Auf dem Bild ist Flammenherz' Schüler Schneepfote zu sehen.
,,VON DIESEM AUGENBLICK an, wird dieser Schüler Schneepfote heißen. Dein Mentor wird Flammenherz. "
Flammenherz Schnurrhaare zitterten vor Aufregung. Endlich ein eigener Schüler!
Der schlanke, silbrige Schüler berührte die Nase seines Mentors und setzte sich dann zu seinen Geschwistern, Taupfote und Blumenpfote. Ihre Mentoren waren Weißfleck und Eisblume.
,,Ich hoffe, dass die neuen Schüler von ihren Mentoren viel lernen, und einmal gute Krieger sein werden."
Falkenstern stand mit erhobenem Schwanz auf dem Hochstein. Er war nach Schneeschweifs Behandlung nun wieder vollständig gesund und von der Wunde an seinem Bauch war auch nur noch eine Narbe zu sehen.
,,Ich habe noch eine weitere Zeremonie vor mir." Der hellgraue Kater sah auf die Katzen unter ihm und blickte sie mit seinen Bernsteinaugen forschend an.
,,Löwenpfote und Farnpfote haben ihre Schülerzeit beendet, und sind nun soweit, Krieger zu werden. ,,Schattenstreif, bist du der Meinung, dass Farnpfote bereit ist, eine Kriegerin zu werden?"
Schattenstreif sah seinem Anführer in die Augen. ,,Das ist sie, voll und ganz." Sein miauen war voller Stolz und seine Schülerin, die mittlerweile so groß war wie er, sah ihn freudig an. Falkenstern schenkte ihm ein Nicken. ,,Und du, Fleckenkralle? Meinst du, dass Löwenpfote zum Krieger ernennt werden kann?" ,,Der schildplattfarbene Kater nickte einmal kurz, denn er war recht wortkarg.
,,Nun gut. Tretet vor ihr beiden!".
Farnpfotes Schwanz zitterte und Löwenpfotes Augen leuchteten vor Stolz.
,,Löwenpfote, von diesem Tag an wirst du Löwenlicht heißen. Der SternenClan ehrt deinen Mut und deine Kraft und heißt dich als vollwertigen Krieger im SchattenClan Willkommen." Falkenstern legte seine Nase auf Löwenlichts Schulter und dieser leckte ihm im Gegenzug einmal über die Schulter. Nun stand die hellgoldene Kätzin allein vor dem hellgrauen Kater. ,,Farnpfote, von heute an wird man dich Farnherz nennen. Der SternenClan ehrt deine Selbstlosigkeit und deine Weitsicht und heißt dich als vollwertige Kriegerin im SchattenClan Willkommen." ,,Löwenlicht! Farnherz! Löwenlicht! Farnherz!" Rief der SchattenClan.
Als die letzten Rufe verklungen und die meisten Katzen sich wieder in ihre Baue verzogen hatten, standen die drei neuen Schüler ziemlich verloren in der Mitte der Lichtung.
Flammenherz beschloss zu ihnen zu gehen.
,,Na, kann ich euch helfen?" Taupfote blickte ihn nur stumm an und senkte dann den Blick. Schneepfote schüttelte ebenso stumm den Kopf, nur Blumenpfote maunzte: ,,Nein danke, du großer Krieger. Wir kommen schon allein zurecht!"
Zuerst war der rote Kater sehr verwundert, da Schüler sonst nicht so mit Kriegern sprachen, dann schlug seine Verwunderung in Wut um. ,,Was fällt dir ein, so unverschämt mit mir zu reden!" Fauchte er die blaugraue Kätzin an. Sie setzte sich hochnäsig hin und schaute ihn herablassend an. ,,Von dir Lasse och mir gar nichts sagen, probier erst gar nicht, mich zu herumkommandieren!" In ihren tiefblauen Augen sah er nichts als Verachtung, was ihn irgendwie traurig machte. Was habe ich bloß falsch gemacht? Dachte er verzweifelt.
,,Komm, Schneepfote. Ich bringe dir jetzt bei, wie man jagt."
Der silbrige Schüler rappelte sich auf und lief hinter seinem Mentor her.
Vor dem Lager holte Flammenherz erst einmal tief Luft. Die frische Luft tat seiner Fell gut, es war schon ganz heiß gewesen. Über ihm raschelten die Bäume im Wind, auch wenn sie nur noch sehr wenige Blätter hatten. Der Blattfall war bald zu Ende, dann würde die Blattleere mit dem ganzen Schnee und Eis anbrechen.
Die Jungen freuten sich immer über die weißen Flocken, doch für die Krieger und Schüler war es ein unnützes Hindernis.
Der Boden knirschte unter Flammenherz Pfoten, als er aus dem Lager raustrat.
Schneepfote folgte, er zitterte vor dem kalten Wind.
Flammenherz musterte seinen dünnen Körper. So zerbrechlich...
,,Vielleicht sollten wir dad Training lieber auf ein andermal verschieben? Dann machen wir heute nur einen kurzen Rundgang durchs Territorium.
Schneepfote nickte. ,,Okay" flüsterte er.
Der rote Kater lief los. Er rannte einen Feldweg lang und verspürte eine wilde Freiheit. Er flitzte immer weiter, bis er an die DonnerClan Grenze stieß.
Dort wartete er schnaufend auf seinen Schüler. Kurze Zeit später kam der silberne Kater aus dem Gebüsch geschossen und blieb nach Luft schnappend vor seinem Mentor stehen. ,,Ist alles in Ordnung?" Als Schneepfote nickte, fuhr Flammenherz fort. ,,Tut mir leid, ich hätte nicht so schnell laufen dürfen." ,,Ist schon okay." Schneepfotes Atmung hatte sich wieder beruhigt und der gehetzte Ausdruck in seinen Augen verschwand.
,,Gut. Dies ist die DonnerClan Grenze. DonnerClan Katzen sind besonders hinterlistig, und suchen immer einen Grund, uns irgendwie zu ärgern. Ihren Geruch wirst du heute aber nicht riechen, da der Wind aus unserer Richtung kommt. Und jetzt komm weiter." Flammenherz lief wieder los, passte sich diesmal aber dem Tempo seines Schülers an. Nach einiger Zeit schlug ihnen der Gestank nach Fisch entgegen. ,,Ihh, ist das etwa der FlussClan? Die stinken ja!"
Flammenherz schnurrte belustigt. ,,Das ist der FlussClan", bestätigte er.
Auf einmal landete eine kleine weiße Flocke auf der zarten rosa Nase des Schülers. Der erschrak und machte einen Satz nach hinten.
Flammenherz schnurrte, als Schneepfote zu schielen begann, um die Schneeflocke zu beobachten, doch sie war nicht mehr da. Nur noch ein winziges Tröpfchen Wasser war auf der Nase zu sehen.
,,War das Schnee?" Wollte Schneepfote begierig wissen. Flammenherz neigte zustimmend seinen Kopf.
Dieser Schüler hier sieht zum ersten mal Schnee!
,,Komm, jetzt wird es langsam kalt, wie wollen ins Lager zurück gehen."
Die beiden Katzen machten sich im leisen Schneetreiben auf den Weg nach Hause, doch auf einmal knarzte der Boden unter ihren Pfoten. Der Schüler machte erschreckt einen Satz zur Seite, direkt in einen Dornenbusch. ,,Fuchsdreck!" Flammenherz sah belustigt aus. ,,Warte, ich komme und helfe dir." Der rote Kater machte einen Schritt auf seinen Schüler zu, doch plötzlich befand sich kein Boden mehr unter ihm. Er fiel in Bodenlose Schwärze, einfach ins nichts.
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