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The Final Battle

„...When I lay my head down
Don't let me go
Hold me in your beating heart
I won't let go
Forever is not enough
Let me lay my head down on the shadow by your side..."
-Don't Let Me Go, Raign





-Resis Sicht-

Keuchend rannte sie durch die Höhlen. Schon längst hatte Resi die Orientierung verloren. Schon längst hatte sie den Rückweg vergessen.
Und das ständige leise Trommeln, dass sie im Untergrund hörte steigerte ihre Angst noch mehr.
Sie wollte nur noch hier raus! Doch wie?
Resi bog um eine Ecke und blieb wie angewurzelt stehen, als sie plötzlich Schritte hörte.
Schritte direkt vor ihr. Wie vom Blitz getroffen fuhr sie herum und versteckte sich hinter der Ecke, um die sie eben gebogen war.
Die Schritte näherten sich. Am Klang konnte Resi hören, dass es mehrere waren.
Ihre Hand wanderte zu ihrem Kurzschwert, auch wenn sie genau wusste, dass sie es nicht mit mehreren Orks aufnehmen konnte.
Die Schritte wurden lauter und lauter bis sie plötzlich kurz bevor sie bei ihr waren verstummten. Doch Resi wagte es nicht, um die Ecke zu blicken.
In dem Moment sprang plötzlich jemand in ihr Blickfeld und sie spürte eine Klinge an der Kehle.
Resi wollte erschrocken aufschreien, als sich auch schon eine Hand auf ihren Mund presste und den Laut erstickte.
Doch zu ihrer Erleichterung erkannte sie, dass es kein Ork war, der sie festhielt.
„Resi?", fragte Fili vollkommen perplex und ließ sie augenblicklich los.
„Bist du wahnsinnig?!" Kili war neben seinen Bruder getreten und sah sie entsetzt an.
Resi konnte im ersten Moment nicht antworten. Zu erleichtert war sie, die beiden lebend zu sehen.
„Gott sei Dank, ich hab euch gefunden", sagte sie leise und lehnte sich gegen die Mauer.
„Was tust du hier?! Du solltest doch im Berg bleiben!", sagte Kili so aufgebracht, wie es ihm mit gedämpfter Stimme möglich war. Mit diesen Worten schaltete sich Resis Verstand wieder ein. Sie mussten sofort hier raus!
„Laura hatte eine Vision! Wir müssen hier weg, sonst", sie zögerte kurz, „Sonst werdet ihr Azog direkt in die Arme laufen." Die Brüder brauchten ein paar Momente, um zu begreifen.
„Das hier ist eine Falle?", fragte Fili nach und Resi nickte hastig, als das leise Trommeln, was für sie schon zum Hintergrundgeräusch geworden war, plötzlich lauter wurde.
„Raus hier!", sagte Kili und die drei liefen los. Fili lief vorneweg, kreuz und quer durch die Gänge und Resi hoffte inständig, dass sein Orientierungssinn besser war als ihrer.
Das Trommeln wurde stetig lauter und Resis Angst wuchs. Sie glaubte sogar Schritte hinter sich zu hören.
Nach einer halben Ewigkeit kamen sie schließlich nach draußen. Jedoch war es nicht der Gang, über den sie auch reingekommen waren.
Es war lediglich ein offener Vorsprung unter dem sich ein tiefer Abgrund befand. Eine Sackgasse.
„Verdammt!", fluchte Fili und drehte sich um. Jedoch riss er bei dieser Geste erschrocken die Augen auf, so dass Resi und Kili sich ebenfalls umdrehten.
Resi gab einen verängstigten Laut von sich und Kili zog sofort sein Schwert, ehe er sie am Arm packte und schützend hinter sich zog.
Der Gang aus dem sie gekommen war, wurde durch sehr viele Orks versperrt, die die drei spöttisch angrinsten und nun langsam auf sie zukamen.
„Bleib hinter mir!", zischte Kili Resi zu, während Fili ebenfalls nach seinem Schwert griff und die ersten Monster erschlug, ehe Kili ihm zu Hilfe kam.
Resi hielt ihr Kurzschwert mit aller Kraft umklammert und versuchte sich die Orks vom Hals zu halten, die es an den beiden Brüdern vorbei zu ihr schafften.
Schon nach fünf Minuten merkte sie, wie ihre Kräfte allmählich nachließen, doch die Orks wollten kein Ende nehmen.
Resi atmete tief durch. Sie durfte nicht nachgeben. Sie musste durchhalten!


-Eriks Sicht-

Noch einmal holte Erik mit seinem Schwert aus und schlug dem letzten Ork den Kopf ab. Der Kampf hatte jetzt bestimmt zwanzig Minuten in Anspruch genommen.
„Das dürften vorerst alle gewesen sein", sagte Tauriel außer Atem und Lily nickte keuchend.
Legolas hatte die Gruppe schon vor einer Weile verlassen, als sie auf einen Schwarm riesiger Fledermäuse gestoßen waren und er sich an die Füße eines Tiers gehangen hatte. So war der Elb deutlich schneller auf dem Berg gewesen als die anderen.
Als Erik, Tauriel und Lily die Bergspitze schließlich auch erreicht hatten, waren sie sofort auf eine riesige Horde Orks gestoßen, gegen die sie bis jetzt gekämpft hatten.
Erik hätte es nie zugegeben, doch der Kampf hatte verdammt stark an seinen Kräften gezerrt.
„Wir müssen weiter", sagte Lily schließlich nach kurzem Schweigen und richtete sich auf. In diesem Moment wurde plötzlich die Erde unter ihnen erschüttert und kurz darauf entdeckte Erik einen riesigen Troll, der geradewegs auf die drei zukam.
„Na toll!", fluchte Lily und zog erneut ihre Dolche vom Rücken, „So kommen wir nie rechtzeitig zu den anderen!" Abschätzend sah Erik auf das Monster. Lily hatte recht. In dem Tempo würden sie zu spät kommen.
„Den schaffen wir allein! Geh!", sagte er schließlich nach kurzem Überlegen und zog seinen Bogen.
Tauriel nickte leicht und zog ebenfalls ihren Bogen. Lily blickte zögernd zwischen den beiden und dem Troll hin und her.
„Sicher?", fragte sie und Erik nickte energisch.
„Ja! Jetzt geh endlich!", sagte er etwas herrisch und Lily rannte los Richtung Höhlen an denen sie sich befanden.
Erik konzentrierte sich nun voll und ganz auf den Troll und zielte mit zwei Pfeilen gleichzeitig auf ihn.
Er traf das Monster in der Brust, jedoch war eine Trollhaut dick. Tauriel traf das Monster sogar im Kopf, doch das ließ den Troll nur wütend schreien.
Die beiden Elben schossen noch weitere Pfeile auf ihn, doch er wollte einfach nicht zu Fall kommen. Schließlich kam der Troll vor Erik an und holte mit einer Hand nach ihm aus. Erik wich mit einer Rolle aus und wechselte dabei vom Bogen zu seinem Schwert.
Der Blonde machte eine Drehung und schlitzte dabei direkt in die Wade des Trolls, welcher dadurch nochmals schrie. Wieder schlug er mit seinen Fäusten nach Erik, welcher aber genau wie vorher auswich.
Tauriel deckte das Monster weiterhin mit Pfeilen ein, während Erik ihn mit dem Schwert bearbeitete.
Doch die Erschöpfung machte sich bei Erik immer mehr bemerkbar. Er wurde immer langsamer bis er es schließlich nicht mehr schaffte einem Hieb des Trolls rechtzeitig auszuweichen.
Die Faust traf ihm am Rücken und Erik flog ein paar Meter, ehe er glücklicherweise weich im Schnee landete. Erik keuchte leicht, als ihm die Luft wegblieb.
Er sah, wie der Troll grinste und langsam auf ihn zukam. Erfolglos versuchte Erik aufzustehen.
Sein ganzer Körper schmerzte und wollte ihm nicht mehr gehorchen. Angst kroch in ihm hoch als der Troll näher und näher kam.
Das Monster war fast bei ihm angekommen, als plötzlich Tauriel von hinten auf den Rücken des Trolls sprang. Blitzschnell legte sie ihren Bogen um seine Kehle, womit sie sich gleichzeitig festhalten konnte und ihm die Luft abschnürte.
Der Troll begann sich wie verrückt zu drehen und versuchte verzweifelt nach Tauriel zu greifen, aber er kam nicht an sie heran. Jedoch hatte Tauriel auch sichtlich Mühe sich an ihrem Bogen festzuhalten, da sich der Troll ziemlich heftig schüttelte.
Erik nahm all seine Kräfte zusammen und versuchte aufzustehen. Die Schmerzen ignorierend kam er auf die Füße und griff nach seinem Schwert, das neben ihm am Boden gelegen hatte.
Entschlossen rannte er auf den Troll zu, ehe er sprang und mit beiden Füßen gegen die Brust des Monsters stieß.
In diesem Moment passierten mehrere Sachen gleichzeitig. Der Troll bekam kurz vor dem Aufprall Tauriel zu fassen, ließ sie jedoch los als er durch Erik sein Gleichgewicht verlor. Erik rammte dem Monster sein Schwert in die Schulter, als es am Boden aufkam, so tief dass sich die Klinge in das Eis unter dem Troll bohrte.
Tauriel war jedoch durch die Wucht mit der der Troll sie losgelassen hatte, haltlos über den Boden gerutscht direkt auf den Abgrund zu, an dem sie bis jetzt gekämpft hatten. Die Rothaarige hatte gerade noch so mit einem Schrei den Rand eines Felsens zu fassen bekommen und hing nun haltlos in der Tiefe.
„Tauriel!", rief Erik aus und ließ von dem Troll ab, der sich durch das Schwert vorerst sowieso nicht befreien konnte, um zu dem Abgrund zu rennen.
Geradeso bekam er Tauriels Arm zu fassen, bevor ihre Hand von dem Felsen rutschte. Er stöhnte vor Schmerz als ihr gesamtes Gewicht an seinen Armen hing, doch er ließ sie nicht los.
Erik holte tief Luft und versuchte sie hochzuziehen, jedoch hatte ihn nun alle Kraft verlassen, so dass es ihm unmöglich war. Verzweifelt versuchte er es mehrere Male, doch seine Arme wollten ihm nicht gehorchen.
Das darf nicht sein. Das darf nicht passieren., schoss es ihm durch den Kopf, als ihn eine Vorahnung beschlich.
Tauriel blickte angsterfüllt zu ihm hinauf und hatte sofort erkannt, was passieren würde. Was passieren musste.
Eriks Griff um ihre Hand wurde fester, als er hörte, wie der Troll hinter ihm knurrte. Er versuchte noch immer sich von dem Schwert zu befreien. Nicht mehr lange und es würde ihm gelingen...
„Du musst ihn töten, bevor er sich befreit", sagte Tauriel mit zitternder Stimme, doch Erik schüttelte den Kopf.
„Ich kann nicht", presste er unter Anstrengung hervor.
„Doch. Du musst mich nur... loslassen", sagte sie leise und Erik sah sie entsetzt an.
„Nein!", sagte er verzweifelt und schüttelte energisch den Kopf.
„Wenn er sich befreit, sterben wir beide", sagte Tauriel eindringlich.
„Dann ist es eben so! Ich lasse nicht zu, dass du dich opferst!", rief Erik nun lauter, als sich ein unerträglicher Schmerz in seiner Brust breit machte. Sie lächelte traurig.
„Ich weiß. Aber die Wahl liegt nicht bei dir", sagte sie sanft, als Erik spürte wie ihr Griff um seinen Arm lockerer wurde.
„Nein", hauchte Erik entsetzt, als er ihr Vorhaben erkannte, „Nein! Tu das nicht!"
Tauriel schloss kurz die Augen, ehe sie ihn wieder ansah.
„Ich wünschte, ich hätte bei dir bleiben können", flüsterte sie und eine Träne entkam ihren Augen, ehe sie seinen Arm ganz losließ.
„NEIN!", rief Erik aus als ihre Hand langsam aus seinen rutschte, „NEIN! TAURIEL!"
Sie entglitt ihm ganz und Tauriel schrie, als sie fiel und in dem dichten Nebel verschwand, während sich ihr Schrei im Wind verlor.
Erstarrt blickte Erik auf die Stelle an der sie verschwunden war. Langsam glitt sein Blick zu dem Troll, welcher sich immer noch wand.
Trauer und unendlicher Zorn stieg in ihm hoch, als er aufstand und seinen Dolch zog.
Mit einem markerschütternden Schrei rannte er auf den Troll zu, ehe er den Dolch in seiner Brust versenkte. Der Troll gab ein gurgelndes Geräusch von sich und schloss die Augen, doch das kümmerte Erik wenig. Er zog den Dolch wieder raus und stach nochmals zu. Und wieder und wieder, während er seinen Schmerz und seine Trauer laut hinaus schrie.


-Lauras Sicht-


Bestimmt schon eine Stunde lief ich hier herum ohne dass ich irgendjemanden gesehen oder gehört hatte. Eisiger Wind schlug mir entgegen, während ich ziellos zwischen den Felsen umherlief in der Hoffnung irgendjemanden zu finden.
So groß war der Berg doch gar nicht!
Da endete plötzlich das Felsen-Labyrinth und ich fand mich auf einem riesigen zugefroren See wieder, der in einem ebenfalls eingefrorenen Wasserfall endete.
Bei dem Anblick durchfuhr mich ein Schauer.
Hier war es geschehen.
Hier war Thorin in meiner Vision gestorben.
Suchend blickte ich mich um, konnte jedoch niemanden sehen. Sollte ich es wagen nach ihm zu rufen?
Ich überlegte kurz und entschloss mich das Risiko einzugehen.
„Thorin?!", rief ich aus und kam in der Mitte des Sees zum Stehen, „Thorin?!"
Ich hörte wie meine Stimme durch die Felsen schallte, doch ich bekam keine Antwort.
„Eichenschild ist nicht hier", ertönte da plötzlich eine monströse kalte Stimme, bei deren Klang mir das Blut in den Adern gefror. Langsam drehte ich mich um und blickte direkt in das vernarbte Gesicht von Azog, der einige Meter entfernt von mir stand und mich musterte. Ich erstarrte vor Angst. Seine Stimme, die schon in schwarzer Sprache schrecklich klang, ließ mich in unserer erschaudern.
Ich wusste sofort, warum er in Westron sprach. Er wollte sichergehen, dass ich jedes einzelne Wort verstand.
„Doch lange wird es nicht mehr dauern, bis er hier eintrifft", sprach Azog weiter und kam langsam auf mich zu, „Und deine Leiche findet!" Ich begann zu zittern und versuchte verzweifelt mich aus meiner Starre zu lösen.
Azog ließ die Kette in seiner linken Hand los, an der ein riesiger Morgenstern hing und hob seinen rechten Arm in dem eine Klinge steckte.
Da erlangte ich die Kontrolle über meinen Körper zurück und sprang geradeso noch einen Schritt zurück, als Azog nach mir schlug.
Der bleiche Ork grinste nur und schlug wieder nach mir.
Ich wich aus so gut ich konnte und schaffte es dabei meinen Dolch und mein Schwert aus dem Gürtel zu ziehen.
Nochmals wich ich einem Schlag von Azog aus, ehe ich mit dem Schwert ausholte und es tatsächlich schaffte Azog am Arm zu verletzen. Es war nur ein kleiner ungefährlicher Schnitt, aber dennoch hatte ich ihn getroffen.
Azog sah kurz verblüfft auf die Wunde, ehe er wütend die Zähne fletschte und seine Klinge auf mich niedersausen ließ. Ich hob mein Schwert, um den Schlag zu parieren und schaffte es sogar ihn abzuwehren. Jedoch hielt mein Schwert der Kraft nicht stand und brach in der Mitte entzwei. Geschockt ließ ich es fallen, was Azog nur wieder grinsen ließ.
Schnell holte ich mit einem Dolch aus und wollte ihn in seine Brust rammen, doch der Ork erkannte mein Vorhaben und griff meinen linken Arm, bevor der Dolch ihn erreichte.
Seine Hand hielt nun fest meinen Unterarm umklammert, so fest dass ich den Dolch unfreiwillig fallen ließ. Ich nutzte meine freie Hand und versuchte mich von ihm loszureißen, doch er war zu stark.
Ich keuchte als Azog den Druck noch mehr verstärkte, so dass ein stechender Schmerz durch meinen Arm fuhr, der immer schlimmer wurde.
Ich sah zu Azog auf, welcher nur spöttisch grinste, während sein Griff immer fester wurde. Mir stiegen bei dem Schmerz Tränen in die Augen und ich sank langsam auf die Knie.
Da ertönte ein lautes Knacken und ich schrie vor Schmerz, als Azog mir den Arm brach. Ich hatte mir noch nie etwas gebrochen, doch der Schmerz übertraf alles, was ich bisher gespürt hatte. Mein Arm schien beinahe zu verglühen und Azog ließ ihn immer noch nicht los, was mich nochmal schreien ließ.
„NEIN!", rief da eine vertraute Stimme und mein Blick schnellte zu Thorin, der vollkommen geschockt am Rand des Sees stand und mich ansah.
Azog drehte sich leicht um, ohne dabei meinen Arm loszulassen und sein Grinsen wurde noch breiter.
Nein! Ich war doch hier, um Thorin zu helfen! Und jetzt hatte ich Azog ein Druckmittel gegeben...
„Verzeih mir", sagte ich mit leiser brüchiger Stimme, doch Thorin ging nicht darauf ein.
„LASS SIE LOS!", brüllte er wutentbrannt und kam auf den Ork zu.
Zu meiner Überraschung ließ mich Azog tatsächlich los, so dass ich bäuchlings zu Boden sank.
Wimmernd umklammerte ich meinen gebrochenen Arm, während Azog leicht seine Klinge hob.
„Noch bevor dein Ende kommt, wirst du sie sterben sehen, Eichenschild!", rief er und lachte, ehe er sich zu mir herumdrehte. Gerade rechtzeitig sah ich wie er mit seiner Klinge ausholte und rollte mich zur Seite. Jedoch kam ich nicht weit genug weg, so dass sich die Waffe nicht in meine Brust, aber dafür in meine Hüfte bohrte.
Ich schrie mir die Seele aus dem Leib, als der Schmerz überhand nahm und Tränen über meine Wangen flossen.
Azog zog die Klinge wieder aus meinem Körper und wollte nochmal zu stechen, jedoch kam Thorin in diesem Moment bei uns an und stellte sich zwischen mich und den Ork.
„IMRID! (Stirb!)", schrie er zornig und schlug zu. Azog jedoch parierte den Schlag und wich mehrere Schritte zurück. Ich erkannte schnell den Grund dafür.
Hinter ihm waren mehrere Orks zur Verstärkung gekommen und sie alle liefen nun direkt auf uns zu.
Thorin hob angriffsbereit sein Schwert, als plötzlich mehrere Orks von Pfeilen durchbohrt worden und zu Boden fielen.
Ich brauchte durch den Tränenschleier einen Moment um zu erkennen, woher die Pfeile kamen, doch dann erkannte ich Legolas, der auf einem hohen Turm stand und Thorin von dort aus unterstützte.
Dadurch ermutigt nahm der Schwarzhaarige den Kampf gegen die Orks auf, während Azog sich nun heraushielt und einfach nur zusah.
Auch mir blieb nichts anderes übrig als den Kampf hilflos mit anzusehen und zu versuchen durch den Schmerz nicht das Bewusstsein zu verlieren.
Ich presste eine Hand auf die Wunde an meiner Hüfte, die gefährlich viel blutete und atmete tief ein und aus. Ich musste wach bleiben!


-Resis Sicht-


Mit Mühe beförderte sie einen Ork in den Abgrund hinter sich, ehe sich Resi erschöpft auf ihr Schwert stützte. Ihr Atem ging schnell und flach und sie hatte das Gefühl, dass jeden Moment ihre Knie nachgeben würden.
Die schier endlosen Wellen an Orks schienen nun langsam nachzulassen, aber dennoch fiel es Fili und Kili immer schwerer, sie von Resi fernzuhalten, weshalb die Braunhaarige mit ihrer Ausdauer so ziemlich am Ende war.
Kili hatte es gerade mit mehreren Feinden zu tun, während Fili etwas näher bei Resi stand und seinem Bruder Rückendeckung gab.
Resi atmete tief durch und strich sich das Haar aus dem Gesicht, ehe sie sich aus ihrer leicht gebeugten Position aufrichtete.
Gerade rechtzeitig, denn in dem Moment kam eine weitere Gruppe Orks von oberhalb der Höhlen und sprangen auf die drei hinab.
Resi verlor kurz den Überblick, als sie Fili und Kili durch die vielen Pfeile nicht mehr sehen konnte, ehe sie einen Ork bemerkte, der geradewegs auf sie zu rannte.
Erschrocken riss sie ihr Schwert hoch und der Ork lief direkt in die Klinge hinein. Resi atmete auf, als er tot in sich zusammensackte. Jedoch legten sich keinen Moment später plötzlich von hinten Arme um ihren Körper und drückten ihr leicht die Luft ab.
Resi keuchte panisch auf und versuchte sich irgendwie aus dem Griff des Ork zu befreien. Da sah sie etwas, was sie entsetzt die Augen aufreißen ließ. Ihr Magen zog sich vor Angst zusammen und ihr wurde übel, als sie direkt in die Augen von Bolg blickte, der auf einem Felsen stand und mit Pfeil und Bogen auf sie zielte.
Er würde sie töten...
Entsetzliche Panik stieg in Resi hoch und sie wollte schreien, doch kein Laut entkam ihrer Kehle.
„RESI!", hörte sie Kili schreien und im Seitenblick merkte sie, wie er versuchte zu ihr zu kommen, jedoch versperrten ihm zu viele Orks den Weg.
Da erwachte Resis Überlebensinstinkt und das Adrenalin rauschte in ihren Ohren, als sie reflexartig ihren Kopf nach hinten warf und den Ork, der sie festhielt, im Gesicht traf. Sein Griff lockerte sich und mit einem weiteren Stoß schubste sie ihn in den Abgrund.
In diesem Moment ließ Bolg jedoch den Pfeil los und Resi kam es vor, als würde das Folgende in Zeitlupe geschehen.
Sie hörte Kili schreien und sah wie der Pfeil auf sie zu flog, als plötzlich jemand dazwischen sprang.
Erstarrt beobachtete Resi mit geweiteten Augen, wie Fili vor ihr zusammenzuckte als sich der Pfeil in seine Brust bohrte.
„FILI!", schrie sie und schaffte es gerade noch ihn halbwegs aufzufangen, bevor er zu Boden fiel und sich so womöglich noch mehr verletzte.
Zitternd brachte sie ihn in eine stabile Lage, ehe sie von dem Blonden aufsah zu Kili, der den letzten Ork getötet hatte und nun mit Entsetzen auf seinen Bruder starrte.
Resi stiegen Tränen in die Augen und sie blickte wieder zu Fili hinunter, der sichtliche Mühe hatte zu atmen.
Da ertönten plötzlich schwere Schritte und alle Blicke schnellten zu Bolg, der den Felsen nun verlassen hatte und den Vorsprung betrat.
Resis Miene verhärtete sich und die Tränen der Trauer, die über ihre Wangen flossen, verwandelten sich in Tränen der Wut.
„Verdammtes Monster!", hauchte sie, doch der Ork grinste nur, als Kili plötzlich hasserfüllt aufschrie. Dieser Schrei ließ Resi erzittern und geschockt sah sie zu, wie Kili voller Zorn auf Bolg losging.
Dieser hatte den Angriff jedoch bereits erwartet und wich mühelos den Schlägen des Zwerges aus, ehe er Kili mit nur einem Schlag entwaffnete und ihn am Hals packte. Der Ork drückte ihn nach hinten, so dass er keine Chance hatte dieser Lage zu entkommen und seine Brust ungeschützt war.
„NEIN!", schrie Resi angsterfüllt und ehe sie selbst realisierte, was sie tat, hatte sie ihr Schwert gegriffen und war aufgestanden. Sie rannte auf Bolg zu und hatte nur eins im Sinn: Sie wollte diesen verfluchten Ork tot sehen! Er hatte bereits Fili getötet, er würde ihr nicht auch noch Kili nehmen! Nicht ihn!
Sie kam bei dem bleichen Ork an und holte mit dem Schwert aus, doch Bolg war wieder vorbereitet und schlug zu, bevor Resi die Chance hatte ihn zu verletzen.
Sie spürte seine Faust an ihrem Kopf, ehe sie unsanft zu Boden fiel.
Benommen schüttelte sie den Kopf und sah schnell auf.
Was sie erblickte, ließ ihr Herz vor schrecklicher Angst stehenbleiben. Bolg hielt Kili noch immer fest und hob nun mit der freien Hand sein Schwert über seiner Brust aus, um zu zu stechen.
„Kili", Resis Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, während sie einen Arm nach ihm ausstreckte, als könnte sie so irgendwie den tödlichen Stoß verhindern, „Bitte nicht..."
Bolg hob seine Klinge noch höher und Resi stieß einen stummen Schrei aus.
Doch in diesem Moment schnellte plötzlich jemand aus den Höhlen hervor und sprang Bolg auf den Rücken, um ihm zwei Dolche dort hinein zu rammen.
Der bleiche Ork schrie auf und ließ Kili los, welcher schnell von ihm wegkroch.
Schnell erkannte Resi ihren Retter.
Lily! Sie war ihnen bis hierher gefolgt! Erleichterung durchflutete Resi, doch diese wich schnell wieder, als Bolg nach Lily ausholte. Diese sprang jedoch von seinem Rücken bevor er sie erreichen konnte und landete elegant am Boden.
Doch verharrte sie dort nicht lange, sondern sprang mit einem lauten Kampfschrei nochmals gegen ihn, um ihn so zu Fall zu bringen.
Sie traf mit ihrem gesamten Gewicht gegen seine Brust und schlang einen Arm um seine Kehle, während sie sich mit den Füßen nochmal von einem Felsen abstieß.
Der Ork schwankte durch den Schwung tatsächlich gefährlich und taumelte ein paar Schritte zurück direkt an den Rand des Abgrundes.
Bolg machte den Fehler und trat einen weiteren Schritt zurück, welcher jedoch ins Leere führte. Der Ork fiel nach hinten in die Tiefe, jedoch riss er Lily, die ihn noch immer umklammert hielt mit sich.
Die Schreie der beiden verklangen und Stille legte sich über die Höhlen. Resi war zu geschockt, um das was gerade passiert war, zu realisieren.
Sie konnte nur dasitzen und fassungslos ins Leere starren.
„Resi?", fragte da eine gebrochene Stimme hinter ihr und sie erwachte aus ihrer Trance.
Sie drehte sich um und sah in glasige braune Augen.
„Kili", murmelte sie leise, als sie auch schon in seinen Armen lag. Jedoch sah sie erschrocken auf, als sie flachen rasselnden Atem vernahm.
Ihr Blick schnellte zu Fili, der noch immer an der Stelle lag, wo sie ihn zurückgelassen hatte und offenbar mit der Ohnmacht kämpfte.
„FILI!", rief Kili aus, der nun auch gemerkt hatte, dass er noch lebte und schnell rannten die beiden zu dem Blonden hinüber.
Links und rechts knieten sie sich neben ihn, während Fili sich ihrer Anwesenheit langsam bewusst wurde.
„Kili", murmelte er mit erstickter Stimme, „Ich-"
„Schhh. Beweg dich nicht! Du wirst wieder! Wir kriegen das wieder hin!", sagte Kili schnell und seine Stimme zitterte. Er machte Anstalten nach dem Pfeil, der tief in der Brust seines Bruders steckte, zu greifen, doch Fili griff seinen Arm, bevor er ihn erreichte.
„Nein. Lass ihn... drin." Kili sah ihn vollkommen entsetzt an.
„Was... Aber was soll ich tun? Sags mir! Was soll ich tun?!", fragte er verzweifelt.
Resi stiegen erneut Tränen in die Augen und sie begann leise zu weinen.
Fili lächelte schwach.
„Kümmere dich um Mutter... Und Thorin", sagte er und hustete etwas. Das Sprechen fiel ihm deutlich schwer. Nun sah man auch bei Kili Tränen.
Resi schluchzte. Es war ihre Schuld. Der Pfeil war für sie bestimmt gewesen.
„Es tut mir so leid. Gott, es tut mir so leid!", wimmerte sie und Fili sah zu ihr, ehe er sacht den Kopf schüttelte.
„Es war meine Entscheidung... Ich wollte nicht, dass Kili... dich verliert", murmelte er und hustete nochmals, diesmal so heftig, dass Blut aus seinen Mundwinkeln trat, „Pass auf ihn auf... bitte." Resi nickte, ehe sie die Augen schloss, aus denen unaufhörlich Tränen flossen.
„Sag das nicht! Bitte, du musst durchhalten! Du musst es schaffen", sagte Kili flehend und Fili blickte seinen Bruder noch ein letztes Mal direkt an.
„Ist schon okay, Kili... Ich will es so... Ich will es so..." Die letzten Worten flüsterte er nur noch, ehe sich seine Augen schlossen und sein Körper erschlaffte.
„Fili?!", fragte Kili angsterfüllt und schüttelte seinen Bruder leicht, „FILI! NEIN! BITTE-"
Seine Stimme brach und er schluchzte, genau wie Resi, die ihn sanft in den Arm nahm.


-Lilys Sicht-


Stöhnend schlug Lily die Augen auf, als die Schwärze verschwand und sie aus der Bewusstlosigkeit erwachte. Wo war sie? Was war passiert?
Vorsichtig versuchte sie sich zu bewegen, was sie nochmals stöhnen ließ.
Ihr Kopf schien fast zu explodieren und jede einzelne Faser ihres Körpers schmerzte.
Da drang das Klirren von Schwertern an ihr Ohr und ihr Blick schnellte zur Seite.
Sie brauchte ein paar Momente, um ihre Umgebung wahrzunehmen, doch dann erkannte sie Legolas, der einige Meter entfernt auf einem umgestürzten Turm stand und einen harten Kampf gegen Bolg führte. Der Turm steckte zwischen zwei Felsen direkt über dem Abgrund fest, in den ein eingefrorener Wasserfall mündete, der sich hinter den Kämpfenden befand.
Lily selbst lag auf einem Felsen, der knapp neben der Tiefe lag.
Wie war sie hierher gekommen?
In dem Moment kehrten ihre Erinnerungen zurück: Sie war in den Höhlen gewesen und hatte Kampfgeräusche gehört. Und dann hatte sie gesehen, wie Bolg im Begriff gewesen war, Kili zu töten. Lily hatte instinktiv reagiert und den Ork angegriffen. Hatte versuchte ihn zu Fall zu bringen. Danach war sie mit ihm in den Abgrund gestürzt...
Sie musste wohl ohnmächtig geworden sein.
Wieder glitt ihr Blick zu Legolas. Er hatte sie anscheinend vor Bolg gerettet.
Lily lächelte kurz schwach, ehe sie versuchte aufzustehen, was sich als Fehler herausstellte. Denn als sie ihr linkes Bein bewegen wollte, fuhr durch dieses ein stechender Schmerz, der sie scharf Luft holen ließ. Der Sturz war wohl doch heftiger gewesen als gedacht.
„Verdammt", fluchte sie leise und blickte sich besorgt um. So konnte sie Legolas nicht helfen... Sie konnte ja nicht mal stehen!
Hoffentlich bekam Bolg keine Verstärkung.
Kaum hatte Lily diesen Gedanken vollendet, sah sie plötzlich wie etwas Großes durch die Luft flog und unmittelbar auf Bolg landete, welcher darauf eine Schicht tiefer in den Turm krachte und von zahlreichen Steinen bedeckt wurde.
Lily musterte das unförmige Etwas, was auf ihn gefallen war, genauer und erkannte, dass es ein toter Ork war.
Wo kam der denn her?
Ihr Blick glitt nach oben und sie hielt erschrocken die Luft an, als sie Thorin oben am Anfang des Wasserfalls erkannte, wie er rücklings am Boden lag und mit einem weiteren Ork rangelte.
Auch Legolas hatte ihn entdeckt, jedoch erkannte Lily erschrocken, dass der Blonde all seine Pfeile aufgebraucht hatte.
Instinktiv griff Lily trotz der aufkommenden Schmerzen hinter sich, doch ihre Hand glitt ins Leere.
Geschockt drehte sie den Kopf leicht. Sie musste ihren Köcher beim Sturz verloren haben.
Ihr Blick schnellte wieder zu Thorin, der nun ohne Waffe unter dem Ork lag, welcher langsam mit seinem Messer ausholte.
Doch bevor er die Chance bekam, zu zu stechen, schnellte etwas Glänzendes durch die Luft und bohrte sich in die Brust des Monsters.
Erleichtert atmete Lily auf. Legolas hatte Orcrist nach oben geworfen und den Ork somit getötet.
Thorin zog die Klinge aus der Leiche, ehe diese in den Abgrund stürzte und kam wieder auf die Füße.
Doch Lily löste den Blick von ihm, als sie einen Brüllen vernahm und ihr Blick zurück zu dem Turm schnellte.
Bolg hatte sich offenbar von dem Sturz erholt und griff Legolas erneut an. Dieser zog nun seine Dolche vom Rücken.
Angespannt sah Lily zu, wie er Bolgs Attacken auswich und immer wieder angriff.
Ein paar Mal stürzte er fast in die Tiefe, was Lily jedes Mal angsterfüllt die Luft anhalten ließ, jedoch schaffte es der Blonde immer wieder sein Gleichgewicht wieder zu finden.
Gerade als Legolas das dritte Mal wieder auf die Füße kam, machte Bolg den entscheidenden Fehler. Der bleiche Ork brüllte wütend und kam sehr schnell auf Legolas zu. Dieser reagierte schnell und holte mit seinem Dolch aus, um ihn in Bolgs Brust zu versenken.
Er verfehlte jedoch knapp und streifte mit der Waffe nur die Rippen des Orks, der diese Chance nutzte und Legolas ausgestreckten Arm ergriff, um ihn festzuhalten.
Lily runzelte kurz die Stirn. Hatten sie diese Situation nicht schon mal?
Legolas schien das gleiche zu denken, denn er grinste den Ork kurz an, ehe er in die Luft sprang, eine 180-Grad-Drehung machte und auf Bolgs Schultern landete, um den Dolch in seinen Kopf zu rammen.
Der bleiche Ork sackte leblos in sich zusammen und stürzte, als Legolas mit einem Salto wieder von seinen Schultern sprang, zusammen mit den Trümmern des Turms in die Tiefe.


-Lauras Sicht-


Geradeso hatte Thorin es geschafft, den letzten Ork zu töten, wobei er aus Zufall Orcrist in die Hände bekommen hatte, von dem es mir ein absolutes Rätsel war, wo es eigentlich herkam. Doch das war momentan auch nicht wichtig.
Das Einzige, was zählte, war, dass Thorin wieder eine Waffe hatte, da er sein eigenes Schwert im Kampf verloren hatte, und nun Azog gegenüber trat.
Alle anderen Orks hatte er besiegt, jedoch nicht völlig unverletzt. Mehrmals war er bereits getroffen worden, doch hatte er keine ernste Wunde.
Noch nicht.
In dem Moment ertönte plötzlich ein lautes Kriegshorn und mein Blick schnellte zu den Hügeln hinter Azog, wo eine gigantische Armee an Orks marschierte und direkt in unsere Richtung kam.
Ich hielt entsetzt die Luft an. Das durfte doch nicht wahr sein!
Auch Thorin blickte fassungslos auf die vielen Feinde, was Azog nur grinsend ließ.
Ich zuckte erschrocken zusammen als er laut brüllte und seinen Morgenstern auf Thorin niederschmetterte. Der Schwarzhaarige wich aus, rutschte aber etwas auf dem Eis, welches durch den Morgenstern etwas rissig wurde. Nochmals schwang Azog seinen Morgenstern, traf jedoch wieder nur das Eis, wodurch es sich in mehrere Schollen teilte.
Wie in meiner Vision., schoss es mir durch den Kopf und meine Angst wuchs.
Ich musste doch irgendwas tun können. Verzweifelt blickte ich an mir herunter. Mein gebrochener Arm war zu nichts mehr zu gebrauchen und meine Hüfte blutete gefährlich stark, was ich bereits zu verhindern versuchte, indem ich eine Hand auf die Wunde presste.
Mein Blick glitt wieder zu Thorin, welcher nun auf den schwimmenden Schollen noch mehr Probleme mit dem Gleichgewicht hatte.
Azog schwang seinen Morgenstern unaufhörlich um sich und Thorin wich ihm aus bis er plötzlich auf dem Eis wegrutschte und rücklings zu Boden fiel. Ich schrie erschrocken als Azog diese Chance nutzte und erneut mit dem Morgenstern ausholte, doch Thorin rollte sich zur Seite weg und die Waffe traf wieder nur das Eis.
Rasch kam er wieder auf die Füße und nutzte Azogs Unbeweglichkeit, als er erneut dem Morgenstern auswich und den Ork mit einem blitzschnellen Hieb am Bauch traf.
Azog krümmte sich kurz zusammen, ehe er wütend knurrte und erst mit dem Schert nach Thorin schlug, welcher den Schlag jedoch parierte, und danach erneut den Morgenstern schwang.
Das Eisen schlug direkt vor Thorins Füßen ein und die beiden sahen sich hasserfüllt in die Augen, während Azog versuchte seine Waffe aus dem Eis zu befreien in dem es sich soeben verhakt hatte.
In dem Moment wurde meine Aufmerksamkeit in Richtung Himmel gelenkt, als ich im Seitenblick mehrere Schatten wahrnahm, die sich schnell über den Boden bewegten.
Als ich erkannte, was da über uns flog atmete ich erleichtert auf.
„Die Adler sind da", hauchte ich und hegte zum ersten Mal heute Hoffnung, dass wir es vielleicht doch schaffen konnte.
Die Adler flogen direkt auf die Armee von Orks zu und fielen über diese her.
Da warf Thorin plötzlich sein Schwert aus der Hand, worauf Azog ihn verwirrt und ich ihn verängstigt anblickte. Doch ehe Azog irgendwie hätte reagieren können, hob Thorin seinen Morgenstern hoch und warf ihn dem Ork in die Arme. Danach trat der Schwarzhaarige einen Schritt zurück, auf eine andere Scholle wie ich feststellte und die Scholle auf der der bleiche Ork stand, begann zu kippen.
Erschrocken ließ Azog den Morgenstern fallen, als er hinfiel und an der Scholle hinunter ins Wasser rutschte.
Stille legte sich über den See und ich hörte wie Thorin erleichtert ausatmete. Misstrauisch blickte ich über das Eis. War es das gewesen? Hatten wir es geschafft.
Thorin ging kurz in die Knie, um sein Schwert wieder aufzuheben, den Blick ebenfalls suchend auf das Eis gerichtet.
Ich unternahm den Versuch aufzustehen, was sich jedoch als Fehler herausstellte, als erneut höllische Schmerzen durch meinen Körper schossen, was mich kurz gequält stöhnen ließ.
Das ließ Thorin erschrocken aufblicken.
„Laura!", rief er besorgt und schnell stand er auf, um zu mir herüber zu laufen.
Achtlos ließ er Orcrist neben mir fallen, ehe er auf die Knie sank und mich etwas aus dem Schnee hob. Mir entfuhr ein Wimmern, als sich dadurch meine Hüfte bewegte.
„Schhh, das wird schon wieder", sagte Thorin leise und erschöpft lehnte ich meinen Kopf an seine Schulter, „Wo hat er dich überall verletzt?"
„Mein Arm", hauchte ich heiser, „Er hat... mir den Arm gebrochen... und meine Hüfte ist..." Thorins Blick glitt zu der blutenden Verletzung und ich hörte wie er scharf Luft einsog. Schnell riss er etwas Stoff von seinem Mantel ab, um es auf die Wunde zu pressen, was mich leise zischen ließ.
„Du wirst wieder gesund", sagte er mit sicherer Stimme und ich sah zu ihm auf. Er wirkte sehr erschöpft und verdammt angespannt. Und das alles nur wegen mir.
„Verzeih mir", murmelte ich, „Ich wollte nicht, dass du durch mich in eine Falle gelockt wirst-"
„Du bist die letzte hier, die um Entschuldigung bitten muss", sagte Thorin sanft und ich sah, wie er reuevoll die Stirn runzelte. Ich lächelte etwas und hob meinen gesunden Arm, um eine Hand an seine Wange zu legen.
„Das musst du auch nicht", sagte ich leise. Ich wusste, dass ich allen Grund dazu hatte wütend auf ihn zu sein, doch jedes Mal, wenn ich an meinen anfänglichen Zorn zurückdachte, stiegen mir nur die Bilder von der Vision in den Kopf. Die, wo er wegen mir starb. Und genau diese Bilder ließen mich alle Wut augenblicklich vergessen.
Thorin schnaubte nur bei meinen Worten.
„Ach nein? Was ich dir angetan habe ist unverzeihlich-" Nun unterbrach ich ihn.
„Das warst nicht du, der mich geschlagen hat. Das war diese schreckliche Krankheit. Das weiß ich", sagte ich ernst und sah ihm tief in die Augen. Kurz blickte er mich ungläubig an, ehe er sich etwas entspannte und mir ein zögerliches Lächeln schenkte, welches ich erwiderte.
Da ertönte plötzlich ein lautes Krachen hinter uns und mein Blick schnellte zum See.
Ich riss entsetzt die Augen auf, als ich Azog erkannte, der durch die Eisdecke gebrochen war und nun sehr schnell mit Morgenstern und Schwert auf uns zu kam.
Thorin ließ mich los und schaffte es noch, sich schützend vor mich zu stellen, als der Ork bei uns ankam und seine Klinge zum Angriff hob. Entsetzt merkte ich, dass Thorin sein Schwert nicht mehr hatte greifen können und nun ohne Waffe dastand. Und er würde Azogs Klinge nicht ausweichen, weil diese sonst mich treffen würde.
„NEIN!", schrie ich angsterfüllt, als Azogs Schwert auf den Schwarzhaarigen niedersauste, welcher noch reflexartig seinen linken Arm zum Schutz hob.
Doch anstatt wie erwartet Thorin eine schwere Wunde zu zufügen, traf Die Klinge des Ork plötzlich auf Widerstand und es war ein dumpfes Geräusch zu hören. Ich sah verwirrt genauer hin und erkannte unendlich erleichtert den Eichenschild an Thorins Arm, in welchen sich das Schwert gebohrt hatte.
Azog blickte kurz verdutzt auf den Schild, ehe er bebend vor Zorn die Zähne fletschte. Thorin reagierte schnell und stieß den Ork mithilfe des Schildes von sich, jedoch holte Azog kurz danach ebenso schnell aus und ehe Thorin irgendwie hätte ausweichen können, traf ihn der Morgenstern seitlich am Körper.
THORIN!", kreischte ich zwei Oktaven höher als normal und sah geschockt zu, wie er zur Seite flog und hart gegen einen Felsen prallte, vor dem er bäuchlings liegen blieb und sich nicht mehr rührte.
„Nein, nein, nein, nein, bitte, nein", schluchzte ich leise und versuchte nochmals erfolglos aufzustehen, als Azog triumphierend grinsend zu dem Schwarzhaarigen hinüberlief und ihn gewaltsam mit dem Fuß auf den Rücken drehte.
Thorin war noch bei Bewusstsein, atmete jedoch sehr hektisch und unregelmäßig. Azog stand direkt über ihn und nochmals schluchzte ich.
Bitte nicht! Bitte tu mir das nicht an!
Thorins Blick haftete nur kurz am bleichen Ork, ehe er suchend umher glitt und schließlich an mir hängen blieb.
Tränen liefen über meine Wangen, als ich seinen Blick erwiderte.
Da bemerkte ich wie Azog ebenfalls zu mir sah und wieder grinste.
„Nun sieh zu, wie sie stirbt", knurrte er spöttisch, ehe er von Thorin abließ und nun langsam auf mich zukam. Schreckliche Angst kroch in mir hoch, als seine Worte zu mir durchdrangen. Er würde mich vor Thorins Augen töten.
Ich sah wie Thorin entsetzt die Augen aufriss und seine Hand durch den Schnee glitt, suchend nach seinem Schwert.
Da glitt mein Blick zu Orcrist, welcher noch in meiner Reichweite lag und danach zu Azog, der nun vor mir zum Stehen kam. Mir kam eine Idee in den Sinn. Ein Ausweg.
Doch ich hatte nur eine Chance.
Ich spürte wie das Adrenalin meinen Körper durchfuhr und mich jeden Schmerz ausblenden ließ, als ich unauffällig nach dem Schwert griff.
Azog bemerkte es in seinem Siegesrausch nicht und holte langsam mit seiner Klinge über mir aus.
Ich umfasste das Schwert ganz, ehe ich mit einem lauten Schrei aufsprang, Azogs Klinge wegschlug, Orcrist mit beiden Händen umfasste und das Schwert in Azogs Brust versenkte.
Der Ork schrie auf und blickte mich zornig an. Gerade noch rechtzeitig sah ich, wie er mit seinem Schwertarm nach mir stechen wollte und zog blitzschnell Orcrist wieder aus seiner Brust, ehe ich mich instinktiv drehte und mit einem seitlichen Hieb Azog den Kopf abschlug.
Ich sah wie sein kopfloser Körper zu Boden sackte und mir wurde bei diesem Anblick übel, so dass ich schnell den Blick abwandte und Orcrist dabei fallen ließ.
Da verschwand der Adrenalinrausch so schnell wie er gekommen war und meine Knie knickten ein, so dass ich schmerzhaft am Boden landete.
Den Schmerz nicht weiter beachtend sah ich zu Thorin, welcher noch immer schwer atmend vor dem Felsen lag.
Mühevoll kroch ich zu ihm hinüber, dabei merkte ich wie ich immer mehr Blut verlor, doch das war mir egal.
Ich kam bei Thorin an, welcher mich schwach ansah.
„Wo ist Azog?", fragte er leise und ich sah kurz verachtend zu der Orkleiche.
„Tot", antwortete ich schwer atmend, „Er ist tot." Thorin nickte erleichtert, ehe er plötzlich heftig hustete und Blut an seinen Mundwinkeln hinunter rann.
„Hey. Hey", sagte ich besorgt und hielt ihn mit meinem gesunden Arm fest, als erneut Angst in mir hochkroch. Der Morgenstern hatte ihn schwer getroffen.
„Es tut mir leid", begann Thorin mit erstickter Stimme und ich griff seine Hand.
„Schhh, schhh", flüsterte ich, als mir wieder Tränen in die Augen traten.
„Es tut mir so leid... was ich dir angetan habe", sprach er weiter, was mich nur sanft den Kopf schütteln ließ, „Dass ich dich in solche Gefahr gebracht habe... dass ich dich so verletzt habe..." Ich begann zu weinen und drückte seine Hand fester.
„Vergib mir", hauchte er.
„Ich vergebe dir!", sagte ich mit zitternder Stimme, „Ich vergebe dir, aber bitte verlass mich nicht! Du darfst nicht gehen! Bitte!"
Sachte löste er seine Hand aus meiner und griff kurz in seine Tasche, ehe er mir etwas in die Hand drückte.
Unter dem Tränenschleier erkannte ich die Schmuckschließe und es fühlte sich an, als würde gerade ein Loch in meine Brust gebrannt werden.
„Nimm sie", murmelte Thorin, „Damit du mich nicht vergisst..." Ich schluchzte und umschloss das Metall fest mit meiner Hand.
„Ich vergesse dich nicht. Das könnte ich nie", hauchte ich weinend , als er schwach eine Hand hob und mir die Tränen aus dem Gesicht strich.
„Amrâlimê. (Meine Liebste)", flüsterte er noch, ehe er seine Hand sinken ließ und sich seine Augen langsam schlossen.
„Nein! Warte! WARTE! NEIN! THORIN! NEIN!", schrie ich und ich hatte das Gefühl zu ersticken, als meine Brust vor Schmerz verglühte.
Ich sah gen Himmel und schrie. So laut wie ich konnte schrie ich, ehe meine Stimme wegbrach und schwarze Punkte in mein Blickfeld traten.
Abwesend merkte ich, dass ich in einer riesigen Blutlache lag.
In meinem Blut. Ich merkte wie meine Umgebung dunkler wurde, ehe ich meinen Kopf auf Thorins Brust sinken ließ.
Kampflos gab ich mich der Finsternis hin und das letzte Geräusch, was ich hörte, war ein leises unregelmäßiges kaum hörbares Pochen unter mir, doch bevor ich mich fragen konnte, was es war, verlor ich endgültig das Bewusstsein.

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