht, aber du müsstest ihn auch kennen, von daher nehme ich an, dass Rich der Vater von Tim ist." „Du nennst ihn Rich?", fragte ich nach. Ejana nickte: „Ja, ich kenne seine Schwiegermutter sehr gut. Wir sind befreundet." „Ist er da?", fragte ich. Ejana nickte und führte mich zu einer Bürotür. „Er ist die meiste Zeit hier. Bei euch ist es so gefährlich geworden."

Ejana klopfte und öffnete die Tür. „Rich, hier ist jemand, der dich sprechen möchte." Sie drehte den Kopf und nickte mir zu. Ich folgte Ejana in das Büro. Richard saß an einem Schreibtisch und stand auf, als er mich sah.

„Holly, was machst du denn hier? Bist du nicht in England?", fragte er überrascht. „Hallo Richard. Aus demselben Grund wie du, nehme ich an. Es ist zu gefährlich dort. Außerdem habe ich hier noch Familie, anders als in England. Ellie ist als Einzige noch dort und sie spricht nicht mehr mit mir, weil ich nicht mit ihr weiter in unserem Anwesen wohne.", antwortete ich. „Aber was ist denn mit Claire?", fragte er verwirrt. Ich hatte ihm nichts von Mums Tod erzählt. „Sie ist tot.", murmelte ich. Ich konnte die Tränen nicht mehr zurück halten. Es war noch nicht einmal vier Monate her, seit ich Mum tot aufgefunden hatte. Eine warme Hand legte sich auf meine Schulter. Es war die Hand von Ejana.

„Wenn du willst, bringe ich sie zu mir. Sie versteht sich gut mit meinem Sohn. Es tut ihr bestimmt gut, wenn sie jemanden zum Reden hat.", Richards Worte drangen nur gedämpft an mein Ohr. Ejana stimmte zu und Richard begleitete mich nach draußen. Dann nahm er mich am Arm und apparierte mit mir. Ich hasste apparieren.

Andere Stimmen drangen zu mir. Jemand nahm mich in den Arm. Ich kannte den Geruch. Tim. Er sprach leise auf mich ein, aber ich verstand kein Wort. Ich schluchzte in seinen Pulli. Es tat gut, die Gefühle einfach einmal herauszulassen.

Irgendwann, es dämmerte schon, versiegten meine Tränen. „Wie geht's dir?", fragte Tim leise. Er saß auf einem Bett und hielt mich fest. „Geht.", murmelte ich. „Geht? Wirklich? Du leidest immer noch unter dem Verlust deiner Mutter, oder?", fragte er sanft und strich mir beruhigend über die Haare. „Ja.", gab ich zu, „Und unter dem von Mary und Dad. Und unter Remus und..." Die letzten Worte sprach ich fast lautlos, aber Tim hatte sehr gute Ohren. „Liebst du ihn immer noch?", fragte er. „Liebe hört nicht so einfach auf. Er hat mich so schwer verletzt, aber ich mag ihn immer noch so sehr. Ist das normal?" Tim zuckte mir den Schultern.

Wir saßen noch eine halbe Stunde schweigend beisammen, dann klopfte Richard an die Zimmertür. „Holly, es ist jemand da, der dich nach Hause bringen will.", sagte er. Ich nickte und er ging. Wir standen auf und Tim zog mich noch einmal in eine Umarmung. Dann drückte er mir noch einen zarten, freundschaftlichen Kuss auf den Scheitel und ging mit mir nach unten.

Den roten Lockenkopf, der mich unten erwartete, erkannte ich sofort. Sophia. Ich winkte Tim noch kurz zu, dann ging ich auf Sophia zu. Meine Cousine strich mir über den Arm und ging dann mit mir nach draußen. Sie griff nach meiner Hand und teleportierte uns zu ihr nach Hause.

Dan war schon im Bett, aber Asti hatte für Sophia und mich noch einmal eine Suppe warm gemacht. Ich merkte erst jetzt, dass ich immer noch das Kleid trug, dass Ejana mir gegeben hatte. Sophia bemerkte meine Erkenntnis und gab mir eine Hose und einen Pulli von ihr. Schnell zog ich mich um, dann begannen wir mit dem Essen.

„Woher kennst du eigentlich Tim?", fragte Sophia mich nach einer Weile Schweigen. „Von der Schule, wieso? Woher kennst du ihn?", antwortete ich etwas überrascht. „Wollt ich nur wissen. Ich kenn ihn über Grandma. Sie kennt Tims Grandma sehr gut." Ich nickte.

Nach dem Essen redete ich noch kurz mit Sophia und Asti, dann hatte ich den Kopf wieder einigermaßen frei und teleportierte mich zu meinem Cottage. Todmüde fiel ich in mein Bett und schlief ein, ich hatte noch nicht einmal die Kraft dazu, mich zuzudecken.

In der nächsten Zeit passierte nicht besonders viel. Hin und wieder ritt ich mit der schwarzen Stute aus. Ihr Name war Vinur. Oft ritten wir den kleinen Fluss hinunter zum Meer, manchmal allerdings auch über die weiten Wiesen. Ich mochte es, auf Vinur zu reiten, ja geradezu über die Wiesen zu Fliegen. Es waren die Momente, in denen ich mich von all meinen Sorgen und Problemen befreien konnte.

Oft saß ich auch einfach im Stall und redete mit Lynn. Sie hatte es sich in der zweiten Pferdebox bequem gemacht und ich hatte ich auch zwei alte Decken gebracht. Lynn und Vinur verstanden sich scheinbar sehr gut.

Bald kam der 1. Advent. Ich hatte mir ein paar Tannenzweige besorgt und mir einen Adventskranz gebunden. Teilweise hatte ich tagelang in der Küche gestanden und Plätzchen gebacken. Zimtsterne, Vanillekipferl, Shortbread und viele mehr.

Ich hatte die erste Kerze angezündet, Tee gekocht und einige Plätzchen auf einen Teller gelegt. Ejana, Sophia und Dan wollten vorbei kommen. Zwei Minuten später klopfte es an der Tür. „Wer ist da?", fragte ich wie gewohnt. „Ejana Maria White-Casement, Daniel Pierre Seek-Casement und Sophia Jana Casement-Snowflake." , antwortete Sophia. Ich öffnete die Tür und begrüßte die drei. Dan sprang mir sofort auf den Arm und ich drückte ihn an mich. Danach begrüßte ich auch Ejana und Sophia. Wir gingen ins Wohnzimmer und Dan erzählte begeistert davon, dass er schon mehrere Erstlesebücher durchgelesen hatte. Asti gab ihm eine gewisse Grundbildung.

Ejana hörte lächelnd zu. „In eineinhalb Jahren wirst du ja schon 8 Jahre alt. Weißt du, was das bedeutet?" Ejana sprach liebevoll mit meinem kleinen Bruder und ich sah in ihren Augen, dass dies nicht gespielt war. Dan nickte: „Ich komme in die Schule!" Ejana nickte. „Genau. Du wirst die Academy of Angels besuchen, wie schon dein Vater und seine Vorfahren." Dan freute sich schon sichtlich auf die Schule. Er schnappte sich eins der Plätzchen (mit viel Zuckerguss und Zuckerdekoration) und kletterte neben mich auf die Couch und lehnte sich an mich. Ich lächelte.

Dan schlief irgendwann ein. Wir anderen redeten leise. Sophia hatte Philosophie und Literatur studiert und so war sie quasi die Expertin bei unserem Gespräch über Literatur. Hin und wieder brachte ich ein paar Bücher aus der Welt der Hexen und Zauberer ein. „Kennt ihr Der blaue Nebel von Arminia Jura?", fragte ich irgendwann. Ich sah, wie beide überlegten. Dann nickten sie. „Ich glaube das Buch ist sogar in der nichtmagischen Welt bekannt.", lachte ich, „Arminia Jura ist echt eine tolle Autorin. Ich weiß gar nicht, wo sie momentan ist. Wahrscheinlich nicht mehr in England. Sie ist ein Halbblut, obwohl es unter den Todessern auch einige gibt, die behaupten, dass sie eine Mugglegeborene ist. Dabei müssten die eigentlich wissen, wenn sie in Geschichte aufgepasst haben, dass das Geschlecht der Jura früher eine große Rolle gespielt hat. Naja, um ehrlich zu sein, passt kaum einer in Geschichte auf. Anouk ist die einzige, die ich kenne, die dieses Fach wirklich liebt.", ich lachte.

„Ist euer Lehrer so langweilig gewesen?", fragte Ejana. Ich nickte: „Professor Binns ist ein Geist und rattert den Stoff mit seiner monotonen Stimme einfach so runter... Die meisten schlafen ein und ihn kümmert das noch nicht einmal." „Und Anouk? Studiert sie jetzt Geschichte?", fragte Sophia nach. „Ich weiß es nicht. Ich habe in der letzten Zeit nicht mehr viel von ihr gehört. Wahrscheinlich ist sie im Widerstand aktiv und kann nicht studieren. Oder sie ist bei ihren Verwandten in Norwegen und studiert da." Sie nickten.

„Ich finde es bei euch irgendwie merkwürdig. Ihr kommt erst mit 11 in die Schule für 7 Jahre und müsst danach noch einmal studieren. Bei uns ist das ja irgendwie einfacher...", stellte Sophia fest. Ich stimmte ihr zu. Hier wurde man mit 8 eingeschult und hatte 7 Jahre Grundbildung und dann das spezialisierte Studium mit unterschiedlicher Länge.

Als es später wurde, nahm Sophia Dan auf den Arm. Ich verabschiedete mich und die drei verließen mein Zuhause. Ich schloss die Tür und setzte mich wieder auf die Couch. Ich starrte ins Kaminfeuer und dachte nach. Unser Gespräch hatte mich nachdenklich gestimmt. Ich wusste nichts von meinen Freunden, zumindest von fast allen. Ich wusste grob, wie es Jo ging. Von Lily und James wusste ich nur, dass sie heiraten würden und Tim hatte ich einmal getroffen, aber zu dem Zeitpunkt war ich nicht gerade in der Lage zu erkennen, wie es ihm ging. Seit dieser Begegnung hatten wir auch keinen Kontakt mehr.

Ich stand irgendwann auf und ging zum Kamin. Ich griff nach einem der vielen Bilder. Es war ein fast schwarz-weißes Bild. Nur ein anderer Ton war noch hervorgehhoben. Lila. Ich umklammerte den dunkelgrauen Rahmen und sah das Portrait an. Eine einzelne Träne rann meine Wange hinunter, aber keine zweite folgte. Ich bekam kaum mit, wie meine Haare sich zu einem blassen hellgrau-lila verfärbten. Ich vermisste Mary sehr. Sie war immer so fröhlich gewesen und musste nur sterben, weil ihre Eltern Muggle waren.

Es hilft nichts, wenn du weiter daran denkst. Du musst um den Frieden kämpfen, flüsterte eine leise Stimme in meinem Kopf.

„Ich weiß Mary, aber diese verdammten Todesser.... Außerdem kann ich doch nur so Frieden schaffen.", antwortete ich flüsternd.

Du kannst nicht beide Welten retten. Glaube mir, unsere Freunde werden es schon schaffen, unsere Welt zu retten. Aber du bist die einzige, die diese Welt retten kann.

„Es tut mir leid, dass ich dir nie erzählt habe, dass ich ein Halbengel bin."

Ist doch nicht schlimm, Holly. Ich verstehe es. Und jetzt denke nicht immer daran, was du verloren hast. Ich bin nicht um sonst gestorben. Ich habe es noch geschafft, zwei Kinder zu retten und einen Todesser schwer zu verletzen. Holly, du schaffst das schon. Du bist eine Gryffindor. Zeige, dass wir mutige Mädchen sind! Ich vertraue dir.

Marys Stimme verschwand. Ich stellte ihr Bild zurück und holte mir ein Glas Wasser. Marys Stimme tauchte manchmal einfach so in meinem Kopf auf und sie gab mir Ratschläge und wir unterhielten uns. Es dauerte nie besonders Lange, höchstens eine Minute oder so, aber diese Momente waren mir unglaublich wichtig. Ich wusste auch nicht, wieso ich manchmal Marys Stimme hörte. Es war ein mir unbekanntes Phänomen. Ich kannte mich nicht sehr gut in solchen Bereichen aus.

Der Dezember begann und bald schneite es ununterbrochen. Ich war inzwischen sehr froh, eine kleine Tür in den Stall von drinnen zu haben. Der Schnee lag draußen schon sehr hoch. Sophia hatte mir erzählt, dass es normal nur maximal ein Meter sein würde, aber dieses Jahr war ein sehr schneereicher Winter. Die Geologen prophezeiten außerdem, dass die Menge an Schnee in den nächsten Jahren wahrscheinlich sinken würde.

Ich saß fast ausschließlich drinnen. Im Herbst hatte ich mir noch ein paar Zeichenblöcke und Bücher gekauft. Inzwischen hatte ich mich im Zeichnen verbessert. Zugegeben, meine Motive waren vor allem irgendwelche Dinge in meinem Cottage.

Es war etwas nervig, dass ich nicht aus dem Haus kam, aber was konnte ich dagegen tun...

Am 25. Dezember zog ich mir ein warmes Winterkleid an und kämmte meine Haare. Dann nahm ich eine Tasche mit Geschenken in die Hand und teleportierte mich direkt in die Eingangshalle von Astis Anwesen. Sophia kam gerade aus einem Zimmer und begrüßte mich. Auch sie hatte sich ein Winterkleid angezogen. Am süßesten war jedoch Dan. Er hatte eine schwarze Hose, ein Hemd und eine kleine Fliege an. Er sah total süß aus.

Wir aßen zusammen. Asti hatte einen wunderbaren Rehbraten mit Kartoffelklöße und Salat zubereitet. Es schmeckte herrlich. Danach gab es Bescherung. Ich hatte für Dan ein neues Buch. Er las gerne. Er freute sich sehr. Doch dann stellte er mir eine Frage, die ich nicht erwartet hatte.

„Hat Ellie einen Brief geschrieben?", er fragte direkt.

Mir stockte kurz der Atem. Er liebte Ellie sehr. Doch sie hatte nicht zurückgeschrieben. Ich konnte ihm noch nicht sagen, dass sie nicht geantwortete hatte. Es würde ihn zu sehr enttäuschen.

Ich wechselte einen Blick mit Sophia, die Dans Frage mitbekommen hatte. Ich glaube, ich sah sie bittend an, zumindest nahm sie Dan hoch und setzte ihn auf ihren Schoß.

„Weißt du Danny. Ellie hat leider keine Zeit. Sie muss momentan sehr, sehr viel für die Schule machen. Sie hat leider keine Zeit uns hier zu besuchen. Außerdem darf sie ja noch nicht alleine apparieren oder wie man das auch nennt. Es tut mir leid, verstehst du, dass Ellie nicht kommen kann. Sie würde sicher sehr gerne kommen, aber es geht bei ihr leider nicht.", erklärte sie ihm flüstern.

Asti kam und drückte mir eine Tasse Tee in die Hand. Sanft strich sie mir über den Arm. In ihrem Blick las ich, dass ich mir nicht so viele Gedanken machen sollte. Ich nickte kaum merklich und sie ging lächelnd zurück zu Angus und Ben, der momentan Ferien hatte und nach Hause gekommen war.

Dan ließ mich wieder aufhorchen: „Ist es nicht, weil Ellie und Holly sich gestritten haben?"

Sophia und ich sahen uns an. Betrübt sah ich auf meine Finger. Ich hatte goldenen Nagellack aufgetragen. Dan hatte ein Gespür für die Wahrheit. Wen wundert's? Er war immerhin auch einer der Nachfragen des aktuellen Königs. Der Hauptgrund war sicherlich die Tatsache, dass Ellie und ich uns zerstritten hatten.

„Nein, nein das ist nicht der Grund.", murmelte Sophia. Sie log, aber sie schaffte es, eine Magie auszustrahlen, die es mich, wenn ich es nicht besser gewusst hätte, dazu brachte, ihr zu Glauben.

Dan verschwand bald in seinem Zimmer und Sophia setzte sich neben mich.

„Holly, du und Ellie, ihr müsst euch aussprechen. So geht das nicht. Bitte, tut es wenigstens für Dan. Er hat schon so früh seine Eltern verloren. Ihr habt nur noch euch und Dan braucht euch. Bitte."

Ich nickte. Sie hatte Recht. Ich starrte betrübt in meinen Tee. Sophia stand auf, kam aber schon nach kurzer Zeit wieder. In ihrer Hand hielt sie ein kleines Päckchen, das in tiefrotes Papier eingewickelt war. Sie reichte es mir. „Dein Weihnachtsgeschenk von mir für dich.", sagte sie leicht lächelnd. „Danke.", der Traurige Gesichtsausdruck verschwand kurz von meinem Gesicht.

Ich wickelte das Papier ab. Eine wunderschöne Schneekugel kullerte in meinen Schoß. Ich betrachtete sie genauer. Schnee rieselte auf ein kleines Cottage hinab. Es war mein Cottage. Der Fuß war fein verziert, mit vereisten Blumenranken. Ich umarmte Sophia zum Dank. Es war wirklich schön. Die Schneekugel stellte ich zu den Bildern, die Dan mir gemalt hatte, und den Geschenken von Asti und Angus, Ben und Ejana.

„Da sind noch drei Briefe für dich.", meinte meine Cousine und zeigte unter den Christbaum. Ich stand auf und nahm sie, bevor ich mich wieder hinsetzte. Die Schrift auf dem ersten Brief erkannte ich sofort, wie immer. Er war von Jo. Vorsichtig öffnete ich den Umschlag. Das Siegel knackte leise. Ich zog die zwei Seiten Papier heraus und faltete sie auf. Ich begann zu lesen.

Liebe Holly,

ich wünsche dir wunderschöne Weihnachten! Reg und ich sind im Urlaub. Walburga und Orion fanden es selbstverständlich nicht so schön, aber Weihnachten mit ihnen wäre schrecklich geworden. Wir sind hier nur zu zweit, also kannst du eine Antwort problemlos mit deinem Patronus schicken.

Ich hoffe, dir geht es gut und du feierst schön mit deinem Bruder und deiner restlichen Familie.

Mein Bauch ist schon etwas dicker. Reg ist so süß geworden. Naja, auch irgendwie nervig. Ich darf nichts mehr machen. Ich bin doch nicht schwerkrank, nur schwanger. Apropos schwanger, ich esse jetzt noch mehr und komisches Zeug. Hast du schon mal Sanddorntee getrunken oder Pizza mit Schokolade gegessen? Es schmeckt echt gut. OK, ich glaube das machen einfach nur die Hormone. Reg muss quasi jeden Tag drei verschiedene, verrückte Gerichte zubereiten – wir haben jetzt im Urlaub auf einen Hauselfen verzichtet, sonst macht Kreacher das alles. Kreacher ist echt ein blöder Hauself. Er sieht einfach eklig aus und mag irgendwie nur Walburga. Ich vermisse unseren alten Hauself echt. Mit Dobby habe ich mich immer gut verstanden. Sobald meine Eltern tot sind, wird Lucius ihn bekommen. Das hat Dobby echt nicht verdient.

Ich würde dich gerne mal wiedersehen, aber du weißt es ja selbst. Die Zeiten sind viel zu gefährlich. Vielleicht wenn das alles vorbei ist...

Deine Jo

Schnell gab ich Jo eine Antwort über meinen Patronus – eine Lüchsin, was sonst. Dann nahm ich den zweiten Brief in die Hand.

Hey Holly,

wir wünschen dir eine wunderschöne Weihnacht! Schade, dass wir uns so lange nicht mehr gesehen haben. Wir haben uns bestimmt sehr viel zu erzählen!

Deine

Alice, Frank, Dorcas, Malaika, Anouk, Sirius, Celest, Marlene, Lily, James und Remus

Alice hatte den kurzen Brief geschrieben. Ich war froh, dass sie einen Brief geschrieben hatten. Remus hatte bisher auf keinen meiner Briefe geantwortet und auch bei diesem hatte er nur knapp unterschrieben.

Der letzte Brief war von Tim. Er wünschte mir auch eine wunderschöne Weihnacht.

Ich legte die Briefe zu meinen Geschenken und lehnte mich zurück. Von Ellie war nichts gekommen. Ich vermisst sie.

Sophia lenkte mich a. Sie hatte unsere Gitarren (ich weiß nicht, wie sie an meine gekommen war) geholt und drückte mir meine in die Hand. Wir spielten zusammen Weihnachtslieder. Dan kam irgendwann runter und Sophia und ich brachten ihm ein kurzes, leichtes Stück auf Gitarre bei. Es sah irgendwie lustig aus, weil der kleine Dan mit einer eindeutig zu großen Gitarre versuchte ein Lied zu spielen. Es war aber einfach zu süß.

Ich legte mich auf eine andere Couch und schloss die Augen. Ich war müde und döste ein.

Jemand rüttelte an mir. „Holly! Wach auf!", hörte ich Sophias Stimme gedämpft an meinem Ohr. Ich blinzelte und sah sie fragend an. „Da ist jemand an der Haustür. Dabei kann es eigentlich niemand sein, den wir kennen. Grandma feiert mit Grandpa bei Tante Marja, Tim ist es auch nicht, er feiert mit seiner Familie."

Ich war alarmiert. Sollten die Todesser etwa herausgefunden haben, wo ich mich befand?

Ich stand auf und zog meinen Zauberstab. Wir gingen in die Eingangshalle. Dan rannte zur Tür. „Dan, pass auf, wir wissen nicht wer es ist. Hör zu, du öffnest vorsichtig die Tür, einen Spalt breit und versteckst dich hinter der Tür, ok?", flüsterte ich. Dan nickte. Ich spannte mich an und ging auch auf die Tür zu. Dan tat, was ich sagte. Meinen Zauberstab hatte ich fest umklammert und auf den Spalt gerichtet. Ich lugte vorsichtig nach draußen. Auf dem Absatz stand eine Person, in einen langen, schwarzen Mantel gehüllt. Den Blick gesenkt. Aus dem rechten Ärmel ragte eine Spitze eines Zauberstabs. Mein Griff um meinen Zauberstab verstärkte sich, ich konzentrierte mich.

„Was wollen sie?", fragte ich. Meine Stimme zitterte nicht, aber das schaffte ich auch nur mit Mühe.

„NA was wohl.", antwortete die Person und hob den Kopf.

Ich erschrak, als ich erkannte, wer da vor mir stand.



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Na ihr,

was meint ihr dazu?

Ich hoffe es hat euch gefallen.

eure NIki


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