kapitel 27 : für die zukunft
"Das Pentagon wurde im Jahr 1943 erbaut und gilt als das größte Bürogebäude der Welt. Mit mehr als 25.000 Militärangestellten, die auf einer beeindruckenden Fläche von über 560.000 Quadratmetern arbeiten, ist es ein Symbol der amerikanischen Verteidigungsstärke und strategischer Planung."
April konnte es kaum fassen, dass Hank es tatsächlich geschafft hatte, eine Führung durch das Pentagon zu arrangieren. Sie folgte ihm, als ob sie eine ganz normale Touristin wäre, obwohl ihre Gedanken rastlos um den riskanten Plan kreisten. Gleich um die nächste Ecke würde Hank die Überwachungskameras stören, und sie würde in die nahegelegene Abstellkammer huschen, um sich dort umzuziehen. Das Ziel war es, die Uniform eines Wachmanns zu tragen, der Erik regelmäßig das Essen brachte.
"Ich kann es immer noch nicht glauben, dass wir hier sind," flüsterte April aufgeregt, wobei sie versuchte, ihre Nervosität zu verbergen. Hank drehte sich kurz zu ihr um und lächelte beruhigend. "Mach dir keine Sorgen, alles läuft nach Plan. Logan schaltet den Wachmann schon aus." April nickte und zwang sich, ruhig zu bleiben. Sie hatten diesen Moment so oft durchgesprochen, jedes Detail war präzise geplant. Dennoch fühlte sich die Realität ungleich intensiver an. Als sie um die Ecke bogen, spürte April, wie ihr Herzschlag schneller wurde. Hank machte sich an den Kameras zu schaffen, und in wenigen Sekunden würde es soweit sein. Ihr Blick fiel auf die Abstellkammer, die so unscheinbar wirkte und doch der Schlüssel zu ihrem nächsten Schritt war.
"Jetzt!" flüsterte Hank und die Kameras begannen zu flackern. April nutzte den Moment und verschwand in die Kammer. Drinnen war es dunkel und der Geruch von Reinigungsmitteln hing in der Luft. Sie zog hastig die Uniform an, die Logan ihr besorgt hatte. Jeder Handgriff musste sitzen, denn sie hatten nicht viel Zeit. Der echte Wachmann, der für das Essen zuständig war, musste vorher ausgeschaltet werden, und das war Logans Aufgabe. Ein Klopfen an der Tür ließ sie kurz erstarren, doch es war Hank, der sie abholen wollte. "Alles klar?" fragte er leise. April nickte entschlossen. "Bereit."
Sie traten wieder auf den Gang, und April fühlte sich plötzlich viel selbstbewusster in der Uniform. Jeder Schritt hallte in den langen Korridoren wider, und sie wusste, dass es keinen Weg zurück gab. Logan hatte seine Aufgabe erfüllt, jetzt war sie an der Reihe. "Erik wird sich freuen, dich zu sehen," murmelte Hank, als sie sich dem Ziel näherten. April lächelte leicht. "Ja, das hoffe ich... auch wenn ihm sofort auffallen wird, dass ich nciht seine Flowers bin." In diesem Moment fühlte sie die gesamte Schwere ihrer Mission, aber auch die Hoffnung, die sie antrieb. Die Führung durchs Pentagon war für die meisten nur eine seltene Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Für April jedoch war es der Anfang eines gefährlichen Spiels, bei dem das Schicksal auf dem Spiel stand.
"Hank, der Wachmann ist ausgeschaltet, du kannst die Störung beginnen, und April, Peter - viel Glück", erklang Charles' Stimme durch den Funk. Begeistert hatte er nicht geklungen. April sah zu Hank, der ihr einen entschlossenen Blick zuwarf. „Na dann fangen wir an", sagte er und aktivierte den Störsender. Sofort flackerten die Überwachungskameras und zeigten willkürlich Fernsehübertragungen. April spürte plötzlich einen Windhauch und blickte nach links. Da war Peter, der mit seiner übermenschlichen Geschwindigkeit angekommen war. Er war verdammt schnell, aber würde er schnell genug sein, um Erik herauszuholen, wenn der Alarm losging? Diese Frage würde bald beantwortet werden.
April ging an Peter vorbei in die Küche. Dort wurde ihr ein Plastiktablett übergeben, auf dem sich in Plastik eingepackt eine Art Aufstrich und Brot befanden. Sie schüttelte ungläubig den Kopf. War Erik jetzt schon auf Diät gesetzt worden? Die Denkweise der Regierungsleute hier konnte sie nur schwer nachvollziehen. Mit dem Tablett in der Hand begab sie sich zum Aufzug, der durch ihren Fingerabdruck aktiviert wurde. Während sie den Finger auf den Scanner legte, fragte sie sich unwillkürlich, wie sie es geschafft hatte, Zugang zu solchen Sicherheitssystemen zu erhalten. Aber als Valkyrie hatte sie ihre Methoden und Taktiken. Der Aufzug öffnete sich und sie trat ein. Kurz bevor sich die Türen schlossen, spürte sie wieder diesen Windhauch, diesmal so stark, dass es ihr die Mütze vom Kopf warf. Sie hob sie auf und sah Peter finster an.
"Hey, lass den Scheiß und sorg dafür, dass du da reinkommst und wieder raus, ohne Probleme," sagte sie mit einer rauen Stimme, die selbst sie überraschte. So kannte sie sich gar nicht. Peter hob abwehrend die Hände. "Locker bleiben, wir schaffen das schon. Hab mehr Vertrauen in deine Fähigkeiten und die der anderen." April seufzte tief und beruhigte sich ein wenig. Peters Zuversicht war ansteckend, auch wenn sie wusste, wie riskant ihr Vorhaben war. Als sich die Aufzugstür schließlich öffnete, nahm sie einen tiefen Atemzug und trat in den Korridor hinaus. Der nächste Schritt war entscheidend. Mit festen Schritten ging sie den Korridor entlang, das Tablett fest in den Händen. Sie wusste, dass jede Sekunde zählte. Vor der Zelle angekommen, musste sie sich sammeln. Ein kurzer Blick auf die Überwachungskamera, die immer noch Störungen zeigte, und sie wusste, dass Hank seine Aufgabe gut erledigt hatte.
Im Gang standen überall Wachen, ihre Pistolen aus Plastik, aber dennoch bedrohlich. April verspürte ein mulmiges Gefühl, doch sie setzte ihren Weg entschlossen fort. Vor ihr erschien eine Drehtür. Zögernd trat sie hindurch, und kaum war sie auf der anderen Seite, drückte ein Wachmann einen Code in eine Tastatur. Plötzlich glitt die Wand vor ihr zur Seite. Überrascht sprang April beinahe zur Seite, konnte es aber im letzten Moment verhindern. Ein solches Missgeschick wäre fatal gewesen. Bevor sie den Raum betrat, warf sie einen letzten Blick zurück. Doch Peter war nicht mehr zu sehen. Mit einem tiefen Atemzug betrat sie den Raum, in dessen Ecke er grinsend stand.
„So, ich lasse das Tablet jetzt fallen. Den Rest machst du," sagte April und blickte entschlossen zu Peter. „Jep, wir sehen uns in etwa drei Minuten beim Aufzug wieder. Also geh schon mal vor," antwortete er und scheuchte April quasi aus dem Raum, nachdem sie das Tablet in die Öffnung hatte fallen lassen. April verließ den Raum und hoffte inständig, dass die beiden es wirklich hinaus schaffen würden. Wenn nicht, wäre alles verloren. Sie meinte, den Boden leicht beben zu spüren, war sich aber nicht sicher. Beschleunigt ging sie zum Aufzug. Kaum war sie angekommen, stand auch schon Erik neben ihr, mit Peter, der lässig auf seine Uhr sah.
„Wow, neuer Rekord - zwei Minuten. Habe ich doch gesagt, dass ich das schaffe," sagte Peter stolz. Erik sah ihn und April benommen an und schüttelte den Kopf. „Das ist eine kleine Nebenwirkung meiner Fähigkeit," erklärte Peter entschuldigend. „Wer seid ihr zwei eigentlich?" verlangte Erik zu wissen, und April erwiderte leicht genervt: „Wow, und ich dachte, du würdest mich wiedererkennen. Auch so... wir erklären es dir später, Erik, sobald wir hier draußen sind." Erik warf ihr einen verwirrten Blick zu, musterte sie und murmelte nach einem Moment: „Flowers."
Im selben Augenblick öffnete sich die Aufzugstür erneut, und plötzlich standen Logan und Charles vor ihnen. „Das kann ja heiter werden," murmelte April und zog ihren Pferdeschwanz fester, während sie Logans durchdringenden Blick spürte. „Charles? Du kannst gehen?" fragte Erik überrascht, ehe Charles mit geballter Faust zuschlug und Erik ins Gesicht traf. „Ja, aber sicher nicht wegen dir," zischte Charles wütend. Plötzlich ging die Alarmanlage los, und warum auch immer, sprang die Sprinkleranlage an. Im nächsten Moment stürmten Wachmänner herein und eilten auf sie zu. „Hast du mein Spielzeug dabei?" wandte sich April an Logan. Er sah sie nur mit einem ernsten Blick an. „Mist, ich werde mich nie daran gewöhnen, dass es weg ist...," knurrte sie frustriert. „Lähme sie, Charles," warf Erik eindringlich ein. „Ich kann nicht," erwiderte Charles mit angespannter Stimme.
Plötzlich bemerkte April, wie sich Messer und alle metallischen Gegenstände im Raum zu bewegen begannen. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck, und gleichzeitig schrien sie und Charles: „NEIN!!" Sie stürzten beide nach vorne, um Erik aufzuhalten. Doch im nächsten Moment geschah etwas Unvorhergesehenes - die Wachmänner schalteten sich selbst aus. Mit einem perplexen Ausdruck blickte April zu Peter, der zufrieden lächelnd neben Logan stand. „Peter, was hast du getan?" fragte April atemlos, während sie sich umblickte, um sicherzustellen, dass keine weitere Gefahr drohte.
„Ich sagte doch ich bin schnell," erklärte Peter ruhig, während er einen triumphierenden Blick auf Erik warf. „Alles Metall in diesem Raum war unter meiner Kontrolle." Erik, der sich nun von Charles' Schlag erholt hatte, rieb sich den schmerzenden Kiefer und schaute verwirrt zwischen Peter und April hin und her. „Was zur Hölle geht hier vor sich?" fragte er schließlich. April trat näher an Erik heran, ihre Augen funkelten vor Entschlossenheit. „Wir haben keine Zeit für Erklärungen. Wir müssen hier raus, bevor noch mehr Wachen kommen." Logan trat vor und nickte zustimmend. „Sie hat recht. Wir können später reden. Jetzt müssen wir uns beeilen." Charles, der immer noch vor Wut kochte, funkelte Erik an, sagte aber nichts mehr. Stattdessen nahm er Aprils Arm und zog sie in Richtung des Aufzugs.
„Schnell!", drängte Logan, während er den Rückzug deckte. April, Peter und Erik eilten in den Aufzug, dicht gefolgt von Charles und Logan. Die Türen schlossen sich mit einem leisen Zischen, und der Aufzug setzte sich in Bewegung. Ein drückendes Schweigen breitete sich aus, nur unterbrochen vom leisen Summen des Aufzugs. April konnte die Spannung in der Luft spüren. Sie wusste, dass das nächste, was sie tun mussten, entscheidend war. Sie atmete tief durch und sah Peter an. „Was ist der Plan?" Peter lächelte leicht, seine Augen funkelten schelmisch. „Vertraue mir, April. Wir schaffen das." April nickte und wandte sich an Erik. „Bereit, uns hier rauszukämpfen?" Erik erwiderte ihren Blick, immer noch leicht benommen, aber nun entschlossener. „Bereiter als je zuvor."
Der Aufzug hielt mit einem Ruck, und die Türen öffneten sich. Vor ihnen lag der nächste Abschnitt ihres Fluchtweges - ein labyrinthartiger Korridor voller neuer Herausforderungen. Aber sie waren bereit. Gemeinsam würden sie es schaffen. Nachdem sie den gefährlichen Korridor hinter sich gelassen hatten, eilten April, Peter, Erik, Charles und Logan zu einem wartenden schwarzen SUV. Ohne ein Wort zu verlieren, stiegen sie ein, und die bereits wartend am Steuer saß. Die Fahrt zum Privatflugplatz von Charles verlief in angespannter Stille, jeder tief in seine eigenen Gedanken versunken. Als sie den Flugplatz erreichten, stand bereits ein eleganter, privater Jet bereit. April war beeindruckt von der schieren Größe und dem Luxus des Flugzeugs, konnte sich jedoch nicht lange damit aufhalten.
"Vielen, vielen Dank, Peter. Pass auf dich auf," sagte April mit einem warmen, aber zugleich sorgenvollen Lächeln. Peters Antwort war kurz, aber neugierig: "Ich habe den Flugplan gesehen. Warum fliegt ihr nach Paris?" "Wir fliegen nach Paris, weil wir eine Freundin von etwas sehr Schlimmem abhalten müssen," erklärte April entschlossen, "um die Zukunft zu retten, damit unsere Vergangenheit nicht die Zukunft wird und unsere Zukunft die Vergangeheit wird." Ihre Worte klangen schwer und bedeutungsvoll, während sie langsam die Stufen zum Jet hinaufstieg. Sie hielt inne, drehte sich noch einmal zu Peter um und fügte mit einem sanften Lächeln hinzu: "Macht euch eine schöne Zeit, geht essen, ins Kino, Dates halt. Und Jo, erzähl ihm einfach alles. Geheimnisse machen nur alles kaputt..." Mit diesen Worten setzte sie ihren Weg fort. Kaum hatte sie das Cockpit betreten, erblickte sie Logan. Seine Krallen waren ausgefahren und durchbohrten die heutige Zeitung. Erik, der gerade nach der Zeitung greifen wollte, verharrte mitten in der Bewegung. April bemerkte die Tätowierung auf Eriks Unterarm, die Zahl, die so viel Geschichte und Schmerz in sich trug.
"Zum Glück sind die nicht aus Metall," kommentierte Erik trocken und ließ von der Zeitung ab. Er setzte sich und fragte schlicht: "Wo haben sie dich denn her?" "Du wirst es kaum glauben, Erik," begann April mit einem schiefen Lächeln und ließ sich Logan direkt gegenüber auf einen Sitz fallen. Zwischen ihnen lag nur der Tisch mit der Zeitung, deren Titelseite prangte: "FRIEDENSABKOMMEN WIRD IN PARIS RATIFIZIERT." Mit einem tiefen Atemzug setzte sie fort: "Aber du hast ihn geschickt. Ich bin nur der Anhang." "Du und Charles," fügte Logan hinzu, seine Stimme rau und ernst. "Aus der Zukunft." April nickte und spürte die Schwere der Aufgabe, die vor ihnen lag. Die Verantwortung, die auf ihren Schultern ruhte, war gewaltig, und doch wusste sie, dass sie nicht allein war. Zusammen würden sie kämpfen, um die Zukunft zu bewahren, die ihnen allen so viel bedeutete.
April atmete tief durch und wandte sich dann an Logan. Ihre Augen suchten seine, während sie ihre Gedanken ordnete. "Ich habe Jo gerade gesagt, sie soll Peter alles erzählen, keine Geheimnisse haben. Also sollte ich das auch tun... Logan, wenn ich sage, dass ich mich nicht daran erinnere, 1973 mit dir geschlafen zu haben, dann meine ich das ernst. Ich würde mich daran erinnern, wenn mal jemand den Ritt überleben würde..." Logan hob eine Augenbraue und schmunzelte leicht, doch Aprils Gesicht blieb ernst. "Ich glaube, das hat etwas mit Jos Ankunft hier zu tun," fuhr sie fort. "Als dieser Blip bei ihr war und sie fünf Jahre weg war, ab diesem Moment begann sich unsere gemeinsame Geschichte zu ändern. Vielleicht gab es eine Überschneidung, weil wir in die Vergangenheit gereist sind und sie ist dank des Blips hier gelandet..."
Logan lehnte sich zurück, seine Augen verengten sich nachdenklich. "Du meinst, durch Jos Verschwinden und Rückkehr hat sich die Zeitlinie verändert? Und das hat unsere Vergangenheit beeinflusst?" April nickte. "Genau das meine ich. Irgendwie hat sich durch diese Zeitanomalie unser gemeinsamer Weg verändert. Dinge sind passiert, an die ich mich nicht erinnere, weil sie in einer anderen Zeitlinie geschehen sind." Logan strich sich über das Kinn, seine Gedanken rasten. "Das erklärt, warum einige Erinnerungen nicht übereinstimmen. Aber warum hat sie das beeinflusst und nicht wir?" "Vielleicht," antwortete April zögernd, "weil sie aus einer anderen Zeitlinie eines anderen Universums stammt, die sich durch ihre Rückkehr verschoben hat. Wir sind irgendwie miteinander verbunden, und diese Verbindung hat die Ereignisse verändert." Logan nickte langsam, als die Erkenntnis einsickerte. "Das heißt, unsere Mission in Paris ist noch wichtiger. Wir müssen sicherstellen, dass sich die Zeitlinie wieder stabilisiert und wir die Zukunft schützen."
"Genau," stimmte April zu. "Und dafür müssen wir alle Karten auf den Tisch legen, keine Geheimnisse mehr. Wir müssen zusammenarbeiten und alles teilen, was wir wissen." Logan sah ihr fest in die Augen. "Dann lass uns das durchziehen. Für die Zukunft." April lächelte leicht, trotz der Schwere der Situation. "Für die Zukunft," wiederholte sie und fühlte sich durch Logans Entschlossenheit gestärkt. Gemeinsam würden sie den Kampf aufnehmen und die Zeitlinie in Ordnung bringen.
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