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Sam startet den Flieger, die Russin bleibt bei ihm und Steve verzieht sich in sein Zimmer. So bleiben nur Wanda und ich übrig. Kurzerhand entschließen wir uns dazu, einige Runden Uno zu spielen. Flink mische ich die Karten und verteile sie. Konzentriert sieht Wanda in ihre Karten, darauf fokussiert, mich zu besiegen. Was sie nicht weiß, ist, dass ich zwei Vierziehen-Karten habe, meine letzten beiden Karten. Als ich wieder am Zug bin, lege ich eine der beiden Karten. »Uno, letzte Karte.« Siegessicher legt Wanda eine gelbe Zweiziehen-Karte drauf. Mit einem schadenfrohen Grinsen lasse ich auch meine letzte Karte auf den Haufen fallen. Überrascht sieht Wanda auf die zweite Vierziehen-Karte. »Gewonnen«, grinse ich und beobachte Wanda dabei, wie sie anfängt zu realisieren, dass sie haushoch verloren hat. Wanda lächelt. »Ich verlange eine Revanche!« Ich grinse und stimme nickend zu, während Wanda die Karten mischt und austeilt. Unauffällig beobachte ich sie dabei. Die süße Falte die zwischen ihren Brauen erscheint, wenn sie sich konzentriert, erregt meine Aufmerksamkeit zuerst. Dann sehe ich in ihre grünen Augen, die hell strahlen. Ihre zarten Hände mischen die Karten schnell und ordentlich. Ihr blondes Haar fällt ihr in Locken über die Schulter. Sie blickt auf, direkt in meine Augen. Peinlich berührt sehe ich weg.
Auch mehrere Runden später hat Wanda noch nicht einmal gewonnen. Ihr anfänglicher Optimismus und ihre Euphorie hat sich in Missmut verwandelt. Als ich wieder einmal meine letzte Karte auf den Stapel lege, schmeißt die Hexe frustriert ihre Karten auf den Tisch. »Das kann doch so nicht angehen. Wie? Wie zur Hölle kannst du fünfzehn Runden hintereinander gewinnen? Ich gebe auf, du bist die ungeschlagene Uno-Meisterin«, erklärt sie mit einem Hauch von Ehrfurcht und Sarkasmus in der Stimme. Grinsend lehne ich mich zurück, als das Flugzeug eine unvorhersehbare Wendung macht und gefährlich schwankt. Sofort kralle ich mich in den Stoff der Couch. Wanda hält sich ebenfalls fest und schaut hektisch um sich. »Was zur Hölle ist denn jetzt los?«, fragt sie fluchend. Ihre Augen zeigen, wie geschockt sie ist. »Ich weiß es nicht. Aber der Captain oder Natasha wird uns bestimmt gleich sagen, weshalb das Flugzeug so eine Wendung macht.« Wanda sieht mich mit immer noch aus vor Schock weit aufgerissenen Augen an, nickt aber und zwingt sich ein Lächeln ab.
Tatsächlich kommt Nat etwa zehn Minuten später rein. Entschuldigend lächelt sie uns an. »Geht es euch gut?«, fragt sie sanft und setzt sich zu uns. Wir nicken. »Was ist passiert?«, fragt Wanda interessiert. Der Schock ist scheinbar verflogen. »Steve hat etwas in den Nachrichten gehört und uns gebeten, nach Nebraska zu fliegen. Wir wollen bloß nachsehen, ob man unsere Hilfe benötigt«, versichert Natasha. Verstehend nickt Wanda. »Und warum lasst ihr das nicht meinen Vater machen?«, frage ich nach. Tasha sieht mich sanft an. »Dein Vater kämpft gerade in Queens damit, seinen neuen Schützling unter Kontrolle zu bekommen. Es wäre unverantwortlich, ihn jetzt nach Nebraska zu schicken.« Ein flaues Gefühl macht sich in meinem Magen breit. Hat mein Vater sich tatsächlich schon ein neuen Schützling gesucht? Sanft legt Natasha eine Hand auf meine Schulter. »Alles okay?« Ich nicke, während ich die aufkommenden Tränen weg blinzle. »Wir sind in zwei Stunden da, an eurer Stelle würde ich mich langsam fertig machen. Aufwärmen und umziehen, darüber informieren, worum es geht. Steve hat die Sachlage aufgeschrieben und auf den Küchentisch gelegt.« Ich nicke und stehe auf. Die junge Hexe macht es mir nach. Wir gehen in unsere Zimmer und ziehen uns um.
Zehn Minuten später treffen wir uns im Trainingsraum, um uns aufzuwärmen. Wir fangen mit dem Boxen an. Nach und nach gehen wir jede erdenkliche Art von Training durch, bis wir komplett durchgeschwitzt sind. »Wie viel Zeit haben wir noch?«, fragt Wanda japsend. Ebenfalls nach Luft ringend antworte ich: »Halbe Stunde. Wir können die Zeit nutzen, um uns Steves Bericht durchzulesen.« Wanda nickt und gemeinsam gehen wir in die Küche. Tatsächlich liegt dort ein Zettel.
Einbruch in ein Diamantgeschäft. Bloß ein Edelstein gestohlen: lila Diamant. Mehrere Diebstähle in den letzten Wochen, immer nur einer gestohlen.
Wanda lässt sich auf einen Stuhl fallen. »Na klasse. Ein Diamantjäger der besonderen Art.« Leise lachend setze ich mich neben sie und gemeinsam warten wir auf unsere Ankunft.
Ziemlich genau eine halbe Stunde später landet das Flugzeug. Neugierig sehe ich aus dem kleinen Fenster. »Bereit?«, fragt Wanda, die sich neben mich gestellt hat. Ich nicke und gehe zum Ausgang, der gerade von Sam geöffnet wird. Natasha geht bereits nach draußen. Wir folgen ihr und atmen sofort die Sommerluft Nebraskas ein. »Willkommen in Nebraska«, meint Tasha und sieht sich suchend um. Wanda und ich machen es ihr nach, wobei wir hinter uns Steve runter kommen hören. »Wir checken in einem Hotel in der Nähe ein. Wanda und Paula, ihr seht euch um, Natasha und Sam, ihr kommt mit mir mit. Wir schicken euch dann den Standort des Hotels, in dem wir verweilen werden.« Zustimmend nicken wir und, gemeinsam mit Wanda, laufe ich los.
Neugierig laufen wir durch die Straßen einer Kleinstadt. Steve vermutet, dass hier der nächste Einbruch stattfinden wird. Während wir unsere Augen und Ohren offen halten, albern wir ein bisschen rum. Wanda erzählt mir gerade, wie Vision versucht hat, ihr Lieblingsgericht zu kochen, als ein Mann in uns reinläuft. »Entschuldigung«, nuschelt er schnell, bevor er weiter läuft. Verwirrt schauen wir ihm hinterher, als ein weiterer Mann vor uns schreit: »Haltet ihn auf! Der Kerl hat mir einen wertvollen Diamanten gestohlen!« Sofort drehen Wanda und ich uns um. Noch während wir dem Mann hinterher laufen, rufe ich Steve an. »Paula?«, höre ich seine Stimme. »Steve? Wir sind hinter ihm her!«, japse ich in den Lautsprecher. »Bleibt dran und schickt uns den Standort, wenn ihr ihn habt. Wir kommen!« Damit legt er auch schon auf und ich konzentriere mich auf das Laufen.
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