Dämmerung der Realität
Wie durch einen tiefen Ruck spürte er plötzlich Schmerzen, starke Schmerzen und merkte wie etwas Warmes, Flüssiges seine Stirn herunterlief.
Seine Augen warne noch geschlossen, als ein Schwall an kalter Flüssigkeit über ihm ergossen wurde und er aufschrie.
Er öffnete die Augen, blinzelte und sah 10 fremde Personen vor ihm hocken.
Er vermutete, dass es sich wohl nicht um eine außerirdische Lebensform, sondern um Menschen wie ihn handeln müsste.
Dann fiel ihm sein echtes Leben wieder ein.
„David, da bist du ja wieder! Mann, habe ich mir echt Sorgen gemacht... Du, du warst erst ganz komisch, als du die Drogen genommen hast, dann ... dann...", heulte eine Stimme neben seinem Ohr und er wünschte sich doch, dass Hoock ihn getötet hätte.
Kenzie, seine feste Freundin hockte neben ihm, ihre Wimperntusche verschmiert und half ihm wieder zu stehen.
Er war nicht halb so groß wie im Weltraum und nicht das geringste Bisschen so attraktiv.
„Was für... Drogen?", fragte er und rieb sich verwirrt über die Augen. Er lallte ja.
„Naja, ich habe dich ja nicht einfach so zum Spaß in einen Nachtclub gebracht! Also, schon, aber du warst die ganze Zeit so seltsam spießig, hast in diesem ollen Weltraum-Buch rumgelesen, da hab' ich etwas Spaß in dein Sodawasser gegeben. Und hattest du nicht Spaß?", rief Kenzie und umarmte ihn überglücklich. David, wie er wirklich hieß, konnte ihre Bierfahne in der ersten Sekunde identifizieren.
Die Leute sahen ihn immer noch misstrauisch an, als ihm wieder es einfiel.
Was war mit der wirklichen Liebe seines Lebens?
Er umfasste Kenzies Schulter, schaute ihr tief in die Augen und fragte eindringlich: „Kenzie, was ist jetzt mit Whiskey?"
Sie schaute ihn an, brach in Tränen aus, küsste ihn auf den Mund und rief der Menge zu: „Es geht ihm gut, es geht ihm gut! Er ist sogar besser als vorher! Normaler!
Er ist nur gestürzt, weil er etwas Stärkeres braucht! Wie wäre es mit Whiskey für meinen Freund?"
David wischte sich angeekelt über den Mund, stolperte aus den Fängen seiner Freundin und erwiderte: „Wie wäre es mit Kaffee?" Und einer neuen Freundin gleich im Sonderangebot oben drauf?
Fassungslos, dass er unter Drogen gesetzt worden war, trat er zum wohl einzigen Kaffeeautomaten, den man in irgendeinem Nachtclub im schnöden Deutschland finden könnte und fummelte ein paar Münzen aus seiner Hosentasche, als das Licht anfing zu flackern. Die Temperatur fiel sichtlich.
Zusammenzuckend und genervt bemerkte er, wie etwas seine Hose runterfloss. Oh nein, er hatte doch nicht etwa...?
David zuckte zusammen und hob beide Arme und konnte es gar nicht glauben.
Er war von oben bis unten mit blauem Blut bekleckert. Ihrem Blut.
Whiskeys.
Und wie auf ein geheimes Kommando fiel das Licht komplett aus, Schreie tönten hinter ihm und er drehte sich um, bereit für jedes Alien, dass es wagen würde ihn anzugreifen, die Fäuste erhoben.
Er roch Blut und sah, wie etwas neben seine Füße geworfen wurde.
Ein menschlicher Körper. Eine Leiche.
Es überraschte ihn somit nicht das geringste Bisschen, als er die Fratze des Diktators erblickte, nur beleuchtet durch den hellen Schein, seines strahlenden Lichtschwertes. Seines in blutgetränkten Lichtschwertes.
David entdeckte gerade so, komplett benebelt, wie gerade Kenzies aufgeschlitzte Leiche hinter seinem Erzfeind zu Boden ging, das Blut sprudelte nur so aus ihr heraus, wie bei einem Springbrunnen.
Ausdruckslos ließ er ihn nähergekommen, spürte altbekannten Hass in ihm aufflammen, da dieses Monster Whiskey getötet hatte.
Er war nun nicht mehr David, ein Nerd unter Idioten in einem Gymnasium in Magdeburg, sondern General Detlef der Heiligste, Legionsführer der Unglaublichen 6.
Captain Hoock hatte sich in der passierten Zeit kaum verändert, genauso narbig, schrecklich wie immer blieb er 2 m vor ihm stehen und warf Detlef sein Lichtschwert zu, mit grimmiger Miene.
„Alter Freund, alter Freund, kleiner Goldfisch. Ich dachte mir, das finale Battle sollte auf dem Heimatplaneten ausgetragen werden. Auf der Erde, wo wir beide geboren worden sind.
Du hast mir zwar vorenthalten, dieses verkorkste Universum zu zerstören, in Atome zu zerreißen, in Moleküle zu zersplittern, aber wenigstens werde ich behaupten können, dich zerstört zu haben", sein Deutsch war etwas eingerostet, als ob seine Bor-Kern-Zunge lange die Worte nicht mehr ausgekostet hatte, aber es kam ihm dennoch wunderbar weich von den Lippen.
Detlef hob sein Schwert auf Kopfhöhe, lächelte und dachte, dass er Hoock für Whiskey in die Hölle schicken werde, damit sie es dort dann zu Ende bringen könne.
„Keine Sorge Hoock, ich plane deine Beerdigung schon seit zwei Dekaden".
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