Mikrovolant
Ich bildete mit Remus, James und Sirius die sogenannten Rumtreiber. Den Namen hatte Anouk uns gestern Abend gegeben, als wir zusammen im Gemeinschaftsraum saßen.
Zu uns gehörte noch jemand mehr oder weniger dazu. Peters Zwillingsschwester Petra wich uns seit geraumer Zeit nicht mehr von der Seite. Zugegeben, ich mochte sie nicht besonders, genau wie die anderen, aber sie hing immer wie eine Klette an uns dran. An unserem größten Geheimnis versuchten wir sie aber nicht dabeizuhaben. Sie hatte keine Ahnung von unserem Projekt, der Karte des Rumtreibers. Wir waren schon weit und hatten die Karte verschlüsselt und die Mauern von Hogwarts gezeichnet. Momentan arbeiteten wir noch daran, dass man sah, wie sich jemand bewegte und der Name daneben stand. James und Sirius verbrachten die Ferien entweder mit der Karte oder mit Nachforschungen. Seit Jo in der zweiten Klasse herausgefunden hatte, das Remus ein Werwolf war und wir das Nachsitzen bei McGonagall hatten, stand für uns drei der Entschluss fest, Animagi zu werden. Dass ich ein Halbengel und Metamorphmagus war wussten bisher immer noch nur Remus und Dumbledore. Dorcas wusste nur von meinen Metamorphmagusfähigkeiten.
Wir saßen im Hogwartsexpress und hatten gerade den Bahnhof von Hogsmeade verlassen, die Zeugnisse des vierten Schuljahres im Gepäck. Glücklicherweise saß Petra bei ihren Hufflepufffreunden. Zwei Monate Ferien lagen vor uns. Einen Monat würde ich mit meiner Familie verbringen, dann hatten die Potters Remus und mich für zwei Wocheneingeladen – Sirius wohnte ja schon so gut wie bei ihnen – und die letzten zwei Wochen würde ich erst eine Woche bei Remus und dann eine Woche bei Anouk verbringen. Anouk hatte uns Gryffindormädchen und Marlene und Dorcas zu sich nach Hause eingeladen. Remus und ich waren beste Freunde, doch manchmal, wenn ich ihn ansah, war da so ein komisches Gefühl, dass ich noch nicht einordnen konnte.
Nach einer Stunde kam Celest zu uns ins Abteil. Sie fragte mich, ob ich sie in der zweiten Ferienwoche besuchen wolle und ichwilligte ein. Mum würde mit mir nach Amerika apparieren. Celest saß neben mir und mal wieder sah ich, wie hübsch sie war. Mich wunderte es, dass sie noch keinen Freund hatte. Sie trug wieder eine weinrote, enge Hose, braune Schnürstiefel und ein weites weißes Oberteil. Auf ihrem Kopf saß ein Lederhaarband. Unauffällig sah ich zu Sirius, der Celest anstarrte. Ich war mir ziemlich sicher, dass er sie mehr als nur mochte. Jedoch wollte ich auch nicht, dass er eine meiner besten Freundinnen verletzte. Er spielte nur mit den Mädchen und Celest mochte Sirius wirklich.
In der ersten Woche übte Dad mit mir Mikrovolant, die Kunst des Teleportierens bei Engeln.
„Konzentriere dich. Stell dir vor, wie du in kleinste Bestandteile zerfällst. Habe dein Ziel deutlich vor Augen und lasse dich fallen." Ich tat, was Dad sagte. Wir hatten ausgemacht, dass ichversuchen sollte, mich vor das Haus zu teleportieren.
Ich sah die Hausfassade deutlich vor mir. Dann stellte ich mir meinen Zerfall vor. Es war zwar etwas seltsam, aber es ging. Dann ließ ich mich fallen. Doch ich prallte nicht auf den Boden. Es fühlte sich so an, als ob mich ein Wind ergriff. Meine Augen hatte ich geschlossen. Mit einem Mal hörte der Wind auf. Langsam öffnete ich meine Augen. Ich hatte etwas Angst, denn ich hatte keine Ahnung, was mich erwarten würde.
Aber die Angst war unnötig gewesen. Ich stand vor unserem Haus. Der Wind wehte weiße Wölkchen über den blauen Himmel über unserem Haus. Leider stand ich direkt in Mums weißen Rosen. Die Dornen piekten in mein Bein, doch das war weniger schlimm, als die Tatsache, dass ich die Rosen plattgetreten hatte.
Schnell hüpfte ich auf den Kiesweg und lief auf das Haus zu. Dad öffnete gerade die Haustüre und lächelte mich stolz an.
„Exzellent! Gleich beim ersten Versuch! Aber du musst noch etwas üben. Präzisieren, wo du landest. Und je besser du wirst, desto weniger musst du dich dabei konzentrieren.", lobte er mich. Ich nickte. Ja, ich sollte noch weiter üben. Ich wollte ja nicht immer in den Blumenbeeten landen.
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So, da ich keinen Bock mehr auf Geschi lernen hab und ich an diesem Wochenende noch nichts hochgeladen habe, kommt ihr ein neues Kapitel von mir!
Es ist für alle, die auch am heutigen Tag Geburtstag haben.
Danke MaxiBlack für das Bild
Viele Grüße,
Niki
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