kapitel 5 : nur ein albtraum
"Empfinden Sie Abscheu gegenüber gewöhnlichen Menschen?" wollte Kelly in Erfahrung bringen, während April unwillkürlich bemerkte, dass er ungewöhnlich viel Wasser verlor. "Gelegentlich", gestand sie mit einem Hauch von Traurigkeit in ihrer Stimme. "Warum?" erkundigte sich Senator Kelly weiter, und April antwortete bedächtig: "Ich nehme an... aus Furcht. Eine Furcht, die in mir erwacht ist, als ich Zeuge wurde, wozu sie fähig sind, selbst ohne außergewöhnliche Kräfte."
Ein nachdenkliches Schweigen breitete sich aus, bevor April ihre Gedanken weiter ausführte: "Es sind nicht nur die Superkräfte, die die Menschheit formen. Es ist ihre Fähigkeit zur Grausamkeit, zur Intoleranz, zur Gleichgültigkeit gegenüber dem Anderen. Die Alltäglichkeit des Bösen, die mich erschüttert. Ich habe gesehen, wie sie ihre Macht missbrauchen, wie sie Unschuldige verletzen, und das alles ohne den Schutzschirm außergewöhnlicher Fähigkeiten. Es ist beängstigend, wie viel Schaden sie anrichten können."
Senator Kelly nahm ihre Worte in sich auf und versuchte zu verstehen. "Aber es gibt doch auch viele gute Menschen", wandte er ein. April seufzte leise und erwiderte: "Gewiss, es gibt Gutes in der Welt, doch es scheint oft von der Dunkelheit überschattet zu werden. Ich versuche zu glauben, dass das Licht siegen wird, aber es ist schwer, wenn man so viel Leid gesehen hat. Vielleicht hege ich diese Ambivalenz, weil ich tief im Inneren immer noch Hoffnung hege, dass die Menschheit sich ändern kann. Aber die Angst bleibt."
Die Luft im Raum schien mit jeder Sekunde dicker zu werden, als die Worte wie bleierne Wolken darin hingen. Senator Kelly, schwer atmend und von einer unsichtbaren Last gezeichnet, unterbrach die Stille mit einer Prophezeiung: "Ich glaube, es gibt jetzt eine Person weniger, vor der Sie sich fürchten müssen." Sein Atem klang wie ein bedrohliches Flüstern, das sich durch die Anspannung des Moments schlängelte.
Die Erschöpfung lastete auf Senator Kelly, dessen Körper inmitten einer wachsenden Pfütze lag, das Wasser sich langsam von ihm ablöste und einen dunklen, schimmernden Teppich formte. Ein schleichendes Unheil schien in der Luft zu liegen, während April die beunruhigende Szene verfolgte.
Ein bedrückendes Schweigen legte sich über den Raum, nur durchbrochen vom rasselnden Atem des Senators. Dann, ein Moment des Schreckens, als er nach Luft schnappte. Doch bevor seine Lungen den ersehnten Atemzug nehmen konnten, begann sein Körper sich zu verändern. Er blähte sich auf, von einer unsichtbaren Macht geformt, und dann geschah das Unfassbare – er zerplatzte förmlich in Wasser, das wie ein Wasserfall die Liege hinunter lief.
April wich zurück, die Wirklichkeit schien in einem grotesken Ballett aus Formverlust und Flüssigkeit vor ihren Augen zu zerfallen. Die Szenerie verschmolz mit einem schaurigen Schauspiel, das ihre Sinne gleichzeitig faszinierte und abgestoßen machte.
Die Welt um sie herum war nun durchtränkt von einem Gefühl der Unwirklichkeit, und ihr Herz pochte wild in ihrer Brust. Ohne einen weiteren Moment des Zögerns setzte April sich in Bewegung, ihre Schritte von einem pulsierenden Puls der Furcht begleitet, als ob die Realität, der sie entflohen war, nun in tausend winzige Tropfen zerbröckelte, die sie weiter davontrugen.
April eilte durch die verwinkelten Korridore der Unterebene und schlängelte sich durch die majestätischen Flure der Schule, bevor sie schließlich vor der imposanten Tür des Professors zum Stehen kam. Mit einem entschlossenen Ruck öffnete sie die Tür, und augenblicklich richteten sich sämtliche Augenpaare auf sie. Ihr Atem ging schwer, als sie die schwerwiegende Nachricht aussprach: "Senator Kelly ist tot."
Ein Moment der Stille folgte, bevor Charles seine Stimme erhob und entschlossen erklärte: "Ich werde ihn finden." Sein Blick wanderte über die drei anderen Anwesenden, als er ihnen klare Anweisungen gab: "Klärt das hier." Die Verantwortung lastete schwer auf seinen Schultern, während er begann den Raum zu verlassen.
April zog eine Augenbraue hoch und forderte dann mit einem Hauch von Ungeduld: "Okay, was habt ihr jetzt wieder angestellt?" Der Professor rollte gerade aus seinem Büro, und Logan stand grimmig ihr gegenüber. "Nichts", erwiderte Scott knapp, während er an ihr vorbeiging, gefolgt von Jean. Die Stille, die auf ihre Worte folgte, ließ eine angespannte Atmosphäre im Raum zurück, in der nur noch April und Logan verblieben waren, ihre Gedanken in der Luft schwebend wie unausgesprochene Geheimnisse.
April sah Logan auffordernd an, ihre Augen auf sein raues Gesicht gerichtet und Logan erwiderte nur knapp: "Er will, dass ich 'nen verdammten Anzug krieg", bevor auch er das Büro verließ. Ein Hauch von Resignation lag in Logans Stimme, als er die Tür hinter sich schloss.
April seufzte tief, die Spannung in der Luft schien sich zu verdichten. Sie konnte die Unsicherheit und den Druck förmlich spüren. Ihre Gedanken rasten, während sie die Situation verarbeitete. Nach einem Moment der Besinnung eilte sie Logan nach. Der Flur vor ihr erstreckte sich endlos, als sie den Gang entlang lief, um ihn einzuholen.
Als sie zu Logan aufschloss, legte sie eine Hand sanft auf seine Schulter und sagte mitfühlend: "Logan, wir müssen zusammenhalten. Was immer hier vor sich geht, wir stehen das gemeinsam durch. Für Rouge." Ihr Blick suchte den seinen, und für einen Moment schien die Welt um sie herum stillzustehen. In seinen Augen erkannte sie eine Mischung aus Verbundenheit und Unsicherheit.
Logan nickte leicht, als ob er ihre Worte in sich aufnahm ehe April meinte:" Der Profesor braucht ziemlich lange. Wir sollten nach ihm sehen." Der Flur schien sich mit jeder Schrittfolge zu verengen, doch ihre Entschlossenheit wuchs mit jedem Atemzug. Die beiden betraten schweigend den Raum, in dem Cerebro war – dem Ort, an dem der Professor oft in seine Gedankenwelten eintauchte. Die Tür glitt leise hinter ihnen ins Schloss, und die bläulichen Lichter von Cerebro warfen ein fahles Schimmern auf die metallenen Wände.
April erstarrte als sie den leeren Rollstuhl erblickte. Der Professor lag regungslos da, sein Blick starrte ins Leere. Der Raum schien plötzlich enger zu werden, als April auf die Knie sank und versuchte, eine Reaktion von ihm zu bekommen. "Charles?" flüsterte sie besorgt, doch er reagierte nicht. Der Boden unter ihr fühlte sich kalt und unnachgiebig an.
Logan trat näher, seine Miene ausdruckslos. "Was zum Teufel ist hier passiert?" murmelte er, und April schüttelte den Kopf, ihre Stimme mit Sorge erfüllt: "Ich weiß es nicht. Wir müssen ihm helfen." Zusammen versuchten sie, den Professor behutsam aufzurichten. Sein Körper fühlte sich schwer an, als wäre ein unsichtbares Gewicht auf ihm gelastet.
In der Stille des Cerebro-Raums erklang nur das leise Rauschen der Technologie um sie herum. Der Professor schien in einer anderen Welt gefangen zu sein und die beiden brachten ihn sofort zu Jean.
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"Es tut mir leid." Durch die drückende Stille schnitt Logans ehrliche Entschuldigung wie ein scharfes Messer. Jean stand auf einer Seite des Bettes, auf dem der Professor in einem tiefen Koma lag. April befand sich auf der anderen Seite, Storm an ihrer Seite. Scott und Logan harrten am Fußende aus, wobei Logan unruhig auf und ab schritt.
Nach einer quälend langen Zeit fand sich April allein neben dem bewusstlosen Professor wieder. Ihre Hand umschloss behutsam seine, während sie die Maskerade ihrer äußeren Erscheinung ablegte und ihr wahres Gesicht zeigte - ein Gesicht, halb verfallen, von dämonischer Ästhetik durchzogen. "Kannst du mich noch immer hören, Charles?", flehte sie, ihre Worte ein sanfter Flüsterton, der den Raum erfüllte. "Du hast mir beigebracht, wieder zu leben, mir die tiefen Wahrheiten des Lebens offenbart, obwohl ich nicht von dieser Welt stamme. Wenn etwas geschehen sollte, verspreche ich, mich um sie zu kümmern, als wären sie meine eigenen Kinder. Als wären sie Mai." Ihre Worte schwebten wie schwere Nebelschwaden in der Luft, durchtränkt von tiefer Fürsorglichkeit und einem Hauch von verzweifelter Hingabe.
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"Bist du dir wirklich sicher?", hauchte er leise, seine Stimme ein sanfter, verführerischer Klang, als wäre diese Frage ein wiederkehrender Refrain in ihrer gemeinsamen Symphonie der Liebe. April antwortete nicht mit Worten, sondern zog ihn sanft an sich, ihre Berührung eine zärtliche Umarmung, und flüsterte mit einem verheißungsvollen Lächeln: "Komm her."
Die Atmosphäre zwischen ihnen schien von einem unsichtbaren Zauber durchdrungen, während sie in diesem magischen Augenblick verharrten. Ihre Worte schwebten wie zarte Nebelschleier in der Luft, während ihre Lippen einen leidenschaftlichen Tanz begannen. Jede Berührung war ein Versprechen, das die Intensität ihrer Gefühle vertiefte. In diesem Augenblick schien die Welt um sie herum zu verblassen, und nur das leise Pulsieren ihrer Herzen war vernehmbar. "Charles kommt erst um sechs", fügte sie hinzu, ihre Stimme ein kaum wahrnehmbarer Flüsterton, der das Geheimnisvolle ihrer Verbindung verstärkte.
Gemeinsam schritten sie durch den Flur, vorbei an den Kinderfotos, stummen Zeugen der Vergangenheit. Jeder Schritt war ein Versprechen, jeder Blick ein Sehnen, das in der Luft knisterte. Die Leidenschaft ihrer Lippen folgte einem sinnlichen Pfad entlang seiner Haut, während die Welt um sie herum zu einem diffusen Hintergrund verschmolz, der nur ihre Liebe ins Rampenlicht rückte.
Ihr Schlafzimmer öffnete sich wie ein heiliger Tempel ihrer Liebe. Die Atmosphäre war geladen mit Emotionen, als ihre Kleidung in einem langsamen, sinnlichen Tanz zu Boden fiel. Jedes Stück Stoff schien den Weg für ihre sich vertiefende Verbindung zu ebnen. Sie verloren sich inmitten eines leidenschaftlichen Sturms der Gefühle, der die Zeit vergessen ließ.
"Ich wünschte, ich wäre nicht der Erste für dich... ich will dir nicht wehtun", hauchte er leise, seine Worte von Unsicherheit und Sorge durchzogen, als er die Intimität ihrer Verbindung respektierte. April lächelte sanft und antwortete: "Das wird schon und du bist nicht der Erste, nur der erste Mensch."
Für einen flüchtigen Moment spürte sie, wie er behutsam in sie eindrang, und er erkundigte sich besorgt: "Alles in Ordnung?" Ein mulmiges Gefühl breitete sich in ihr aus, als hätte das Universum auf ein unheilvolles Signal gewartet. In diesem Augenblick tröpfelte Blut aus seiner Nase, ein düsteres Omen in der stillen Atmosphäre des Schlafzimmers.
Ihr Lächeln verwandelte sich in eine Mischung aus Besorgnis und Mitgefühl. "Hey, du blutest", flüsterte sie, ihre Hände sanft auf seine Wangen legend. Seine Antwort war ein schwaches Lächeln, als versuchte er, die Situation zu beschwichtigen. Doch keine Sekunde später brach er auf ihr zusammen. Er regte sich nicht mehr, und April erwachte erschrocken aus ihrem Albtraum.
April lag schwitzend und atemlos in ihrem Bett, die Intensität des Moments noch immer in der Luft hängend. Der Klang des Herzschlags in ihren Ohren vermischte sich mit dem leisen Tropfen des Blutes auf das Laken. Ihre Brust hob und senkte sich im Rhythmus der aufgewühlten Emotionen, während der Raum von der gemeinsamen Leidenschaft durchdrungen war.
Die Dunkelheit umhüllte sie, nur das sanfte Mondlicht drang durch die Vorhänge und enthüllte die Spuren ihrer Liebe auf der Haut. Ihr Blick ruhte auf dem leblosen Körper neben ihr, ein Schatten der leidenschaftlichen Ekstase, die sie gemeinsam erlebt hatten. Die Stille war greifbar, durchbrochen nur vom gelegentlichen Flüstern des Windes und dem rhythmischen Pochen ihrer eigenen Unsicherheit.
April zog die Decke enger um sich, als wäre sie auf der Suche nach Trost in der Stille der Nacht. Ihr Herz klopfte weiterhin schnell, eine Mischung aus Verlangen und Besorgnis, während sie über das nachdachte, was gerade geschehen war. Die Liebe, die so leidenschaftlich erblüht war, schien nun von einer unerklärlichen Dunkelheit überschattet zu sein.
Ihre Hand strich über seine reglose Brust, auf der Suche nach einem Lebenszeichen. Ein Flüstern von Sorgen glitt über ihre Lippen, als sie seine kalte Haut spürte. Der Raum schien sich zu verengen, und die Stille drückte schwer auf ihre Brust. "Wach auf", flüsterte sie mit einem Hauch von Verzweiflung in der Stimme.
Die Minuten verstrichen, und jede Sekunde schien eine Ewigkeit zu dauern. April fühlte, wie die Kälte der Realität langsam ihre Zuflucht durchdrang. Der Raum, der einst von Leidenschaft erfüllt war, wurde von einer beklemmenden Stille durchzogen. Sie versuchte, ihre Worte zu formen, doch die Fassungslosigkeit hielt sie in einem stummen Bann. Ihre Hand strich durch ihr Haar, und schließlich kommentierte sie schlicht: "Nur ein Albtraum, April, sonst nichts."
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Mit behutsamer Sorgfalt inspizierte April die Wunden, die Logan während des erbitterten Gefechts mit Magneto und der heldenhaften Rettung von Rogue erlitten hatte. Da ihre eigenen Blessuren noch nicht gänzlich verheilt waren, war sie in der Schule ausgeharrt, um den Professor nicht allein zu lassen. Jetzt, da er wieder aufgewacht war, durchflutete sie eine lange verdrängte Erinnerung. Doch warum ausgerechnet jetzt?
In einem plötzlichen Reflex zuckte Logan zusammen und ergriff ihr Handgelenk, als ihre Finger sanft über die verheilten Wunden an seinem Bauch strichen. "Das kitzelt", kommentierte er mit halbgeschlossenen Augen. "Du bist wieder wach. Wie geht es dir?", erkundigte sich April, ihr Lächeln zeugte von Erleichterung, während seine Augen sich vollständig öffneten. "Fantastisch."
"Das war unglaublich mutig von dir. Selbst Scott war beeindruckt. Du hättest dabei draufgehen können", lobte April, ihre Bewunderung für seine heldenhafte Tat in den Augen. Er hatte Rogue gestattet, seine Kräfte zu absorbieren, wohlwissend, dass es mit Risiken behaftet war.
"Hat es etwas gebracht? Geht es...", begann Logan eine Frage, doch bevor er sie beenden konnte, kam bereits Aprils Antwort: "Ja. Es geht ihr gut. Jean sagt, sie hat für eine Weile einige deiner Eigenschaften übernommen." Logan lachte auf, und April fuhr fort: "Aber sie haben es überlebt. Ich glaube, du hast einen bleibenden Eindruck bei Rouge hinterlassen."
"Du kannst ihr ausrichten, dass mein Herz einer anderen gehört", erwiderte Logan und aus unerklärlichen Gründen versetzte dieser Satz April einen schmerzhaften Stich ins Herz. Natürlich hatte sich Logan in Jean verliebt, was auch die angespannte Atmosphäre zwischen Scott und ihm erklären würde.
"Wie geht es dem Professor?" wechselte Logan plötzlich das Thema, offensichtlich war ihm sein vorheriger Kommentar unangenehm und erneut antwortete April mit den Worten: "Gut. Es geht ihm gut."
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