Take 21
Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. David hatte viel zu tun, aber Sam war immer an seiner Seite, beobachtete die Dreharbeiten und unterstützte ihn, wo er konnte. Die beiden genossen die seltenen ruhigen Momente zusammen und fühlten sich trotz der Hektik des Drehs enger verbunden als je zuvor. Zwei Tage vor Sams achtundzwanzigsten Geburtstag erhielten David und Jonathan überraschend 3 Tage drehfrei. Da auch Sams Geburtstag in diese Zeit fiel, beschlossen David und Jonathan, eine besondere Überraschung für ihn zu planen. Sie kontaktierten Ben, der sofort bereit war zu helfen. Er hatte die perfekte Idee: eine luxuriöse Yacht in Tampico am Golf von Mexiko. Die Yacht war mit allem Komfort ausgestattet und bot die perfekte Kulisse für eine unvergessliche Auszeit. Sie verfügte über einen Kapitän, drei Crewmitglieder und einen persönlichen Koch, der für ihr leibliches Wohl sorgen würde. David war von der Idee begeistert und auch Jonathan fand, ein paar Tage ausspannen auf einer Yacht würden ihnen guttun. Sie wollten die Überraschung perfekt vorbereiten, also hielten sie die Pläne vor Sam geheim. Ben organisierte alles, einschließlich eines Hubschraubers, der sie in etwa zweieinhalb Stunden nach Tampico bringen könnte. Die Vorfreude wuchs, und sie freuten sich darauf, Sam eine unvergessliche Zeit zu bereiten. Am Tag der Abreise stieg die Spannung. David hatte Sam gesagt, er solle ein paar Sachen einpacken, aber ohne ins Detail zu gehen. Sam tat es, wenn auch nicht wenig irritiert. David brachte Sam zum Hubschrauberlandeplatz, des Filmstudios.
»Was ist das?«, fragte dieser verwirrt, als er den Hubschrauber sah. David lächelte und zog ihn näher.
»Das ist deine Geburtstagsüberraschung, Sam. Wir haben etwas Besonderes für dich geplant.«
»W-Wirklich? Was habt ihr vor?«, fragte Sam, als er auch Jonathan und Ben auf ihn zukommen sah. Die beiden Männer trugen ebenfalls Reisetaschen bei sich. Jonathan grinste.
»Das wirst du schon sehen. Komm, steig ein«, sagte er und alle drei bestiegen den komfortablen Hubschrauber. Dieser hob ab, und sie flogen über die atemberaubende Landschaft Mexikos. Der Blick aus dem Fenster war spektakulär, und Sam konnte die Schönheit des Landes unter ihnen bewundern. Die zweieinhalb Stunden vergingen wie im Flug, während sie sich unterhielten und die Aussicht genossen. Als sie in Tampico landeten, wartete bereits ein Geländewagen, der sie zum Hafen brachte. Sam war sprachlos, als er die beeindruckende Yacht sah, die im Hafen vor Anker lag. Die glänzende, weiße Oberfläche des Schiffes reflektierte das Sonnenlicht, und die Crew begrüßte sie herzlich an Bord.
»Willkommen an Bord«, sagte der Kapitän mit einem freundlichen Lächeln. »Ich bin Kapitän Rodríguez, und das ist meine Crew. Wir sind hier, um sicherzustellen, dass Sie eine wunderbare Zeit haben.«
»Wir ... wir fahren mit der Yacht?«, wollte Sam vollkommen überwältigt wissen. David nickte lächelnd und machte eine einladende Handbewegung. Ben, David, Jonathan und Sam wurden nun durch die Yacht geführt. Die Innenräume waren elegant und komfortabel eingerichtet, mit großzügigen Kabinen, einem luxuriösen Salon und einem Essbereich, der direkt auf das weite Meer hinausblickte. Der persönliche Koch stellte sich vor und versprach, ihnen kulinarische Köstlichkeiten zu bereiten.
»Alles bereit für die nächsten drei Tage?«, fragte Ben dann und Sam nickte. Er war überwältigt von der Großzügigkeit und Planung, die in diese Überraschung geflossen war.
»Das ist unglaublich. Danke, das ist mehr, als ich mir jemals hätte vorstellen können«, David legte einen Arm um Sams Schulter und lächelte.
»Alles für dich, Love. Wir wollten, dass dein Geburtstag etwas ganz Besonderes wird«, Jonathan nickte zustimmend.
»Ja, und jetzt genießen wir einfach die Zeit zusammen. Das ist ja auch Erholung für uns«, sagte er. Der Kapitän gab das Zeichen, und die Yacht legte ab. Sie glitt sanft durch das türkisfarbene Wasser des Golfs von Mexiko, während sie an Deck standen und den Wind in ihren Haaren spürten. Die Crew kümmerte sich um alles, und sie konnten sich vollständig entspannen und die atemberaubende Umgebung genießen. Die ersten Stunden an Bord waren magisch. Sie entspannten sich auf den Liegestühlen, genossen frische Cocktails und lauschten dem beruhigenden Rauschen der Wellen. Der Sonnenuntergang über dem Ozean malte den Himmel in leuchtenden Farben, und Sam fühlte sich glücklich und geborgen in der Gesellschaft von Menschen, die ihm am viel bedeuteten. Die Nacht brach herein, und sie ließen sich ein köstliches Abendessen servieren. Der Koch zauberte eine exquisite Mahlzeit mit frischen Meeresfrüchten, tropischen Früchten und anderen Delikatessen. Sie lachten, erzählten Geschichten und genossen die entspannte Atmosphäre an Bord.
Am Abend in der Kabine kam David gerade aus dem Bad, seine Haare waren noch feucht und er hatte ein Handtuch um den Hals. Sam saß auf dem erstaunlich großen Bett und starrte nachdenklich auf seine Hände, die in seinem Schoß ruhten. David bemerkte sofort den Ausdruck in dessen Gesicht und setzte sich neben ihn.
»Was ist los, Love?«, fragte er sanft, während er Sams Schulter berührte. Der andere seufzte tief und hob den Blick.
»Manchmal habe ich das Gefühl, seit letztem November in einem Traum zu leben. Alles, was wir erlebt haben, fühlt sich so surreal an, und manchmal habe ich Angst, daraus zu erwachen«, David nickte langsam, seine Hand streichelte sanft Sams Rücken.
»Mir geht es genauso. Manchmal kann ich kaum glauben, wie viel sich verändert hat. Aber weißt du was?«, er beugte sich vor und küsste Sam zärtlich auf die Lippen.
»Das hier ist echt. Du und ich, alles, was wir haben, ist echt«, er vertiefte den Kuss, seine Lippen bewegten sich sanft, aber bestimmt gegen Sams. Dieser fühlte sich sofort wohler, die Unsicherheit wich allmählich der Wärme und Nähe, die David ihm schenkte. Dieser schob ihn sanft nach hinten, bis er auf dem Bett lag, und beugte sich über ihn, ihre Küsse wurden intensiver.
»Was ist, wenn die anderen uns hören?«, murmelte Sam zwischen den Küssen. David lächelte gegen Sams Lippen und schüttelte leicht den Kopf.
»Lass das unsere geringste Sorge sein. Wir sind hier, um uns zu entspannen und zu genießen«, mit diesen Worten schob David alle Bedenken beiseite. Ihre Küsse wurden tiefer und leidenschaftlicher, ihre Berührungen drängender. Die Welt um sie herum verschwand, und es gab nur noch die beiden, vereint in einem Moment der Intimität und des Verlangens. Sie liebten sich zärtlich, ihre Körper bewegten sich im Einklang, ihre Herzen schlugen im gleichen Takt. Jeder Kuss, jede Berührung war ein Versprechen der Liebe und Hingabe. Die Nacht schritt voran, die Yacht schaukelte sanft auf den Wellen, und schließlich lagen sie erschöpft und zufrieden in den Armen des anderen. David strich sanft durch Sams Haare und flüsterte leise: »Ich liebe dich. Und das wird sich nie ändern«, Sam lächelte müde, seine Augenlider wurden schwer.
»Ich liebe dich auch, Darling. Für immer.«
»Darling?«, hörte Sam, Davids belustigt fragen.
»Mhm ... klingt schöner«, nuschelte Sam und schmiegte sich an David. Dieser lächelte.
»Ja ... schlaf gut, Love«, sagte er und mit diesen Worten fielen sie in einen tiefen, friedlichen Schlaf, eingehüllt in die Wärme ihrer Liebe und die sanfte Wiegebewegung der Yacht auf dem Meer.
Am nächsten Tag ankerte das Boot in einer ruhigen, türkisfarbenen Bucht. Die Sonne schien warm, aber nicht zu heiß, und ein leichter Wind wehte über das Wasser und die umliegenden Felsen. Auf dem Sonnendeck der Yacht lagen David und Jonathan unter einem aufgespannten Sonnensegel, das sie vor den direkten Sonnenstrahlen schützte. Sie wussten, dass sie wegen der Dreharbeiten keinen Sonnenbrand bekommen oder zu braun werden durften, deshalb genossen sie den Schatten. Unter ihnen im klaren Wasser schnorchelten Sam und Ben, ihre Köpfe immer wieder auftauchend, während sie die Unterwasserwelt erkundeten. Das Lachen und die Ausrufe des Staunens waren vom Deck aus zu hören. Jonathan beobachtete die beiden mit einem leichten Lächeln, dann wandte er sich zu David und schüttelte den Kopf, als er sah, wie dieser seinen Freund beobachtete.
»Ich habe noch nie zwei Menschen gesehen, die sich so sehr lieben wie du und Sam. Ihr seid wie zwei Magneten, die sich unwiderstehlich anziehen«, David lächelte nur und sah zu Sam, der gerade mit Ben sprach und aufgeregt auf etwas unter Wasser zeigte.
»Ja, es ist wirklich etwas Besonderes. Er ist alles für mich«, Jonathan nickte und zog seine Sonnenbrille ab, um David direkt anzusehen.
»Sam hat morgen Geburtstag, oder? Hast du schon darüber nachgedacht, ihm noch etwas zu schenken, außer diesen wunderbaren Tagen auf der Yacht?«, David seufzte und legte den Kopf nachdenklich zurück.
»Ja, ich habe darüber nachgedacht, aber mir fällt nichts Passendes ein. Es soll etwas Bedeutungsvolles sein, etwas, das zeigt, wie viel er mir wert ist«, Jonathan grinste und hob eine Augenbraue.
»Ein Ring vielleicht?«, David lachte, konnte jedoch die Möglichkeit nicht ganz abtun.
»Weißt du, so verrückt das klingt, ich kann mir wirklich vorstellen, Sam eines Tages zu heiraten. Aber jetzt einen Antrag zu machen, scheint mir noch zu früh. Wir haben so viel vor uns, so viele Pläne. Trotzdem will ich ihm etwas geben, das ihm zeigt, wie sehr ich ihn liebe«, Jonathan nickte zustimmend.
»Verstehe. Aber selbst wenn es nicht sofort ein Antrag ist, was könntest du ihm geben, das ihn an deine Zukunftspläne erinnert?« David dachte nach, dann leuchteten seine Augen auf.
»Weißt du was? Ich habe darüber nachgedacht, ihm meinen Hausschlüssel zu geben. Es klingt vielleicht nicht so besonders, aber es ist ein Zeichen dafür, dass ich mir ein gemeinsames Leben mit ihm vorstelle. Ich habe ohnehin mehrere Schlüssel und ich hatte es ihm schon mehr oder weniger angeboten, also dass er zu mir zieht, wenn er seine Stelle in London antritt«, Jonathan grinste.
»Das ist unglaublich romantisch, Dave. Fast ein bisschen kitschig, aber es zeigt ihm, dass du bereit bist, ihn in dein Leben zu lassen – in jeder Hinsicht«, David lächelte zufrieden und sah wieder zu Sam hinunter, der jetzt lachend mit Ben am Boot zurückkehrte.
»Ja, das ist es. Es ist perfekt. Danke, Jona.«
»Keine Ursache. Manchmal braucht es nur eine kleine Inspiration. Aber denk daran, es wirklich besonders zu machen. Vielleicht kannst du den Schlüssel in eine kleine Box legen oder ihm eine nette Nachricht dazu schreiben.«
»Das werde ich tun. Es soll etwas sein, das er nie vergisst«, Sam und Ben kletterten wieder an Bord, tropfnass und mit strahlenden Gesichtern.
»Das war unglaublich!«, rief Sam, als er sich das Schnorchel-Equipment abnahm. »Die Unterwasserwelt hier ist atemberaubend«, David lächelte und reichte ihm ein Handtuch.
»Ich bin froh, dass du Spaß hattest«, sagte er. Sam nickte.
»Was ist mit euch?«, wollte Ben dann wissen und rieb sich die Haare trocken.
»Zu gefährlich und wir dürfen ja nicht allzu braun werden, also eher nicht«, winkte Jonathan ab.
»Na gut, also dann Mittagessen?«, fragte Ben und alle lachten, hatten aber gegen diesen Vorschlag nichts einzuwenden. Am Abend, als die Sonne unterging und der Himmel in wunderschönen Orangetönen leuchtete, zog sich David in seine Kabine zurück und bereitete den Hausschlüssel vor. Er legte ihn in eine kleine, elegante Box, die er durch Zufall auf der Yacht gefunden hatte, und schrieb eine kurze, aber bedeutungsvolle Nachricht dazu: »Für unser gemeinsames Zuhause. Ich liebe dich.«
David weckte Sam am nächsten Morgen mit einem sanften Kuss auf die Stirn.
»Guten Morgen, Geburtstagskind«, flüsterte er liebevoll. Sam öffnete langsam die Augen und lächelte, als er David sah.
»Guten Morgen«, murmelte er verschlafen, doch seine Augen leuchteten vor Freude. David setzte sich auf die Bettkante und holte die kleine Box hervor.
»Ich habe ein Geschenk für dich«, sagte er und überreichte die Box an Sam. Dieser setzte sich auf und nahm die Box neugierig entgegen.
»A-Aber du hast mir doch all das hier schon geschenkt«, stotterte er. Er öffnete sie vorsichtig und fand den Hausschlüssel darin, zusammen mit der kleinen Nachricht. Beim Lesen der Worte: »Für unser gemeinsames Zuhause. Ich liebe dich, David«, stiegen ihm Tränen in die Augen.
»David...«, flüsterte Sam, seine Stimme zitterte leicht. »Meinst du das wirklich ernst?« David nickte und nahm Sams Hände in seine.
»Ja, Sam. Ich meine es absolut ernst. Sobald du den Job in London annimmst, kannst du zu mir ziehen. Ich will, dass du weißt, dass unser Zuhause immer auch dein Zuhause sein wird«, Tränen liefen Sams Wangen hinunter, und er zog David in seine Arme.
»Das ist das schönste Geschenk, das ich mir vorstellen kann. Ich liebe dich so sehr«, David hielt ihn fest und küsste ihn sanft auf die Lippen.
»Ich liebe dich auch. Und ich kann es kaum erwarten, unser Leben gemeinsam zu verbringen«, die beiden blieben eine Weile in der Umarmung, die Intimität und die Bedeutung des Moments in vollen Zügen genießend. Nach einer Weile lösten sie sich langsam voneinander und beschlossen, an Deck zu gehen. Hand in Hand machten sie sich auf den Weg. Als sie an Deck traten, warteten Jonathan und Ben bereits auf sie, ein breites Grinsen auf ihren Gesichtern.
»Happy Birthday, Sam!«, riefen sie im Chor und stimmten ein fröhliches Geburtstagslied an. Sam lachte und fühlte sich überwältigt.
»Danke, ihr beiden! Das bedeutet mir so viel«, Jonathan trat vor und umarmte Sam herzlich.
»Wir wünschen dir einen fantastischen Geburtstag. Du hast es dir verdient«, Ben nickte und lächelte warm.
»Ja, Sam. Du bist mir sehr ans Herz gewachsen und ich bin froh, diesen Tag mit dir zu feiern«, Sam spürte die Tränen wieder aufsteigen.
»Danke, Jungs. Ihr seid die Besten«, David legte einen Arm um seine Schulter und küsste ihn auf die Wange.
»Lass uns diesen Tag unvergesslich machen.«
Die Gruppe setzte sich an den festlich gedeckten Tisch an Deck, wo ein köstliches Frühstück auf sie wartete. Frische Früchte, Gebäck, Säfte und mehr wurden von der Crew serviert. Sie lachten, plauderten und genossen die entspannte Atmosphäre, während die Yacht sanft auf den Wellen schaukelte. Sam fühlte sich rundum glücklich und geliebt. Es war der perfekte Start in seinen Geburtstag, und er wusste, dass diese Tage auf der Yacht für immer einen besonderen Platz in seinem Herzen haben würden. Auch der gesamte restliche Tag verlief wie im Traum. Sie besuchten wunderschöne, abgelegene Strände, genossen ein köstliches Mittagessen direkt am Ufer und schnorchelten in den klaren, türkisfarbenen Gewässern. Das Lachen und die unbeschwerten Gespräche begleiteten sie den ganzen Tag. Die Zeit schien stillzustehen. Am Abend saßen sie alle zusammen an Deck der Yacht und spielten Poker. Die untergehende Sonne tauchte den Himmel in goldene und rosa Töne, und die warme Brise war angenehm auf ihrer Haut. Sam stellte sich als überraschend talentierter Pokerspieler heraus, während David ständig verlor, was für einige Lacher sorgte.
»Du bist echt verdammt gut, Sam«, sagte Ben grinsend, als Sam wieder einmal die Runde gewann und David theatralisch die Hände in die Luft warf.
»Ich habe einfach Glück«, antwortete Sam bescheiden, aber das breite Grinsen auf seinem Gesicht verriet seine Freude. Während sie die Karten neu mischten, zog Jonathan sein Handy hervor, um eine Nachricht zu überprüfen. Plötzlich veränderte sich sein Gesichtsausdruck, und er sah besorgt zu David hinüber. Dieser bemerkte die Veränderung sofort.
»Was ist los, Jona?«, fragte er mit einer Mischung aus Neugier und Sorge. Jonathan sah kurz zu Sam, der nun ebenfalls aufmerksam geworden war, bevor er antwortete.
»Äh ... e-es gibt Änderungen im Drehbuch und eine neue Dispo für die drei Tage, wenn wir wieder zurück sind«, David runzelte die Stirn.
»Was für Änderungen?« Jonathan seufzte und zeigte David die Nachricht auf seinem Handy.
»Es soll jetzt doch eine richtige Liebesszene zwischen uns geben, und die soll gleich am zweiten Tag nach unserer Rückkehr gedreht werden. Einen weiteren Tag später kommt dann die Sterbeszene meiner Figur«, Sam, der bis jetzt still zugehört hatte, sah zuerst Jonathan, dann David an.
»Eine Liebesszene? Wie ... also, was bedeutet das genau?«, Jonathan zuckte mit den Schultern.
»Das steht hier nicht so genau. Aber es wird mehr sein als nur ein Kuss. Die Regie will die emotionale Bindung und den Verlust noch deutlicher darstellen«, zitierte er die Mail. David nahm Sams Hand und sah ihn ernst an.
»Love, wir wussten, dass so etwas kommen könnte. Es ist Teil des Jobs. Aber ich will sicherstellen, dass das okay für dich ist«, Sam atmete tief durch und nickte langsam.
»Es ist dein Job, und ich vertraue dir. Es wird nur ... seltsam, es später zu sehen«, Jonathan sah Sam mitfühlend an.
»Es wird professionell gehandhabt, Sam. Aber ich verstehe, dass es nicht einfach ist«, sagte er sacht. Sam nickte und David zog ihn in eine feste Umarmung.
»Ich liebe dich. Egal was passiert, das ändert nichts zwischen uns«, Sam lehnte sich an ihn und nickte.
»Ich liebe dich auch«, hauchte er. Der Rest des Abends verlief etwas gedämpfter. Sie spielten weiter Poker, lachten über Davids anhaltendes Pech und schnitten das Thema Liebesszene vorerst nicht mehr an.
Später im Bett lag Sam an David gekuschelt. Das sanfte Schaukeln der Yacht und das leise Rauschen der Wellen sorgten für eine beruhigende Atmosphäre. Irgendwann drehte er sich zu seinem Freund und sah ihn nachdenklich an.
»Darf ich dich was fragen?«, wollte er wissen. Sofort nickte David.
»Ähm ... w-wie läuft das eigentlich mit einer Liebesszene ab? Von Jonathan weiß ich ja schon ein bisschen, was das Küssen angeht, aber gibt es bei solchen Szenen so etwas wie eine Choreographie oder lässt man das einfach laufen?«, fragte er leise. David streichelte sanft Sams Arm und nickte.
»Ja, es gibt tatsächlich eine Art Choreographie. Normalerweise besprechen wir die Szene vorher sehr genau. Es wird genau festgelegt, was passiert, welche Bewegungen gemacht werden und wie weit wir gehen. Es geht darum, dass sich alle wohl fühlen und dass die Szene authentisch wirkt, ohne unangenehm zu werden«, Sam nickte, nahm Davids Hand in seine und drückte sie leicht.
»Und wann erfährst du Nähere?«, wollte er wissen.
»Wahrscheinlich morgen«, antwortete David. »Alejandro hat um eine kurze Videokonferenz mit ihm und der Intimacy Coordinatorin gebeten. Ist das okay?«
»Natürlich. U-Und wie oft muss man solche Szenen wiederholen?«, fragte Sam weiter, seine Stirn leicht gerunzelt vor Sorge. David lächelte beruhigend.
»Regisseure versuchen, solche Szenen so wenig wie möglich zu wiederholen. Sie wissen, dass sie emotional und physisch anstrengend sind. Im Idealfall wird so eine Szene in einem oder zwei Takes gedreht. Natürlich kann es immer sein, dass mehr Wiederholungen nötig sind, aber das versuchen sie zu vermeiden«, Sam seufzte leise und kuschelte sich näher an David.
»Das klingt gut. Es wird trotzdem seltsam sein«, David küsste Sam sanft auf die Stirn.
»Ich verstehe das. Aber denk daran, es ist alles nur Schauspielerei. Aber meine Liebe zu dir ist echt und nichts wird das ändern«, Sam lächelte leicht und erwiderte den Kuss.
»Ja, ich dich auch«, sagte er, aber so ganz ließen ihn die dunklen Gedanken nicht los. Sie lagen noch eine Weile in der Stille, genossen die Nähe zueinander und das beruhigende Schaukeln der Yacht. Schließlich schlief David als Erster ein, während Sam noch eine ganze Weile grübelte.
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