Chapter 9~Reise zu den Thronen
"Tretet ein."
Die Stimme des alten Königs wirkte laut in dem völlig stillen Saal, ich konnte die Anspannung förmlich greifen und Nervosität machte sich in mir breit.
Musste ich wieder gehen? Dachten sie ich sei zu gefährlich? Oder wurde ich womöglich zum
Tode verurteilt wie Hunters Mutter?
Mit einem unguten Gefühl im Bauch machte ich den ersten Schritt, es schien als würde er durch meine Ohren bis in meinen Kopf hallen.
Einen Schritt in den Anfang.
Oder ins Ende.
Das kam ganz auf die Vertreter Sammlung da vorne an.
Sie sassen leicht im Halbkreis, sodass sie uns alle super im Blick hatten.
Und natürlich waren alle Augen auf mich gerichtet.
Oder Hunter.
Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen.
Ich hätte die Maske mitnehmen sollen, unter der hätte ich mich verstecken können.
Doch das würde mir auch nicht helfen, wenn man mich paclte und raus schleifte.
Denn so sahen die meisten Gesichter aus.
Schade dass man mich nicht einmal kennen musste, um sich schon eine Meinung gebildet zu haben.
Prompt fühlte ich den dunkeln Ball in mir, ein kleiner Teil lockte dazu, ihnen zu zeigen dass sie mir nichts zu sagen hatten.
Doch es erschreckte mich so dermassen das zu fühlen, dass ich es sofort tief weg schloss.
Ich war nicht so wie meine Vorfahren, das sollten sie doch wissen.
Oder eben nicht.
Es kam mir lange vor, meine Reise zu den Thronen, unendlich viele Schritte musste ich machen, beobachtet von all den Blicken.
Was mir half war dass die drei Anderen dicht bei mir waren, was sie jedoch fühlten wusste ich nicht.
Vielleicht Hass, oder Furcht. Oder nur Wut.
Als wir schliesslich einige Stufen vor dem grossen Thron in der Mitte stehen blieben, fiel das Licht durch das Fenster über den Anwesenden hinein und strahlte über ihren Köpfen, was ihnen etwas Heiliges verlieh.
Ich sah auch wie die Steine an ihren Hälsen leuchteten und wie einige das Gesicht verzogen.
Das waren also diese Waffen die sie trugen, ihre grösste Schwäche an ihrem Hals.
Ein gewagtes Spiel.
"Verneigt euch von den Vertretern dieser Welt und dem König."
Der Minister hatte es feierlich ausgesprochen, aber auch als kleiner Tipp für mich, damit ich nicht in das nächste Fettnäpfchen trat.
Und ohne Hilfe hätte ich das wirklich getan.
Es war nicht so mein Ding mich zu verneigen.
Es war irgendwie demütigend, wenn man Jemandem zeigen musste dass er besser war als man selbst. So etwas wollte ich nicht tun.
Aber jetzt trat ich es trotzdem, auch wenn dieser kleine unbekannte Teil gewaltig protestierte.
Ich wusste nicht ob die Anderen das taten, aber ab dem abschätzigen Schnauben einiger Vertreter, hatte mindestens Jemand nicht gemacht was er sollte.
Ich tippte da mal ganz unschuldig auf Hunter.
Nach einer Weile die ich für angemessen hielt, richtete ich mich wieder auf.
Ich sah ihnen direkt in die Gesichter, ich hatte mich verneigt das musste ihnen genügen, ich würde nicht auch noch wie ein dummer Einzeller auf den Boden starren.
"Sheya Elafry, der Rat hat lange gesprochen und ist zu einem Entschluss gekommen."
Die Stimme des alten Mannes wirkte von Nahmen gar nicht mehr so mächtig wie ich gedacht hatte, aber trotzdem wagte es Niemand zu sprechen.
Wahrscheinlich wegen der wunderschönen goldenen Krone, die sich aus rosenranken zusammen setzte, die Blüten selbst bildeten rote glühende Kristalle.
Ich nickte und schluckte, das war es also, ich musste nun damit klar kommen, wie mein weiterer Verlauf des Lebens aussehen würde.
"Da du dich noch nicht kontrollieren kannst, bist du eine Gefahr bei Hofe."
Begann der König und ich atmete langsam aus.
Ich wusste es, das Misstrauen hatte überwiegt, es war eine Starke Macht die man nicht unterschätzen durfte.
"Allerdings bist du die Letzte deiner Spezies und das dürfen wir nicht vergessen.
Deshalb haben wir einen Entschluss gefasst."
Er legte eine kurze Pause ein, musste er mich so quälen?
Und wieso mussten dann die anderen Drei anwesend sein, wenn es um mich ging?
"Momentan herrschen zu viele Flüche in diesem Lande, die Hexen haben ihr Mass überschritten."
Hunter schnaubte verächtlich, das hatte er auch schon gespürt.
Schön dass es auch mal Jemand anders bemerkte.
"Deshalb wirst du auf eine Reise geschickt, um diese Flüche zu lösen. Alle von ihnen.
Du bist die Chance für unser Reich noch einmal mit einer weissen Weste beginnen zu können.
Indem du alles zurück setzt, was solche Feindseligkeit zwischen den Völkern gebracht hat."
Ich runzelte die Stirn.
Eine Reise, ich blieb also am Leben und war frei.
Doch ich wusste auch dass es eine Art Prüfung war, ob ich ihnen nützlich war oder nicht.
Trotzdem war es nicht das schlimmste Schicksal, das mich hätte erwarten können.
Die Meisten Vertreter sahen ganz zufrieden aus.
Nur die Hexen, deren Distelkränze auf ihren Köpfen beinahe Gift zu tropfen schienen, als sie mich ansahen.
Hass und Konkurrenz.
Ich war die Einzige die ihre Flüche neben ihnen selbst lösen konnte.
Das machte sie schwächer und Niemand wollte schwach sein.
Aber der Rat hatte so entschieden und nicht einmal sie wagten es zu widersprechen.
Auch wenn ich sah dass sie es gerne getan hätten.
Ich neigte leicht den Kopf, als Zeichen dass ich annahm was man mir anbot.
Eine andere Möglichkeit wurde mir auch nicht wirklich geboten, und zum eigentlichen war ich froh, dass ich wenigstens frei war.
Und klar war auch dass sie mich einfach nicht im
Schloss haben wollten.
Etwas verletzend war es schon, dass sie alle solches Misstrauen und keine Sympathie für mich hegten, alleine aus Vorurteilen die ich gar nicht verdient hatte.
Ich dachte wieder an die Wache, die ich getötet hatte.
Getötet, ein Leben genommen. Vielleicht war es doch besser wenn ich weiter zog.
"Natürlich wirst du nicht alleine gehen, eine Truppe an Wachen wird dich zu deinem Schutz begleiten."
Ich hob innerlich eine Braue, Wachen die ich nicht kannte. Und trotzdem würde ich alleine sein.
In einer unbekannten Welt von der ich gerade mal eine Landkarte besass die ich nicht zu deuten vermochte.
"Nun zu die Hunter."
Ich drehte mich zu dem Besagten um, der Rat wurde etwas unruhiger und Leena drückte sich mehr an ihren Bruder.
"Auch für dich haben wir entschieden, du wirst nicht von deiner Schwester getrennt werden, ihr steht es frei zu tun was ihr beliebt."
Leena atmete hörbar aus, es war ihre Freiheit die ihr geschenkt worden war und die ihr diese Last von den Schultern stiess.
"Du Hunter sollst beweisen dass du deine Macht, für welche du bestraft wurdest, für etwas Gutes einsetzen sollst, nicht zu deinen eigenen Zwecken oder zur Bedrohung."
Hunters Blick wurde dunkler, und ich verstand es auch ein Stückweit.
Man stellte ihn dar als wäre er ein herzloses Monster, dabei war alles was er getan hatte, seine Schwester und sich selbst zu beschützen.
"deshalb wirst du Sheya begleiten, und wenn alle Bewohner des Reiches von Flüchen befreit sind, dann haben die Hexen zugestimmt, darfst du zurück kommen und der Fluch wird von dir genommen."
Ich sah keinerlei Interesse in Hunters Augen, sie waren völlig verschlossen, Niemand hätte in dem
Moment gewusst was er als nächstes tun würde.
Doch er sagte nichts, was der König einfach als stumme Zustimmung betrachtete und weiter sprach.
"Zudem wird euch eine kleine Verpflegungs Kutsche begleiten, und ich schicke ebenfalls meinen besten Krieger Cole mit, damit er euch mit den Wachen Schutz garantiere."
Er klopfte zweimal mit dem mächtigen Stab in seiner Hand auf den Boden, und erhob sich dann zitternd, die Vertreter der Völker taten es ihm gleich.
Ich blieb stehen, die Wachen waren näher getreten um den Schutz der Vertreter zu sichern, die an uns vorbei liefen.
Einige warfen mir eisige oder nicht überzeugten Blicke zu, die meisten Bedachten allerdings Hunter wenig erfreut.
Dieser starrte zurück, Hass blitzte in seinen Augen auf und ich wusste, wie gerne er sich auf sie gestürzt hätte.
Nur bei den Vertretern der Dämonen Völker neigte er den Kopf, sie alle legten ihm eine Hand auf die Schulter.
Ich war mir sicher dass sie darauf bestanden hatten, ihm diese Chance zu geben.
Als alle den Saal verlassen hatten und sich die Flügel Türen mit einem lauten Knall schlossen, kam der alte König auf mich zu.
"Hier Sheya, du lebst nun in unserem Reich, also verdienst du auch die unser Zeichen."
Er hielt eine Kette hoch.
Darin war derselbe Stein, wie den, den ich bei Rhodos im Schaufenster gesehen hatte.
Er hatte die Form einer Träne und wurde von einer silbernen Fassung gehalten, er baumelte an einer Engen Kette, die nur aus einem nicht geschlossenen Bogen von leuchtendem Metall bestand, und die ich mir um den Hals klemmen konnte, sodass der Stein dicht vor meiner Kehle baumelte.
Er legte sie mir an und ich fühlte den kühlen Stein auf meiner Haut, während der König zufrieden zurück trat.
"Eure Hoheit, wenn ich aber nun nie wieder in meine alte Welt zurück darf, was passiert dann dort?"
Fragte ich leise.
Ich würde es nicht sonderlich vermissen, aber es gab einige wenige Menschen, die ich gemocht hatte.
"Mach dir darüber keine Sorgen mein Kind, Rhodos hat ihnen erzählt zu seist von Wölfen im Wald gerissen worden, sie haben vor einem leeren Grab getrauert. Niemand wird mehr nach dir fragen."
Ich starrte ihn entgeistert an.
Es war eine sehr radikale Methode, in den Köpfen meines bekannten Kreises gelöscht zu werden.
Aber es würde sicherlich funktionieren, in einigen Jahren würde Niemand mehr wissen, dass einst eine Sheya Darkbloom hier gewohnt und gelebt hatte.
Ausser Rhodos.
Ich nickte langsam, damit war mein altes Leben wirklich vorbei. Für immer und unwiderruflich.
Ich gehörte nun wirklich hier her.
Und ich musste das Beste daraus machen um mich hier zurecht zu finden.
Vielleicht würde ich das Misstrauen in den vielen Augen verschwinden lassen können, wenn ich ihre Landsleute heilte.
"Vergiss nicht mein Kind, nimm die Maske mit. Es wird Leute haben die euch jagen und die nicht zulassen wollen, dass eine Elafry durch diese Welt zieht. Deshalb habe ich auch die Soldaten mit geschickt.
Unseren Unterricht können wir dann fortsetzen wenn du zurück bist."
Freundlich und mit einem warmen Blick legte er mir eine zittrige Hand auf die Schulter.
Aber im nöchsten Moment nahm er sie auch schon wieder weg, denn Hunter stand von einer Sekunde auf die Andere neben mir und blitzte den alten Mann an.
Schatten verliessen seine Ärmel und schienen sich mit seiner Jacke zu vereinigen, sofort machten die Wachen einen Schritt vor, die Lanzen gehoben.
Doch Hunter wich keinen Zentimeter zurück, und der König hielt die Hand hoch, worauf sich Alle wieder zurück zogen.
"Du hast zwei grossartige Beschützer Sheya, erfülle deine Aufgabe, ich zähle auf dich."
Erst jetzt hatte ich bemerkt dass Cole ebenfalls vorgetreten war, aber zum
Schutz seines Vaters, den Blick durchdringend auf Hunter gelegt.
Wenn es zu einem Kampf gekommen wäre, ich wüsste nicht wem ich helfen würde, und zum
Glück hob der König die Arme bevor es dazu kommen konnte.
Ich sah Hunter warnend an, sodass er beinahe freiwillig einen kleinen Schritt zurück machte.
Der Blick des Königs schweifte etwas erstaunt von Hunter zu mir, und auch der Blick seines Ministers war einfach nur völlig baff.
Ich selbst war auch etwas verwirrt, nur Cole schien es wirklich zu verstehen.
Da war er aber auch der einzige, denn selbst Leena runzelte die Stirn, sagte aber nichts.
"Benutz diese Landkarte und lasse dich von deinen Begleitern in alle Reiche führen.
Das Glück der Sterne sei mit dir mein Kind."
Er legte seine Stirn an meine, was mir etwas zu nahe war, ih sagte aber nichts, denn das schien normal zu sein, denn er wiederholte es auch bei Cole.
Hunter und Leena liessen ihn nicht an sich heran, und so wandte er sich nickend ab.
Eine gewisse Traurigkeit lag in seinem Blick.
"Ich werde alles vorbereiten, ihr werdet noch heute Abreisen. Viel Erfolg und kommt mit guten Nachrichten zurück."
Der König hielt sein Wort.
Von meinem Zimmer aus konnte ich das Treiben zwar nicht sehen, aber dafür hören.
Alles befand sich in hektischer Aufregung und jeder wollte mithelfen.
Mindestens zwei Angestellte hatten meine kleider die ich alle hier bekommen hatte in der Kutsche verstaut, die wie versprochen im Hof vorgefahren war.
Ich hörte wie sich die Soldaten mit ihrer metallenen Rüstung bereit für die Reise machten, auf die sie mich alle begleiten würde.
Etwas Sicherheit durch eine mir völlig fremde Welt beruhigte mich doch etwas.
Aber auf der anderen Seite fühlte ich mich auch viel kontrollierter. Höchst wahrscheinlich kamen sie auch deswegen mit, um Leena und Hunter daran zu erinnern dass sie in ihrem eigenen Land nicht frei waren.
Das passte mir gar nicht, aber vor allem tat es mir für Leena leid.
Hunter mit seiner Arroganz hatte sowas zwar auch nicht verdient aber ich gönnte es ihm sehr wohl.
Ich sass gerade auf dem Bett, auf dem ich gerade mal einige Nächte lang geschlafen hatte und schon wieder verlassen musste.
Meiner Meinung nach zu wenig Zeit, sich an eine komplett neue Welt zu gewöhnen.
Aber wie es mir schien war mein Auftrah wichtig.
Und wenn meine Vorfahren schon hier gelebt hatten und ich viel besser behandelt wurde als in der anderen Menschen Welt, wollte ich auch respektiert werden.
Und der so ziemlich beste und einzige Weg dazu führte durch die Befreiung von Leuten von Flüchen.
Aber ich stand in einem
Dilemma.
Denn tat ich es nicht würde ich niemals respektiert werden und alle würden mich mit meinen Vorfahren vergleichen, die angeblich so dunkel geworden waren dass sie mit den Schatten verschmolzen, die ihnen seit da an eine Gedenkstelle sicherte.
Eine verfluchte und verhasste zwar aber das konnte ihnen sowieso nichts mehr bedeuten.
Mich aber beeinflusste es schon.
Und wenn ich, wir ich es auch vorhatte, den Lebewesen half, würden mich die Hexen für immer verfluchen, denn es wussten alle wie gefährlich ich ihnen werden konnte.
Aber ich wählte das kleinere Übel, denn ich konnte keine Flüche abbekommen, dagegen war ich immun.
Also konnten sie mich nur mit normalen Waffen angreifen, und waren zudem nur ein Volk und nicht gleich alle.
Ich seufzte. Es war zwar die bessere Wahl aber ich freute mich nicht darauf mit Hunter und Cole, zwei Halbbrüdern durch eine unbekannte Welt zu reiten und jeden Moment in einen Erbstreit geraten oder was auch immer sie da führten.
Ich zog die Karte hervor, als es an der Türe klopfte.
Ich sah hoch, da sie ohnehin durch das rege Treiben das draussen herrschte offen war, konnte ich perfekt auf die Person sehen, die da stand.
Ich war überrascht.
Denn weder Hunter noch Cole hatten sich blicken lassen. Wahrscheinlich bereiteten sie sich ebenfalls auf ihre Art vor.
Da stand Leena und lächelte.
Ziemlich schwach aber bemüht.
Ich fand sie sympathisch, und sie war immer bemüht nett zu mir gewesen, und nachdem ich ihr das Kleid ihrer Mutter gegeben hatte und sie beinahe geweint hätte spürte ich so etwas wie Freundschaft zwischen uns.
Zwar kannten wir uns erst eine kurze Weile, aber ich hoffte sehr dass ich wenigstens einen Menschen fand, mit dem ich mich austauschen konnte.
Die meisten Mädchen hatten dafür eben Freundinnen.
Es wäre schön wenn ich wenigstens in dem
Punkt auch normal war.
"Hei komm rein."
Ich versuchte meine Überraschung zu verbergen, wahrscheinlich gelang es mir schlecht.
Zögernd und sich bedacht nicht umschauend betrat sie das grosse Zimmer, in welchem ich mir jedes mal vorkam wie eine Prinzessin.
"Ich hoffe ich störe nicht, ich wollte nur die Kleider vorbei bringen, mit einem Kleid kannst du ja nicht reiten."
Sie redete leise aber freundlich und ich musste auch lächeln, denn ihre freundliche Miene war ansteckend.
"Du störst doch nicht, das ist sehr nett von dir."
Ich muss zugeben ich war ziemlich steif, was diese Höflichkeit anging.
Aber ich hatte Angst ihr zu Nahe zu treten wenn ich sie einfach behandelte als kannten wir uns schon seit der Kindheit, was ja auch wieder nicht der Wahrheit entsprach.
Sie hielt neben mir an und legte die Sachen fein säuberlich aufs Bett.
Meine Augen wurden gross und ich sah kurz fragend zu mir.
Sie grinste breit.
"Glaub mir, alle weiblichen Elafrys haben sowas getragen. Und diese hohen Ratsdingens waren der Meinung dass es dich stärken würde, so wie deine Vorfahren den Völkern gegenüber zu treten, weil dann alle wussten dass sie Respekt vor dir haben müssen. Und du von der Krone her kommst natürlich."
Sie verdrehte die Augen und ich gluckste.
"Ja sie müssen natürlich gut dargestellt werden.
Das ist schon fast wie in meiner Welt."
Begeistert nickend setzte sich Leena mit ihrer schmalen Figur langsam aufs Bett, die dünnen Hände im Schoss gefaltet als wolle sie nicht zu viel Platz auf dem riesigen Meer aus Kissen einnehmen.
Ich konnte Hunter verstehen wieso er sie so unbedingt beschützen wollte, sie sah sehr zerbrechlich an. Aber der Schein trügt das wusste ich, sie hatte einen rechten Power.
"Was sind denn Politiker?"
Fragte sie nach einer kurzen Stille, in der ich begann mich umzuziehen, weil mir auch nicht mehr Ewigkeiten Zeit blieb, mich zurecht zu machen.
Ich hatte kurzum beschlossen keine Scham vor ihr zu empfinden da wir ja beide Frauen waren.
Und hier trugen anscheinend keine der Frauen BH's was mich etwas verunsicherte.
Aber Leena half mir indem sie unauffällig etwas in eine andere Richtung sah, was den Faktor der Unannehmlichkeit erheblich verringerte.
Also zog ich mich um und erzählte Leena, deren Mund offen stand und die sich in der Bettdecke festgekrallt hatte um nicht runter zu fallen vor staunen, wir meine alte Welt funktionierte.
Oftmals konnte sie Dinge wie Alkohol mit ihrer Welt vergleichen und trotzdem war sie total fasziniert von der Art unserer Technik und Kleidung.
Sie hatte den Begriff Handy noch nicht mal gehört und als ich ihr meines Zeigte, hielt sie es mit so spitzen Fingern dass man meinen könnte es wäre verhext.
Hier nicht mal so unmöglich.
Ich hatte es dann unter meinem Bett versteckt und sie hatte gekichert, als ich ihr von Eis erzählte, welches ich im Sommer Tonnenweise frass und es trotzdem nicht ansetzte, da ich alles für meine Gabe verbrauchte.
Was sie total schockte war die Art wie wir Menschen miteinander umgingen.
Sie meinte dass Wesen aus demselben Volk, also dem Volk der Menschen das sie als ein ganzes ansah, zusammen halten mussten und sich niemals gegenseitig bekriegen durfte, das wäre das Ende der gesamten Spezies.
Weise Worte, denn genau solche bräuchte meine alte Welt um sich aufzuraffen.
Nur war es nun nicht mehr mein Leben.
Jetzt zählte alles was hier passierte.
Ich bekam die Chance einen Neuanfang zu starten und ich wollte diese unbedingt nutzen.
Sicherlich eine Stunde brauchte ich um mich umzuziehen, allerdings war ich nur so langsam weil ich Leena alle Einzelheiten über unsere Häuser und Filme erzählen musste und wie die gemacht waren.
Dann als ich fertig war musste ich gestehen dass ich mich mit meiner Gesprächspartnerin beinahe so gut verstand wie mit meinen engsten Freunde drüben.
"Wow, das sieht ja Hammer aus."
Staunte Leena und huscht flink um mich herum, sodass ihre Haare um sie herum flogen wie um eine Elfe die tanzte.
Sie selbst trug schwarze lange Sachen, trotzdem war eine Eleganz dahinter die mich erstaunte.
"Findest du?"
Sie nickte eifrig und steckte mit einigen geschickten Bewegungen meine lockigen Haare kunstvoll hoch wie ich es nicht hinbekommen hätte.
Kleine dunkle Schatten flochten sich mit hinein, was in meinem schwarz nicht zu sehen war, und dem ganzen den Halt gab.
"Ja es ist toll, ich habe noch nie eine echte Elafry so gesehen und die Märchen stimmen, es ist wirklich beeindruckend schlicht."
Ich sah an mir hinunter, das war es wirklich.
Ich trug einen weissen langen und weiten Rock, drehte ich mich flog er um mich herum wie Blütenblätter um ihre Blume.
Er endete an meiner Hüfte, kleine silberne Muster zierten den Saum am Ende des Rocks der mir etwa in die Mitte der Schienbeine reichte.
Es war unendlich weich aber ich spürte wie speziell der Stoff war.
Weich aber trotzdem keine Chance ihn zu zerreissen.
"Aus was ist er?"
Fragte ich und strich über das Material hoch.
"Das ist von den Elben, sie sind die Meister wenn es darum geht Schutz und Schönheit zu vereinen."
Zwinkernd drehte sich Leena um mich und sah ganz verzückt aus, was auch mich mit Freude ansteckte.
Mein Oberteil war bauchfrei, ebenfalls in Weiss und aus demselben Material.
Der Saum jedoch franste aus in hunderte Fäden, die bei jeder Bewegung über meinen Bauch strichen, irgend etwas glänzte daran silbern.
Unter meinem Dekolleté hörte der Stpff in einer schönen, nicht zu freizügigen Art und mündete in Ärmel, die sowohl Luftig als auch Eng waren und wie Pullover Ärmel aussahen, nur viel dünner und mit einem Unterbruch an den Schultern, indem meine gebräunte Haut zu sehen war.
Der Stoff war so weich, er formte meine Figur irgendwie viel perfekter als sie war und das Weiss glühte so intensiv und sauber dass man sofort hinsehen musste.
Ich war nicht die Person die gerne auffiel, aber es sah so schön aus das ich mich fragte ob die Elben nicht in Wirklichkeit alle dick waren und ihre Kleider uns nur täuschten.
Vielleicht würde ich das ja mal herausfinden.
Grinsend hängte mir Leena den Kapuzenmantel um, in den ich schlüpfen konnte.
Er war genauso weiss und aus demselben Material, nur ohne Verzierungen und etwas dicker.
Er hatte eine weite Kapuze, die mir weit über den Rücken fiel.
Kurzum, ich fühlte mich schöner als jemals
Zuvor.
Und die Tatsache dass es die Kleidung meiner Vorfahren war, machte mich in einer gewissen Weise auch stolz.
"Dazu nur noch die Maske und das Bild der letzten Elafry dieser Welt ist perfekt."
Hauchte sie und linste über meine Schulter in den Spiegel, wo wir uns angrinsten.
"Danke Leena."
Sagte ich dann und drehte mich zu dem überraschten Mädchen um.
"Wofür?"
"Dass du mir geholfen hast das irgendwie zu schaffen, ich glaube ich wär ohne dich verloren gewesen."
Ich lächelte und hoffte von Herzen dass sie das jetzt nicht zu bedrängen wahrnahm.
Sie sah mich eine Weile lang sanft an, und sofort bekam ich Sehnsucht danach dass das öfters passierte, sie wie beste Freundinnen in Büchern die ich immer gelesen hatte.
Auch wenn Bücher nicht real waren.
Ich hatte bisher auch nicht gedacht dass diese Welt real war, also konnte ja so ziemlich alles möglich sein.
"Du hättest Hunter gehabt."
Scherzte sie und ich verdrehte die Augen.
"Bitte, um ehrlich zu sein bist du die Einzige die mich ausser meinem Volk nicht verurteilt. Das ist ganz schön wenn Jemand einem
Mal sieht wie man ist, ohne die ganze Bluts Fehden Geschichte."
Ich nickte eifrig, genau solche Worte waren das Beste was ich hören konnte.
Dann klopfte sie neben sich, nachdem sie sich schwungvoll und ausgelassen aufs Bett warf, gar nicht mehr so vorsichtig wie zu Anfang.
Ich schmunzelte und setzte mich zu ihr, während sie die Landkarte die dort lag auffaltete.
Sie war braun und darauf Zeichnungen mit Strichen die sich zu einem 3D Bild vereinten und eine komplette Welt darstellten.
Irgendwie von oben gezeichnet aber gleichzeitig auch von anderen Perspektiven.
So eine Art zu zeichnen gab es in unserer Welt soweit ich wusste nicht.
Aber hier schien es echt real zu sein, beinahe greifbar wirkte das Bild.
"Also, ich erkläre dir mal kurz das Wichtigste über die Völker, damit du nicht in Fettnäpfchen trittst die ich schon hinter mir habe."
Fragend sah ich von der Karte zu ihr.
"Du warst da überall schonmal?"
Sie nickte langsam.
"auf der Flucht kommt man überall mal hin."
Ich schwieg, so ein Fettnäpfchen hatte sie wohl gemeint.
Aber nach kurzem Schweigen, begann sie mir zu erzählen, in was für einer Welt ich mich hier befand.
Und es war ziemlich...interessant.
Also Sternchen, was versprecht ihr euch von dieser Welt? Bzw was erwartet ihr dass ich mit einbringe, mal sehen wer am nächsten dem
kommt, was im nächsten Kapitel steht :3
Ich freue mich wenns euch gefällt✨
Love ❥
Tala
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