Struggle
Einen schönen guten Abend wünsche ich!
Ich hoffe euch allen geht es gut. Bitte entschuldigt in diesem Kapitel vielleicht aufkommende Wortfehler, ich habe das Kapitel gestern während einer Autofahrt geschrieben. Nachts und vollkommen müde. Keine Sorge, gefahren bin ich nicht haha.
Nun viel Spaß beim Lesen!
Kapitelname: Struggle
Wörterzahl: 1280
Vorkommende Personen: Cem Kaya, OC
Sicht: Cem
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Als ich am nächsten Morgen erwache, fühle ich mich wie gerädert. Mein Kopf tut etwas weh und ich mag gar nicht aufstehen. Im ersten Moment weiß ich gar nicht, wo ich bin und brauche erst mal ein paar Minuten zum Wachwerden. Ich nehme mein Handy zur Hand, welches mir zeigt, dass es kurz nach elf ist und mich daran erinnert, dass ich nachher zu meinen Eltern muss. Das hätte ich fast vergessen! Ich habe zwar bis dahin noch ein paar Stunden Zeit, aber trotzdem sollte ich mal aufstehen. Die Zwillinge sind bestimmt schon wach.
Langsam richte ich mich auf, greife nach meinen Klamotten, die ich gestern auf dem Boden abgelegt habe. Ich ziehe mich an, was aufgrund meiner fehlenden Energie etwas länger als sonst dauert. Danach verlasse ich das Gästezimmer, höre direkt Geräusche aus der Küche. Also gehe ich dorthin, wo einer der beiden Jungs das Frühstück für die Hunde macht.
„Morgen", sage ich mit leicht kratziger Stimme.
Er dreht sich mit einem Napf in der Hand zu mir um.
„Moin! Gut geschlafen? Matti ist noch unter der Dusche und kommt auch gleich."
„Ja, ich habe gut geschlafen, habe nur etwas Kopfschmerzen."
„Wir haben Para, willst du?"
„Es kann nicht schaden, danke."
Vince holt mir eine Tablette und reicht mir diese mit einem Glas Wasser. Dankend nehme ich beides entgegen und spüle die Tablette herunter. Ich mag keine Tabletten schlucken.
Matti stößt dazu, begrüßt uns mit einem einfachen „Moin." Die norddeutsche Emotionslosigkeit zeigt sich bei ihm grade sehr stark.
„Auch ein Toast zum Frühstück?"
„Ich würde auch zwei nehmen."
So frühstücken wir erst einmal in Ruhe. Wann habe ich das letzte Mal Nutella Toast mit Kakao gefrühstückt? Die sind einfach gestrickt. Matti tippt nebenbei etwas auf seinem Handy.
„Pack doch mal das Handy weg", ermahnt Vince mit einem leichten Grinsen.
„Das ist ein Smartphone", korrigiert Matti ihn, „Schwestern nerven nur rum."
Er legt das Handy beiseite und widmet seine Aufmerksamkeit wieder dem Frühstück.
Nach dem Frühstück muss ich mich dann auch auf den Heimweg machen, damit ich noch duschen und mich umziehen kann, bevor ich zu meinen Eltern muss. Also verabschiede ich mich von den Zwillingen, auch wenn ich gerne noch länger geblieben wäre.
„Du wirst es überleben", sagt Matti zum Abschied.
„Ich hoffe doch."
„Sonst gibt's Ärger", er grinst böse.
Ich muss lachen und mache mich dann endgültig auf den Weg, sonst wird das Alles nichts mehr mit meiner ganzen Planung.
Unter der warmen Dusche zu Hause lasse ich den gestrigen Abend noch mal Revue passieren. Ich denke an die netten Gespräche, aber vor allem denke ich an Matti, als er sein Shirt auszog und seine Muskeln zum Vorschein kamen. Hallo! Cem! Du denkst grade über deinen Kollegen nach!! Ich schüttle den Kopf und stelle die Dusche ab. Manchmal hat man komische Duschgedanken, aber das soll ja so ein Phänomen für sich sein.
Ich trockne mich ab und schlüpfe in frische Kleidung. Viel Zeit bleibt mir jetzt nicht mehr, bis ich wieder losmuss. Manchmal habe ich ein schreckliches Timing. Noch was essen will ich jetzt nicht, gibt eh gleich was. Hoffentlich sind auch nur noch meine Geschwister zusätzlich da, auf weitere Verwandte hätte ich jetzt wenig Lust. Die stellen immer Fragen, dessen Antworten sie überhaupt nichts angeht.
Ich werfe noch einen letzten Blick in den Spiegel, style meine Haare und mache mich dann auf den Weg. Lieber zu früh da sein als zu spät. Außerdem hasst meine Mutter Unpünktlichkeit.
Während der Autofahrt fällt mir mal wieder ein, warum ich es vorziehe, täglich mit der Bahn zur Arbeit zu fahren. Viele der anderen Autofahrer würde ich nur zu gerne kontrollieren. Irgendwann kriege ich wegen denen noch Bluthochdruck. In Köln dauern Autofahrten teilweise doppelt so lang, wie sie eigentlich dauern sollten.
Trotzdem komme ich pünktlich beim Elternhaus an. Ich parke das Auto auf der Auffahrt, sehe bereits den Mercedes meines Bruders am Straßenrand stehen. Ob er wohl seine Verlobte dabeihat? Ziemlich wahrscheinlich.
Als ich aussteige, fährt meine Schwester mit ihrem Kleinwagen hinter mir auf die Auffahrt. Sie steigt aus und kommt mit einem Lächeln auf mich zu.
„Hallo Cem, du siehst gut aus", sie umarmt mich.
„Kann ich nur zurückgeben."
„Danke. Hoffentlich hält Hayat mir nicht wieder einen Vortrag wegen meines Aussehens oder so. Dafür habe ich grade keinen Nerv."
Hayat ist die Verlobte meines Bruders und ist sehr streng erzogen worden, was den Islam betrifft. Dagegen sind Semra und ich die reinsten Sünder, weshalb sie uns auch nicht sonderlich mag. Semra trägt beispielsweise kein Kopftuch, was Hayat sehr stört.
„Mach dir keinen Kopf. Komm, lass uns rein."
Bevor ich die Tür aufschließe, betätige ich die Klingel, damit sich keiner erschreckt. Im Flur ziehen wir die Schuhe aus, da kommt meine Mutter uns schon entgegen.
„Da seid ihr ja schon, Cem ich habe bei dir mit Verspätung gerechnet. Kommt rein, Ilkay und Hayat sind schon da", sie schiebt uns fast ins Wohnzimmer, wo wir meinen Vater, meinen Bruder Ilkay und Hayat begrüßen.
Zunächst verlaufen die Gespräche recht ausgelassen, Hayat hat auch noch keinen Kommentar gegenüber Semra abgegeben. Dabei trögt sie heute ein kurzes Kleid. Doch dann kommt mein Vater auf das Thema, was ich so hasse.
„Wir sprachen vorhin, bevor ihr beiden kamt, von Ilkays und Hayats Hochzeit. Nun Semra hat ja noch Zeit, aber Cemil, wann heiratest du endlich?"
„Du meinst, weil ich auf die 30 zugehe, wird es mal Zeit?"
„Wann hattest du das letzte Mal eine Freundin? Vor zwei Jahren?", mein Vater hat einen bissigen Unterton.
Ich verdrehe die Augen, ich hasse es.
„Deine Großmutter wird dir sonst in der Türkei eine Frau aussuchen, sie hat sich auch schon mal umgesehen", sagt meine Mutter.
„Ich werde ja wohl noch selbst entscheiden dürfen, wen und wann ich heirate. Zwangsheirat ist nicht erlaubt."
„Cem, jetzt lass den Polizisten in dir mal weg...", mein Vater mag meinen Beruf nicht sonderlich.
Wenn es nach ihm ginge, wäre ich Arzt oder Anwalt geworden, so wie mein Bruder. Der ist nämlich Kinderarzt. Ich bin eine einzige Enttäuschung.
„Du hast es auf den Punkt gebracht. Ich bin Polizist, auch wenn dir das nicht passt, und meine Rechte sind mir wichtig. Ich habe im Moment keine Lust auf eine Freundin, okay? Und es ist meine Sache und mein Leben. Dann bleib ich eben für immer allein, aber ihr könnt mir da nicht reinreden!", diese Thematik macht mich jedes Mal so sauer.
Semra legt eine Hand auf meine Schulter und flüstert mir zu, dass ich ruhig bleiben solle. Ich schüttle nur den Kopf.
„Cemil, du darfst deinen Vater nicht anschreien, hast du keinen Respekt?", wirft Hayat mir vor, „Kein Wunder, dass Allah dir keine Frau schenkt."
„Zum letzten Mal Hayat, ich bin nicht gläubig!", ich werde immer wütender.
„Hey komm, entspann dich", versucht Semra es weiter, aber jetzt bin ich so richtig im Flow.
„Nein, mir geht dieses Thema auf den Sack!"
Ich fluche auf türkisch. Sofort ermahnt mich mein Vater wegen meiner Wortwahl und meines Tons, doch das ist mir komplett egal. Ich bin kein kleines Kind, dem sie alles vorschreiben können. Ich stehe auf und gehe in den Flur, ziehe meine Schuhe an.
„Cem, was hast du vor? Du wirst jetzt nicht gehen", warnt meine Mutter.
„Und wie ich jetzt gehe. Ich bin keine drei mehr. Außerdem muss ich morgen arbeiten und habe noch zu tun. Ich brauche etwas Ruhe", mit diesen Worten verlasse ich wütend das Haus.
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