Kapitel 2
Flauschpfote wartete. Er wusste nicht genau ob auf Bucheckernsaat oder Azur er wartete einfach. Die Rauchfahne am Himmel wurde immer größer, laute Heuer ertönten und in der Ferne sah Flauschpfote blaues Licht aufblitzen. Ein beißender Geruch stieg ihm in die Nase.
"Hex, Kleiner, ich brauch deine Hilfe!"
Azurs Stimme klang vom Dach seines Zweibeinerbaus, eine rußverschmierte Kätzin lehnte an seiner Schulter.
"Was...soll ich machen?"
Die lauten Geräusche dröhnten in Flauschpfotes Ohren, schienen immer lauter zu werden.
"Spring auf die Mauer. Minki braucht Hilfe beim Landen."
Flauschpfote tappte zu der Mauer, sie ragte hoch über ihm auf.
"Das kann ich nicht! Ich bin zu klein!"
"Nein, du schaffst das. Da an der Fassade ist eine Efeuranke da kannst du raufklettern."
Zögernd ging Flauschpfote zu der Ranke und packte sie mit den Zähnen.
"Krall dich in die Fassade!"
Flauschpfote wusste nicht genau was eine Fassade war, vermutete aber, dass es sich um die Wand des Zweibeinerbaus handelte. In gewisser Weise war sie weich genug um die Krallen hineinzugraben und rau genug um genug Halt zu finden. Flauschpfote war langsam beim Klettern, er war einfach nicht stark genug. Keuchend kam er an der Mauer an und hievte sich hinauf, doch als er einen Blick hinab warf wurde ihm schwindelig.
"Nicht nach unten sehen! Minki du musst jetzt springen. Flauschpfote hält dich am Nackenfell."
Die graue Kätzin blickte unsicher zu dem Kater, der kaum mehr als ein Junges war, doch sie hatte keine andere Wahl. Azur versetzte ihr einen kleinen Schubs und sie sprang, nein eher fiel sie auf die Mauer hinunter. Etwas unsanft kam sie auf, Schwindel wirbelte in ihrem Kopf herum und sie drohte zu fallen, doch Flauschpfote schaffte es, sie am Nackenfell in Sicherheit zu ziehen. Sofort hatte er Ruß im Mund und an der Schnauze, es schmeckte widerlich. Kurz verschwand Azur, dann kehrte er zurück, eine weitere Katze lehnte an ihm, die Augen verklebt.
"Komm, Tamino. Einfach runterspringen. Da sind zwei Katzen die dich auffangen.."
Beinahe ohne zu zögern sprang der Kater hinunter zu den beiden anderen. Azur sprang hinterher und half den beiden, offensichtlich sehr mitgenommenen Katzen von der Mauer.
"Was ist mit ihnen passiert?"
"Das Feuer hat sie eingeschlossen. Minki ist eigentlich eine Hauskatze aber Tamino ist nunmal ihr Freund und sie hat ihn besucht. Ich konnte ihre Käfige öffnen und sie rausholen. Keine Ahnung wie dort Feuer ausbrechen konnte."
Azur leckte der Kätzin über den Pelz und ein leuchtendes Weiß kam unter dem ganzen Ruß zum Vorschein.
"Wow. Feuer muss ja echt was schlimmes sein."
"Und wie. Feuer kann töten."
"Flauschpfote, was zum SternenClan denkst du, dass du da tust?"
Sofort kauerte Flauschpfote sich ins Gras als Bucheckernsaat tiefe Stimme zu ihm herüberklang. Eine ganze Patroullie des FlussClans war bei ihm und alle starrten den Schüler des Zweiten Anführers an.
"Flauschpfote, erkläre dich. Sofort."
"I-ich wollte bloß helfen. Das Feuer...und...und Azurs Freunde."
"Nist du Azur?"
Der braune Kater nickte, er sah dem großen Kriegerkater direkt in die Augen, seine eigenen funkelten trotzig.
"Wage es nicht noch einmal, meinen Schüler in Gefahr zu bringen.", knurrte Bucheckernsaat durch die zusammengebissenen Zähne hindurch.
"Ich habe ihn nicht in Gefahr gebracht. In Gefahr waren meine Freunde nicht er."
Ein Husten unterbrach ihn, Rauch stieg aus Taminos Mund aus.
"Siehst du? Er braucht Hilfe. Ich gehe jetzt meinen Zweibeiner suchen.", bestimmt zog der Kater ab.
Minki und Tamino legten sich zueinander, sie hatten offenbar viel Rauch eingeatmet.
"Mondtatze! Hol Wolkenflut und Federwind. Und schnell. Sag ihnen wir haben zwei Katzen mit einer Rauchvergiftung."
Die cremeweiße Kätzin wirbelte herum und rannte zurück zum Lager. Die beiden fremden Katzen blickten ihr mit tränenden, verschwollenen Augen hinterher, unsicher was sie erwartete.
Azur kam nicht so schnell wieder wie die beiden Heiler es schafften, voll beladen mit jeder Menge Kräutern, den Zweibeinerort zu erreichen. Sofort begannen die beiden, Befehle zu erteilen.
"Bucheckernsaat, hol Wasser, Flauschpfote hilf mir den Honig auszupacken. Kirschglanz, Apfelblatt ihr sortiert mir hier den Thymian heraus und Minzpfote du machst dasselbe mit dem Borretsch. Federwind, hilf mir, die beiden an einen sicheren Ort zu bringen."
Alles wurde ganz hektisch, die Katzen taten was die Heiler befohlen hatten während Minki und Tamino Hilfe bekamen, um über den Zaun zu kommen. Unter einem großen Busch fanden sie Schutz. Jeder der beiden bekam eine Honigwabe und die Aufgabe den Honig aufzulecken.
"Das tut euren Hälsen gut.", meinte Federwind und die Hauskätzchen gehorchten.
Bucheckernsaat setzte sich neben seinen Schüler und blickte gerade aus.
"H...Hab ich was falsch gemacht?"
"Wir reden im Lager."
"Aber..."
"Wir reden im Lager."
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