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The Funeral



„Oh lights go down
In this moment were lost and found
I just wanna be by your side
If these wings could fly
For the rest of our lives..."
-Wings, Birdy




-Isys Sicht-


Angespannt saß sie da. Die Hände ineinander gefaltet, an ihre Lippen gepresst. Bestimmt schon eine Stunde saß Isy so da ohne sich zu rühren. Sie war müde und erschöpft, ihr Körper schrie förmlich nach Schlaf und doch wollte und musste sie wach bleiben.
Ihr Blick war starr auf das Bett vor ihr gerichtet. Laura lag dort. Still und unnatürlich blass.
Isy schloss kurz die Augen. Wäre sie doch nur etwas früher gekommen.
Wie schon so oft in den letzten Stunden traten ihr die Erinnerungen an die Bergspitze in den Sinn.


-Einige Stunden zuvor-

„Laura?!", rief Isy aus und klammerte sich an ihr Schwert, „Resi?!" Die einzige Antwort, die sie bekam, war das Echo von den Felsen. Viel zu lange irrte sie schon umher, auf der Suche nach einem bekannten Gesicht.
Sie wusste schon gar nicht mehr, wo sie genau war, und sie war auch noch niemandem begegnet, weder Freund noch Feind.
Und genau das machte ihr Angst. Etwas tief in ihr wusste, dass irgendetwas überhaupt nicht stimmte.
„Resi! Laura!", rief Isy erneut und wieder antwortete nur ihr eigenes Echo. Verzweifelt schüttelte sie den Kopf. Sie hätten sich niemals trennen dürfen.
In dem Moment hörte sie plötzlich einen Schrei, einen Ausdruck schrecklicher Trauer und Schmerzen.
Das war Lauras Stimme!
„LAURA!", rief Isy erschrocken und folgte der Richtung aus der der Schrei gekommen war.
Wie schon so oft zuvor erhielt Isy keine Antwort, was ihre Angst noch mehr steigerte. Eine Ewigkeit schien zu vergehen, wo sie versuchte sich einen Weg durch die Felsen zu bahnen und möglichst der Richtung aus der der Schrei gekommen war zu folgen.
Sie wollte schon aufgeben, als das Felsenlabyrinth endlich ein Ende nahm und Isy sich auf einem riesigen zugefrorenen See wiederfand, auf welchem dutzende Orkleichen lagen.
Mit geweiteten Augen blickte Isy über das offensichtliche Schlachtfeld und trat zögerlich ein paar Schritte vor.
„Laura?", fragte sie leise, doch alles was sie hörte, war das leise Heulen des Windes. Ängstlich sah sie sich um, als sie sie plötzlich entdeckte.
Dort vorne am Rande des Sees lagen Laura und Thorin. Viel zu ruhig und bewegungslos.
„Laura!", murmelte Isy nur halb so laut wie sie es vor gehabt hatte und rannte zu den beiden.
Laura lag zusammengesunken neben Thorin, den Kopf auf seiner Brust ruhend.
Beide waren ohne Bewusstsein... oder Schlimmeres.
Isy fiel neben ihnen auf die Knie und griff Laura vorsichtig an den Schultern.
„Laura?", hauchte sie und schüttelte sie leicht, doch die Blonde reagierte nicht. Vorsichtig drehte Isy sie auf den Rücken. Dabei bemerkte sie mit Schrecken, dass Laura in einer riesigen Blutlache lag. Und so wie die Wunde an ihrer Hüfte aussah, war es wohl ihr eigenes Blut.
„Oh nein!", flüsterte Isy entsetzt und griff nach ihrem Handgelenk, um den Puls zu fühlen. Er war noch da, jedoch sehr schwach. Isys Blick glitt zu Thorin. Dem Blut an seinen Mundwinkeln nach zu urteilen hatte er innere Blutungen.
Zitternd fühlte sie auch bei ihm nach dem Puls. Ausatmend stellte sie fest, dass auch er noch lebte. Jedoch war sein Herzschlag so schwach und unregelmäßig, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis er endgültig verstummte.
Verzweifelt schüttelte Isy den Kopf, als sie ihren Umhang auszog um diesen auf Lauras blutende Wunde zu pressen. Sie hatte jedoch schon viel zu viel Blut verloren, als dass das noch was helfen würde.
Isy traten Tränen in die Augen.
Was sollte sie nur tun?! Selbst ein Ärzteteam aus ihrer Welt würde den beiden kaum noch helfen können. Es gab nichts mehr was sie retten konnte. Es bräuchte schon Zauberei...
Zauberei!
Langsam glitt Isys Blick zu ihren Händen, die inzwischen blutverschmiert waren.
Zauberei konnte sie noch retten!
Doch wie sollte Isy es schaffen, die beiden zu heilen. Sie hatte keine Ahnung wie ein Heilzauber funktionierte und dann war da auch noch ihre Magieblockade.
Wieder blickte sie zu Laura und Thorin. Sie durften nicht sterben. Nicht nachdem alle Gefahren vorüber waren!
Sie musste es versuchen. Das war sie den beiden schuldig.
Langsam schloss Isy die Augen und versuchte mit aller Mühe sich zu konzentrieren.
All ihre Muskeln spannten sich an, als sie ihre Hände auf Lauras Wunde legte.
Sie versuchte sich vorzustellen, wie das Blut unter ihren Fingern zurück in die Wunde floss und sich diese sich dann schließen würde.
Etwa eine Minute blieb sie in dieser Haltung, ehe sie zögerlich die Augen öffnete.
Es passierte nichts! Es wollte einfach nichts geschehen!
Eine einzelne Träne verließ Isys Augen.
„Nein... Komm schon", sagte sie zitternd und versuchte es erneut, „Bitte", flüsterte sie, „Bitte. Bitte. Bitte!"
In diesem Moment spürte sie plötzlich ein merkwürdiges Glühen an ihren Fingern, was sie erschrocken auf ihre Hände blicken ließ.


Isy wurde aus ihrer Erinnerung gerissen, als es plötzlich an der Tür klopfte.
„Ja?", fragte sie und sie hörte, wie jemand ins Zimmer kam.
„Hey, wie gehts ihr?", fragte Lily, die sich auf einen Stock stützend neben Isy trat und Laura besorgt musterte. Ihr Bein war glücklicherweise nur verstaucht gewesen, weshalb es ihr halbwegs möglich war, sich fortzubewegen.
„Keine Ahnung. Sie ist noch nicht aufgewacht", sagte Isy leise und Lily ließ sich neben ihr auf einem weiteren Stuhl nieder, „Hast du inzwischen etwas von Erik gehört?" Lily schüttelte den Kopf.
„Nein. Er ist spurlos verschwunden, genauso wie Tauriel." Besorgt runzelte sie die Stirn.
„Ihnen wird es schon gut gehen", sagte Isy beruhigend, doch wirklich überzeugt war sie nicht. Erik war seit Ende der Schlacht nicht mehr auffindbar, was höchst eigenartig war. Wäre er verletzt oder Schlimmeres hätten sie ihn schon längst gefunden und wenn es ihm gut ginge, hätte er sich doch bestimmt gemeldet, oder nicht? Isy schüttelte leicht den Kopf.
Das war höchst verwirrend.
„Legolas ist noch mit ein paar Soldaten draußen und sucht sie. Vielleicht finden sie ihn ja noch", sagte Lily und seufzte. Isy nickte hoffnungsvoll.
„Wo ist Bard eigentlich? Ich dachte er wäre bei dir", fügte Lily noch hinzu und Isy lächelte bei dem Gedanken an ihn kurz etwas.
„Er musste nach Thal, um dort nach dem Rechten zu sehen. Er müsste bald wieder da sein", antwortete sie und Lily nickte verstehend, ehe sie den Blick wieder auf Laura richtete.
„Sie hatte echt Glück, dass du sie gefunden hast", sagte die Rothaarige leise und Isy sah auf ihre Hände.
Glück...
Es war tatsächlich Glück gewesen, dass es ihr gelungen war Lauras Wunde halbwegs zu heilen.
Ja, Isy hatte es geschafft ihre Blockade zu überwinden. Allerdings hatte sie das verdammt viel Kraft gekostet, so dass sie beinahe selbst das Bewusstsein verloren hätte. Und Isy wollte sich nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn sie ein paar Minuten später gekommen wäre.
Es war so knapp gewesen. Viel zu knapp.
Da klopfte es erneut an der Tür und diesmal trat Balin ins Zimmer.
„Ist sie schon aufgewacht?", fragte er leise und trat zu den beiden. Lily schüttelte den Kopf.
„Nein", antwortete sie und fuhr sich erschöpft durchs Haar.
„Thorin?", fragte Isy an Balin gewandt und der Zwerg nickte kaum merklich.
„Dain ist gerade bei ihm", antwortete er und Isy nickte leicht, als Laura sich plötzlich zu regen begann.
Sofort stand Isy auf und lief zu ihr hinüber.
„Laura?", fragte sie leise und blinzelnd öffnete Angesprochene die Augen.


-Lauras Sicht-

Langsam zog sich die Schwärze aus meinem Bewusstsein zurück und ich fand in die Realität zurück. Ich spürte, dass ich in einem Bett lag. Mein linker Arm fühlte sich seltsam taub an und meine Hüfte pochte.
Was war passiert?
„Laura?", hörte ich eine vertraute Stimme fragen.
Blinzelnd schlug ich die Augen auf und nahm meine Umgebung wahr. Ich erkannte mein Zimmer im Erebor. Wie kam ich hierher?
Mein Blick fiel auf Isy, die direkt an meinem Bett stand.
„Hey", sagte sie und lächelte erleichtert, „Wie fühlst du dich?"
„Als hätte man mich überfahren", murmelte ich mit verdammt heiserer Stimme und blickte an mir herunter. Mein rechter Arm ruhte neben mir auf der Decke während mein linker in einem dicken Verband steckte.
Da kehrten meine Erinnerungen mit einem Schlag zurück und ich riss erschrocken die Augen auf.
Die Schlacht!
Der Berg!
Der Kampf!
Azog!
„Thorin!", murmelte ich und wollte mich aufsetzen, doch Isy reagierte schnell und drückte mich an den Schultern sanft zurück ins Kissen.
„Nicht so schnell. Du hast sehr viel Blut verloren, du musst dich schonen", sagte sie eindringlich.
„Was ist passiert?", fragte ich energisch. Das Letzte, an das ich mich erinnerte, war, wie ich in meinem eigenen Blut neben Thorin ohnmächtig geworden war.
„Isabell hat dich gerettet als du oben auf dem Berg warst", sagte jemand und Balin trat ebenfalls an mein Bett.
„Was... Wie?", murmelte ich verwirrt, während meine Gedanken noch immer um Thorin kreisten. Wo war er?!
„Isy hat dich mit einem Zauber geheilt", sagte nun Lily, die etwas entfernt auf einem Stuhl saß. Ihre Worte drangen nur langsam zu mir durch.
Zauber? Das hieß also sie hatte ihre Blockade überwunden?
„Was ist mit Thorin?", fragte ich nochmals und wollte mich erneut aufsetzen. Doch als Isy mich wieder zurückdrücken wollte, griff ich mit meiner gesunden Hand ihren Arm.
„Wo ist er?", fragte ich ernst und schreckliche Angst breitete sich in meiner Brust aus.
„Laura, du musst dich ausruhen-", fing sie an, doch ich unterbrach sie.
„WO IST ER VERDAMMT?!", rief ich etwas lauter als ich vorhatte und meine Stimme zitterte leicht.
„Es geht ihm gut", sagte Balin da sanft und legte beruhigend eine Hand auf meine Schulter. Unsicher sah ich ihn an.
War das die Wahrheit oder sagte er das nur um mich zu beruhigen?
„Ich muss ihn sehen", sagte ich leise und setzte mich noch mehr auf.
„Laura", sagte Lily nun vorsichtig, „Du bist verletzt. Es ist nicht gut, wenn du jetzt schon aufstehst."
„Bitte!", sagte ich flehend und blickte zwischen den dreien hin und her, „Ich muss ihn sehen!"
Mit eigenen Augen., fügte ich gedanklich hinzu.
Isy seufzte leicht.
„Okay, komm ich stütz dich. Aber danach legst du dich bitte wieder hin!", sagte sie und ich nickte schnell ohne ihre letzten Worte wirklich zu hören. Noch immer hatte ich Angst um Thorin.
Was wenn die Verletzungen zu schlimm gewesen waren?
Schnell schüttelte ich den Gedanken ab.
Vorsichtig stand ich von dem Bett auf und hielt mich an Isys Arm fest. Dabei verzog ich kurz das Gesicht als ein stechender Schmerz durch meine Hüfte schoss.
„Gehts?", fragte Lily und stand ebenfalls auf. Sie hatte sich offenbar am Bein verletzt, da sie sich auf einen Stock stützen musste.
Ich nickte etwas, ehe ich mit Isy zur Tür lief und dabei still die Schmerzen ertrug.
Balin und Lily folgten uns auf den Flur.
„Dort lang. Die letzte Tür rechts", sagte Ersterer und deutete den Gang entlang. Wir folgten der Beschreibung, bis wir schließlich vor jener Tür zum Stehen kamen. Ich schluckte hart und hoffte inständig, dass Balin die Wahrheit gesagt hatte.
Da ging die Tür plötzlich auf und ein mir unbekannter rothaariger älterer Zwerg trat heraus, der, als er uns sah, skeptisch die Augen verengte.
„Wer seid Ihr? Was wollt Ihr?", fragte er mürrisch und ich zuckte etwas zurück.
„Wir... Ich... will zu Thorin", sagte ich unsicher und der Zwerg hob eine Augenbraue. Unauffällig versuchte ich einen Blick hinter ihn ins Zimmer zu werfen, doch ich konnte niemanden erkennen.
„Was hat ein Gör wie du für ein Recht mit dem König zu sprechen?", fragte er herablassend und ich sah ihn etwas ängstlich an.
„Ich... Ich", stotterte ich leise. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
„Dain, lass sie durch", sagte Balin plötzlich und trat neben mich, um eine Hand auf meine Schulter zu legen. Dain? Das war Thorins Vetter?
Genannter verengte die Augen.
„Wieso? Wer ist sie?", fragte er nach und ich hätte ihn am liebsten angeschrien. Konnte er mich nicht einfach durchlassen?! Ich wollte doch nur zu Thorin! Sehen, dass er am Leben war!
„Sie ist seine Gefährtin", sagte Balin wie selbstverständlich und hätte ich nicht so viel Blut verloren, wäre ich wahrscheinlich rot geworden.
Dain hob nun beide Augenbrauen.
„Tatsächlich?", fragte er ungläubig, was mich innerlich durchdrehen ließ. Warum war er so misstrauisch?
„Dain, es reicht", ertönte da eine vertraute tiefe Baritonstimme, die aus dem Zimmer kam, „Lass sie eintreten."
Als ich seine Stimme hörte, schien eine riesige Last von meinem Herzen zu fallen, so dass ich kurz dachte, meine Knie würden nachgeben.
„Thorin?", hauchte ich und ließ Isy los, um mich an Dain vorbei ins Zimmer zu drängen. Dabei ignorierte ich den Schmerz und den Schwindel, der mich durch diese Bewegung überkam.
Da lag er. Fast sein gesamter Oberkörper war von Verbänden bedeckt und er schien sehr geschwächt zu sein, aber dennoch saß Thorin aufrecht im Bett und lächelte etwas, als er mich sah.
„Laura", sagte er und ich erwiderte sein Lächeln, ehe ich, alles und jeden um mich herum ignorierend, auf ihn zu lief und ihn stürmisch umarmte. Meine Hüfte schmerzte dabei höllisch, doch das war mir egal.
Thorin zuckte bei der etwas unsanften Berührung etwas.
„Au. Nicht so fest, Liebste", murmelte er in mein Haar, erwiderte die Umarmung aber, und mir stiegen bei dem Kosenamen Tränen in die Augen. Tränen der Freude und der Erleichterung.
„Du lebst", flüsterte ich, ohne ihn loszulassen, „Ich dachte du wärst... wärst..." Ich konnte den Satz nicht vollenden.
„Schhh, schh", murmelte Thorin und schob mich behutsam etwas von sich, um mir ins Gesicht zu sehen. Dabei strich er mir sanft die Tränen von den Wangen.
„Es ist alles gut", sagte er leise und ich blickte in seine wunderschönen blauen Augen, von denen ich gedacht hatte, dass ich sie nie wieder sehen würde, „Uns geht es gut." Ich nickte etwas und lächelte ein wenig. Thorin küsste mich kurz und strich noch einmal sanft über meine Wange, ehe er zu den anderen blickte, die ebenfalls in den Raum getreten waren.
„Und wie ich von Balin hörte, haben wir das Isabell zu verdanken", sagte er und langsam drehte ich mich zur Genannten um.
„Du hast ihn auch gerettet?", hauchte ich und Isy nickte leicht.
„Sie hat euch beide durch einen Heilzauber vor dem sicheren Tod bewahrt", sagte da jemand und Gandalf trat ins Zimmer, „Sie konnte die Wunden nicht völlig verheilen lassen, aber soweit abschwächen, dass ihr außer Lebensgefahr seid." Stolz blickte der Zauberer zu Isy, welche nun etwas verlegen zu Boden blickte.
„Danke", sagte ich ehrlich und ich konnte die Gefühle, die hinter diesem einen Wort steckten gar nicht richtig zum Ausdruck bringen. Ich dankte ihr so sehr dafür, dass sie Thorin gerettet hatte.
„Danke", sagte auch Thorin und ich spürte wie er meine Hand griff, die neben ihm auf dem Bett geruht hatte.
Nun lächelte Isy und blickte uns direkt an.
„Keine Ursache", sagte sie leise und ich erwiderte den Druck von Thorins Hand.
Ich war so froh. Wir hatten es tatsächlich geschafft ihn zu retten.
Da fiel mir etwas ein.
„Wo sind eigentlich die anderen?", fragte ich etwas besorgt, „Erik? Resi?"
Ich merkte, wie sich die Gesichter der anderen verdunkelten, was meine Sorge verstärkte.
„Was ist los?", fragte ich angespannt, als keiner antwortete.
„Erik ist genau wie Tauriel spurlos verschwunden. Wir wissen nicht, wo sie sind", sagte Lily da endlich und ich runzelte die Stirn. Sie waren weg? Einfach so?
„Und Resi?", fragte ich noch immer angespannt. Wieder kam Schweigen auf, welches deutlich länger dauerte.
„Sie ist bei Kili", murmelte Balin schließlich und ein ungutes Gefühl stieg in mir hoch.
„Kili? Warum? Ist was mit ihm?", fragte ich und sah zu Thorin, welcher nun mit schmerzlichem Ausdruck den Blick senkte, „Was ist passiert?" Ich blickte wieder zu den anderen, die nun auch sehr bedrückt aussahen.
„Was ist passiert?", wiederholte ich, „Sagts mir!"
Die Stille, die darauf folgte, brachte mich fast um.
„Thorin?", fragte ich leise und drehte mich zu ihm. Langsam blickte er zu mir auf und in seinem Blick lag eine Traurigkeit, die mir das Herz brach.
„Fili", hauchte er schließlich kaum hörbar, „Er ist tot."
Bei diesen Worten stockte mir der Atem, als ich ihn vollkommen entsetzt ansah.
„Was?", fragte ich mit leiser brüchiger Stimme, in der noch so geringen Hoffnung mich verhört zu haben.
„Bolg hat ihn getötet", murmelte Lily und eine Träne verließ meine Augen.
„Nein", flüsterte ich kopfschüttelnd. Das durfte nicht wahr sein! Nach allem was wir durchgestanden hatten, nach allem was wir getan hatten, um das Ende des Buches zu ändern... und trotzdem war Fili gestorben.
Ich blickte Thorin in die Augen. Er weinte nicht, aber dennoch sah man ihm die Trauer deutlich an.
„Es tut mir so leid", sagte ich und meine Stimme zitterte. Thorin schüttelte nur sanft den Kopf, ehe er mich vorsichtig an sich zog.
Ich vergrub mein Gesicht in seiner Schulter und ließ den Tränen freien Lauf.


-Isys Sicht-


Mitleidig runzelte sie die Stirn, als Laura weinend ihr Gesicht in Thorins Schulter vergrub. Es war wirklich schrecklich, dass Fili es nicht geschafft hatte. Da war nun schließlich der Krieg vorbei und Laura und Resi hätten endlich glücklich sein können, aber es musste ja anders kommen.
Diese verdammten Orks hatten ihnen so viel genommen. Es war einfach nicht fair.
„Wir sollten sie allein lassen", sagte da Gandalf leise und riss Isy somit aus ihren düsteren Gedanken.
Ihr Blick glitt wieder zu Laura. Thorin hielt sie noch immer im Arm und hatte die Augen geschlossen, während Laura leise schluchzte.
Isy nickte etwas. Sie sollten die beiden wirklich allein lassen.
Zusammen mit Lily und Balin folgte Isy dem Zauberer aus dem Zimmer.
Kurz standen die vier unschlüssig auf dem Flur, ehe Balin schließlich das Schweigen brach..
„Ich werde mal nach Kili und Resi sehen", murmelte er und die anderen nickten, ehe er sich abwandte.
„Ich begleite dich", sagte Lily und folgte dem Zwerg. Isy spielte kurz mit dem Gedanken, den beiden hinterher zu gehen, verwarf ihn jedoch schnell wieder. Sie wollte nicht auch noch sehen, wie Kili und Resi trauerten.
Isy wunderte sich etwas über sich selbst, dass ihr Filis Tod nicht so nah ging. Auch Lily schien leichter damit klar zu kommen.
Na gut, die beiden waren den Zwergen jetzt auch nicht so nahe wie Laura und Resi.
„Es war wirklich ein glücklicher Zufall, dass du in der Nähe warst", murmelte Gandalf und blickte auf die geschlossene Tür hinter ihr. Isy nickte etwas.
„Ich bin froh, dass ich sie retten konnte", sagte Isy leise und blickte den Zauberer direkt an.
„Das war kein einfacher Zauber. Es ist wirklich bemerkenswert, dass du ihn so gut ausführen konntest", sagte er und lächelte sie beeindruckt an. Isy wurde etwas rot und senkte den Blick.
„Wie gesagt, es war Glück", murmelte sie verlegen und kurz herrschte Stille.
„Du könntest lernen deine Gabe richtig zu verwenden", sagte Gandalf da plötzlich und Isy sah überrascht auf, „Ich werde mit Bilbo in Kürze abreisen, wenn du willst kannst du mich begleiten und die Heilkunst erlernen."
Erstaunt blickte Isy ihn an. Er wollte sie ausbilden? Zu einer richtigen Zauberin?
Sie spürte, wie Freude in ihr hoch stieg. Sie könnte so vielen Menschen das Leben retten als Zauberin.
Isy öffnete den Mund und wollte gerade zustimmen, als ihr Bard in den Sinn kam.
Der Bogenschütze, der ihr die letzten Tage zur Seite gestanden und ihr dabei unbewusst das Herz gestohlen hatte.
Bei dem Gedanken an ihn, verflog jeder Wunsch in ihr zu gehen.
„Ich", begann sie schließlich an Gandalf gewandt, der sie abwartend musterte, „Ich würde dich gerne begleiten, aber ich kann nicht..." Gandalf runzelte leicht die Stirn, als plötzlich Schritte zu hören waren. Isy blickte hinter sich und augenblicklich erschien ein Lächeln auf ihrem Gesicht.
Bard war von Thal zurückgekehrt.
„Isabell", sagte er als er sie erblickte und erwiderte ihr Lächeln.
„Bard", sagte sie leise, als sie Gandalf hinter sich leise schmunzeln hörte.
„Verstehe", murmelte er und sie drehte sich etwas zu ihm, wo sie seinem wissenden Blick begegnete, „Aber falls du es dir anders überlegst, ich werde diesem Berg monatlich einen Besuch abstatten und nach dem Rechten sehen." Isy nickte leicht.
„Danke", sagte sie lächelnd. Der Zauberer zwinkerte ihr nochmal zu, ehe er sich abwandte und mit einem kurzen Nicken zu Bard davon ging.
Dieser blickte dem Zauberer etwas irritiert hinterher, ehe er zu Isy trat.
„Worum ging es denn?", fragte er.
„Ach, er hat mir angeboten ihn zu begleiten, damit ich die Zauberkunst richtig erlernen kann", erwiderte Isy und begegnete seinem leicht besorgtem Blick.
„Und was hast du gesagt?", fragte er nach und sie lächelte leicht.
„Ich habe abgelehnt", erwiderte sie und Bard runzelte die Stirn.
„Aber warum? Die Schlacht ist vorüber und alle Zwistigkeiten geklärt. Du und deine Freunde könntet endlich heim kehren", sagte er und legte den Kopf leicht schräg.
Kurz dachte Isy über seine Worte nach. Nach Hause... Sie schüttelte innerlich den Kopf. Selbst wenn sie die Möglichkeit hätte, zurückzukehren, sie würde nicht wollen. Sie wollte hier bleiben. Bei ihren Freunden. Und bei Bard.
„Ich bin mir sicher, dass meine Freunde es vorziehen hier zu bleiben. Und das will ich auch", sagte Isy und blickte ihm in die Augen.
„Weshalb?", fragte Bard leise und Isy trat einen Schritt an ihn heran.
„Das fragst du noch?", antwortete sie und ein glückliches Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Da spürte sie, wie sich seine Hände an ihre Hüften legten und er sie sanft an sich heranzog.
„Ich wollte nur sicher gehen", flüsterte er und sein warmer Atem strich sanft über ihr Gesicht, als er sich leicht zu ihr vorbeugte. Isy schmunzelte, verstummte aber als sie seine Lippen auf ihren spürte.
Sofort erwiderte sie den Kuss, als ein wohlig warmes Kribbeln in ihr aufstieg und sie ihre Hände in seinem Haar vergrub.
Vielleicht würde doch noch alles wieder gut werden.


***



-Einige Tage später-

-Lauras Sicht-


Unsicher sah ich in den Spiegel vor mir und strich über den schwarzen Stoff des Kleides, der meine Haut bedeckte.
Ich seufzte leise.
Heute war Filis Beerdigung. Die Zwerge aus den blauen Bergen waren vor einer guten Stunde hier eingetroffen und sie alle würden der Beisetzung beiwohnen.
Thorin und ich hatten uns relativ gut von unseren Verletzungen erholt und ich war nun wieder in der Lage allein zu stehen.
Wahrscheinlich wirkte Isys Zauber immer noch, da die Heilgeschwindigkeit wirklich unnatürlich gewesen war.
So stand ich nun hier in meinem Zimmer vor dem Spiegel in einem vollkommen schwarzen Kleid, wie es bei diesem traurigen Anlass auch sein sollte.
Langsam drehte ich mich um zu meinem Bett. Resi saß dort und starrte betrübt vor sich hin. Ich atmete hörbar aus.
Die ganzen letzten Tage war sie schon so gewesen und ich wusste auch weshalb.
Sie gab sich die Schuld an Filis Tod.
Zögerlich ging ich auf sie zu und setzte mich neben sie.
„Hey, willst du bis in alle Ewigkeit Trübsal blasen?", fragte ich leise, doch ich erhielt keine Antwort, was mich erneut seufzen ließ. Sie wollte noch nicht mal mit mir reden.
Ich stand auf und stellte mich vor sie. Dabei griff ich ihre Hände.
„Es war nicht deine Schuld", sagte ich sanft und eindringlich und endlich sah sie zu mir auf. Ihre sonst so klaren freundlichen braunen Augen wirkten glasig und leer.
„Doch", sagte sie heiser, „Es ist meine Schuld. Fili ist nur gestorben wegen mir. Wäre ich einfach im Berg geblieben-"
„Dann wäre Kili jetzt auch tot", sagte ich ernst und sie sah mich erschrocken an, „Ohne dich wären sie beide in eine Falle gelaufen."
„Und wenn schon", sagte sie bitter, „Der Pfeil hätte mich treffen sollen." Erschrocken sah ich sie an. Das konnte sie doch nicht ernst meinen!
„Sag das nicht! Dann hätte Kili dich verloren! Und das hätte ihm hundertprozentig genauso wehgetan! Wäre das so viel besser?!" Unsicher blickte sie mich an und ich hob herausfordernd die Augenbrauen.
„Keine Ahnung", sagte sie schließlich schulterzuckend.
„Jetzt hör mir mal zu: Fili hat sich absichtlich geopfert, um dich zu retten! Jetzt sorg auch dafür, dass er nicht umsonst gestorben ist und werfe nicht einfach dein Leben weg." Eindringlich sah ich sie an und sie erwiderte meinen Blick, ehe sie schließlich etwas nickte und ein kleines Lächeln zustande brachte.
„Okay", sagte sie leise und ich lächelte aufmunternd.
„Okay", erwiderte ich nickend und zog sie an den Händen, die ich noch immer festhielt, auf die Füße. Sie atmete tief durch und fuhr sich durchs Haar.
„Du siehst übrigens toll aus", sagte sie nach kurzem Schweigen und blickte auf mein Kleid. Ich folgte ihrem Blick und schmunzelte.
„Du auch", sagte ich und zog ihr ebenfalls schwarzes Kleid zurecht, das durch ihre bisher zusammengesunkene Haltung etwas zerknittert war.
Ihres und meines sahen sich vom Schnitt her sehr ähnlich nur, dass meines goldene Stickereien hatte und Resis perlmuttfarbene.
Ich fragte mich, ob dieser Farbunterschied Absicht war.
In dem Moment klopfte es an der Tür und ich zuckte zeitgleich mit Resi erschrocken zusammen.
Wer konnte das denn sein? Thorin und Kili wollten uns doch erst in einer halben Stunde abholen.
Auch Resi runzelte verwirrt die Stirn, ehe sie zögerlich zur Tür ging und sie öffnete.
Überrascht hob ich die Augenbrauen, als ich Kili und eine fremde zwergische Frau erkannte.
„Kili", sagte Resi ebenfalls erstaunt, „Was machst du denn schon hier?" Kili schenkte ihr ein kleines Lächeln, auch wenn es noch immer ein wenig traurig aussah, wie so oft in den letzten Tagen.
„Hey. Ich weiß, dass ich zu früh bin, aber ich wollte euch jemanden vorstellen." Er trat etwas zur Seite und gab ganz den Blick auf die Frau frei. Neugierig musterte ich sie. Sie trug seltsamerweise keinen Bart und ihre Züge hatten etwas merkwürdig Vertrautes, was ich noch nicht einordnen konnte.
„Darf ich vorstellen: Das ist Dis. Meine Mutter", sagte Kili und ich riss erschrocken die Augen auf.
Dis! Thorins Schwester! Deswegen kam sie mir so bekannt vor. Ihre Züge ähnelten sehr denen von ihrem Bruder. Auch ihr Haar war tiefschwarz, nur hatte sie im Gegensatz zu Thorin braune Augen... Kilis Augen.
„D-Deine Mutter?", wiederholte Resi stotternd und ich sah, wie sie rot wurde.
Mir ging es ähnlich. Immerhin würde sie die nächsten Jahre mit uns hier leben.
Was, wenn sie uns nicht mögen würde?
Da trat Dis vor und lächelte Resi warm an.
„Freut mich dich kennenzulernen", sagte sie freundlich, „Darf ich deinen Namen erfahren?" Resi öffnete den Mund, doch kein Ton entkam ihren Lippen.
„Das ist Resi", sagte Kili daraufhin und trat neben die Braunhaarige, um einen Arm um sie zu legen, „Meine Gefährtin."
Resi wurde noch röter und senkte verlegen den Blick.
„S-sehr erfreut", brachte sie hervor und wollte knicksen, als Dis sie gerührt anlächelte und plötzlich einfach umarmte.
„Danke, dass du Kili zur Seite gestanden hast", sagte die Schwarzhaarige leise und ich sah sie mitleidig an. Es musste schrecklich sein, den eigenen Sohn zu verlieren.
Zögerlich erwiderte Resi die Umarmung und ich fühlte mich in dem Moment leicht fehl am Platz.
Da ließ Dis sie wieder los und ihr Blick fiel auf mich.
„Und wer bist du?", fragte sie und ich zuckte zusammen, obwohl in ihrer Stimme lediglich Neugierde lag und nichts Abweisendes.
„Ich... ähm..." Genau wie Resi vorher bekam ich keinen vernünftigen Satz zusammen.
„Meine zukünftige Königin." Alle Blicke schnellten zu Thorin, welcher in der Tür stand. Ich wurde bei diesen Worten genau wie Resi knallrot und senkte den Blick.
„Das ist sie also?", hörte ich Dis fragen und zwang mich wieder aufzublicken.
„Ja", sagte Thorin und bedachte mich mit einem Lächeln, bei dem mir wunderbar warm wurde.
„Und wie heißt sie?", fragte Dis und mein Blick schnellte wieder zu ihr. Sie war ein paar Schritte auf mich zu getreten und musterte mich noch immer neugierig von Kopf bis Fuß.
„Äh... Laura", brachte ich heraus, ehe ich ebenfalls umarmt wurde.
Geborgenheit stieg in mir hoch, was eigentlich seltsam war, denn ich kannte diese Frau ja kaum.
Dis löste sich von mir und lächelte mich an, was ich zögernd erwiderte.
„Und ich dachte schon nach all der Zeit, dass dich alle Frauen gänzlich kalt lassen würden", sagte sie schließlich und blickte lächelnd zu ihrem Bruder, welcher bei ihren Worten schmunzelte.
„Nicht ganz", sagte er und ich schmunzelte ebenfalls.
„Bist du dir sicher, auf was du dich da einlässt?", fragte Dis wieder an mich gewandt mit einem amüsierten Funkeln in den Augen, „Er kann manchmal wirklich unausstehlich sein." Das brachte mich richtig zum Lachen und auch bei Kili und Resi war seit langer Zeit wieder ein Grinsen zu sehen.
„Und das sagst gerade du, Dis", sagte Thorin und sah seine Schwester herausfordernd an.
„Hey, ich will sie nur vorwarnen", sagte die Schwarzhaarige und hob gespielt unschuldig die Hände. Diese Worte brachten Resi tatsächlich zum Kichern und wir wechselten amüsierte Blicke.
„Thorin?", fragte da plötzlich jemand und Balin trat ins Zimmer, „Es ist Zeit."
Mit diesen Worten verflog mit einem Schlag, die gerade entstandene entspannte Stimmungen wieder und wie ein dunkler Schleier legte sich die Trauer wieder über uns.
Thorin atmete hörbar aus und nickte Balin zu, ehe er wieder zu uns sah.
„Kommt", sagte er und Dis seufzte leise.
Gefolgt von Resi und Kili lief sie an Thorin vorbei zur Tür hinaus, während Thorin selbst mir seinen Arm hinhielt.
Ich ergriff ihn und ließ mich von ihm aus dem Raum führen hinunter in die Haupthalle, wo die Beisetzung stattfinden sollte.
Keiner von uns sagte ein Wort als wir den endlosen Gängen folgten. Wir begegneten niemandem, anscheinend waren alle schon bei der Feier.
Nach gefühlten Stunden kamen wir schließlich in der riesigen Halle an, wo schier tausende Zwerge standen, die alle zu uns aufsahen, als wir den Raum betraten. Vor allem Resi und ich wurden neugierig beäugt, was mich etwas nervös machte.
Ich war froh, dass Thorin neben mir war und mich durch die Menge führte, die ihm bereitwillig Platz machte.
„Fühlst du dich auch so beobachtet?", flüsterte mir Resi zu, die mit Kili direkt vor mir lief, und ich nickte.
Wir durchquerten die Halle schnell und betraten schließlich die Ahnenhalle. In dieser war es zu meiner Erleichterung etwas leerer. Hier standen nur unsere Gefährten und deren Familien, ebenso wie Isy, Lily und Bard. Ich lächelte kurz etwas.
Thorin hatte ihnen tatsächlich erlaubt der Beerdigung beizuwohnen, wofür ich ihm sehr dankbar war.
Wie vorhin schon blickten alle zu uns auf, als wir eintraten und machten uns Platz, damit wir zu der Mitte des Raumes gehen konnten. Und dort lag Fili.
Auf einem steinernen Altar, sorgfältig aufgebahrt.
Sein Gesicht war bleich aber sein Ausdruck war friedlich. Er trug nicht mehr das zerfetzte blutige Kettenhemd, sondern einen schönen dunklen Wams und darüber einen schwarzen Umhang.
Zu fünft traten wir an den Altar heran, während die anderen Abstand hielten und schwiegen. Ich hörte wie Dis leise schluchzte und blickte zu ihr.
Die dunkelhaarige Zwergin war vorgetreten und hatte eine Hand an die Wange ihres Sohnes gelegt.
„Leb wohl, mein Sohn", flüsterte sie, ehe sie Fili einen Kuss auf die Stirn hauchte und ein paar Schritte zurücktrat.
Ich klammerte mich an Thorins Arm fest, als Tränen in meine Augen stiegen.
Kili und Resi traten als Nächstes vor. Kili sagte nichts, sondern drückte die Hände seines Bruders, die verschränkt auf seiner Brust lagen. Resi legte ihre Hand auf Kilis und ich merkte an ihren bebenden Schultern, dass sie weinte.
„Es tut mir leid, dass du dein Leben für mich geben musstest, aber... ich danke dir. Und ich werde mein Versprechen halten und auf Kili aufpassen", sagte sie mit zitternder Stimme. Kili legte sanft einen Arm um sie, ehe die beiden wieder zurücktraten.
Nun waren Thorin und ich an der Reihe. Mit weichen Knien trat ich zusammen mit ihm an den Altar heran und blieb dicht vor ihm stehen.
Thorin löste sich sanft von mir und griff unter seinen Mantel. Von dort zog er ein Schwert hervor, welches er in Filis Hände legte.
„Leb wohl, Fili. Geh zu den Hallen unserer Väter und verweile dort, bis die Welt erneuert wird", murmelte er leise und ich schloss kurz die Augen, als mehrere Tränen meine Augen verließen.
„Ruh in Frieden", brachte ich nur mit brüchiger Stimme hervor. Einen Augenblick sah ich den Blonden noch an, ehe ich genau wie Thorin zurücktrat zu den anderen.
Stille legte sich über die Menge, während wir still trauerten.
Das Schweigen wurde nach einer Weile plötzlich gebrochen, als ich Resi leise neben mir Singen hörte. Ich erkannte das Lied sofort und mir stiegen noch mehr Tränen in die Augen.

„Ahhhh ahhhh ahhh ahhh."


Ihre Stimme war leise und kaum hörbar. Vorsichtig stimmte ich in den Gesang ein und sie wurde etwas lauter.

„Ahhh ahh ahh ahhh ahh ahhhhh."


Als die Strophe begann, setzte Resis Stimme kurz aus, so dass ich für kurze Zeit allein sang, doch das wir egal.

„Hahren na melana sahlin.
(Ältester, deine Zeit ist gekommen)
Emma ir abelas.
(Nun bin ich mit Trauer erfüllt)
Souverinan isala hamin.
(Müde Augen müssen ruhen.)"


Resi fand ihre Stimme wieder und wir sangen gemeinsam weiter.

„Vhenan him dorfelas.
(Mein Herz ist grau und langsam geworden)
In uthenera na revas.
(Im wachen Schlaf liegt die Freiheit)"


Als ich zum Refrain einsetzte stimmten nun auch Isy und Lily mit ein, was uns noch weiter ermutigte.

„Ahhhh ahhhh ahhh ahhh,
Ahhh ahh ahh ahhh ahh ahhhhh."


Ich spürte wie Thorin meine Hand griff und ich blickte zu ihm. Er sah mich dankbar an und lächelte sogar ein wenig. Ich drückte sanft seine Hand und lehnte mich an seine Schulter.

„Vir sulahnnehn,
(Wir singen und freuen uns.)
Vir dirthera,
(Wir erzählen die Geschichten)
Vir samahl la numin,
(Wir lachen und weinen)
Vir lath savunin,
(Wir lieben einen Tag mehr)"

Vir sulahnnehn,
Vir dirthera,
Vir samahl la numin,
Vir lath savunin"




...TBC

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Hiermit möchte ich mich bei all meinen Lesern und Kommentarschreibern bedanken, die mich durch diese Story begleitet haben (und noch immer fleißig welche schreiben, obwohl die Geschichte seit Jahren beendet ist^^). Ihr habt mir immer Motivation gegeben und mir aus den schlimmsten Kreatiefs geholfen. Ich kanns einfach nicht glauben, den Status dieser Story auf Fertiggestellt zu ändern, aaabeeeer (das große ABER :D) ich habe aufgrund häufiger Nachfrage beschlossen, einen zweiten Teil zu schreiben, der dann zu der Zeit von Herr der Ringe spielt. Es sind ja schließlich wie ihr sicherlich bemerkt habt, noch ein paar Dinge zu klären. Den zweiten Teil „Five Friends On A Journey Through Middle Earth" findet ihr auf meinem Profil!

VLG
Lyana 

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