kapitel 7 : zu viel testosteron
April betrat die Cafeteria, ein Ort, der normalerweise von fröhlichem Gemurmel und dem Duft von Kaffee erfüllt war. Doch heute schien eine ungewöhnliche Spannung in der Luft zu liegen. Die Geräusche der Essensausgabe und das Klappern von Besteck vermischten sich mit den gedämpften Gesprächen der Museumsbesucher.
Ihr Blick durchstreifte den Raum, bis er auf Rogue fiel, die mit Bobby und John an einem abgelegenen Tisch saß. Die drei schienen in ein intensives Gespräch vertieft zu sein, und April spürte, dass es mehr war als nur oberflächlicher Smalltalk. Rogue, mit ihrem wallenden Haar und dem nachdenklichen Ausdruck, schien von ernsten Gedanken gefangen.
April näherte sich dem Tisch, während Bobby und John sie bemerkten und freundlich nickten. Rogue hob den Blick und lächelte, doch es war ein Lächeln, das eine gewisse Anspannung nicht verbergen konnte. "Hey, April, setz dich doch zu uns", lud Bobby ein, aber April spürte, dass sie inmitten eines sensiblen Moments gelandet war.
"Was besprecht ihr denn hier so ernsthaft?" fragte April, ihre Worte bewusst leicht, um die Stimmung aufzulockern. Doch Rogue seufzte leise und machte Platz für sie.
"Es ist kompliziert", begann Rogue, während Bobby und John einen Moment lang schweigend in die Leere starrten. April setzte sich, spürte die Schwere der Worte und die Unsicherheit in der Luft. "Wenn ihr darüber sprechen wollt, bin ich hier, um zuzuhören... Ich bin ja nicht umsonst Vertrauenslehrerin", bot sie an und legte dabei ihre Hand auf Rogues Schulter, um ihr Verständnis zu signalisieren.
Bobby hob langsam seinen Blick und neigte seinen Kopf in einer Geste des Dankes, während John, wie so oft, gedankenverloren mit einem Feuerzeug spielte. Die Atmosphäre war von einer gemächlichen Gelassenheit durchzogen, als plötzlich zwei junge Männer ihren Weg zu ihrem Tisch fanden und John höflich um Feuer für ihre Zigaretten bat. April hob ihre Augen und betrachtete sie aufmerksam. Der eine der beiden trug braune Locken, während der andere eine glatte Haarpracht aufwies, aber ihre familiäre Bindung war unübersehbar.
"Es ist nur eine einfache Frage", kommentierte der junge Mann ohne Locken, doch seine Worte trugen eine geheimnisvolle und tiefgründige Nuance in sich. April, die auf ihrem Stuhl Platz genommen hatte, durchdrang die Luft mit ihrer provokanten Präsenz, als sie erwiderte: "Einfach klang das nicht. Wie alt seid ihr überhaupt? Bestimmt nicht alt genug, um eure Lungen zu verpesten und dann mit dreißig das Zeitliche zu segnen."
Ihr Blick traf den des jungen Mannes mit den braunen Locken, und die Intensität in ihren Augen verlieh ihrer provokativen Bemerkung eine subtile, aber unwiderstehliche Verführung. In diesem Augenblick schien die Welt um sie herum für einen Herzschlag innezuhalten, während die Spannung zwischen April und dem Fremden sich in einem intensiven Austausch von Blicken manifestierte.
"Warum benimmst du dich wie ein Idiot?", forderte der Lockenkopf John mit einer Mischung aus Ernst und Verwirrung auf. John antwortete gelassen, sein Blick von einem Flackern des Feuerzeugs begleitet: "Weil es einfach Spaß macht." Ein Lachen entwich Rouge, Bobby warf John einen durchdringenden Blick zu, und April kämpfte darum, ihre sarkastischen Gedanken zurückzuhalten, so wie sie es zuvor bei Jean und Scott getan hatte.
"Kannst du mir bitte Feuer geben?", wiederholte der Lockenkopf seine Frage, und John seufzte leicht. Er spielte mit dem Feuerzeug, ließ eine züngelnde Flamme aufleuchten, klappte es dann bedächtig zu und sagte achselzuckend: "Sorry, ich hab keins."
"John, sei nicht so kindisch", ermahnte April ihn mit einem Hauch von Autorität, obwohl ihre Verbindung zu den Jugendlichen enger war als zu einer typischen Lehrerin. "Warum machst du das, April?", kommentierte John, und sie erwiderte nur mit einem augenrollen. "Ach, warte, du bist ja vergeben an diesen Wolf...", fuhr John fort, seine Blicke wanderten in Richtung des braunhaarigen Mädchens, und April spürte, wie ein Feuer in ihr entfacht wurde. Es reichte ihr. Sie erhob sich majestätisch und wies ihn mit Nachdruck zurecht: "Hey, die Augen sind weiter oben, du Honk!"
Inmitten der hitzigen Konfrontation entriss John mit den welligen Locken abrupt das Feuerzeug und der Braunhaarige umhüllte schützend Aprils zierliche Hüfte mit seinem festen Griff. Ein subtiler Hauch von Unstimmigkeit durchdrang die Luft, während die leidenschaftliche Diskussion zwischen den Dreien unaufhaltsam in die Tiefe der Gefühle drang. John, von Empörung erfüllt, erhob sich, aber der Braunhaarige hielt ihn standhaft zurück, derweil sein Arm beharrlich um April verweilte.
"Jetzt fühlst du dich großartig, was?" spottete John, seine Stimme von einem Anflug von Sarkasmus durchzogen. In der Zwischenzeit zündete der Lockenkopf genüsslich seine Zigarette an, und sein Bruder konterte gelassen: "Und was hast du jetzt vor? Auf einmal bist du nicht mehr so hart drauf." Der Rauch der Zigarette umhüllte April gleichgültig, während sie mühsam den Drang unterdrückte, die beiden Unruhestifter mit Leichtigkeit auseinanderzureißen, als könnte sie es mit einem einzigen Finger bewerkstelligen.
Die Spannung in der Atmosphäre wuchs mit jedem Wort, als sich die Konfrontation zwischen den Brüdern und April zu einem emotionsgeladenen Tanz entwickelte. Zwischen den gesprochenen Worten hallten unausgesprochene Gefühle wider, und der Raum vibrierte förmlich von der Intensität des Augenblicks.
Kaum ein Herzschlag verging, da schenkte John der Welt sein schelmisches Zwinkern. Plötzlich entflammte die Zigarette des jungen Mannes in einer Intensität, die seinen Arm in lebendige Flammen tauchte. Ein markerschütternder Schmerzensschrei durchzog den Raum, als er unfreiwillig April freiließ, sie dann aber mit einem krachenden Aufprall auf den kalten Boden sandte.
Der Kopf der jungen Frau prallte mit einer dumpfen Wucht gegen den Tisch, der aus unerklärlichen Gründen die Sicherung des verborgenen Geräts löste – jenes Gerät das ihr "Dämonengesicht" verbarg. Ein elektrisches Aufzucken durchzog die Atmosphäre, begleitet von einem kollektiven Entsetzensschrei. Die Kantine verwandelte sich in ein Chaos, Menschen strömten panisch nach draußen, während John, von einer schaurigen Freude durchzogen, nur lauthals zu lachen vermochte.
Inmitten des Durcheinanders rang April sich mühsam auf, ihre Sinne von der fallenden Dunkelheit zurückerobernd. Der Zorn in ihren Augen fand Ausdruck in einem funkelnden Blick, der sich auf John richtete. In einem impulsiven Moment holte sie zum Schlag aus, doch dann durchzuckte sie die Erinnerung daran, dass sie die Lehrkraft in dieser Gruppe war. Die drohende Ohrfeige wurde in letzter Sekunde gestoppt, doch der brennende Zorn und die unterdrückte Wut sprachen lautlos aus ihren Augen.
Bobby, von einer kühlen Entschlossenheit beseelt, erstickte das wütende Feuer in einem Tanz aus eisigen Wirbeln, die wie gefrorene Kunstwerke die Flammen zähmten. Die Stille, die sich über die Anwesenden legte, war fast greifbar, und eine unsichtbare Hand schien die Zeit angehalten zu haben. Niemand wagte, auch nur den Hauch eines Atems zu verschwenden, so überwältigend war die Szene.
„Bobby, was hast du getan?", entfuhr es Rouge, ihre Stimme von einer Mischung aus Erschrockenheit und Sorge durchzogen. Doch bevor er antworten konnte, durchdrang eine andere Stimme die nachhallende Stille. Xavier näherte sich behutsam in seinem Rollstuhl, das leise Surren der Räder verstärkte die gespenstische Atmosphäre. „Das war ich nicht", gestand Bobby, doch Xavier korrigierte ihn mit ruhiger Bestimmtheit: „Nein, das war ich."
April, von der dynamischen Szenerie beeindruckt, blickte zu Xavier auf und biss sich sofort schuldbewusst auf die zarte Unterlippe. Ein unbehagliches Gefühl der Selbstvorwürfe quälte sie, als sie darüber nachdachte, dass sie John beinahe geohrfeigt hätte. Charles spürte ihre innere Unruhe und kommentierte mit gelassener Autorität: „Widerstehe in Zukunft dem Impuls, dich aufzuspielen, nur um deiner Lehrerin zu imponieren."
Die Luft war erfüllt von einer bedrückenden Stille, als sie die gewaltigen Ereignisse um sie herum verarbeiteten. In diesem denkwürdigen Moment drang eine ernsthafte Stimme aus dem Fernseher zu ihnen. „Willkommen zu den Nachrichten. Im Weißen Haus hat es einen Attentatsversuch gegeben", verkündete der Nachrichtensprecher, und alle Augen wurden wie gebannt auf den Bildschirm gerichtet.
„Der Präsident und der Vizepräsident sind unverletzt geblieben. Die Täter sollen Mutanten gewesen sein...", fuhr der Sprecher fort. Ein düsteres Schweigen lastete schwer im Raum. Scott durchbrach die Stille mit einem klaren Gedanken: „Wir sollten gehen." Xavier nickte bedächtig. „Du hast recht", meinte der Professor und die Gruppe setzte sich in Bewegung.
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Scott wandte sich langsam vom majestätischen Fenster mit Blick auf die schimmernde Landschaft des Xavier-Geländes ab. Sein ernster Blick durchdrang die Runde der X-Men, als er bedächtig verkündete: "Ich hege den Verdacht, dass Magneto seine Finger im Spiel hat." Seine Worte hingen in der Luft, geladen mit einer Mischung aus Besorgnis und Überlegung. April, die mit einer anmutigen Nonchalance an der Wand lehnte, ihre Arme in selbstbewusster Verschränkung, widersprach ihm gelassen: "Ich teile diese Überzeugung nicht."
Die Aufmerksamkeit aller im Raum versammelten Mutanten richtete sich nun gebannt auf April. Eine tiefgreifende Seufzer entfloh ihrer Brust, als sie ihre Gedanken in Worte kleidete. "Selbst wenn Eric diese Machenschaften aus dem Gefängnis heraus organisieren könnte, liegt sein Endziel doch im Streben nach Wohlstand für die Mutanten. Es wäre äußerst unklug, den Präsidenten zu eliminieren..."
"Du meinst, ihr Streben nach Überlegenheit", unterbrach Scott sie sogleich und April rollte mit den Augen ehe Charles Xavier nachdenklich bestätigte: "Richtig, das ist Erics Ziel."
"Die Regierung wird zweifellos das Registrierungsgesetz erneut einführen", fügte Storm hinzu, die in einer würdevollen Haltung neben April stand, ihre Arme vor der Brust verschränkt und Charles vertiefte die düstere Perspektive: "Oder sie ruft den Ausnahmezustand aus und lässt sämtliche Mutanten verhaften." "Wenn sie euch verhaftet, was machen sie dann mit mir, wenn sie rausfinden...", warf April keinen Moment später in den Raum.
Jean, die auf der gegenüberliegenden Seite des kleinen Tischchens saß, wo auch Charles in seinem Rollstuhl positioniert war, mit einem Schachbrett als stummer Zeuge auf diesem, fragte einfühlsam: "Glauben Sie, der Attentäter handelte allein?" April hatte das beunruhigende Gefühl, dass ihre durchaus bedeutende Frage inmitten der Diskussion an Gewicht verlor und während sie ihre Lippen zu einem schmalen Stirch zusammen presste, antwortete Charles bedächtig: "Um das zu enthüllen, müssen wir ihn aufspüren. Ich beabsichtigte, ihn mithilfe von Cerebro zu lokalisieren, aber seine Bewegungen sind äußerst unberechenbar. Sobald ich seine Koordinaten habe, seid ihr, Storm und Jean, dazu berufen, ihn mit dem Jet abzufangen."
April schweifte mit ihrem Blick aus dem Fenster, der von nachdenklicher Intensität durchzogen war. Die Landschaft draußen schien die Schwere der Diskussion im Raum zu reflektieren, als plötzlich das heisere Brummen eines Motorrads in die Stille drang. Ihre Aufmerksamkeit wurde unmittelbar auf den Klang gelenkt, und als sie den Kopf wandte, sah sie, wie ein Motorrad vorfuhr. Logan saß auf dem imposanten Gefährt, sein Blick durchdringend wie immer.
Einen Moment später, nachdem das Motorrad verstummt war, durchbrach ein Lächeln Aprils ernste Miene. Ohne zu zögern rannte sie freudig aus dem Büro, vorbei an den verdutzten Gesichtern ihrer Freunde. Die anderen starrten ihr verwirrt nach, bis Scott zum Fenster trat und trocken kommentierte: "Ihr Kläffer ist wieder da. Was findet sie nur an ihm?"
"Spür ich da etwa einen Hauch von Eifersucht in der Luft?" neckte Jean mit einem belustigenden Unterton, während ein leicht spöttisches Lächeln über Scotts Gesicht huschte. Storm warf skeptisch die Augenbrauen in die Höhe und fügte hinzu: "Du bist dir bewusst, dass er mit dir zusammen ist, oder?" Die Worte hallten noch nach, als plötzlich April im Flur laut "Logan!" rief.
Der Ausdruck in ihrem Ruf schien die Zeit zu verlangsamen und die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich zu ziehen. Genau in diesem epischen Moment betrat Logan die Eingangshalle mit einer unaufdringlichen Selbstsicherheit und ließ die Frage leichtfüßig fallen: "Hast du mich vermisst?" Ein breites Grinsen zog sich über Aprils Gesicht, und sie eilte auf ihn zu, um ihn mit einer herzlichen Umarmung zu empfangen. Als sich ihre Körper wieder voneinander lösten, antwortete sie mit einer vermeintlichen Gelassenheit: "Nicht wirklich."
Logans Blick wanderte hinab zu der fein gearbeiteten Militärsmarke, die er ihr zum Abschied überreicht hatte und die nun stolz ihren Hals zierte, direkt über ihrem Herzen. "Meine Augen sind hier oben, Logan!" scherzte sie, dabei auf die Marke deutend und ein leichtes Lächeln auf den Lippen tragend. "Wie geht es dir?" erkundigte er sich, sein intensiver Blick fest in ihren Augen verankert. "Gut. Und dir?" antwortete sie geschickt, eine sanfte Melodie in ihrer Stimme.
"Mmh, wer ist das?" erkundigte sich Logan grimmig und nickte in eine bestimmte Richtung. "John, er ist so etwas wie mein Schützling", erklärte April mit einer gewissen Eleganz, "Du weißt doch, ich bin so etwas wie die Vertrauenslehrerin hier." In dem Moment, als Storm die Treppe hinunterkam, begrüßte sie Logan mit den Worten: "Schau mal, wer wieder da ist. Gerade rechtzeitig." "Wofür?", verlangte Logan sofort zu erfahren und Storm antwortete mit einer Gelassenheit, die ihre Aura durchdrang: "Wir brauchen einen Babysitter." Ein Stirnrunzeln erschien auf Logans Gesicht, und auch Aprils Blick verriet Verwirrung. "Babysitter?" wiederholte er, während April den Kopf leicht schief legte. "Für die Kids oder für mich?" fragte sie mit einem Hauch von Ironie.
"Schön, dich wiederzusehen, Logan", meinte Storm und ignorierte geschickt Aprils gestellte Frage. "Hi, Logan", grüßte Jean, die ebenfalls die Treppe hinunterkam. Logans Antwort, ein schlichtes "Hi, Jean", verursachte unbeabsichtigt einen kleinen Stich in Aprils Herz. "Ich muss den Jet startklar machen", verkündete Storm und verließ die Eingangshalle mit einer Anmut, die ihre Anwesenheit hinterließ. "Storm und Jean fliegen nach Boston. Sie suchen den Mutanten, der das Attentat auf den Präsidenten verüben wollte", erklärte April und beantwortete damit Logans unausgesprochene Frage. "Es war also ein Mutant."
"Bist du noch da, wenn wir wiederkommen? Oder läufst du gleich wieder weg?" wollte Jean wissen, während sie Storm folgen wollte. "Ich finde sicher Gründe, die dafürsprechen, hier zu bleiben", kommentierte Logan und warf April einen speziellen Seitenblick zu, den sie entweder unbeachtet ließ oder bewusst ignorierte. "Hast du gefunden, was du gesucht hast, Logan?" mischte sich plötzlich Scott ein und schritt die Treppe hinunter. April hegte langsam den Verdacht, dass jeder ihrer Freunde einen kurzen Kontrollbesuch machte, um sicherzustellen, dass sie keine unüberlegten Entscheidungen traf. "Mehr oder weniger", antwortete Logan, und April warf ein: "Scotty, willst du Logan denn gar nicht willkommen heißen?"
"Der Tank von deinem Motorrad ist leer", informierte Logan dann und warf Scott die Schlüssel zu. "Dann geh tanken", kommentierte Scott und warf den Schlüssel zurück. Doch April fing ihn geschickt vor Logans Gesicht ab. "Gerne doch, das ist mir hier sowieso zu viel Testosteron!" kommentierte sie mit einem leichten Augenzwinkern und verließ die Eingangshalle. Als sie durch den imposanten Haupteingang trat, erblickte sie das Motorrad sofort.
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