Nuss-Nugat-Creme, Wasser und PINK
Beim Abendessen trank ich mehrere Tassen Tee, um auch wirklich wach zu bleiben. Immerhin mussten wir warten, bis alle Slytherins eingeschlafen waren und das könnte etwas länger dauern.
Nach dem Essen saßen wir vier dann am Kamin und unterhielten uns leise. Gedankenverloren strich ich mir über den Nacken, um meine Haare auf eine Schulter zu legen. Dabei fuhr ich über die Halskette meiner Urgroßmutter und musste lächeln. Ich fand es gut zu wissen, dass es Engel gab, die mich unterstützten.
Nach und nach leerte sich der Gemeinschaftsraum und wir blieben allein zurück. Nach einer halben Stunde verständigten wir uns mit einem kurzen Nicken, das es nun an der Zeit wäre, aufzubrechen. James holte noch schnell seinen Tarnumhang aus dem Schlafsaal, und wir warfen ihn uns über. Dicht an dicht liefen wir hinab in die Kerker. Vor einer unscheinbaren Steinwand blieben wir stehen. „Schlammblüter", murmelte Sirius mit undurchdringbarer Miene. Er hasste das Wort und hatte sich eigentlich geschworen, es niemals in den Mund zu nehmen.
Die Wand öffnete sich und wir betraten den Gemeinschaftsraum der Schlangen. Das grüne Licht sorgte für eine geheimnisvolle Stimmung.
„Muffliato", murmelte ich, sodass uns niemand hören konnte, falls noch jemand wach war. Dann begannen wir.
Für jedes sechsjährige Mädchen wäre der Gemeinschaftsraum nun ein Paradies gewesen. Die ehemals schwarzen Ledersofas waren jetzt mit einem pinken Kuschelfell bedeckt. Auf den, jetzt rosanen, Fliesen lag ein weißer Teppich und die schweren, schwarzen Samtvorhänge waren durch leichte, rosane und weiße Gardinen ersetzt worden. Auch das Lichtschien nicht mehr grünlich durch die großen Fenster hinein, sondern hell, wie an einem Frühlingsmorgen. An den Wänden hing eine Blumentapete und Salazar Slytherin ritt auf seinem Portrait nun auf einem pinken, flauschigen Einhorn auf einem Regenbogen, statt auf seinem schwarzen Hengst durch die Moorlandschaft. Die Uhren waren um zwei Stunden zurück gestellt und die Wecker im Gemeinschaftsraum positioniert. Dank eines Spruches würden sie unsichtbar bleiben und nicht aufhören mit dem Klingeln.
Als wir an der Tür standen beschwor ich noch ein paar Farbeimer herauf, die auf die Schlangen kippen sollten, wenn sie den Raum verlassen wollten. Wir schlüpften durch die Tür und Remus sprach noch den Spruch für das pinke Glitzer, das von der Decke rieseln sollte.
Leise kichernd verließen wir die Kerker und blieben am Treppenabsatz in der Eingangshalle stehen.
„Bereit?", fragte ich. „Bereit.", antworteten die drei und wir richteten unsere Zauberstäbe auf den Eingang in die Kerker. „Aquamenti Maxima", flüsterten wir gleichzeitig.
Minutenlang rauschten Massen an Wasser aus unseren Zauberstäben hinab in die unterirdischen Räume. Als das Wasser die obersten Stufen erreicht hatte, ließen wir ab und machten uns unter dem Tarnumhang auf den Weg hinauf in unseren Turm.
Endlich im Gemeinschaftsraum angelangt brachen wir in schallendes Gelächter aus.
Wir gingen an diesem Abend früh schlafen, denn wir wollten morgen wach sein, wenn die Slytherins aus ihren Kerkern kommen würden.
Als der Wecker am nächsten Morgen klingelte, drehte ich mich müde im Bett um und schloss die Augen wieder, um noch ein wenig zu schlafen. Dann fiel mir aber ein, weshalb ich noch so müde war, beziehungsweise gewesen war. Denn als es mir wieder einfiel war ich hellwach. Ich raffte meine Schuluniform zusammen und verschwand im Bad, bevor Malaika oder Celest, die beide Frühaufsteherinnen waren, das Bad belegen konnten.
Ich band meine Haare noch zu einem Dutt und knotete meine Krawatte, als Celest an der Tür klopfte.
Ich überließ ihr und Malaika das Bad und weckte Lily, Alice und Anouk ein zweites Mal, weil sie sonst nicht rechtzeitig aus den Federn kommen würden. Besonders Lily.
Nachdem auch Lily aufrecht im Bett saß, lief ich die Stufen hinab in den Gemeinschaftsraum. Remus wartete schon und James zog gerade einen verschlafenen Sirius hinter sich die Treppen hinunter.
Grinsend schüttelte ich den Kopf und lief gespannt die Treppen hinab. Meine Schritte verlangsamte ich erst, als ich die Marmortreppe betreten hatte.
Das Portal zu den Ländereien stand offen und ein paar Sonnenstrahlen suchten sich ihren Weg in die Eingangshalle. Am Eingang zu den Kerkern trafen sie auf die Wasseroberfläche und ließen diese mystisch glänzen.
Filch lief mit einem Eimer zwischen Schlossportal und Kerkereingang hin und her und schöpfte das Wasser ab, was jedoch nicht sehr effektiv war, betrachtet man die Massen an Wasser, die wir in die Kerker befördert hatten. Ich glaube er hatte es geschafft, den Wasserspiegel um einen Zentimeter zu senken.
Die Slytherins würden sicher noch etwas brauchen, bis sie die Eingangshalle erreichten und so schlug ich vor, frühstücken zu gehen.
Die Große Halle war bis auf zwei Gryffindors und einer Hand voll Ravenclaws noch leer. Oben am Lehrertisch saß nur Albus Dumbledore, der sich vergnügt Nuss-Nugat-Creme auf seinen Toast schmierte. „Guten Morgen Miss Seek und die Herren Lupin, Potter und Black. Guten Appetit. Lassen Sie es sich schmecken. Ich empfehle ihnen diese vorzügliche Nuss-Nugat-Creme.", rief er uns zu. Ich grinste. Wie gesagt, unser Schulleiter war wirklich genial. „Danke, Professor. Ihnen auch einen schönen guten Morgen und guten Appetit!", rief ich zurück und setzte mich mit den Jungen in die Mitte des Gryffindortisches.
Ich probierte die von Dumbledore empfohlene Nuss-Nugat-Creme (Sie schmeckte wirklich vorzüglich), entschied dann aber bei meinem Standartfrühstück zu bleiben. Nichts ging nun einmal über das Rührei, den Speck und die kleinen Würstchen der Hauselfen von Hogwarts. Auch die Baked Beans waren genial, der Tee sowieso.
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Tachchen Leute!
Viele grüße aus England!
Eure
Niki ♥
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