von Freund zu Freund
Als ich aufwachte lag ich in einem weichen Bett. Ich richtete mich auf. Ich trug meine Sachen vom Vortag. Auf einer Couch lag Tim. Er schlief. Ich stand auf und sah mich um. Da wachte Tim auf.
„Oh, Holl. Schön, dass du wach bist. Du bist gestern Abend eingeschlafen.", erklärte er mir.
Gegen Mittag kehrte ich nach Hause zurück. Ich schloss mich in meinem Zimmer ein und betrat mein Bad. Ich ließ Wasser in die Badewanne laufen. Als die Wanne voll war, drehte ich das Wasser ab, schüttete etwas von meinem Rosenbad hinein und stieg in das Wasser. Es tat gut und beruhigte mich. Das warme Wasser wärmte mich und der Rosenduft drang in meine Nase.
Als ich wieder in mein Zimmer kam, stellte Dilly, unsere Hauselfe, gerade eine Kanne Tee und einen Teller mit Keksen auf einen Tisch in meinem Zimmer.
„Oh, hallo Dilly. Danke für den Tee und die Kekse.", ich lächelte sie freundlich an und sie verbeugte sich.
In den nächsten zwei Wochen versuchte ich normal zu sein. Ich schaffte es auch, aber nicht innerlich. Dann brachte Dad mich zu den Potters.
Eine Frau öffnete die Tür. „Hallo, Holly, richtig? Ich bin Dorea Potter, James' Mutter.", begrüßte sie mich. Ich trat ein und sie rief nach den Jungen. Eine Sekunde später polterten James und Sirius die Treppe hinunter. Dorea schüttelte nur den Kopf und verschwand. Ich lachte. Die Gedanken an Amerika verschwanden aus meinem Kopf.
James und Sirius übersprangen die letzten drei Stufen und zerquetschten mich fast. Remus kam, in normalem Tempo, die Treppe hinunter und lachte. Mein Kopf war leicht rot, denn dank James und Sirius bekam ich nicht mehr allzu viel Luft.
„Lasst Holly doch bitte am Leben. Ich will meine beste Freundin nicht verlieren!", tadelte er. James und Sirius ließen mich los und ich sprang lachend in Remus Arme. Ich vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge. Bei ihm fühlte ich mich wohl und sicher. Anders als bei so Leuten wie Freddie. Bei dem Gedanken daran musste ich schlucken. Doch niemand bemerkte es. Zum Glück.
In den zwei Wochen arbeiteten wir an unserer Karte. Sirius war schon auf den Titel gekommen. Karte des Rumtreibers. Auch schafften er und James es, mich und Remus zum Quidditch zu überzeugen. Bei mir war es nicht besonders schwer, aber Remus mochte es nicht sonderlich.
Ich bildete mit James ein Team und Remus mit Sirius. Die beiden Quidditch-Fanatiker hatten gesagt, es sei so gerechter. Doch sie hatten sich getäuscht. Ich war gut im Werfen und Fangen. Und James war ja Jäger. Gegen Sirius, der Treiber war, und Remus, der nicht sehr gut spielen konnte, gewannen James und ich mehrmals.
Abends saßen wir im Salon beisammen. „Sag mal Holly? Ich bin dieses Jahr Quidditch Kapitän... Der Alte hat jetzt seinen Abschluss und war Sucher... Ich werde ab sofort Sucher sein... Das heißt, ein Jägerplatz wäre frei... würdest du vielleicht?", fragte James.
Ich schwieg. Tim, Marlene und Dorcas hatten mir vor ein paar Jahren gesagt, dass es eine gute Idee wäre. Ich hätte Talent. Doch das ganze Training hatte mich skeptisch lassen werden. Mein Blick wanderte zu James. Er sah mich bittend an. Ich sah wieder auf den Boden. Es machte mir ja Spaß, aber wollte ich in die Mannschaft? Aber wieso eigentlich nicht?
Ich sah wieder den neuen Mannschaftskapitän an und nickte. Langsam und vorsichtig. James freute sich und Sirius gab ihr ein High Five. Dennoch war sie sich nicht sicher, ob es die richtige Entscheidung war.
Nach den zwei Wochen bei den Potters reiste ich mit Remus nach zu ihm nach Hause. Bald war Vollmond.
Die Lupins hatten ein kleines Haus, außerhalb von Cardiff in Wales. In Remus' Zimmer stand ein Klappbett für mich bereit. Remus' Eltern, Hope und Lyall, schlossen mich sofort ins Herz und auch ich mochte sie.
Drei Tage später war Vollmond. Als es Abend wurde gingen Remus und ich in den Wald. Als wir weit genug von der Stadt entfernt waren, verwandelte ich mich und setzte mich neben Remus ins Gras. Er legte seine Hand auf meine Hüfte und zog mich zu sich heran. Einen kurzen Moment versteifte ich mich, weil ich an Freddie dachte. Doch dann verblasste die Erinnerung, denn es war immerhin Remus, der hier neben mir saß.
Eine halbe Stunde später erschien der Mond über den Baumwipfeln. Das silberne Licht fiel auf uns hinab und Remus begann sich zu verwandeln.
Es tat mir immer weh, dabei zuzusehen, wie er solche Schmerzen hatte, aber mir war auch bewusst, dass ich daran nichts ändern konnte. Ich konnte nur für ihn da sein. Wenn ich während der Nacht bei ihm war, dann ging es ihm besser. Er verletzte sich nicht so viel selber. Er war eigentlich immer ganz brav.
Früh am nächsten Morgen gingen wir zurück. Ich legte mich auf mein Bett und war sofort eingeschlafen.
Hope weckte uns am Nachmittag. Es gab Tee und einen Kuchen. Kaum hatte ich das Wort Tee gehört, saß ich auch schon aufrecht im Bett. Remus lachte. „Für Tee bist du echt immer zu haben!", grinste er. Ich erwiderte das Grinsen: „Klaro!"
Es war eine wunderschöne Woche bei Remus. Doch sie ging leider auch schnell vorbei. Es kam mir vor, als seien nur Stunden vergangen, als es auch schon Freitag war.
Mum holte mich ab und apparierte gleich mit mir zu Anouk in die Nähe von London.
Celest hatte leider nicht kommen können, aber alle anderen. Ich war die letzte.
Am Abend saßen wir alle in Anouks Zimmer. Auf dem Boden lagen mehrere Matratzen, Decken und Kissen. Es war super gemütlich. Und Kakao gab es auch. Tee nicht, aber ich glaube, das war auch gut so. Wenn ich nach einer bestimmten Uhrzeit noch Tee trank, konnte ich wirklich abdrehen.
Wir erzählten uns von unseren Ferien. Genauere Details über Amerika verschwieg ich aber. Ich wollte nicht, dass es jeder wusste. Noch nicht einmal den Jungen hatte ich davon erzählt. Nur Tim.
Am nächsten Morgen lagen auf den Tisch sieben Briefe mit unseren Hogwartslisten. Wir beschlossen direkt nach dem Frühstück einkaufen zu gehen.
Wir flohten zum Tropfenden Kessel und ich las mir erst einmal meine Liste an. Nichts außergewöhnliches. Zuerst besorgten wir die neuen Bücher, dann frischten wir unsere Zaubertrankzutaten auf, kauften neues Pergament und Federn . Ich kaufte mir noch eine neue Tasche. Dann setzten wir uns ins Eiscafé und bestellten uns Eisbecher.
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