PROLOG
ES WAR DUNKLE Nacht, als die Katzen sich trafen. Die Lichtung war klein und voller Schatten. Die Bäume wiegten sich im Wind und das Laub raschelte, als die erste Katze auftauchte. Sie hatte goldbraunes Fell und leuchtend blaugrüne Augen. Sie guckte sich um und setzte sich, nach kurzem Zögern, auf das Taunasse Gras.
Die zweite Katze tauchte nicht viel später aus einem Busch aus. Sie hatte hellgraues Fell und war ziemlich muskulös. Ihre Bernsteinaugen suchten die der anderen Katze und leichtfüßig sprang der Neuling auf die Lichtung.
,,Weißt du, was das alles hier zu bedeuten hat?" Die goldene Kätzin den grauen Kater fragend an.
,,Ich habe keinen blassen Schimmer. Ich hatte bloß einen Traum, indem mir gesagt wurde, dass ich heute Nacht hierherkommen sollte."
,,Bei mir war es genauso! Vielleicht kommen die anderen Auführer auch noch."
Das will ich doch hoffen" knurrte der Kater.
Die Katzen verfielen wieder in Schweigen und verharrten so einen Augenblick. Sie lauschten dem Rauschen des Windes und dem Rascheln der Bläter.
Auf einmal hob die Kätzin den Kopf. ,,Ich rieche Fisch! Und Kaninchen! Das müssen sie sein!" Aufgeregt sprang sie auf und lief auf und ab.
Da tauchten im Wald zwei Katzen auf, die eine Schwarz getigert, die andere hellbraun. Rasch kamen sie näher. ,,Falkenstern, Sonnenstern, was für eine Ehre, euch hier zu treffen." Die Schwarz gestreifte Kätzin klang hochnäsig. ,,Was habt hr hier zu suchen?"
Der Kater sprang auf. ,,Dasselbe wie ihr, glaubt mir! Wir hatten alle einen Traum, doch was hat das zu bedeuten?"
,,Ich es euch sagen kann", eine grobe Stimme ertönte und die vier Katzen fuhren herum, zu einer Dächsin.
,,Mitternacht, bist du's?" fragte die hellbraun getigerte Kätzin mit angelegten Ohren.
,,Ja, ich es bin. Fahrt eure Krallen ein, junge Anführer. Wir wichtigeres zu besprechen haben."
Die vier Katzen, allesamt Anführer ihrer Clans, setzten sich auf den Boden und hörten Mitternacht weiter zu.
,,Große Gefahr kommen wird. Viele Katzen tot. Vier Katzen die Clans retten sollen! Doch auch vier Katzen die Clans vernichten wollen. Ihr euch in Acht nehmen müsst, vor großer, böser Katze..."
Die Dächsin verblasste langsam und kurze Zeit hörte man nur das Heulen des Windes.
,,Tja", die Schwarz gestreifte Kätzin erhob sich und miaute: ,,Dann sollten wir wohl mal gehen."
Sie rannte davon, in den Wald hinein.
Die anderen Katzen erhoben sich auch.
,,Ich muss auch los", miaute die weiße Kätzin mit den hellbraunen Streifen.
Sie verabschiedeten sich und die Kätzin schlug den Weg über die Hügel ein.
Ein unbehagliches Schweigen trat ein.
,,Ich sollte dann mal besser gehen." maunzte die gelbbraune Kätzin vorsichtig.
Der graue Anführer seufzte und miaute dann: ,,Ja, das solltest du wohl." Er machte einen vorsichtigen Schritt auf die andere zu und berührte sanft ihre Wange mit seiner Nase.
,,Auf Wiedersehen."
Die Kätzin schnurrte zaghaft, dann sprang folgte sie dem Fluss.
Der Kater seufzte. ,,Lebe wohl, Sonnenstern."
Dann machte auch er sich auf den Weg nach Hause, zu seinem Clan.
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Die Nacht war sehr dunkel, kein Mond war zu sehen, nur schattenhafte Wolken zogen über den sternenlosen Himmel.
Hier und da, am Waldrand blinzelte das eine oder andere Katzenauge.
Auf dem dicken Ast einer Eiche stand eine große, dunkle Katze. Sie schien starr zu stehen, denn noch nicht einmal ihre Schnurrhaare bewegten sich.
Die Nacht war die perfekte Tarnung.
Auf den Hügeln hinter dem Waldrand liefen fünf Katzen umher, sie machten einen Rundgang durch ihr Territorium. Sie waren allesamt recht müde, da sie oft gähnten.
Die Katze auf dem Baum zuckte mit dem Schwanz. Einen kurzen Augenblick passierte nichts, dann stürmten alle Katzen, die sich zuvor in den Büschen versteckt hatten mit lautem Gebrüll auf die Patrouille zu.
Der Kampf war kurz und heftig. Nach kurzer Zeit kam die Verstärkung der Verteidiger.
Zwei junge Katzen kämpften auf der Seite der Angreifer. Die eine hatte rotes Fell, die andere kupferfarbenes.
Sie kämpften gegen zwei brutale Krieger. Doch auf einmal kamen zwei andere Krieger, die schlichen sich von hinten an.
Sie trieben die kleine kupferfarbene Katze von ihrem Gefährten weg und drängten sie gegen eine Fels.
Diese schrie vor Angst und Schmerz, doch ihre Schreie gingen im Kreischen aller Katzen unter.
Zwei Krieger wandten sich daraufhin ab und verscheuchten die andere junge Katze mit dem roten Fell.
Währenddessen verletzte eine Kriegerin ihren Gefangenen und biss ihm in die Kehle. Ein gurgelnder Laut entfuhr der Verletzten Katze und sie viel zu Boden.
,,SchattenClan, Rückzug!"
Der Ruf kam von der großen, mächtigen Katze, die davor auf dem Baum gestanden hatte.
Seine Katzen kämpften sich frei und rannten auf ihr Territorium zurück.
Nur die kleine rote und der Anführer blieben zurück.
,,Kupferpfote! Nein! Das ist mein Freund! Ich lasse ihn nicht zurück!"
Der rote Kater wand sich und kämpfte wild, doch der Anführer zerrte ihn mit zurück.
Die gegnerische Anführerin rief:
,,Der gehört jetzt uns! Das ist Kriegesbeute!" Ihre Katzen johlten zur Verstärkung.
Sie nahm den schlaffen Körper auf und gab ihren Katzen ein Zeichen.
Die Katzengruppe bewegte sich immer weiter zu den Hügeln, bis sie schließlich verschwand.
Der rote Kater sank auf den Boden.
,,Kupferpfote! Komm zurück!"
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