Eine Hand strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und ich wachte auf. Im ersten Moment dachte ich, Remus würde mir über die Haare streichen, doch dann sah ich das Gesicht meiner kleinen Schwester. „Gut geschlafen Holly?“, fragte sie mich mit ihrer wunderschönen Stimme. Sie konnte echt total süß sein. „Ja, sehr gut. Und du, Kleine?“, entgegnete ich. „Ich auch!“, rief sie und sprang aus dem Bett. Ich setzte mich auf und beobachtete, wie sie munter das Zimmer verließ. Ich musste lächeln. Ellie war wirklich mein ein und alles.

Schnell schnappte ich mir eine Leggins und einen Pulli und ging ins Bad. Fünf Minuten später kam ich umgezogen und die Haare zu einem Zopf gebunden wieder heraus. Ich schlüpfte in meine Sportschuhe und griff nach meinen Walkman, den ich jedoch nach kurzem Zögern liegen ließ. In einer Stunde würde es Frühstück geben. Ellie und ich wachten immer frühauf, weil wir nicht sehr viel Schlaf brauchten.

Ich verließ das Haus und joggte durch den Wald, hinter unserem Haus. Ich liebte es, um diese Uhrzeit durch den Wald zu laufen. Nach und nach erwachten die Tiere und die Vögel stimmten ihr Morgenlied an. Nach 30 Minuten, kam ich wieder zu Hause an und duschte erst einmal. Danach zog ich eine enge, schwarze Jeans und ein minzfarbenes Longshirt an. Meine nassen Haare ließ ich mir über die Schultern hängen, um sie Lufttrocknen zu lassen. Dann sahen sie immer am besten aus.

Ich war die letzte, die an den Esstisch kam. Meine Familie hatte auf mich gewartet.

Ich belegte mir noch drei Brötchen für den Tag und ging dann auf mein Zimmer. Schnell hatte ich Papier, Tinte, Feder, Decke, Essen und Trinken in einer Tasche gepackt und verließ unser Anwesen. Im Wald ging ich zielstrebig auf eine Stelle zu. Ich habe diesen Ort gefunden, als ich so alt war wie Ellie. Acht. Irgendwann bleibe ich vor einer Felswand stehen. Noch einmal atme ich tief durch, dann gehe ich durch die Felswand.

Nachdem ich diesen Ort gefunden hatte, wollte ich ihn schützen und habe in Mums Büchern gelesen. Es hatte mich sehr viel Kraft gekostet, den Ort zu verstecken, aber es war mir gut gelungen.

Ich zog Schuhe und Socken aus und setzte mich auf einen Starken Baumstamm, der parallel zum Boden wuchs. Meine Füße hingen bis zu den Knöcheln im kühlen Wasser des kleinen Baches. Ich atmete lange ein und blickte mich um. Am Ufer des Baches saß eine Meise und erfrischte sich.

Ich holte Tinte, Feder und Papier heraus und begann einen Brief an Remus zu schreiben.

Lieber Remus,

Ich hoffe du hast schöne Ferien. Willst du mich bald besuchen kommen? Wir könnten den Vollmond zusammen verbringen. Hinter unserm Anwesen ist ein großer Wald, und hier gibt es weit und breit auch keine anderen Menschen. Ich würde mich total freuen. Außerdem kann ich dir dann etwas zeigen.

Deine Holly

Der Brief war kurz, aber ich hoffte, er würde bald vorbei kommen. In neun Tagen war schon Vollmond. Ich redete lieber stundenlang mit ihm, als ihm Briefe zu schreiben. Ich faltete den Brief zusammen und steckte ihn zusammen mit der Tinte und meiner Schreibfeder in die Tasche. Dann sprang ich geübt vom Baumstamm ab und stand im Bach. Dass meine Hose nass wurde, obwohl ich sie schon bis zu den Waden hochgekrempelt hatte, störte mich herzlich wenig. Innerhalb von Sekunden hatten sich meine Haare braun verfärbt und meine Augen erstrahlten in dem gleichen Minzton, wie mein Oberteil. Die blonden Haare waren zu auffällig und ich würde damit nur die Tiere verschrecken. Nachdem ich zehn Meter durch den Bach gewatet war, setzte ich mich an das grasbewachsene Ufer und wartete auf jemand bestimmtes, während ich die mitgebrachten belegten Brötchen aß. 

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Hey!

Tut mir echt leid, is nicht sehr spannend... Aber ich versprech euch etwas: Nächste Woche gibts zum nächsten Kapitel auch noch ein Bild!

Auf wen, denkt ihr, wartet Holly? Wie findet ihr ihren geheimen Ort? Ich stell ihn mir auf jeden Fall wunderschön vor...

Ich hoffe es hat euch gefallen,

eure

Niki