kapitel 46 : schon früher probiert
Eric trat näher, seine Augen funkelten vor Anspannung. "Was weiß ich nicht, Flowers?", fragte er eindringlich und zwang sich, die aufkommende Panik zu unterdrücken. April nahm einen tiefen Atemzug, ihre Haltung blieb jedoch unverändert. "Raven ist tot," sagte sie, als wäre es die alltäglichste Nachricht der Welt. Ihre Stimme war trocken und ohne jegliche Emotion, als würde sie über das Wetter sprechen.
Eric starrte sie an, ungläubig, und sein Gesicht verlor jede Farbe. "Was?", flüsterte er, kaum hörbar. Die Worte schienen nicht zu ihm durchzudringen. "Jean hat sie getötet," fuhr April ebenso kalt fort, als wollte sie ihm jede Hoffnung nehmen. Sie wusste genau, was diese Worte in Eric auslösen würden.
Ein Sturm brach in Eric los. Er schwieg und musste sich an einem nahegelegenen Baum abstützen, um nicht zusammenzubrechen. Die Nachricht von Ravens Tod traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht. Seine Augen füllten sich mit Tränen, und er spürte, wie der Schmerz und die Wut in ihm hochkochten.
"Hilf mir, Jean zu finden," bat April leise, aber bestimmt, während sie beobachtete, wie die ersten Tränen über Erics Wangen liefen. Eric wischte sich die Tränen ab, seine Hände zitterten vor unterdrücktem Zorn. "Wenn ich sie finde, töte ich sie," knurrte er einige Sekunden später, seine Stimme voller Hass und Entschlossenheit. April drehte den Speer in ihrer Hand und nickte langsam. "Ich weiß," erwiderte sie ruhig, ihre Augen fixierten Eric. "Deswegen bin ich hier." Eric blickte in die Ferne, sein Geist kämpfte mit dem Schmerz und der aufkeimenden Wut. "Wie ist es passiert?", fragte er schließlich, seine Stimme gebrochen.
"Jean ist außer Kontrolle geraten. Raven versuchte, sie zu stoppen, aber... sie war zu mächtig. Wir konnten nichts tun," erklärte April, ihre Stimme immer noch emotionslos, aber ihre Augen verrieten den Schmerz. Eric ballte die Fäuste, seine Nägel gruben sich tief in seine Handflächen. "Das wird sie büßen," murmelte er, seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. April trat näher und legte eine Hand auf seine Schulter. "Wir werden sie finden, Eric. Und wir werden sie stoppen. Zusammen."
Eric nickte langsam, ein Funke von Entschlossenheit flammte in seinen Augen auf. "Für Raven," sagte er leise. "Für Raven," wiederholte April, ihre Stimme fest und sie drehte ihren Speer in ihrer Hand.
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"Hat Raven gelitten?" wollte Eric wissen, seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. Er saß gemeinsam mit April an einem kleinen Lagerfeuer, dessen Licht tanzend ihre Gesichter erhellten. Der kühle Abendwind trug den Duft von Rauch und Erde zu ihnen, während sie sich mit einem Flachmann wärmten. April nahm einen tiefen Schluck, ließ die Flüssigkeit brennend ihre Kehle hinabfließen, bevor sie antwortete. "Nicht lange," sagte sie, ihre Augen suchten den Blick von Eric. Sie wusste, dass diese Worte ihm kaum Trost spenden würden, doch sie waren das Einzige, was sie ihm geben konnte.
Eric starrte in die Flammen, sein Gesicht war ein harter Masken aus Trauer und Schmerz. "Ich weiß, wir hatten unsere... Differenzen in der Vergangenheit, und mein zukünftiges Ich war auch nicht besonders nett zu dir, aber..." Seine Stimme brach ab, als die Emotionen ihn zu überwältigen drohten. April legte eine Hand auf seinen Arm und unterbrach ihn sanft. "Wir beide haben und werden Raven immer lieben," sagte sie mit fester Stimme, ihre Augen spiegelten die gleiche unerschütterliche Liebe und den gleichen Verlust wider.
"Ja, das stimmt," hauchte Eric, seine Augen glitzerten feucht in der Dunkelheit. Die Erinnerungen an Raven, an ihre gemeinsame Zeit, durchzogen sein Bewusstsein wie ein bittersüßer Nebel. In diesem Moment näherten sich Jo und Hank, ihre Silhouetten zeichneten sich gegen den Schein des Lagerfeuers ab. Jo trat einen Schritt vor und sprach mit ernster Miene. "Jean wurde gesehen," sagte sie, ihre Stimme war eine Mischung aus Anspannung und Entschlossenheit. "Wo?" verlangte April sofort zu wissen, ihre Augen blitzten vor Erwartung.
"New York. Wir werden dort nach ihr suchen," antwortete Hank, seine tiefe Stimme war ruhig, aber bestimmt. April nickte verstehend und wandte sich dann an Eric. "Eric," sagte sie leise, "das ist unsere Chance. Jean ist in New York. Wir können sie finden, bevor sie noch mehr Schaden anrichtet." Eric schloss für einen Moment die Augen, atmete tief durch und sammelte seine Gedanken. Als er die Augen wieder öffnete, war in ihnen eine neue Entschlossenheit zu erkennen. "Dann machen wir uns auf den Weg," sagte er, seine Stimme war nun fest und klar. "Ich geh meinen Helm holen."
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"Sie ist da drin," sagte Jo mit ernster Miene, während er zu den anderen drei hinübersah. Sie standen mitten in einem Park von New York. Hank war in seiner Beastform, seine blaue, pelzige Gestalt hob sich in der Dunkelheit ab. Erik trug seinen markanten Magnetohelm, der sein Gesicht zu einem Teil verbarg und ihm eine bedrohliche Aura verlieh. April, wie immer ungeduldig, drehte ihren Speer in der Hand, das metallene Geräusch hallte durch die nächtliche Stille. Die Nacht war dunkel und die Stadt schien in einem geheimnisvollen Schleier gehüllt. Plötzlich durchbrach eine vertraute Stimme die Stille. "Hallo, alter Freund," sagte jemand hinter ihnen. April fuhr herum und erblickte Charles Xavier in seinem Rollstuhl, begleitet von den X-Men. Sein Gesicht war eine Maske aus Sorge und Entschlossenheit.
"Spar dir die 'alter Freund'-Leier, Charles," erwiderte Erik scharf und funkelte ihn aus kalten Augen an. "Und geh uns aus dem Weg." Charles seufzte tief, seine Augen spiegelten den Schmerz vergangener Konflikte wider. "Mir tut leid, was sie getan hat," begann er vorsichtig, "aber ihr dürft da nicht rein, keiner von euch." April trat einen Schritt nach vorne, ihr Speer blitzte gefährlich in der Dunkelheit. "Dir tut immer etwas leid, Charles," sagte sie mit schneidender Stimme, "und du hältst Predigten. Aber das interessiert keinen mehr. Du warst in meinem Kopf," fügte sie hinzu und deutete mit der Spitze ihres Speers auf ihren Schädel. "Du hast gesehen, was ich erlebt habe, und die Geschichte wiederholt sich..."
Charles unterbrach sie mit einer Intensität, die seine sonst so ruhige Fassade durchbrach. "Machen wir weiter, sehen sie uns als Monster," sagte er eindringlich. "Brutale Freaks auf New Yorks Straßen." Eine gespannte Stille breitete sich aus, die nur durch das entfernte Rauschen der Stadt und das gelegentliche Klirren von Aprils Speer unterbrochen wurde. Die Fronten waren verhärtet, die Luft elektrisiert. In dieser Nacht, inmitten der gigantischen Wolkenkratzer, standen Freundschaft und Feindschaft einander gegenüber, und die Zukunft schien ungewiss.
"Was habe ich dir gesagt?", meinte Erik mit ernster Stimme an April gewandt, während seine Augen unter dem Helm funkelten. "Nichts, was ich nicht eh schon wusste," erwiderte April, ihre Stimme ruhig, aber entschlossen. Doch bevor Erik antworten konnte, donnerte Charles, sein Gesicht vor Zorn verzerrt: "Verdammt, Erik, deine Heimat wird zerstört. Alles, was dir wichtig ist." "Spar es dir," kam es nur kühl von Erik zurück. Seine Worte waren schneidend, seine Haltung unnachgiebig. Scott trat einen Schritt nach vorne, seine Augen hinter der roten Brille leuchteten gefährlich. "Fasst du sie an, töte ich dich," drohte er, seine Stimme vibrierte vor unterdrückter Wut.
"Tu das nicht, Erik," flehte Charles erneut, seine Stimme voller Verzweiflung und Hoffnung zugleich. "Jeans Tod bringt Raven nicht zurück." Erik stand wie ein Monument des Zorns und der Entschlossenheit vor ihm, seine Augen funkelten kalt. Bevor er antworten konnte, schnitt eine scharfe Stimme durch die Luft. "Das Mädchen muss sterben, sonst wiederholt sich die Geschichte ganz," konterte April sofort, ihre Worte wie Messer, die tief in Charles' Seele schnitten.
Ihre Augen glühten vor unerschütterlicher Entschlossenheit, als ob sie den gesamten Schmerz und die Wut der Welt in sich trug. Im nächsten Moment brach das Chaos los. Beast, mit seiner unvorstellbaren Geschwindigkeit, stürmte auf die Straße. Seine massive Gestalt ließ den Asphalt unter seinen Füßen erzittern. Ein Auto wich panisch aus, krachte in ein anderes Fahrzeug, was eine Kettenreaktion von Unfällen auslöste. Erik erhob sich majestätisch in die Luft, getragen von seinen magnetischen Kräften, als wäre er ein gottgleicher Herrscher über das Chaos. Scott feuerte seinen Laserstrahl ab, doch Erik, mit der Eleganz eines Tänzers, wich geschickt aus. Der Strahl traf stattdessen die umliegenden Gebäude, die sofort in Flammen aufgingen und wie Fackeln im Inferno des Kampfes leuchteten.
Die Szene war ein schreiendes Bild aus Chaos und Gewalt. Autos explodierten wie Silvesterknaller, Menschen schrien in panischer Angst, und der Himmel über New York war ein unheilvolles Gemisch aus roten und blauen Blitzen der Kämpfenden. Plötzlich stürzte Thalia sich auf April, ihre Bewegungen waren ein tödlicher Tanz aus Präzision und Macht. Thalia und April rangen miteinander, ihre Kräfte nahezu gleichauf, bis Thalia schließlich die Oberhand gewann und April auf den Boden drückte. Ihr Speer schimmerte bedrohlich im Licht der Flammen, und ihre Augen bohrten sich in die von April. "Ich will dich nicht töten, aber..." Ihre Stimme zitterte, Unsicherheit lag in ihren Augen.
"Wo ist dann der Unterschied zwischen uns beiden?!" schrie April verzweifelt, ihre Stimme brach vor Zorn und Schmerz. Thalia zögerte, ihre Hand umklammerte den Speer fester, doch das Zögern war genug. April nutzte den Moment, riss sich los und trat Thalia heftig in den Magen. Mit einem geschmeidigen Rollen brachte sie sich wieder auf die Beine, bereit für den nächsten Angriff. Thalia stürzte rückwärts, ihr Körper prallte hart auf den Boden. Der Aufprall trieb ihr den Atem aus den Lungen, doch sie klammerte sich weiterhin verzweifelt an ihren Speer. Ihre Augen blitzten vor Entschlossenheit und Schmerz, als sie versuchte, ihre Umgebung zu erfassen. In der Zwischenzeit hatte sich Beast seinen Weg durch das Chaos gebahnt, um zu Thalia und April zu gelangen. Mit einem gewaltigen Satz landete er zwischen den beiden Frauen, seine massige Gestalt wirkte wie ein Schutzschild. Er knurrte tief und bedrohlich, bereit, alles und jeden zu verteidigen.
"Das muss enden, jetzt! Wenn ihr euch gegenseitig umbringt, hilft das keinem" brüllte er, seine Stimme ein raues, animalisches Grollen, das über das Schlachtfeld rollte wie ein Donner. Sein Blick wanderte zwischen Thalia und April hin und her, während die Spannung in der Luft greifbar war. Thalia kämpfte sich mühsam auf die Beine, ihren Speer wieder fest in der Hand. Ihr Gesicht war ein Ausdruck reiner Entschlossenheit. "Ich kann nicht zulassen, dass sie stirbt," sagte sie mit fester Stimme. "Aber ich werde auch niemanden töten, um das zu erreichen." April schnaufte schwer, ihre Brust hob und senkte sich in schnellen, unregelmäßigen Zügen. Ihr Gesicht war eine Maske des Zorns und der Verachtung. "Deine Naivität wird uns alle umbringen, Thalia," spottete sie, ihre Worte tropften vor Bitterkeit. "In dieser Welt überleben nur die Starken."
Plötzlich zerriss ein markerschütternder Schrei die Luft. Er war so durchdringend, dass er das Chaos des Kampfes für einen Moment zum Stillstand brachte. Alle Köpfe drehten sich synchron in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Ein junges Mädchen lag gefangen unter einem umgestürzten Auto, das durch die Explosionen aus den Trümmern geschleudert worden war. Ihr Gesicht war verzerrt vor Schmerz und Angst, ihre Schreie durchdrangen Mark und Bein. "Jo!" riefen Thalia und April gleichzeitig, ihre Stimmen vereint in einem Moment purer Panik und Sorge. Ohne zu zögern, stürmten sie beide auf das Mädchen zu, alle Feindseligkeit zwischen ihnen vorübergehend vergessen. Beast folgte ihnen dichtauf, seine mächtigen Arme bereit, das schwere Metall zu heben.
Thalia kniete sich neben Jo, ihre Augen suchten den Blick der jungen Frau. "Es wird alles gut, wir sind hier," flüsterte sie beruhigend, ihre Stimme sanft und tröstend. April griff nach den Trümmern, ihre Kräfte sammelnd, um das Auto zu bewegen. Ihre Augen glühten vor Konzentration, als sie ihre Kräfte einsetzte. "Wir müssen zusammenarbeiten," sagte Beast ernst, seine tiefe Stimme war jetzt sanfter, aber dennoch bestimmend. "Nur so können wir sie retten."
In einem Moment seltener Einigkeit begannen Thalia, April und Beast gemeinsam, das Auto anzuheben. Die Verzweiflung und Entschlossenheit vereinte ihre Kräfte, als sie kämpften, um das Leben des gefangenen Mädchens zu retten. Doch plötzlich durchdrang ein scharfes Zischen die Luft, gefolgt von einem schnellen Aufprall. "Oh Mist!" fluchte April, während sie spürte wie etwas sich in ihren Körper bohrte, gefolgt von Thalia und Beast, die ebenso abrupt zu Boden gingen.
Als April ihre Augen öffnete, fand sie sich in einem unerwarteten Albtraum wieder. Sie saß gefesselt in einem Zugabteil, ihre Hände in Handschellen und ein Halsband aus Mutanten-hemmender Energie um den Hals. Ihre Augen wanderten zu den anderen Insassen des Abteils - Thalia, Beast und sogar der verletzte Erik waren ebenfalls gefesselt und mit den unterdrückenden Halsbändern ausgestattet. Ein Gefühl der Ohnmacht und Wut durchzuckte sie, als ihr klar wurde, dass die Halsbänder bei den anderen funktionierten, während sie bei ihr nicht zu wirken schienen.
Die Stimmung im Abteil war drückend und düster, als ob die Luft von den schweren Gedanken und Gefühlen der Anwesenden erfüllt wäre. Jeder von ihnen war gefangen in einer Welt aus persönlichen Ängsten, Bedauern und unerfüllten Hoffnungen, während der Zug monoton über die Schienen ratterte. Das rhythmische Geräusch schien die angespannte Stille noch zu verstärken. Plötzlich durchbrach Charles die lähmende Ruhe. Seine Stimme war leise, fast gebrochen, als er die Worte aussprach, die in seinem Herzen brannten. "Raven hatte recht," begann er mit rauer Stimme und zwang sich, die Wahrheit anzuerkennen. "Jean war nicht die Böse. Ich war der Böse. Ich hätte sie nicht belügen dürfen. Das war ein Fehler."
April, die bisher stumm aus dem Fenster gestarrt hatte, drehte sich langsam zu ihm um. Ihre Augen funkelten vor Zynismus und Schmerz, als sie bissig antwortete: "Wow, hätte ich gewusst, dass dich ein Halsband und eine ordentliche Tracht Prügel zum Reden bringt, hätte ich das schon früher probiert." Charles erwiderte ihren Blick, seine Augen voller Reue und Entschlossenheit. Er wusste, dass er es verdient hatte, aber das machte seine Schuldgefühle nicht leichter. "Aber diese Kraft in ihr, die habe ich ihr nicht gegeben. Ich würde ihr nie absichtlich wehtun. So bin ich nicht. Und das ist Jean. Wir können sie noch retten. Innerlich ist sie immer noch Jean."
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