Eine neue Mitschülerin
Die Kutschen erreichten das Schloss und wir stiegen aus. Wir waren jetzt wieder in Hogwarts für unser viertes Jahr. Doch etwas war anders. Professor McGonagall wartete vor dem Eingangsportal und rief mich zu sich. Mit einem entschuldigenden Blick verabschiedete ich mich von den anderen Rumtreibern und ging zu meiner Hauslehrerin. „Guten Abend, Professor.", begrüßte ich sie freundlich. „Guten Abend, Miss Seek. Ich hoffe sie hatten eine angenehme Fahrt. Würden sie mir bitte folgen?" Verwirrt folgte ich der Professorin einen kurzen Gang entlang. An einem der Fenster wartete ein Mädchen und blickte auf die ankommenden Schüler hinunter. Sie hatte lange, glatte dunkelbraun bis schwarze Haare und eine sonnengebräunte Haut. „Miss Buffalo, darf ich ihnen Miss Seek vorstellen? Miss Seek, ich bitte sie, Miss Buffalo ein wenig in der Schule herumzuführen. Sie ist ebenfalls in Gryffindor und in der vierten Klasse. Ihr Stundenplan wird ebenfalls der gleiche sein. Gehen sie nun bitte in die Große Halle.", stellte McGonagall mir die neue vor. Wir machten uns auf den Weg und McGonagall beeilte sich, da die Erstklässler schon auf sie warteten.
„Ja, also, ich bin Holly Angeline Seek, aber Holly reicht völlig aus.", lächelte ich die Neue an. „Ich bin Celest Buffalo.", antwortete sie mir. „Wieso kommst du eigentlich erst jetzt nach Hogwarts?", fragte ich sie neugierig und sah dabei in ihre freundlichen dunkelbraunen Augen. „Ich komme aus Amerika. Ich bin eine Sioux aus North Dakota. Es war nicht leicht meinen Stamm dazu zu überzeugen, dass ich auf eine Zaubererschule darf. Zwar ist mein Vater auch ein Zauberer, aber der hat es von seinem Vater, der von seiner Mutter und so weiter erlernt bekommen. Als der Stammeshäuptling endlich letztes Jahr überzeugt war, wollte er wenigstens, dass ich auf die angesehenste Zauberschule gehe. Naja, und das ist seiner Meinung nach halt Hogwarts.", antwortete mir das Mädchen.
Wir liefen zum Gryffindortisch und setzten uns zu meinen Freunden. „Leute, darf ich vorstellen? Das ist Celest Buffalo. Sie kommt aus den USA. Celest, das sind Remus Lupin, Sirius Black, James Potter", ich zeigte auf die Jungen, die sie begrüßten, dann wandte ich mich zur anderen Seite, um ihr die Mädchen vorzustellen, „Und das sind Lily Evans, Alice Prewett, Frank Longbottom, Mary MacDonald, Anouk Shippers und Malaika Lolimba. Sie schlafen mit uns in einem Schlafsaal." Auch die Mädchen und Frank begrüßten Celest (Alice hatte sich wieder beruhigt), als Lily flüsterte: „Die Erstklässler kommen!"
Während dem Festessen sah ich nach rechts. Dort saß Jo und unterhielt sich lachend mit Fine Smylt, Rosie Lancester und den anderen Fünftklässlerinnen. Sie würdigte uns nicht auch nur eines Blickes. Ich musste schlucken. Vor einem Jahr waren wir noch unzertrennliche Freundinnen und jetzt ignorierte sie mich. Schweigend wandte ich mich wieder meinem Rinderbraten mit Kartoffelbrei zu und lauschte Celests Erzählungen über das Leben bei den amerikanischen Ureinwohnern, nach denen Anouk und Malaika gefragt hatten.
Ich muss jetzt mal stark hoffen, dass Celest nicht wie eine von Sirius Bettgeschichten endet. Schon seit einem Jahr hat er jede Woche eine andere und meine lieben Mitschülerinnen sind wirklich so blöd, sich mit ihm einzulassen. Sirius hat während dem Essen Celest immer mal wieder angesehen. Ich muss, wenn ich das nächste Mal mit den beiden unterwegs bin, dringend mal auf seine Gefühle achten. Hin und wieder ist es praktisch ein Engel zu sein, muss ich zugeben. Na gut. Ich war ja kein normaler Engel.
Als wir hoch zum Gemeinschaftsraum gingen, erklärte uns Mary, dass McGonagall zu ihr gekommen wäre. Im Schlafsaal der dritten war wieder ein Bett frei und unser Schlafsaal war sowieso schon sehr voll – obwohl wir den größten hatten, wir waren halt ein starker Jahrgang. Mary würde nun wieder zu ihren Klassenkameradinnen ziehen.
Müde trat ich aus dem Bad. Vorhin habe ich zuallererst unseren Schlafsaal wieder verzaubert. Über die Ferien war es mir sogar gelungen, den Zauber zu verbessern und nun zeigten die Fenster immer das, was der Besitzer sich gerade am meisten wünschte zusehen.
Celest saß im Schneidersitz auf ihrem Bett und machte irgendetwas. Ich ging zu ihr und setzte mich neben sie: „Was machst du da?" "Einen Traumfänger, er beschützt mich vor bösen Träumen.", antwortete Celest. Kurz darauf hatte sie ihn fertig und hängte ihn über ihr Bett, neben das Fenster, das eine weite Ebene zeigte. „Sieht es so bei dir zu Hause aus?", fragte ich und deutete auf ihr Fenster. Sie lächelte: „Ja, genau den Blick hast du, wenn du von mir zu Hause eine Viertelstunde reitest. Ich liebe diesen Platz. Ich war oft dort."
Erschöpft ließ ich mich ins Bett fallen und beobachtete die anderen. Celest flüsterte leise und hielt eine Holzfigur in der Hand, Alice starrte ein Foto von Frank Longbottom, der auch in unserem Jahrgang in Gryffindor war, an, Malaika war im Bad, Anouk schrieb einen Brief an ihre Familie und Lily las. Ich grinste. Typisch Lily. „Lils, du musst doch jetzt noch nicht lesen! Ich will endlich genauer wissen, was ihr in den Ferien gemacht habt!", tadelte ich sie gespielt verärgert. Jetzt musste sie lachen und klappte das Buch zu. „Also, liebste Holly", fing sie an, „Zuerst musste ich eineinhalb Monate mit meiner Schwester verbringen. Auf die hätte ich wirklich verzichten können. Ich durfte mir sechs Wochen anhören, dass ich ja so eine schreckliche Missgeburt sei." Tränen stiegen meiner Freundin in die Augen und ich hüpfte schnell zu ihr aufs Nachbarbett und umarmte sie. Zum Glück beruhigte sie sich ziemlich schnell wieder. „Die letzten zwei Wochen war ich mit Marlene und Dorcas im Tropfenden Kessel.", beendete sie. „Wer sind Dorcas und Marlene?", fragte Celest von meinem anderen Nachbarbett. „Marlene McKinnon und Dorcas Meadows sind in unserem Jahrgang und in Ravenclaw. Wir müssen sie dir bald vorstellen. Alice? Hast du Frank jetzt genug angeschmachtet? Ich bin neugierig wie immer. Was hast du in den letzten zwei Monaten gemacht?" Alice sah mich an: „Holly! Ich schmachte Frank nicht an! Ich war mit Mum, Dad und Toby drei Wochen in Deutschland bei Bekannten meiner Eltern und dann noch für zwei Wochen bei meiner Tante, meinem Onkel und Gideon und Fabian. Molly und Arthur waren auch mal kurz da. Zusammen mit ihren Kindern. Charlie ist zwei und Bill vier. Und die Beerdigung." Toby war Alices kleiner Bruder. Er würde nächstes Jahr nach Hogwarts kommen, genau wie Ellie. Molly kannte ich nur aus Erzählungen. Sie war mit Arthur Weasley verheiratet. Gideon und Fabian hatten vor einem, beziehungsweise 3 Jahren ihren Abschluss gemacht. Alice lächelte an diese glücklichen Erinnerungen, das machte mich froh. „Und fertig.", murmelte Anouk, „Ich hab schon alles erzählt, Holly. Meine Familie war wie gesagt da. Aber Malaika kannst du gerne ausquetschen. Sie war bei ihrer Familie in Griechenland." Bis Malaika aus dem Bad kommen würde, könnte es allerdings noch etwas dauern und ich wollte nicht mehr allzu lang warten. Ich nickte und murmelte ein „Ich schlaf jetzt mal" und schloss die Augen. Die Müdigkeit hatte mich ergriffen und bald schon schloss Hypnos mich in seine Arme.
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Hallo,
wisst ihr, dass das der 50. Teil von Flügel ist, den ich hochlade? Leute, ihr seid echt spitze! Sonst hätte ich niemals so lange durchgehalten!!!! Das Kapitel ist euch ALLEN gewidmet! Danke!!!! Deshalb ist der Teil mit 1144 Wörtern auch fast doppelt solang wie die normalen Kapitel!!!
Was haltet ihr von Celest?
Was spielt sie für eine Rolle in diese FF?
bis nächste Woche,
eure Niki
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