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Fünfter Brief I Keine Reue

2.10.1798 

 "Liebe Cathleen, 

wieder ist einige Zeit vergangen und ich habe dir nicht geschrieben. Vielleicht hätte ich es tun sollen, doch sobald du die Briefe zu Gesicht bekommst, so hätten sie dich nur schockiert. Schon damals, als ich das Feuer gelegt hatte, warst du über alle Maßen entsetzt gewesen und hattest diesen Blick in den Augen, welchen ich niemals vergessen werde. Du kannst dir sicherlich vorstellen, was ich tue und wie, da muss ich nicht ellenlange Briefe schreiben. Für eine so zartbesaitete junge Dame wie dich wäre ein solches Leben und Erzählungen von ebendessen nicht geeignet. 

Doch nun, was soll ich dir bloß berichten? Wüsste ich, was du als Antwort schreiben wirst, so wäre es sicher einfacher. Aber so fällt mir nicht viel ein. Bestimmt ängstigst du dich mehr über alle möglichen Gefahren, als ich es tue. Es ist eigentlich simpel; ich nehme nur das an mich, worauf andere nicht achten. Als Gentleman meines Ranges zweifelt kaum jemand an, dass ich nichts Böses im Sinn habe, jedenfalls nicht in einem so niederen Sinne. Viel ist es nicht gerade und bis auf einige Münzen und etwas zu essen habe ich nicht gefunden, jedoch ist es besser, als verhaftet zu werden. Zwar scheint die Polizei in letzter Zeit nicht sonderlich viel Arbeit zu verrichten, doch man weiß nie, wann man Pech hat. Und solange ich noch genug zum Überleben habe, muss ich keine unnötigen Risiken eingehen. Also kein Grund für dich, auch nur den Hauch von Angst zu hegen. Sicher finde ich bald einen Weg, wieder reich zu werden und dann wird unserer Hochzeit nichts im Wege stehen. 

Es ist seltsam, wie viel ich doch nachdenke, seit ich hier bin. Zu viel vielleicht, wo ich eigentlich all meine Gedanken auf meine Arbeit lenken sollte. Dennoch schwirrt mir so viel durch den Kopf. Vor allem das Feuer von damals kann ich nicht vergessen, obwohl ich so lange nicht daran gedacht hatte. Irgendwie kommt es mir so vor, als wäre ich wieder in diesem Augenblick gefangen. Wieder vor dieser Entscheidung, ob ich alles anzünden sollte oder nicht. Trotzdem bereue ich es nicht, es getan zu haben. Niemand hatte es jemals beweisen können. Niemand. Ich hatte mein Ziel erreicht, doch hatte es vielleicht einen anderen Weg zum Sieg gegeben, welchen ich nur nicht hatte finden können? Ich weiß es nicht. 

Immer noch sehe ich deinen Blick vor mir und die Flammen in die Höhe lodern. Immer noch weiß ich deine Worte auswendig, als hättest du sie erst gestern gesprochen. Die Dunkelheit ist niemals fortgegangen, wie du gesagt hattest. Ich wollte nur Rache und ich bereue nicht, Patricks Haus und Hof verbrannt zu haben. Er war selbst schuld daran gewesen, dass er jahrelang nur Spott übrig gehabt hatte für uns und es noch gewagt hatte, das Grundstück zu kaufen, welches ein Geschenk an dich sein sollte. Er hatte genau gewusst, dass ich schon alles vorbereitet hatte, um dort ein Leben aufzubauen, aber er hatte es einfach gestohlen. Jawohl, ein Dieb und nicht mehr ist er gewesen, als er dem alten Vorbesitzer im trunkenen Zustand einige Münzen in die Hand gedrückt hatte und ihm damit die Felder abgeschwatzt hatte. Solch ein mieser Trick sollte von einem echten Gentlemen niemals genutzt werden! Doch selbst die Bezeichnung Straßenbengel ist für ihn zu edel. Ich hatte die Grundsteine für das Haus gelegt, den Boden auf eine Saat vorbereitet und er hatte es gewagt, alles einfach zu stehlen! Nein, der Brand war ihm nur zugute gekommen, sonst hätte ich ihm diese feine Nase in zehn Stücke zerschlagen. 

Ich weiß, wie sehr du meinen Hass auf alles und jeden verabscheust, doch bis jetzt habe ich damit alles erreicht. Vielleicht ist er falsch, vielleicht auch nicht, aber ändern werde ich daran sicherlich nichts. Solange ich einen Weg finde, um zu Erfolg zu gelangen, werde ich ihn einschlagen, koste es, was es wolle. Nein, zweifeln bringt mir nichts. Vielleicht ist die Dunkelheit an meiner Seite, aber vielleicht ist genau das mein Vorteil. 

Ich liebe dich und werde dich immer lieben. 

Dein 

Laurence Edevan" 

Er legte den Brief ab, doch seine Gedanken hingen noch daran. Er hatte viele Pausen beim Schreiben eingelegt und oftmals auch nur dagesessen und in die Ferne gestarrt und selbst jetzt hatte er das Gefühl, etwas würde fehlen. Er würde so gerne mit Cathleen sprechen, von Angesicht zu Angesicht, statt nur dazusitzen und zu erraten, was sie nun wohl denken würde. Er sorgte sich, unwissend darüber, was mit seinem Anwesen geschehen war und ob es Cathleen noch gut ging. Es konnte so viel geschehen sein, so viel stand noch in Frage. Doch trotz aller Sorgen herrschte noch immer der Hass in seinem Herzen vor. Nein, bereuen würde er nichts, egal, was auch kommen wolle. 

Denn wenn man bereut, findet der Hass weniger Platz im Herzen, der in Zeiten der Verzweiflung die Angst verdrängt---

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