Kapitel 20 "THE COUP OF THE CENTURY"✔️
*AARGAU*
Auch Nachts herrschte reges Treiben in den farbenfroh beleuchteten Ebenen der gigantischen Wohnpyramide.
Zahlreiche Spezies, sowie die unterschiedlichsten Droiden tummelten sich geschäftig auf den erleuchteten Straßen von Ebene zwei.
Doch niemand nahm Notiz von der schwarzen Silhouette, welche sich hoch über ihren Köpfen fortbewegte.
Mit geschickten Saltis und geschmeidigen Sprüngen, beförderte sich die schwarzvermummte Gestalt, nahezu lautlos, über die flachen Dächer der unterschiedlichen Gebäude.
Aber nicht nur die grazile Gestalt trieb sich auf den Dächern der Ebene herum.
Zahlreiche herrenlose Tookakatzen streunten umher, oder balgten sich um Essensreste, welche sie aus den Mülltonnen der Straßen gefischt und bis hierher gezerrt hatten.
Neugierig hoben die Katzen ihre Köpfe und beäugten vorsichtig den schwarzen Schatten, der an ihnen vorbei huschte.
Doch es gab auch mutigere Exemplare dieser kleinen Fellknäule, die in der zweibeinigen Gestalt wohl so etwas wie einen seltsam aussehenden Artgenossen sahen und dieser freudig maunzend hinterherhüpften.
,,Ihr seid ja lustige, kleine Begleiter. Wollt wohl auch zur Bank, was?", schmunzelte Valeena, die kurz in die Hocke ging und jeder Katze eine kleine Streicheleinheit zukommen ließ, ehe sie sich auf den Bauch legte, um das anschließende Dach zu inspizieren.
,,Na da hat der Wachmann ja nicht zu viel versprochen.", murmelte sie, als sie die fünf schwerbewaffneten Wach-Droiden erspähte, welche auf dem großen Glasdach gegenüber patrouillierten.
,,Was meint ihr, wollen wir sie eine Weile schlafen legen?", flüsterte Valeena den Katzen zu, während sie sich mit der virtuellen Tastatur ihrer Uhr in die Steuerung der Droiden hackte, um diese zu deaktivieren.
Ein metallisches Klacken ertönte, als diese sich daraufhin zusammenfalteten und wie stählerne Gebilde an Ort und Stelle liegen blieben.
Gefolgt von ihren vierbeinigen Begleitern, beförderte Valeena sich mit einem eleganten Sprung auf das Glasdach der Bank, welches zur Mitte hin wie eine große Kuppel geformt war.
Aufmerksam drehte sie ihren Kopf in alle Richtungen und musste sich ein Lachen verbeißen, als eine der Tookakatzen neugierig an einem der zusammengeklappten Droiden schnüffelte und ihn anschließend markierte.
,,Du gefällst mir.", flüsterte sie, ehe sie sich, mit nach unten gerichteten Blick, vorsichtig über die durchsichtige Dachkuppel bewegte, um nach einem günstigen Platz zum einsteigen ausschau zu halten.
Auf jeden Fall nicht im Sichtbereich des Wach-Droiden, welcher in der Sicherheitszelle die Monitore überwachte.
Sie entschied sich für den Platz der unmittelbar dahinter lag.
Ziemlich waghalsig, sich hinter dem Rücken eines Sicherheits-Droiden abzuseilen und vorbeizustehlen, aber recht viel mehr Optionen hatte sie nicht zur Auswahl.
Abgesehen davon, musste sie erst einmal das Lasergitter überwinden ohne dabei Alarm zu schlagen.
Danach konnte sie sich Gedanken um den blechernen Wächter machen.
Augenblicklich positionierte sie den Saugnapf ihres Glasschneiders und zog mit der diamantenen Klinge einen Kreis, der genügend groß war, dass sie hindurch passte.
Die Katze, die den Droiden markiert hatte, tauchte neben Valeena auf und beobachtete neugierig wie diese ihre Infrarotbrille aufsetzte und den Kopf durch das ausgeschnittene Loch steckte, um das schachbrettförmige Lasergitter zu mustern, welches sich etwa eine Mannslänge unter ihr befand.
,,Hoi, das wird aber ziemlich eng. Ich hätte besser ne Diät machen sollen.", murmelte sie, als sie den Kopf zurück zog und der frechen Katze den Kopf kraulte.
Verbissen überlegte sie, wie sie es anstellen konnte, um durch eines der Quadrate zu schlüpfen.
Der Rucksack und das Jetpack waren viel zu sperrig, um sich damit durchzumanövrieren, sie würde diese zurück lassen müssen.
Doch nicht, ohne im Notfall darauf zurück greifen zu können.
In weiser Voraussicht, holte sie als Erstes ein paar der kleinen Sprengstoffpäckchen samt Zünder aus dem Rucksack und verstaute diese in den Taschen ihres Klettergürtels.
Als nächstes schnappte sie sich einen Kletterhaken und drappierte diesen leise an eine innenliegende Metallstütze der Dachkonstruktion. In der Hoffnung, dass die Wach-Droiden, welche gerade durch den Eingangsbereich patrouillierten, nicht nach oben sehen würden, befestigte sie an dem angebrachten Haken den Rucksack, sowie das Jetpack.
Im Fall der Fälle würde ein gezielter Schuss auf den Haken ausreichen, um an das Jetpack zu gelangen.
Vorausgesetzt, dass man sie vorher nicht schon schnappte.
,,Und du, du Fellball, hältst hier die Stellung.", flüsterte sie der Katze zu, ehe sie den Haken des Seilwerfers am Dach befestigte.
Die Seilwinde befestigte Valeena an ihrem Gürtel und kletterte leise durch das ausgeschnittene Loch.
Die Ex-Agentin atmete einmal kräftig durch, ehe sie die Beine um das gespannte Seil legte und sich kopfüber, wie ein Eisvogel der ins Wasser tauchte, dem Lasergitter näherte.
Ihre Nerven waren genauso angespannt wie das Seil an dem sie hing, als sie ihren Oberkörper straffte und diesen langsam durch ein Quadrat des Gitters bewegte, welches nur Millimeter von ihr entfernt war.
Eine falsche Bewegung, ja nur ein falscher Atemzug und sie würde den Alarm auslösen.
Hoffentlich ist es das hier alles wert, dachte sie, während ihre Gedanken kurz zu Rex wanderten und sich erneut ihr schlechtes Gewissen ihm gegenüber meldete.
Ihre Schuldgefühle ausblendend, hielt Valeena die Luft an, um sich auf den schwierigsten Teil zu konzentrieren.
Ihr Körper war so angespannt wie eine Bogensehne, als sie sich langsam, Millimeter für Millimeter, nach unten abseilte, um ihre Hüften durch das Gitter zu bugsieren.
Chit, ich hab's gewusst, dass mein Arsch zu breit ist, ging es ihr durch den Kopf, als sie feststellte, dass zwischen ihrem zierlichen Hintern und dem Gitter nicht mal mehr ein Haar hindurch passte.
Komm schon, lass mich durchpassen.
Lass mich durchpassen, lass mich...
*CORUSCANT*
*KASERNE DER 501.LEGION*
Nach etlichen Runden Sabacc, beschloß der Kloncaptain ins Bett zu gehen.
Doch einschlafen konnte er nicht. Unruhig wälzte er sich in seinem harten Bett hin und her, indem er immer wieder mal sein Kissen aufschüttelte, um seinen Kopf drauf plumpsen zu lassen.
Die Tatsache, dass er weder wusste wo sich sein Flammenköpfchen rumtrieb, noch wann sie zurück kommen würde, trieb ihn erneut in den Wahnsinn, als er sein Kissen zum wiederholtem male packte und es sich seufzend ins Gesicht drückte.
Dem Groll war mittlerweile auch eine große Besorgnis um Valeena hinzu gekommen, weil sich immer mehr das Gefühl in ihm ausbreitete, dass sie irgendwo gerade in ernsthafter Gefahr schwebte.
,,Ich werd noch irre hier. Den Hintern werd ich ihr so dermaßen versohlen wenn ihr irgendetwas passiert ist.", knurrte Rex, der sich aufrichtete und sich die Schläfen massierte.
Er fragte sich kurz, ob wohl alle Frauen so drauf wären.
Nein, bestimmt nicht, wenn er da an die Freundin von Fives dachte.
Die haute bestimmt nicht einfach ab ohne einen Ton zu sagen.
Nein, das Einzige was diese Dame tat, war tonnenweise Kekse backen, mit denen sie Fives verwöhnte, als ob er ein heiliger Gott wäre.
,,Und ich? Ich bin der Trottel der sich hier zu Tode sorgt. Dieses rothaarige Luder weiß genau wie sehr ich an ihr hänge. Aber das interessiert sie ja nicht. Mit mir kann man es ja schließlich machen.", zeterte er vor sich hin, während er nach dem Holobuch, auf seinem provisorischem Nachtschemel, langte, welches er sich aus der kleinen Kasernenbücherei geliehen hatte.
《《• Die große Enzyklopädie der Schiffstechnik, geschrieben von Dipl. Ing. Charles O'Connor •》》
Rex überlegte. - Hatte Valeena nicht einmal erwähnt, dass ihr alter Herr Ingenieur war?
Vielleicht war dieser Charles O'Connor ja ihr Vater. - Könnte gut möglich sein.
Aber das hätte sie bestimmt erzählt wenn ihr Vater ein Buch geschrieben hätte.
Obwohl, sie redete so gut wie gar nicht über ihn.
Hm, warum eigentlich nicht?
Rex beschloss, Valeena bei Gelegenheit zu fragen. Vorausgesetzt, dass ihr nichts passierte, oder er an einem Schlaganfall krepieren würde, weil sie ihm den letzten Nerv raubte.
,,Mit Mister O'Connor würde ich mich zu gerne mal über seine anstrengende Tochter unterhalten. Aber vermutlich hat sie den schon ins Grab gebracht.", knurrte er, ehe er sich dem Holobuch widmete, um sich von seinen Sorgen abzulenken.
*AARGAU*
Erleichtert atmete Valeena auf, nachdem sie das Lasergitter passiert hatte.
So weit, so gut.
Als Nächstes würde sie sich um die Kameras und den Wächter kümmern, der zehn Meter unter ihr in der Sicherheitszelle stand und die Monitore kontrollierte.
Wie eine Spinne, die am Faden hing, betätigte Valeena mittels ihrer Uhr, die winzigen Störsender, welche Mrs. Black unbemerkt an jede einzelne Sicherheitskamera angebracht hatte, während sie diese inspizierte.
Ein unangenehmes Rauschen ertönte, als auf sämtlichen Monitoren ein schwarzweißes Flimmerbild erschien.
,,Was ist das?", fragte sich der Wach-Droide, der daraufhin unter den Tresen der Sicherheitszelle krabbelte, um die Verkabelungen zu prüfen.
,,Der ist ne Weile beschäftigt.", grinste die Offizierin, die sich in Rekordzeit abseilte und mit einem geschickten Ruck den Enterhaken der Seilwinde vom Dach löste.
Auf leisen Sohlen, schlich sie hinter dem Droiden vorbei, der sich noch immer unter dem Tresen befand.
Ein Blick auf ihre Uhr verriet ihr, dass sie noch gute acht Minuten hatte, bis die nächste Patrouille auftauchen würde.
Bis dahin musste sie den Zentralrechner erreicht haben.
Mit dem Körper gegen die Wand gepresst, schlich sie sich mit gezogener Maschinenpistole durch die Eingangshalle, bis sie zu der Treppe kam, welche zu ihrer größten Herausforderung führte.
In dem langen, kahlen Gang brannte nur die spärliche, grüne Notbeleuchtung, als Valeena erneut ihre Infrarotbrille aufsetzte, um das todbringende Lasergeflecht sichtbar zu machen.
,,Scheiße!", entwich es ihr, während sie auf die rotschimmernden Fäden starrte, welche sich nicht nur schräg von oben nach unten zogen, sondern auch noch horizontal und vertikal über den kompletten Gang verliefen.
Die Ex-Agentin hatte sich im Laufe ihrer Karriere schon durch viele komplizierte Laser-und Lichtschranken durchmanövriert, doch sowas wie das hier, hatte sie noch nie gesehen.
Ein unangenehmes Gefühl der Furcht breitete sich in der gewandten Offizierin aus, die kurzzeitig zögerte.
,,Nein! Schwanz einziehen ist nicht." Sie atmete einmal kräftig durch, ehe sie an das Geflecht herantrat und sich mit dem Bauch flach auf den Boden legte, um sich der ersten Hürde zu stellen, deren zahlreiche Linien, wie die Sprossen einer Leiter, von der Decke bis zum Boden reichten.
Sie drehte den Kopf zur Seite, während sie langsam unter der rotleuchtenden Linie durchrobbte, die gefährlich nahe über ihr verlief. Erneut stand ihr ihr Hinterteil im Weg, welches drohte die Linie zu berühren.
Sie spreizte die Beine zum Seitspagat und drückte ihr Becken, so gut sie konnte, gegen den Boden, um noch ein paar Millimeter herauszuschinden, als sie langsam weiterrobbte und ihren biegsamen Oberkörper wie eine Cobra aufrichtete, bis sie schließlich hindurch war.
,,Besany, dafür schuldest du mir einen Jahresvorrat feinsten Bourbon.", murmelte sie, als sie sich seitlich zum zweiten Hindernis stellte und sich in die Hocke stützte.
Elegant, streckte sie ihr Bein zwischen den beiden horizontal verlaufenden Schranken hindurch und setzte es langsam auf der anderen Seite ab, während sie sich mit gebücktem Oberkörper vorsichtig zwischen den engen Linienpaaren hindurchfädelte.
Genauso verfuhr sie auch bei den nächsten drei Hürden, die gekreuzt von der Decke bis zum Boden verliefen und ihr noch weniger Spielraum zur Verfügung ließen. Nur ihrer Gelenkigkeit und ihrer zierlichen Größe hatte sie es zu verdanken, dass sie die dicht beieinander liegenden Fäden nicht berührte.
Ein paar Zentimeter größer und der Spaß wäre vorbei gewesen.
Ihr Atem ging schwer, während sie ihren Blick an die todbringende Decke richtete und sie sich einen Moment zum verschnaufen gönnte.
Die nächsten Meter würden der ambitionierten Turnerin alles abverlangen.
Sie blickte auf die beiden dicht übereinanderliegenden Schachbretter, die so klein waren, dass nicht einmal der zierlichste Fuß hineinpasste.
Valeena atmete einmal kräftig durch und unterdrückte die erneut aufsteigende Furcht, als sie in den Handstand ging und die Beine vorsichtig zum Spagat streckte, um das Gitter über ihr nicht zu berühren.
Hoch konzentriert, hob sie eine Hand und setzte diese vorsichtig ein Stück nach vorne, in eines der kleinen Quadrate.
Anschließend hob sie die andere Hand und setzte diese ebenfalls nach vorne ins nächste Quadrat.
Die Anstrengung trieb Valeena den Schweiß aus den Poren.
Ihre Arme brannten wie Feuer, als sie sich, Stück für Stück, auf den Händen nach vorne bewegte.
Ihre gestreckten Arme fingen an zu zittern, als ihre Kräfte allmählich schwanden und sie gefährlich ins wanken geriet.
,,Komm schon, oder willst du als Sieb enden?"
Die Angst, von der Selbstschußanlage durchlöchert zu werden, gab Valeena genügend Willensstärke, um ihre letzten Kraftreserven zu bündeln damit sie nicht umfiel.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht, überwand sie letzten Quadrate, ehe sie sich am Ende einfach umfallen lies und keuchend am Boden liegen blieb.
Sie hatte es geschafft, sie hatte das tödliche Geflecht überwunden.
Ihre Arme zitterten immer noch, als sie sich erhob und einen Blick auf ihre Uhr warf.
Zwei Minuten bis die nächsten Droidengruppen patrouillieren würden.
Geschwind eilte sie zu der schweren Eisentür, hinter welcher der Zenralrechner lag, und aktivierte ihre virtuelle Tastatur, um sich mit dem Terminal zu vernetzen das den Schließungsmechanismus der Tür steuerte.
,,Ou Yeah! Baby, lass die Hosen runter.", grinste sie, als sie binnen Sekunden den fünfzehn stelligen Sicherungscode ausgelesen hatte, dessen Zahlen auf ihrem transparentem Display aufleuchteten.
Ihre behandschuhten Finger huschten geschwind über das Terminal, während sie die Zahlenkombination eintippte.
Das Klacken, welches ertönte, als sich die massive, mehrfach Verriegelung entsperrte, klang wie Musik für die geschickte Hackerin, ehe sie die schwere Tür ein Stückchen öffnete und hindurchschlüpfte.
Der große, kastenförmige Zentralrechner lag unmittelbar vor ihr, als sie auf den Monitor zutrat und theathralisch die Fingerknöchel knacken lies, ehe sie ihre virtuelle Tastatur bediente, um sich mit dem Rechner zu verbinden.
Ihr angespannter Blick wanderte immer wieder kurz zu der Tür, während sie ein spezielles Virus in das System einspeiste, welches die Firewall lahmlegte und sämtliche Passwörter ausser Kraft setzte.
,,Komm schon, Baby! Komm schon!", flüsterte sie, während sie den Ladebalken beobachtete.
[ [ [ Übertragung abgeschlossen, Virus erfolgreich installiert.] ] ]
Mühelos öffnete die Hackerin die Kundendatei und übertrug sämtliche Daten auf den Speicher ihrer Uhr.
Von ihrer Neugier verführt, wollte Valeena im Vorhinein, schon die Namen der gesuchten Kontoinhaber wissen, als sie geschwind die beiden Kontonummern eintippte und die Namen und Informationen prompt auf dem Monitor erschienen.
,,Lord Tyranus und Lord Sidious. Hm, noch nie gehört. Aber das bekomm ich schon noch raus. Oh, was haben wir denn da? Ein Schließfach besitzen die beiden auch noch. Hm, würd mich interessieren was da drin ist?", murmelte Valeena, die überlegte, ob sie das zusätzliche Risiko eingehen sollte, um in den Safe einzubrechen.
Eigentlich wollte sie nur die Daten stehlen und sich unbemerkt wieder aus dem Staub machen.
Ihre Neugier obsiegte, als sie mit der Zunge schnalzte und beschloss es zu versuchen.
Doch nicht ohne vorher die Selbstschußanlage und die Laserschranken zu deaktivieren.
Von den Sicherheits-Droiden war keine Spur zu sehen, als sie vorsichtig aus der Tür spähte, ehe sie zum gegenüberliegenden Tresor flitzte und diesen auf die gleiche Weise öffnete wie die Tür des Zentralrechners.
Ihr suchender Blick wanderte über die zahlreichen, nummerierten Türchen, welche in den wuchtigen Stahlwänden eingelassen waren.
Es dauerte nicht lange bis sie das Schließfach ausgemacht hatte.
Zügig trat sie an dieses heran, um es unter die Lupe zu nehmen.
,,Das werd ich wohl oder übel sprengen müssen."
Valeena kräuselte die Nase, während sie erneut überlegte ob es das Risiko wert war.
Sie wusste genau, dass eine Detonation den Sicherheitsalarm auslösen würde und sie nicht mehr unbemerkt verschwinden konnte. Vermutlich würde sie es nicht mal bis zur Eingangshalle schaffen, ohne eine Horde Verfolger an der Backe zu haben.
,,Ach geschissen drauf!"
Entschlossen holte sie die Sprengmasse aus ihrem Gürtel und brachte eine kleine Menge davon an dem Schließfach an.
Damit es nicht zu offensichtlich war, dass sie es genau auf dieses Fach abgesehen hatte, brachte sie noch an etlichen anderen Türchen kleine Sprengladungen an, ehe sie die Zünder scharfstellte und sich mit zugehaltenen Ohren in eine Ecke flüchtete.
Die ohrenbetäubenden Detonationen erfolgten sofort und keine drei Sekunden später war das laute, schrille Heulen der Alarmanlage zu hören.
Geschwind eilte Valeena, durch den verrauchten Raum, auf das Schließfach zu, dessen Türchen komplett aus den Angeln gerissen wurde.
Schnell griff sie in das dahinterliegende Fach und zog ein kleines, rundes Speichermedium daraus hervor, um dieses in ihrem Gürtel zu verstauen.
Sie zögerte kurz, als sie den etwa Hühnereigroßen Speicher betrachtete und ihr in diesem Moment eine lang zurückliegende Erinnerung durch den Kopf schoss.
Sie sah sich als junge Kadettin im Unterrichtsraum ihres lästigen Ausbilders sitzen, der ihr eine Frage zubrüllte.
,,Der beste Platz etwas unbemerkt durch die Sicherheitskontrollen zu schmuggeln ist wo, O'Connor?"
Die junge, rothaarige Kadettin ging in Habachtstellung, ehe sie laut antwortete.
,,Der beste Platz etwas unbemerkt zu transportieren ist der Verdauungstrakt, Sir."
,,Ausgezeichnet, Rotschopf!", brüllte der schroffe Ausbilder, der mit der Faust auf ihren Tisch schlug.
,,Der Verdauungstrakt. Schreibt euch das hinter die Löffel, ihr Weicheier? Wenn ich mit euch Schießbudenfiguren fertig bin, werdet ihr in der Lage sein die Klöten eines Mythosauriers zu schlucken, um sie 24 Stunden später wieder auszuscheißen. Habt ihr mich verstanden, ihr Waschlappen?"
,,Sir, jawohl Sir!", riefen die jungen Kadetten, als ihre Erinnerung verblaste.
Mythosaurierhoden waren vielleicht etwas übertrieben, aber das hier dürfte klappen.
Valeena warf den Kopf in den Nacken, ehe sie sich das runde Speichermedium in den Mund stopfte und unter Tränen runterwürgte.
Angewidert schüttelte sie sich, bis sie von draußen das metalische Getrampel der anrückenden Wachdroiden hörte.
,,Zeit zu verschwinden."
Geschwind zog sie ihre beiden Maschinenpistolen, während sie aus dem Tresor stürzte.
,,Da ist sie! Schnappt sie euch!", rief der Anführer des zwölfköpfigen Droidentrupps, der in dem Moment die Treppe herunterstürmte und sofort das Feuer eröffnete.
,,Mist verfluchter!", fluchte Valeena, die hinter der Tresortür in Deckung ging und ebenfalls das Feuer auf die heran nahende Meute eröffnete.
Doch es waren zu viele, sie musste sich etwas einfallen lassen, um heil hier raus zu kommen.
Geschwind zog sie die restliche Sprengmasse aus ihrem Gürtel und formte einen handgroßen Ball, in welchen sie den scharfgestellten Zünder steckte.
Beherzt sprang sie aus ihrer Deckung, während das Blasterfeuer an ihr vorbei zischte.
Die Droiden hatten die Offizierin fast erreicht, als diese den Sprengstoffball in die Luft warf.
,,Hasta la Vista, ihr Blecheimer!", murmelte sie, während sie sich mit gestrecktem Bein einmal um die eigene Achse drehte und den Ball geschickt in Richtung der Droiden kickte.
,,Oh oh!", gaben diese von sich, ehe die Explosion sie zu rauchendem Schrappnel zerfetzte.
Die Rothaarige zögerte keine Sekunde, als sie mit gezückten Maschinenpistolen den Gang entlang Richtung Treppe rannte.
Haben die hier irgendwo ein Nest oder was, ging es ihr durch den Kopf, als sie einen neuen Trupp erspähte, der ebenfalls die Treppe herunterkam.
Mit einem gezielten Schuss, schaltete sie den letzten Droiden der Gruppe aus, der alle anderen mit sich riss, als er nach vorne kippte.
Mit lautem Gepolter, purzelten die Droiden die Treppe hinunter und Valeena konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als sie über den wirren Haufen zappelnder Gliedmaßen sprang und die Treppe hinauf stürmte.
Doch die Sicherheits-Droiden waren rasch wieder auf den Beinen und setzten zur Verfolgung an.
,,Sofort stehenbleiben!", ertönten ihre metallischen Stimmen, nachdem sie Valeena in der Eingangshalle eingeholt hatten und auf sie feuerten.
,,Na schön, wie ihr wollt.", keuchte die Corellianerin, während sie geschickt dem Blasterfeuer ihrer Verfolger auswich und mit einem gekonnten Backflip auf den Tresen der Sicherheitszelle sprang.
,,Man nannte mich nicht umsonst Flying guns.", murmelte sie, als sie sich schwungvoll vom Tresen hoch in die Luft katapultierte und sich mit ein paar kunstvoll ausgeführten Schrauben, kopfüber um die eigene Längsachse drehte, während sie ununterbrochen um sich schoss.
Ihre beiden Zorakis rauchten, nachdem sie geschickt auf den Beinen gelandet war und zufrieden feststellte, dass sie alle Droiden umgenietet hatte.
,,Tja, legt euch niemals mit ner Kunstturnerin an."
,,Knallt sie ab!", rief ein Wach-Droide seinem Trupp zu, der plötzlich aus dem Schalterraum auftauchte.
Das blaue Blasterfeuer pfiff gefährlich nahe an Valeena vorbei.
Blitzschnell steckte sie ihre leergeschossenen Zorakis in ihre Beinholster, um diese gegen die beiden vollen aus dem Taillenholster zu tauschen.
,,Wird Zeit die Biege zu machen.", murmelte sie, als sie eine Salve auf die herannahenden Droiden abfeuerte und sich hinter die Sicherheitszelle hechtete.
Valeena überlegte, während sie aus der Deckung heraus auf die immer mehr werdenden Sicherheitsdroiden schoss.
Den Seilwerfer würde sie nicht benutzen können, es würde zulange dauern sich mit der Seilwinde nach oben zu ziehen.
Die Droiden würden sie durchlöchern wie ein Sieb, noch ehe sie das Dach erreicht hätte.
Ihre Häscher schossen wie wild auf die Sicherheitszelle, während sie sich ihr stetig näherten, als Valeena die nächste Salve Richtung Dach abfeuerte und den Rucksack, sowie das Jetpack, vom Haken schoss.
Ein grimmiges Lächeln erschien auf ihren Lippen, als sie sich das Jetpack umschnallte und sich damit in die Luft beförderte.
,,Tja, damit habt ihr nicht gerechnet, was.", grinste sie, während sie ein paar gekonnte Schleifen zog und dabei wild um sich schoß, ehe sie ihre Pistolen auf das Dach richtete, um auf dieses zu feuern.
Ein regelrechter Scherbenregen prasselte auf die Sicherheits-Droiden hernieder, als sich die Offizierin lässig mit zwei Fingern an die vermummte Schläfe tippte.
,,Au revoir, ihr Blechköpfe."
Mit den Armen eng am Körper, flog die Offizierin durch das zerschossene Glasdach, während aus der Ferne bereits die Sirenen der Sicherheitspolizei zu hören waren.
Um die Polizei, oder irgendwelche Passanten auf der Straße nicht auf sich aufmerksam zu machen, flog Valeena nur drei Dächer weiter und legte sich dort flach auf den Boden, um erst einmal eine Weile abzuwarten.
Als sie sich sicher war, dass niemand sie verfolgte, schlich sie vorsichtig zum nahegelegenen Hotel zurück.
Die Sirenen heulten immer noch, als sie durch das Fenster in ihr Hotelzimmer zurück kletterte.
Sie hatte keine Bedenken, dass man hier nach ihr suchen würde.
Wer vermutete schon einen flüchtenden Einbrecher in einem gehobenen Hotel.
Aber trotzdem wartete sie ein paar Minuten, ehe sie sich im Dunkeln des Zimmers ihrer Ausrüstung, sowie ihres Anzugs entledigte und alles in ihren Trolley stopfte.
Sie lächelte stolz, als sie aus dem Fenster sah und die blinkenden Polizeiblaulichter beobachtete, die sich vor der Bank versammelten.
Sie hatte es geschafft in die bestgesicherste Bank der Galaxis einzubrechen.
Sie hatte die Namen der Kontoinhaber, als auch den Datenträger aus deren Schließfach, und sie ging jede Wette ein, dass sich darauf äußerst interessante Informationen befinden würden.
Zufrieden schnappte Valeena sich ein Bier aus der Minibar und marschierte damit ins Bad.
Nach einer ausgiebigen Dusche wuchtete sich die Offizierin in das weiche Hotelbett und freute sich auf den wohlverdienten Schlaf, den sie bitter nötig hatte.
Morgen würde es nochmal brenzlig werden und sie musste alle Sinne beisammen haben, um durch die Sicherheitskontrolle zu kommen, damit sie mit ihrem Schiff verschwinden konnte.
Denn Morgen,...würde auf Aargau die Hölle los sein.
*CORUSCANT*
*KASERNE DER 501.LEGION*
Abgespannt und müde gähnte Rex, als er am nächsten Morgen die Kasernenkantine betrat, um mit seinen Männern zu frühstücken.
Es herrschte helle Aufregung an dem langen Essenstisch, als die Soldaten gespannt die Sondernachrichten verfolgten, welche der große Holo-TV Monitor ausstrahlte.
,,Sir, seht euch das an! Da hat es doch tatsächlich jemand geschafft in die Aargauer Zentralbank einzubrechen. Die berichten schon die ganze Zeit darüber.", informierte Jesse seinen Vorgesetzten, während er auf den großen Bildschirm an der Wand gegenüber deutete, auf dem eine schrillgekleidete Holo-News Reporterin zu sehen war.
,,Was? In die Zentralbank? Wer bitteschön ist so irre und bricht in die Zentralbank ein?", fragte Rex, der ein erneutes Gähnen unterdrückte, ehe er sich stirnrunzelnd zu seinen Männern setzte, um die Nachrichten ebenfalls zu verfolgen.
《《《 ,,Es meldet sich Trixi Tratsch live aus der Aargauer Zentralbank, in der gestern Nacht ein spektakulärer Einbruch stattfand, den man so noch nicht erlebt hat. Dem geschickten Einbrecher gelang es doch tatsächlich durch die engmaschigen Lasergitter zu schlüpfen, um sich Zugang zum Zentralrechner zu verschaffen.
Dort hackte er sich in den mehrfach gesicherten Hauptrechner, um sich vermutlich die streng gehüteten Kontodaten der Kunden unter den Nagel zu reißen. Doch das ist nicht alles. Auch vor dem schweren Banktresor machte der vermutliche Profi keinen Halt, als er den Zugangscode knackte und zahlreiche Schließfächer aufsprengte...."》》》
,,Nur noch Geisteskranke unterwegs. Hoffentlich schnappen sie diesen Kriminelen.", meinte der Kloncaptain, der sich kopfschüttelnd einen Kaff einschenkte und weiterhin die Sondersendung verfolgte.
《《《...,,Wie sie hinter mir sehen können, wurde der Eingangsbereich der nahmhaften Bank ebenfalls komplett verwüstet, als sich der vermutlich weibliche Einbrecher eine heftige Schießerei mit den dortigen Wach-Droiden lieferte. Bei den Bildern die sie jetzt sehen handelt es sich um die originalen Aufzeichnungen von den integrierten Dashcams der Wach-Droiden. Sie zeigen die tollkühne Akrobatin bei ihrer wilden Schießerei und der anschließenden Flucht mit einem Jetpack..."》》》
Aus dem Gesicht des Kloncaptains, wich im Bruchteil einer Sekunde, jegliche Farbe, als er auf die gelenkige Täterin und das ihm bekannte Jetpack starrte.
Irgendwo am Tisch amüsierten sich seine Männer köstlich über die Ballerei und die sensationelle Flucht der Einbrecherin.
Doch das registrierte Rex nicht mehr.
Genauso wenig wie seine Kafftasse, die ihm vor Entsetzen aus der Hand glitt und am Boden zerschellte.
,,Das darf nicht..."
Die Worte blieben Rex im Halse stecken, als er sich fassungslos von seinem Stuhl erhob und postwendend die Kantine verließ.
《《《...,,Tja Leute, sowas nennt man wohl einen flotten Abgang.
Die nächste Sondersendung gibt es dann pünktlich zum Mittag. Bis dahin, passt auf eure Konten auf. Das war Trixi Tratsch, live vom Ort des Geschehens."》》》
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