2) Jimin x OC
» AU (BTS existiert nicht als Band)
» bxg (boy x girl)
» OC = Kim Jaehwa
» OC POV
» Nebencharaktere: Taehyung & Yoongi.
» ! Streit ; Alkoholprobleme !
◇◇◇
"Warum erzählst du mir nicht ein verdammtes Mal die Wahrheit!", Jaehwas Stimme zittert, sie kann sich kaum zusammenreißen. Ihre Finger krallen sich in den weichen Stoff ihres Pullovers und sie sieht den kleinen Jungen vor sich vorwurfsvoll an.
Sie will ihm eigentlich keine Vorwürfe machen, aber sie kann nicht anders. Jimin weiß, dass er schon lange aufgeflogen ist und Jaehwa fragt sich, wieso er nicht einfach aufgibt und ihr die Wahrheit erzählt.
"Ich habe nicht gelogen.", Jimin sieht ihr direkt in die Augen, seine Stimme klingt ruhig und erschöpft. Er scheint das genaue Gegenteil von ihr zu sein. Vielleicht verstehen sie sich deshalb eigentlich so gut, weil sich Gegensätze anziehen.
"Sag mir doch einfach, dass du keine Lust auf mich hast.", Jaehwa spürt ein Stechen in der Brustgegend, dass so unangenehm ist, dass sie sich am liebsten nach vorne krümmen würde.
Sie hatte ihn bereits das fünfte Mal in dieser Woche gefragt, ob er Lust hätte etwas zu unternehmen. Jedes Mal hatte er ihr mit einer leicht zu durchschaubaren Ausrede abgesagt.
Einmal hatte er ihr erzählt, es ginge ihm nicht sonderlich gut, aber sie hatte ihn wenig später dabei erwischt, wie er mit einer großen Tasche das Haus verließ, um seinen Kumpel Taehyung zu besuchen.
Jaehwa hat tagelang überlegt, ob sie ihn darauf ansprechen sollte, aber schlussendlich nichts unternommen.
Ein anderes Mal hatte er ihr erzählt, er würde seine Tante besuchen, die weiter weglebte, aber als sie auf dem Rückweg in einem der nahegelegenen Supermärkte einen kurzen Zwischenstopp machte, beobachtete sie ihn dabei, wie er seinen Einkaufswagen mit Lebensmittel vollud.
"Das stimmt nicht.", brummt Jimin und will nach ihrer Hand greifen, aber Jaehwa geht einen Schritt zurück, sodass ihre Hand außer Reichweite ist und lacht ungläubig auf.
"Ich weiß, dass du heute Mittag nicht zu Taehyung gehst.", Jaehwa ist so gereizt, dass sie Angst hat, mitten im Gang auszurasten. Die anderen Schüler starren die beiden sowieso schon an.
"Woher-", beginnt Jimin, aber Jaehwa lässt ihm nichtmal die Chance, seine Frage zu beenden, dafür ist sie viel zu aufgebracht.
"Er hat vorhin laut durch die Klasse posaunt, dass er auf ein Fußballspiel geht.", bringt sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Wieso rückt er denn nicht mit der Sprache heraus?
Jimin schüttelt vorsichtig den Kopf und öffnet sein Spind, um seine Bücher darin zu verstauen:
"Du verstehst das nicht."
"Was verstehe ich nicht?", Jaehwa ist kurz davor auszurasten, ihre Finger krallen sich tiefer in ihren Pullover. Sie weiß nicht einmal mehr, ob sie wütend sein soll, weil er sie anlügt, oder ob sie enttäuscht sein soll, weil er ihr anscheinend nicht genug vertraut, um sich ihr zu öffnen.
"Sag es mir doch, verdammt nochmal! Warum lügst du mich an?", schreit sie jetzt und ist sich der schaulustigen Blicke der übrigen Schüler überaus bewusst.
Jimin schließt mit einem lauten Knall seinen Spind, ehe er sie aus seinen dunklen, kleinen Augen fixiert:
"Können wir das später bereden?"
Er fährt sich durch seine blondgefärbten Haare und sieht sich nervös um.
"Damit du mir wieder eine Lüge auftischen kannst?", Jaehwa lacht, dabei ist es ihr eigentlich eher nach Heulen zu Mute.
Sie dreht sich ruckartig um und eilt den Gang entlang zu ihrem Saal, damit sie sich nicht noch mehr demütigen muss.
◇
"Komm schon. Kannst du mir nicht einfach sagen, wo er wohnt?", Jaehwa bläst beleidigt ihre Backen auf und mustert den Jungen mit den dunklen Haaren vor ihr, "Yoongi, bitte!"
Der Junge verdreht genervt die Augen und hört endlich auf sich Notizen zu machen, um kurz zu Jaehwa zu schauen:
"Ich glaube nicht, dass Jimin will, dass ich überall herumerzähle, wo er wohnt."
Jaehwa muss sich verkneifen laut loszulachen, als sie seine Antwort hört.
"Überall? Ich bin seine Freundin!", meint sie beleidigt und dreht sich weg.
Sie fragt sich, ob es vielleicht an ihr selbst liegt. Möchte Jimin wirklich nichts mehr mit ihr zu tun haben? Hat er möglicherweise Probleme?
Bei dem Gedanken zieht sich etwas in Jaehwa zusammen.
Vertraut er ihr so wenig?
"Ich mache mir Sorgen.", startet sie einen letzten Versuch und stellt erleichtert fest, dass Yoongi eine Adresse auf eine der Ecken seines Blatt Papiers schreibt, sie abreißt und ihr hinhält.
"Du hast sie nicht von mir.", knurrt er und wendet sich wieder seinen Notizen zu.
◇
Jaehwa steht vor einem ziemlich alten, grauen Betongebäude, dass bedrohlich vor ihr in die Höhe schießt.
Mit einem unwohlen Gefühl schiebt sie ihre Hände tiefer in ihre Jackentasche und sucht auf den Klingelschildern nach dem Nachnamen ihres Freundes.
Entschlossen bestätigt sie die Klingel und hört auf, als jemand auf der anderen Seite an die Anlage geht.
"Miss Choi?", ertönt die Stimme von Jimin und Jaehwa fragt sich überrascht, ob er wohl Besuch erwartet hatte.
"Nein.", entgegnet sie und schiebt ihre Hände gleich noch ein ganzes Stück weiter in ihre Jackentaschen, "Hier ist Jaehwa."
"Jae? Was machst du hier?", Jimin klingt überrascht, aber nicht im positiven Sinne. Seine Stimme klingt fast schon ein wenig panisch und ängstlich und das bereitet Jaehwa nur noch ein schlechteres Gefühl.
"Kann ich hochkommen?", fragt sie und tritt ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. Hier draußen ist es nicht unbedingt warm, wenn einem der kalte Wind um die Ohren bläst.
Es herrscht Schweigen in der Leitung und Jaehwa fragt sich, ob er vielleicht einfach nicht aufmachen möchte und schon längst wieder mit irgendetwas anderem beschäftigt ist.
Sie drückt noch einmal auf die Klingel und da wird die Tür plötzlich ruckartig vor ihrer Nase geöffnet und Jimin steht vor ihr:
"Ich bin ja schon da."
"Kann ich hochkommen?", fragt sie und schiebt ihre Nase ein wenig tiefer in den dicken Schal.
Jimin bedenkt sie mit einem traurigen Blick, aber bevor er auch nur dazu kommt ihr zu antworten, hört man in einer der Wohnungen ein lautes Scheppern und darauf eine ziemliche wütende Stimme, die laut vor sich hinflucht.
"Verdammt.", Jimin sieht sie nicht einmal mehr an, sondern eilt einfach, als wäre sie nicht anwesend, die Treppen nach oben, um in der Wohnung zu verschwinden, aus der das Geschrei kam.
Jaehwa zögert ein wenig, aber schließlich folgt sie ihm doch die Treppen nach oben in die Wohnung, nur um dann geschockt in dem viel zu engen Flur stehenzubleiben.
In der kleinen Wohnung ist es vielleicht etwas zu warm und auch die Luft ist nicht mehr sonderlich frisch. Es riecht nach Alkohol und Erbrochenem und Jaehwa kämpft mit sich selbst und zwingt sich, nach Jimin zu suchen.
Sie findet ihren Freund in einem kleinen, unordentlichen Wohnzimmer.
Er deckt eine ältere Dame, die ziemlich blass und krank aussieht, mit einer Decke zu und redet mit beruhigenden Worten auf sie ein. Eine Verwandte? Seine Mutter?
Jaehwa hat seine Familie nie kennengelernt und das ist ein weiterer Grund, weshalb sie sich in dem kleinen Raum, mit dem üblen Gestank und dem nassen Fleck auf dem Teppich, der von der ausgelaufenen Wodka-Flasche, die daneben lag, zeugte, nicht wohlfühlte.
"Hast du mich deswegen nie eingeladen?", fragte sie leise. Ihre Stimme ist so schwach, dass sie sich nicht sicher ist, ob er sie überhaupt verstanden hat.
"Ich meine..-", will sie fortfahren, wird aber von Jimin unterbrochen, der sie aus dem stickigen Raum führt.
"Tut mir Leid.", meint er, als sie in der Küche angekommen sind, die eindeutig auch schon bessere Tage gesehen hatte.
Jaehwa schüttelt vorsichtig den Kopf und drückt sanft seine Hand:
"Es muss dir nicht leidtun."
"Ich wollte nicht, dass du das Chaos hier siehst, in dem ich lebe.", fährt er nach einer kurzen Stille fort, "Ich wollte-, ach verdammt."
Er tritt mit grimmiger Miene eine leere Alkoholfalsche, die im Weg liegt in die Ecke der Küche.
Jaehwa hat ihn so noch nie erlebt und es tut ihr Leid, dass sie ihm solche Vorwürfe gemacht hatte.
Sie reißt sich von dem Anblick der Scherben los und dreht sich so, dass sie Jimin direkt in Augen blicken kann:
"Du hättest es mir erzählen können."
Es hört sich schon wieder, wie ein Vorwurf an und Jaehwa schämt sich ein wenig dafür, dass sie sich nicht besser ausgedrückt hatte, aber Jimin scheint den Vorwurf gar nicht richtig bemerkt zu haben.
"Ich dachte du willst nichts mehr mit mir zu tun haben, wenn du es weißt...", Jaehwa muss sich anstrengen, um Jimins Worten folgen zu können und glaubt dann sich verhört zu haben.
Er hatte wirklich geglaubt, sie würde ihn deswegen nicht mehr mögen?
Jaehwa schüttelt ernst den Kopf, bevor sie die Hände hebt und Jimins Gesicht in ihre Hände nimmt.
Sie findet in seinen Augen jede Menge Verletzlichkeit und Sorge und wünscht sich nichts sehnlicher, als das er endlich wieder lächelt.
Jaehwa schüttelt abermals den Kopf, ehe sie leise lacht und ihn ein wenig zu sich runterzieht.
"Das ändert doch überhaupt nichts.", sagt sie und auf ihren Lippen bildet sich ein kleines Lächeln.
Auch auf Jimins Gesicht zeichnet sich ein kleines, wenn auch eher zögerliches Lächeln ab.
"Ich liebe dich.", haucht sie, ehe sie ihre Lippen mit seinen verbindet.
◇◇◇
[1479 Wörter]
A/N:
Schnulz, Schnulz. Ok, sorry, haha.
Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat, bis das nächste Update kam. Ich hatte mal wieder eine Schreibblockade, hihi.
Was haltet ihr von dem Oneshot?
Irgendwelche Wünsche für den nächsten?
- Annika.
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