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*1 Momente

Es gibt Momente im Leben, die man nie vergisst. Vielleicht die Geburt des Kindes, die Hochzeit, der erste Kuss. Oder auch andere Dinge wie das erste Handy, ein besonders schöner Urlaub oder dein Geburtstagsfest.

Es gibt auch traurige und schreckliche Momente im Leben, die man nie vergessen kann. Der Tod eines Verwandten oder Freund zum Beispiel. Oder ein Hausbrand.

Meine Kindheit war ein Wechselspiel zwischen diesen beiden Erinnerungsarten. Und ich kann, auch wenn ich es will, nichts davon vergessen. Weil ich jeden Tag daran erinnert werde. Denn all die schrecklichen und auch schönen Erinnerungen machen aus wer ich bin, und wenn ich sie vergessen würde, wäre ich nicht mehr ich. Auch wenn ich gerne jemand anderes wäre. Doch ich bin Florian Grace und werde das auch immer bleiben. Trotz der Namensänderung. Trotz dem anderen Lebensstil. Trotz der anderen Stadt. Trotz den schlechten Erfahrungen und schönen Erinnerungen. Vermutlich gerade deshalb. Aber wenn mein alter Name nochmal jemals irgendwie irgendwo auftauchen sollte, dann bin ich geliefert. Also hoffe ich tagtäglich, dass es nicht passiert. Ich rede mit niemandem, versuche irgendwie unsichtbar zu bleiben. Aber das ist nicht leicht mit dunkelroten Augen. Es ist auch nicht leicht mit Schulpflicht. Und mit einer kleinen Schwester, die eigentlich tot ist, aber als Geist noch lebt. Ungehindert aller physikalischen Gesetze. Ja, mein Leben ist nicht leicht. Aber das war es auch nicht, bevor ich mit Noah in diese kleine Stadt gezogen bin. Davor haben wir im Wald gelebt, hunderte Kilometer entfernt. Als freie, wilde Werwölfe. Jetzt aber bin ich mehr Mensch als alles andere. Und das ist gut so.

"Florian, langweile ich dich?" Ich sah auf. Meine Lehrerin sah irgendwie wütend aus. "Bitte? Äh, nein, Madame!", antwortete ich und setzte mich wieder gerade hin. Madame Brown ist Französischlehrerin und wirklich ein Kotzbrocken. Egal was man macht, man macht es nicht richtig. Und ihre Arbeiten sind schwer. Demnach mochte sie keiner aus meiner Klasse, nicht mal die Klassenstreber konnten ihrem Unterricht etwas abgewinnen. Wir sind 23 Schüler, die größte Klasse unserer Stufe, haben keine wirkliche Klassengemeinschaft, schließen einander immer aus, und trotzdem habe ich irgendwie das Gefühl, dass wir in dieser Lehrerin einen gemeinsamen Feind gefunden haben. "Fahren wir nun fort:", verkündete Madame Brown nachdem sie mir einen bitterbösen Blick zugeworfen hat und begann sofort wieder, uns auf französisch die Deklinationen abzufragen. Die Klasse war still, aber nur, weil alle ihren Gedanken nachhingen. Ich sah aus dem Fenster. Ein kleines Mädchen turnte auf dem Sporthallendach herum.

"Du bist soooooo blöd!", maulte Noah. Ich biss von meiner Pizza ab. "Ich bin dein Bruder. Ich muss manchmal ein bisschen blöd sein.", sagte ich mit vollem Mund. Dann sah ich das Mädchen streng an. "Du solltest Zuhause bleiben und dort auf mich warten." Noah verschränkte die Arme vor der Brust. "Na und? Mich sieht doch keiner! Da kann ich doch auch mal raus gehen!" Ich schüttelte den Kopf und zog den vor mir schwebenden trotzköpfigen Geist wieder auf den Boden. Noah ließ mein Berührung zu und lief dann neben mir auf dem Gehweg. "Und was, wenn dich jemand sieht? Wenn du beim Spielen vergisst, dich für andere unsichtbar zu machen? Noah,", ich kniete mich vor sie, obwohl wir in der Öffentlichkeit waren, "ich will nicht nochmal umziehen müssen. Die Menschen hier würden nicht verstehen, sie würden dich nicht verstehen!" Noah nickte und nahm wortlos meine Hand. Ich stand wieder auf und ging weiter. Kurz blieb es still. Irgendwie unangenehm. "Aber wie lange bleiben wir denn noch von Zuhause weg?", fragte sie dann leise. Noah wusste, dass ich auf dieses Thema nicht gerne angesprochen wurde. "Ich weiß nicht.", gab ich als Antwort und schloss die Tür auf. Unsere Wohnung war direkt im Erdgeschoss, Noah durchquerte die Tür und danach direkt die Wand in unser Wohnzimmer. Als ich dort ankam stand Noah schon abwartend vor mir. Den Pizzakarton stellte ich auf das Schränkchen, den Schulranzen warf ich lustlos in eine Ecke. Dann: Jacke abstreifen und mit Noah beschäftigen. Meine kleine Schwester war mein Lebensinhalt. Noch oft träumte ich die schrecklichen Szenarien ihrer Ermordung, obwohl ich mich durch eine Gehirnerschütterung an sehr wenig erinnern konnte: Fremde Werwölfe griffen an, Noah wird umzingelt. Schreit, schreit nach mir. Ich renne los, aber sehe noch, wie einer der Werwölfe ihr das Genick durchbeißt. Ich werde bewusstlos, Ursache unbekannt. Das waren alle Erinnerungen, die ich an diese Nacht hatte. Ein paar Tage danach stellte ich Noah's geistliche Existenz fest und haute mit ihr ab. Dem Druck nicht gewachsen zu sein ist eine der Ängste, die mich dazu bewegten.

"Du, Flo?" Ich starrte in das Dunkel des Zimmers. Meine Gedanken kreisten um alle möglichen Dinge. "Ja?", antwortete ich trotzdem. Meine kleine Schwester tauchte aus dem Nichts vor mir auf und sah mich an. Ganz kurz blitzte ihre normale Augen- und Haarfarbe auf, bevor das übliche Weiß wieder übernahm. "Bist du glücklich?" Stille. Ich sah Noah lange einfach an, ohne eine Miene zu regen. Mein Herz schlug schnell. "Ja, Noah. Bist du es nicht?" Das blöde an dieser Antwort: Ich wusste nicht mal, ob sie gelogen war. Deshalb stellte ich eine Gegenfrage. "Ähm, ich weiß nicht...", sagte Noah verlegen. Diese Worte zogen meine Aufmerksamkeit auf sich, ich runzelte die Stirn. "Manchmal, da bin ich froh, dass wir zwei hier sind. Aber manchmal fehlen mir Mama und Paps und das alte Rudel. Das Werwolf-sein fehlt mir, Flo! Ich vermisse es!" Ihre Augen füllten sich mit Tränen.

Noah, ich sag' dir was: Mir fehlt das auch. Aber du weißt, wieso es nicht geht, oder?

, fragte ich über unseren Link. Noah nickte und sah zu Boden.

Sei nicht traurig. Wir finden irgendwann eine andere Lösung!

Noah's Gesicht hellte sich ein wenig auf. "Wirklich?" Ich nickte. "Versprochen. Ehrenwort." Noah wusste, ich musste mein Ehrenwort immer halten. Obwohl das in diesem Fall sehr schwierig sein würde. Nun endgültig erleichtert hob der kleine Geist vom Boden ab und legte sich waagerecht in die Luft. "Erzählst du mir was zum Einschlafen?" Ich schloss meine Augen. "Na gut. Was soll ich erzählen?" "Erzähl mir von der Legende der Wächter!" Ich sah sie still an, gab aber viel zu schnell nach. "Also gut:

Zuerst einmal ist wichtig, dass alles Folgende nichts mit einer Legende zu tun hat! Alles das ist wahr und nichts erfunden!

Der erste Wächter war ein weiser Werwolf, der von der Natur mit mystischen Fähigkeiten beschenkt worden war. Er war der erste Wächter des Waldes, Melan. Mit Melan's großer Liebe bekam er sieben Kinder, die er Sky, Freedom, Youth, Flower, Death, Destiny und Earth nannte. Denn ein jedes dieser Kinder hatte eine mystische Fähigkeit geerbt und außerdem pechschwarzes Fell und strahlend bunte Augen. Damit waren die ersten sieben Wächter des Waldes geboren. Und auch heute noch werden, wenn ein alter Wächter zu schwach wird, Wächter nachgeboren. In 10 Jahren liegt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Wächterwolf geboren wird, bei etwa 5%. Umso wichtiger sind deren Aufgaben. Unter anderem sind sie zuständig für..." "Flo,", unterbrach Noah mich mit müder Stimme. "das weiß ich doch alles. Erzähl' mir von dir." Ich atmete tief ein. "Noah...", wollte ich mich rausreden, aber Noah unterbrach mich nochmal. "Biiiitteeee!" Ich gab mal wieder viel zu schnell nach und begann dann zögernd zu erzählen.

"Vor 19 Jahren wurde wieder ein Nachwuchswächter geboren: Ein pechschwarzer Werwolf namens Five, der Nachkomme des 5. Wächter des Waldes. Five's Vorfahre und Lehrer verstarb in einem Kampf, als Five erst drei Jahre alt war. Demnach lernte er nie, was seine Begabungen sind und welche Pflichten er hatte. Mit 4 Jahren wurde ihm der rote Schutzkristall überreicht, der ihn zum offiziellen 5. Wächter machte. Doch Five war noch zu jung. Aus Angst, er könnte keine Kindheit haben, gab man ihn in ein anderes Rudel, in dem er fortan versteckt lebte. Nur seine neue Familie wusste, dass er ein Wächter war. Durch die Tatsache, dass Five sich nie vor den anderen Rudelmitgliedern verwandelte, wurde er oft ausgeschlossenen und geärgert. Oft litt er unter dem Druck des Wächter- seins, wollte seine Verantwortung nicht haben. Als Five 17 Jahre alt war wurde sein halbes Rudel und seine neue Schwester von Wächter-Feinden ermordet und Five floh mit dem Geist der Schwester. Weg von seiner Verantwortung als 5. Wächter, weg von all dem Druck. Aber weil andere Werwölfe seine Entscheidung als Verrat aufnahmen, musste er lernen, seine wölfische Seite komplett zu verdrängen..."

Wir hatten ja von Momenten geredet. Von guten Momenten, von schlechten Momenten. Jetzt habt ihr einen halben Tag und meine Vergangenheit geschildert bekommen. Was waren gute Momente? Welche waren schlecht? Am nächsten Tag nämlich passierte das Bedeutende. Dazu müsst ihr das alles wissen, dazu müsst ihr mich ein wenig kennen: Florian Grace, der möglichst Unsichtbare. Der, der jeden Morgen Kontaktlinsen in anderer Augenfarbe anlegt, der einen kleinen Geist betreut, der vor seinem Leben weggelaufen ist, der eigentlich nicht Florian heißt und ein anderes Leben führen müsste. Doch in dem Leben, in welches ich geflohen war, stand auch am nächsten Tag Schule auf dem Plan. Also lief ich ziemlich früh mit Noah los zu dem großen hellgrauen Gebäude, dass von mir Knast genannt wird aber eigentlich Schule heißt. Noah hüpfte fröhlich neben mir auf und ab, durchquerte Autos, Straßenlaternen, Menschen ohne groß drum herum zu laufen, und sang ein Lied, dass sie im Kindergarten aufgeschnappt hatte. Ja, ich schickte Noah in den Kindergarten, zumindest Montags und Mittwochs durfte sie sich Eintritt verschaffen. "Du, Flo?" "Ja?" "Wenn du heute aus hast, können wir dann mal-" Ich blieb stehen. Etwas war komisch. Noah und ich waren gerade auf den Schulhof gekommen. Irgendwas ließ mein Herz schneller schlagen. Wie von alleine drehte sich mein Kopf nach rechts und ich sah direkt in zwei bernsteinfarbene Augen. Mein innerer Wolf drängelte sich mit noch nie dagewesener Wucht in den Vordergrund. Als er mein Bewusstsein erreicht hatte, wurde mir mit einem Mal klar: Der Typ, der da hinten stand, wundervolle Augen hatte und mich in seinen Bann zog, war mein Gefährte. Ein Junge. Ein Werwolf. In diesem Moment wurde mir noch etwas klar: Mein innerer Wolf war verdächtig nahe an der Oberfläche und somit konnten alle Werwölfe dieser Schule mit einem Mal riechen, dass ich ebenfalls ein Halb- Wolf war. Ich schluckte, schnappte mir Noah's Hand und drehte mich mit ihr zusammen um. So schnell es ging verließ ich mit ihr den Schulhof, doch schon im selben Moment sehnte sich mein Herz nach den bernsteinfarbenen Augen. Ich kannte ihn nicht mal, aber trotzdem stellte sich mir eine riesige Frage:

Was stellt dieser Junge mit mir an?!

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