Take 15
Die Tage vergingen wie im Flug, und bald war es der Abend des 24. Dezembers. Sam und David hatten die vergangenen Tage in vollen Zügen genossen. Sie hatten Spaziergänge durch das verschneite Dorf gemacht, Zeit mit Davids Eltern verbracht und einfach die gemeinsame Zeit genutzt, um einander noch näher zu kommen. An einem Tag hatten sie eine ausgedehnte Wanderung durch die winterliche Landschaft unternommen, begleitet von Gandalf, der fröhlich durch den frisch gefallenen Schnee tobte. Die kalte Luft und die Stille der Natur boten eine willkommene Abwechslung zur Hektik der letzten Wochen. Sam und David hatten sich tiefgehenden Gesprächen hingegeben, über ihre Träume und Zukunftspläne gesprochen und das Gefühl der Verbundenheit genossen. Außerdem hatten sie mit Davids Eltern Kekse gebacken und stundenlang vor dem Kamin Karten gespielt. Jetzt, am Abend des Heiligabends, machten sich Sam und David für das Dorffest bereit. Sam stand vor dem Spiegel im Gästehaus und richtete den Kragen seines Hemdes, während David ihm von den Festivitäten erzählte.
»Das Fest ist wirklich etwas Besonderes«, sagte er, während er sich eine warme Jacke überzog. »Es gibt Musik, Tanz und viele leckere Sachen zu essen. Die ganze Gemeinschaft kommt zusammen, um zu feiern. Es ist eine wunderbare Gelegenheit, alle Nachbarn zu treffen und die festliche Stimmung zu genießen«, Sam sah ihn im Spiegel an und lächelte nervös.
»Das klingt großartig, aber ich mache mir Sorgen wegen der Presse. Was, wenn jemand Fotos von uns macht?« David trat hinter seinen Freund, legte ihm beruhigend die Hände auf die Schultern und sah ihm im Spiegel in die Augen.
»Mach dir keine Sorgen, Love. Shenley ist ein kleines, abgeschiedenes Dorf. Die Presse taucht hier normalerweise nicht auf. Und wenn doch, dann sind wir einfach zwei Freunde, die zusammen Weihnachten feiern«, Sam atmete tief durch und drehte sich um.
»Okay. Wenn du meinst.«
»Das wird schön«, sagte David und drückte Sam einen Kuss auf die Stirn. »Wir werden einfach den Abend genießen und uns keine Sorgen machen.«
Sie verließen das Gästehaus und gingen zum Haupthaus, wo Emily und George bereits warteten. Emily strahlte, als sie die beiden sah.
»Ihr seht beide wunderbar aus!«
»Danke, Mum«, sagte David lächelnd. »Wir sind bereit.«
Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Dorfzentrum. Der Weg war mit Lichtern und Laternen geschmückt, die einen warmen Glanz auf den Schnee warfen. Überall hörte man fröhliche Stimmen und Weihnachtslieder, die aus den offenen Fenstern der Häuser drangen. Als sie das Fest erreichten, war Sam beeindruckt von der festlichen Atmosphäre. Überall waren Stände mit heißen Getränken, gebrannten Mandeln und anderen Leckereien aufgebaut. Eine Bühne war errichtet worden, auf der eine Band Weihnachtslieder spielte, und in der Mitte des Platzes stand ein großer, festlich geschmückter Weihnachtsbaum.
»Das ist wirklich wunderschön«, sagte er, während sie durch die Menge gingen.
»Ja, das ist es«, stimmte David zu. »Ich habe das immer geliebt.«
Sie begrüßten einige Nachbarn, die George und Emily herzlich willkommen hießen. Jeder schien in festlicher Stimmung zu sein, und Sam fühlte sich mehr und mehr als Teil dieser Gemeinschaft.
»Komm, lass uns etwas zu trinken holen«, sagte David und führte Sam zu einem Stand, der heißen Glühwein anbot. Sie nahmen ihre Becher und stießen an.
»Auf ein frohes Weihnachtsfest«, sagte David lächelnd.
»Auf ein frohes Weihnachtsfest«, erwiderte Sam und fühlte die Wärme des Glühweins durch seinen Körper strömen. Gerade als sie ihre Becher abstellten, hörte David eine vertraute Stimme.
»David Hill, bist du das wirklich?« Er drehte sich um und sah einen alten Schulfreund aus der Grundschule, bevor er ins Internat gegangen war.
»Taylor! Was für eine Überraschung! Wie geht's dir?« Taylor, ein großer, gut aussehender Mann mit lockigem braunen Haar und einem breiten Lächeln, schüttelte Davids Hand und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter.
»Mir geht's gut. Und dir? Es ist so lange her!« David grinste.
»Ja, definitiv. Lass mich dir Sam vorstellen, einen meiner besten Freunde«, Taylor wandte sich an Sam und streckte ihm die Hand entgegen.
»Freut mich, dich kennenzulernen. Ich habe dich auf Davids Instagram gesehen. Willkommen in unserem kleinen Dorf.«
»Danke, freut mich auch«, antwortete Sam, als er Taylors Hand schüttelte.
»Also, David«, sagte Taylor und zwinkerte, »damit Sam gleich mal weiß, woran er ist. Erinnerst du dich an die Sache in der vierten Klasse, als du versucht hast, einen Liebesbrief an Sarah Smith zu schreiben, und Mrs. Andrews ihn vor der ganzen Klasse vorgelesen hat?« David lachte nervös und winkte ab.
»Oh Gott, das hatte ich völlig verdrängt! Danke, dass du mich daran erinnerst«, Taylor lachte.
»Kein Problem. Aber erzähl, was machst du heutzutage? Also außer Oscars zu gewinnen und unverschämt gut auszusehen?«
»Es war ein Oscar und na ja ich pendle viel zwischen London und L.A. für die Arbeit. Und du?«, fragte David, froh, das Thema gewechselt zu haben.
»Ich bin jetzt Lehrer an der Grundschule hier im Dorf«, sagte Taylor stolz. »Und das da hinten ist mein Ehemann, Mark«, Taylor rief einen gut aussehenden Mann mit kurzen, dunklen Haaren und einem freundlichen Lächeln zu sich. Mark trat aufgeregt heran, seine Augen weiteten sich vor Überraschung und Freude.
»Oh mein Gott, David Hill! Es ist eine Ehre, dich zu treffen«, sagte er, während er Davids Hand schüttelte.
»Ich kann kaum glauben, dass ich wirklich mit einem Weltstar rede!« David lächelte verlegen.
»Freut mich auch, dich kennenzulernen. Ich hoffe, Taylor hat nicht zu viel über unsere Schulzeit erzählt.«
»Nur die guten Geschichten, versprochen«, sagte Taylor grinsend. David überlegte kurz, ob er Sam als seinen Partner vorstellen sollte. Ein innerer Kampf tobte in ihm. Er wusste, dass Taylor und sicher auch Mark vertrauenswürdige, gute Menschen waren, die nichts sagen würden. Sie waren selbst ein Paar und verstanden die Sensibilität solcher Dinge besser als viele andere. Ein Teil von ihm sehnte sich danach, die Wahrheit zu sagen, stolz zu zeigen, wie viel Sam ihm bedeutete. Er sah das freundliche, aufgeregte Gesicht von Mark und das vertraute, warmherzige Lächeln von Taylor und fühlte, dass dies ein sicherer Moment sein könnte. Doch gleichzeitig spürte er die Unsicherheit und die Angst vor den möglichen Konsequenzen. Der Gedanke daran, dass auch ein gut gemeintes Wort im falschen Moment die Runde machen könnte und ihnen beiden schaden könnte, nagte an ihm. Er warf einen kurzen Blick zu Sam, der ihn ermutigend ansah, und wünschte sich, den Mut zu haben, ihn als das vorzustellen, was er wirklich war: sein Partner, der Mensch, den er liebte. Doch die Furcht vor den Auswirkungen, die es auf ihre noch junge Beziehung und auf Sams Leben haben könnte, war zu groß. Also entschied er sich schweren Herzens dagegen.
»Das ist Sam, einer meiner besten Freunde«, sagte er schließlich und fühlte eine Mischung aus Erleichterung und Bedauern. Mark nickte und lächelte.
»Freut mich, dich kennenzulernen, Sam.«
»Gleichfalls«, antwortete dieser, ebenfalls lächelnd. Sie plauderten noch eine Weile weiter, tauschten Geschichten und Neuigkeiten aus, bis sich schließlich Taylor und Mark verabschiedeten, nicht ohne das Mark noch zusammen mit David ein Foto machte und ihm versicherte, allen zu sagen, was für ein toller Typ er war.
»Sarah Smith ... mhm ...«, feixte Sam, als die beiden weg waren. David rollte mit den Augen.
»Hey, ich war zehn und ...«, begann David, brach dann aber ab und lachte leise. »Ich weniger in Sarah verliebt, als viel mehr in ihren großen Bruder. Ich wusste es damals nur noch nicht wirklich«, Sam grinste breit.
»Oh, das macht die Geschichte noch besser. Also, dein erster Schwarm war nicht Sarah, sondern ihr Bruder?« David nickte und schmunzelte.
»Ja, er war zwei Jahre älter als wir und hat immer auf dem Schulhof Fußball gespielt. Ich habe wahrscheinlich mehr Zeit damit verbracht, ihn anzustarren, als tatsächlich zu lernen.«
»Das erklärt einiges«, sagte Sam und zwinkerte. »Muss ich mir Sorgen über Konkurrenz aus der Grundschule machen?«
»Sicher nicht. Ich glaube, er ist heute Banker und todlangweilig«, sagte David und grinste.
Als die Nacht fortschritt, wurde der Platz immer voller und die Musik immer lauter. Die Dorfbewohner tanzten und lachten, und Sam konnte nicht anders, als sich von der guten Laune anstecken zu lassen.
»Komm, ich will dir was zeigen«, sagte David irgendwann. Er führte Sam sanft weg vom Trubel des Dorffestes, den schneebedeckten Weg hinauf zu einem kleinen Hügel. Sam folgte ihm neugierig.
»Wohin gehen wir?«, fragte er leise.
»Vertrau mir«, sagte David lächelnd. »Warte einfach einen Moment«, kaum hatte er das gesagt, ging ein Feuerwerk los. Es war kein spektakuläres Feuerwerk wie in einer großen Stadt, aber es hatte etwas Magisches und Intimes an sich. Die bunten Lichter erhellten den Nachthimmel, während die Bewohner des Dorfes Weihnachtslieder sangen, deren Melodien sanft durch die kalte Luft trugen. Sam sah mit leuchtenden Augen das Feuerwerk an, fasziniert von der Schönheit des Moments. Die Farben spiegelten sich in seinen Augen wider, und er wirkte vollkommen verzaubert. David beobachtete ihn und spürte, wie sein Herz vor Freude und Liebe schneller schlug. Jeder Funke am Himmel schien das Licht in Sams Augen noch heller erstrahlen zu lassen, und er konnte nicht anders, als von dieser strahlenden Schönheit überwältigt zu sein. Er betrachtete Sams Gesicht, das im Schein des Feuerwerks erleuchtet wurde, und fühlte, wie seine Liebe zu ihm immer tiefer wurde. Es war ein Gefühl, das er nicht länger zurückhalten konnte, ein Gefühl, das er jetzt, in diesem perfekten Moment, endlich aussprechen musste. Er trat näher, zog Sam sanft an sich und sah ihm tief in die Augen. »Sam«, begann er leise, seine Stimme zitterte vor Emotionen. »Ich muss dir etwas sagen«, der andere sah ihn erwartungsvoll an. David nahm einen tiefen Atemzug, seine Hände umfassten Sams Gesicht.
»Ich liebe dich, Sam. Ich habe es die ganze Zeit gewusst, aber jetzt, hier, in diesem Moment, kann ich es nicht länger zurückhalten. Du bist alles für mich. Du machst mich glücklich, und ich will mein Leben mit dir teilen«, Sam war überwältigt von Davids Worten. Tränen der Freude traten in seine Augen, und er fühlte eine tiefe Wärme, die sein Herz erfüllte.
»David«, flüsterte er, seine Stimme brach vor Emotionen. »Ich liebe dich auch. Mehr als alles andere. Du bist das Beste, was mir je passiert ist«, sie sahen sich einen Moment lang tief in die Augen, die Welt um sie herum schien stillzustehen. Dann zog David Sam noch näher zu sich und küsste ihn, ein Kuss voller Liebe und Zärtlichkeit, der alle Worte überflüssig machte. Das Feuerwerk erstrahlte weiter am Himmel, während die Dorfbewohner unten fröhlich sangen. In diesem magischen Moment wussten Sam und David, dass sie füreinander bestimmt waren und dass sie gemeinsam alles bewältigen konnten, was das Leben ihnen bringen würde. Als der letzte Funken des Feuerwerks am Himmel verglühte, hielten sie sich fest in den Armen und wussten, dass dieses Weihnachten der Beginn eines wunderbaren gemeinsamen Lebens war.
Am nächsten Morgen, dem Weihnachtsmorgen, erwachte Sam neben David. Das sanfte Licht der Morgensonne fiel durch das Fenster des Gästehauses und tauchte das Zimmer in einen warmen Glanz. Sam drehte sich zur Seite und betrachtete David, der friedlich schlief. Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, als er sich an den vergangenen Abend erinnerte. David hatte ihm seine Liebe gestanden, und Sam konnte es noch immer nicht ganz fassen. Es war, als würde er in einem Traum leben, einem wunderbaren Traum, aus dem er niemals aufwachen wollte. Die Worte hallten noch in seinem Kopf wider: »Ich liebe dich.« Sie hatten so viel Bedeutung, so viel Tiefe, und Sam fühlte sich, als würde sein Herz vor Glück überfließen. David regte sich neben ihm, öffnete langsam die Augen und sah Sam an. Ein sanftes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.
»Guten Morgen«, murmelte er verschlafen.
»Guten Morgen«, antwortete Sam leise, seine Stimme voller Zärtlichkeit. »Frohe Weihnachten«, David streckte die Hand aus und strich Sam sanft über die Wange.
»Frohe Weihnachten, Love. Ich kann es immer noch kaum glauben, dass du hier bei mir bist«, Sam lächelte und legte seine Hand auf Davids.
»Ich auch. Gestern Abend war ... unglaublich. Ich liebe dich, David«, der andere zog ihn näher zu sich und küsste ihn sanft. »Ich liebe dich auch. Mehr als Worte ausdrücken können.«
Sie lagen noch eine Weile so da, genossen die Nähe des anderen und die Ruhe des Morgens. Es war ein Moment der reinen Glückseligkeit.
»Na komm, dann lass uns aufstehen und Weihnachten feiern«, sagte David schließlich und richtete sich leicht auf. »Meine Eltern werden sicher schon mit dem Frühstück beschäftigt sein«, Sam nickte und setzte sich ebenfalls auf.
»Ja, lass uns den Tag genießen.«
Sie standen auf, gingen gemeinsam ins Bad und zogen sich dann warme Kleidung an, ehe sie sich auf den Weg ins Haupthaus machten. Der Duft von frisch gebrühtem Kaffee und gebackenen Leckereien begrüßte sie, als sie die Küche betraten. Emily und George waren bereits dabei, das Frühstück vorzubereiten.
»Frohe Weihnachten!«, rief Emily und umarmte beide herzlich. »Habt ihr gut geschlafen?«
»Sehr gut«, antwortete Sam lächelnd. »Frohe Weihnachten!«
»Frohe Weihnachten«, fügte David hinzu und umarmte seine Mutter. George trat vor und reichte ihnen beiden eine Tasse heißen Kaffee.
»Frohe Weihnachten, Jungs. Ich hoffe, ihr seid hungrig, denn wir haben ein festliches Frühstück vorbereitet.«
»Das sieht wunderbar aus«, sagte Sam und nahm einen tiefen Atemzug, um den verlockenden Duft in sich aufzunehmen. Sie setzten sich an den festlich gedeckten Tisch und begannen, das reichhaltige Frühstück zu genießen. Der Tisch war beladen mit verschiedenen Köstlichkeiten: Es gab knusprigen Speck, goldbraune Pfannkuchen, Rührei mit frischen Kräutern, eine Auswahl an Käse und Aufschnitt, hausgemachte Marmeladen, frisch gebackene Scones und Croissants. In der Mitte stand ein großer Obstteller, prall gefüllt mit saftigen Orangen, Äpfeln, Trauben und Beeren. Ein Korb mit verschiedenen Sorten Gebäck rundete das festliche Mahl ab.
»Das ist wirklich ein wunderbares Frühstück«, sagte Sam und griff nach einem Croissant.
»Vielen Dank!«
»Es freut uns, dass es dir gefällt«, sagte Emily lächelnd. »Das ist unser traditionelles Weihnachtsmorgenfrühstück.«
»Und wie hat euch das Fest gestern Abend gefallen?«, fragte George, während er sich ein Stück Käse auf seinen Toast legte. David lächelte.
»Es war großartig. Die Atmosphäre war so schön wie immer. Und das Feuerwerk am Ende war wirklich schön.«
»Ja, das war es wirklich«, stimmte Sam zu. »Und es war toll, einige der Nachbarn kennenzulernen. Taylor und Mark waren sehr nett«, Emily nickte.
»Taylor war immer ein guter Freund von David. Wir sind froh, dass er wieder hier im Dorf lebt«, George lachte.
»Erinnerst du dich an den Sommer, als ihr beide beschlossen habt, ein Baumhaus zu bauen und es nach einer Woche aufgegeben habt?« David schüttelte den Kopf und grinste.
»Oh ja, das war eine Katastrophe. Ich kann bis heute keinen Nagel in die Wand hauen. Aber wir hatten unseren Spaß.«
»Das haben wir gemeinsam. Ikea-Regale sind mein Feind. Das macht Jana immer«, sagte Sam und grinste. David nickte und verschluckte sich fast an seinem Kaffee.
»Oh, da fällt mir eine Geschichte ein«, begann er lachend. »Einmal dachte ich, ich könnte ein Ikea-Bücherregal ganz allein zusammenbauen. Es war ein riesiges Ding, und ich war so überzeugt davon, dass ich das ohne Probleme hinbekommen würde«, Emily und George tauschten amüsiert Blicke aus, als David weitersprach.
»Ich hatte alle Teile ausgepackt und die Anleitung beiseitegelegt, weil ich dachte, ich wüsste schon, wie es geht. Nach etwa einer Stunde merkte ich, dass ich zwei Teile falsch zusammengesetzt hatte. Statt die Teile einfach zu trennen und neu zu beginnen, habe ich versucht, sie mit Gewalt auseinanderzubekommen.«
»Das klingt nach einem Desaster«, warf Sam kopfschüttelnd ein.
»Oh, es war noch schlimmer«, fuhr David fort. »Ich hatte irgendwie geschafft, einen der Holzdübel zu zerbrechen, und in meinem Versuch, ihn rauszuziehen, rutschte ich ab und stieß mir den Schraubenzieher in die Hand.«
»Autsch! Armes Baby«, sagte Sam und strich über Davids Unterarm.
»Das war aber noch nicht das Ende«, sagte dieser. »Blutend und fluchend beschloss ich, die restlichen Teile erst einmal zur Seite zu legen. Ich hatte den tollen Einfall, die halb zusammengebaute Struktur einfach gegen die Wand zu lehnen, damit sie nicht im Weg steht. Natürlich habe ich nicht bedacht, dass die Konstruktion wackelig war. Kaum war ich ein paar Schritte weg, fiel das Regal um und traf mich direkt am Kopf.«
»Oh nein!«, entkam es Sam entsetzt, während Emily und George kaum ihr Lachen unterdrücken konnten.
»Ich landete mit einer blutenden Hand und einer Beule am Kopf im Krankenhaus«, schloss David die Geschichte mit einem breiten Grinsen. »Die Ärzte dort konnten nicht glauben, dass ich es geschafft hatte, mich so spektakulär zu verletzen, während ich ein einfaches Möbelstück zusammenbaute.«
»Das klingt absolut chaotisch«, lachte Sam. »Hast du das Regal jemals fertiggestellt?« David schüttelte den Kopf.
»Nein, ich habe es am nächsten Tag auf dem Müll geworfen und beschlossen, dass Ikea-Regale einfach nicht mein Ding sind. Seitdem lasse ich solche Dinge lieber die Profis machen.«
»Er hat wirklich Glück, dass er da heil rausgekommen ist«, fügte George hinzu und klopfte David scherzhaft auf den Rücken. »Manchmal kann er ein richtiger Tollpatsch sein.«
»Das kann ich mir vorstellen«, antwortete Sam schmunzelnd und David rollte leicht mit den Augen.
»Aber das macht ihn auch so liebenswert«, sagte Emily und strich David liebevoll über den Arm. »Er hat immer schon seine eigenen Wege gefunden, Dinge zu erledigen – auch wenn das manchmal im Krankenhaus endete«, David lachte und sah seine Eltern an.
»Ja, und dafür liebe ich euch, dass ihr mich trotzdem immer unterstützt habt.«
Nach dem festlichen Frühstück machten sie es sich im Wohnzimmer gemütlich. Der Weihnachtsbaum, geschmückt mit funkelnden Lichtern und glänzenden Ornamenten, stand im Mittelpunkt des Raumes. Darunter lagen sorgfältig verpackte Geschenke, die darauf warteten, geöffnet zu werden.
»Zeit für Geschenke!«, rief Emily freudig und setzte sich neben George auf das Sofa. David und Sam setzten sich auf den Teppich vor dem Baum und begannen, die Geschenke zu verteilen. Sam reichte zuerst ein Paket an Emily und George.
»Das ist für euch. Ein kleines Dankeschön für eure Gastfreundschaft«, Emily öffnete das Paket und lächelte breit, als sie die typischen Berliner Spezialitäten entdeckte: Marzipan, Berliner Luft und die handgemachte Weihnachtsdekoration.
»Oh, das ist wundervoll! Danke, Sam«, George nickte zustimmend.
»Ja, das ist wirklich eine tolle Überraschung. Danke, Sam.«
»Gern geschehen«, sagte Sam und lächelte. Dann reichte David ein Geschenk an Sam.
»Das hier ist für dich, Love. Ich hoffe, es gefällt dir«, Sam öffnete das kleine Paket vorsichtig und entdeckte eine wunderschöne Kette mit einem schlichten, aber eleganten Anhänger. Der Anhänger war ein kleiner, silberner Kompass. Sam sah David überrascht und gerührt an.
»Das ist wunderschön, David. Danke«, der andere lächelte.
»Der Kompass soll dich daran erinnern, dass wir immer den Weg zueinander finden, egal wo wir sind«, Sam konnte die Tränen der Freude kaum zurückhalten.
»Das bedeutet mir so viel. Danke«, sagte er und zog David in einen kurzen Kuss. Dieser nickte und strich seinem Freund kurz über die Wange. Dann reichte Sam ihm sein Geschenk.
»Und das hier ist für dich«, David öffnete das Paket und entdeckte das alte Notizbuch. Er blätterte vorsichtig durch die Seiten und sah die Notizen und Fotos, die Sam von ihren gemeinsamen Erlebnissen gemacht hatte. Jedes Bild und jede Notiz erzählte eine kleine Geschichte ihrer Zeit zusammen.
»Das ist unglaublich«, sagte er leise, seine Stimme voller Emotionen. »Du hast all das festgehalten?« Sam nickte.
»Ja, ich wollte etwas Besonderes für dich schaffen. Etwas, das unsere gemeinsamen Erinnerungen festhält«, David legte das Notizbuch behutsam zur Seite und zog Sam in eine feste Umarmung.
»Das ist das schönste Geschenk, das ich je bekommen habe. Danke, Sam«, Emily und George sahen gerührt zu, wie Sam und David ihre Liebe zueinander zeigten.
»Das ist wirklich ein besonderes Geschenk, Sam«, sagte Emily warm.
»Ja, das ist es«, stimmte George zu. »Ihr beide habt etwas sehr Kostbares gefunden.«
Nachdem sie alle Geschenke ausgepackt hatten, genossen sie noch einige Zeit zusammen, erzählten Geschichten und lachten viel. Sam fühlte sich geborgen und Teil von etwas Wunderbarem. Seit er David kannte, war es so, als würde sich ein Puzzle in ihm vervollständigen und er konnte sich nichts Schöneres vorstellen.
Am Abend im Bett lagen Sam und David nebeneinander, die Wärme ihrer Körper schuf eine behagliche Atmosphäre. Der Tag war voller schöner Momente gewesen, und nun genossen sie die Stille der Nacht, eng aneinander gekuschelt. Sam drehte sich zu David und sah ihn lange an.
»David«, begann er leise, seine Stimme zitterte leicht. »Ich möchte dir noch etwas schenken ... ich möchte, dass wir ... ich ...«, stotterte er. David hob überrascht eine Augenbraue und sah den anderen aufmerksam an.
»Sammy, du musst dich nicht unter Druck setzen. Du hast mir schon so viel gegeben«, Sam schüttelte den Kopf und nahm Davids Hand.
»Nein, es ist etwas, das ich wirklich tun möchte. Ich weiß, dass du mich nie verletzen würdest. Ich vertraue dir«, David sah ihm tief in die Augen und spürte die Ernsthaftigkeit in Sams Blick. Er legte eine Hand sanft auf dessen Wange und streichelte ihn beruhigend.
»Bist du sicher, Love?« Sam nickte, seine Augen glänzten vor Entschlossenheit und Zuneigung.
»Ja, ich bin mir sicher. Ich will das. Für uns«, David zog ihn in eine zärtliche Umarmung, seine Lippen berührten Sams Stirn.
»Okay«, flüsterte er. »Aber nur, wenn du dir wirklich sicher bist. Ich will, dass du dich wohl fühlst.«
»Das tue ich«, sagte Sam leise und spürte, wie seine Nervosität langsam von der Wärme und Liebe, die David ihm entgegenbrachte, verdrängt wurde. David nickte und legte seine Lippen auf die von Sam.
»Ich verspreche dir, ich pass immer auf dich auf«, sagte er, dann senkte er seine Lippen auf die von Sam und küsste ihn, ehe er mit seinen Lippen weiterwanderte. Er küsste Sams Brust, Schlüsselbein und Bauch. Der andere verging vor Lust und vergrub seine Hände in Davids Haaren. David tastete nach Gleitgel und Kondomen, welches in der Nachttischschublade lag und legte beides neben sich, dann küsste er sich Sams V-Linie hinab, zog ihm die Boxershorts mit einer fließenden Bewegung aus und leckte dann einmal über dessen Erektion.
»D-David, was machst du?«, keuchte dieser auf.
»Genieß es einfach«, sagte dieser und nahm nun Sams Erektion vollends in den Mund. Dieser wusste, derweil kaum, wo oben oder unten war. Er krallte sich in die Laken, um irgendwie Halt zu finden. Das hier war jetzt schon besser als jeder Sex, denn er bisher gehabt hatte. Davids Berührungen waren so intensiv, dass er meinte in Flammen zu stehen. David griff nun nach dem Gleitgel und gab sich etwas davon auf die Finger. Vorsichtig tastet er dann nach Sams versteckten Ausgang und strich sacht darüber. Dieser zuckte heftig zusammen. David kam hoch und küsste ihn zärtlich.
»Shhh ... alles gut«, hauchte er gegen Sams Lippen. Dieser hob den Arm und legte eine Hand auf Davids Wange.
»Mach weiter, es war nur kurz ungewohnt. Ist ne Weile her«, sagte er halblachend. David lächelte und küsste sich wieder an Sams Hals hinab. Überall verteilte er Küsse, während er langsam den ersten Finger in Sam schob. Sobald David zwei Finger nahm, begann es leicht zu schmerzen und Sam stöhnte auf. Sofort stoppte der andere.
»Sorry. Schön atmen«, sagte er und nahm wieder Sams Erektion in den Mund, was diesen sofort veranlasste zu keuchen, aber sich gleichzeitig auch zu entspannen.
»O-Okay, weiter ...«, presste er nach einer Zeit hervor. David nahm noch einmal Gleitgel und dann einen dritten Finger, was erstaunlich leicht ging, da Sam offenbar wirklich langsam entspannen konnte. Er zog seine Finger zurück und sah zu Sam, welcher schweratmend vor ihm lag.
»Bereit?«, fragte er unsicher. Sam öffnete die Augen und nickte lächelnd.
»So bereit, wie noch nie«, sagte er. David küsste ihn sanft, nickte, zog ein Kondom über und gab Gleitgel auf seine Erektion, ehe er sich eng an seinen Freund drängte. Er drückte Sams Beine noch etwas weiter auseinander, dann drang er, so vorsichtig er konnte in ihn ein. Das Gefühl war kaum zu beschreiben und Millionen Mal besser, als jedes Mal Sex zuvor. Es war so, als sei Sams Inneres für ihn gemacht. Es war warm und eng und einfach alles, dachte er. Er blickte nach oben. Sam hatte die Augen geschlossen und atmete heftig ein und aus. Das Gefühl von David in ihm war zum einen das schönste, was er sich vorstellen konnte. Er spürte, wie der andere ihn tief küsste und über seinen Bauch und seine Brust strich.
»W-Weiter ... beweg dich bitte ...«, brachte er hervor.
»Sicher?«, wollte David atemlos wissen, auch wenn er sich kaum noch zurückhalten konnte. Sam nickte und das reichte dem anderen. Ganz langsam begann er sich zu bewegen. Er spürte, wie Sam endlich loslassen konnte, wie er mit jedem Stoß, mit jedem Kuss seine Vergangenheit hinter sich zu lassen schien. Und auch David fühlte eine seltsame Art von Frieden in sich. Er stöhnte immer wieder Sams Namen und spürte, dass er nicht mehr lange durchhalten würden. Auch Sam schien kurz vor seinem Höhepunkt zu sein. Seine Brust ob und senkte sich hektisch und er krallte sich an David. Also griff dieser zwischen sich und Sam und massierte dessen Erektion. Nur wenige Stöße später, spürte er, wie sein Orgasmus heranrollte, er kam und riss Sam mit sich. Schweratmend und vollkommen erschöpft lag David auf Sam. Er spürte dessen Streicheln über seinen schweißnassen Rücken.
»Ich will ja nichts sagen, aber du wirst langsam schwer«, hörte er Sams belustigte Stimme. Sofort drückte sich David hoch und zog sich aus ihm zurück, was diesen noch einmal kurz aufstöhnen ließ. David strich seinem Freund eine verschwitzte Strähne aus der Stirn.
»A-alles in Ordnung?«, wollte er wissen. Sam nickte lächelnd.
»Ich liebe dich, weißt du das?«, hauchte er. David beugte sich herunter und küsste ihn tief.
»Und ich dich. Danke, dass du mir so vertraust«, sagte er.
»Nein, danke dass ich loslassen konnte. Ohne dich ... danke«, Sams Stimme war leise und voller Emotionen. Eine Träne rann über seine Wange und David küsste sie sanft weg.
»Immer. Duschen?«, fragte er dann. Sam grinste.
»Gern. Trag mich«, sagte er lachend und streckte die Arme aus. Auch David lachte, stand auf und hob Sam kurzerhand wirklich hoch.
»Bis ans Ende der Welt«, sagte er dann und brachte den anderen ins Bad. Sam schmiegte sich eng an David, als sie das Bad betraten, und flüsterte: »Mit dir fühle ich mich endlich vollständig.«
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