In The Middle Of War
„War!
Its now or never!
We shall stand together!
One by one!
This world is sacred!"
- Sacred Worlds, Blind Guardian
-Resis Sicht-
Immer wieder hörte sie Schreie und das Klirren von Waffen, was sie von Minute zu Minute nervöser machte. Resi war, nachdem sie mit Laura geredet hatte, zu den anderen ans Tor zurückgegangen. Dort saß sie nun angespannt dicht neben Kili und hielt seine Hand, um ihn irgendwie zu beruhigen. Denn der Dunkelhaarige schien noch unruhiger zu sein als sie selbst.
„Was soll das nur?", fragte er verärgert und fixierte irgendeinen Stein zu seinen Füßen, „Seit wann lassen wir unsere Brüder für uns sterben?!" Resi strich beruhigend über seine Hand.
„Wir werden ihnen bald zur Hilfe kommen", sagte sie sicherer als sie sich fühlte.
„Wie?", fragte Kili aufgebracht und trat einen Stein am Boden weg, „Thorin hat es verboten!"
„Hey", murmelte Resi sanft und er blickte ihr in die Augen, „Laura redet gerade mit ihm. Sie wird ihn umstimmen. Da bin ich mir sicher." Kili atmete hörbar aus.
„Und was wenn nicht?", fragte er leise und senkte den Blick. Darauf wusste Resi keine Antwort. Sie lehnte sich an Kilis Schulter und schloss kurz die Augen.
Laura musste es schaffen. Sonst waren die anderen verloren.
In diesem Moment hörte man plötzlich Schritte und alle Blicke schnellten zu Thorin, der langsam aus der Dunkelheit trat.
Sofort fiel Resi auf, dass etwas anders war.
Er hatte seine Krone und den schweren Fellmantel abgelegt und trug nur noch dünne Stoffkleidung und ein Kettenhemd.
Und seine Augen... Sie wirkten mit einem Mal so klar.
Kili, der seinen Onkel nun erkannte, sprang bei seinem Anblick auf, um langsam auf ihn zu zu kommen.
„Ich werde mich nicht hinter einer Wand aus Stein verstecken, während andere für uns in die Schlacht ziehen!", rief er aus und Resi stand ebenfalls auf, „Das liegt nicht in meinem Blut, Thorin!"
Der Schwarzhaarige kam vor ihm zum Stehen und musterte seinen Neffen mit unergründlicher Miene.
„Nein", sagte Thorin leise, „Wahrlich nicht. Wir sind Söhne Durins. Und Durins Volk flieht vor keinem Kampf." Der Zwergenkönig lächelte bei den letzten Worten und Resi fiel ein gewaltiger Stein vom Herzen.
Er war wieder er selbst! Laura hatte es geschafft!
Doch wo war sie?
Suchend blickte Resi den Gang entlang aus dem Thorin gekommen war, doch niemand war zu sehen. Seltsam.
„Ich habe kein Recht dies von euch zu verlangen", sagte Thorin da und lief an Kili und Resi vorbei auf die anderen zu, „Aber werdet ihr mir folgen? Ein letztes Mal?"
Daraufhin standen alle auf und zogen ihre Waffen, was Resi kurz lächeln ließ, aber dennoch blickte sie immer wieder besorgt ins Innere des Berges.
„Dann werden wir kämpfen. Macht euch bereit!", sagte Thorin, woraufhin sich alle aufrafften, um das, was sie für den Kampf brauchten, eilig zusammen zu suchen.
Resi trat unterdessen zu dem Schwarzhaarigen.
„Thorin?", fragte sie zögerlich und er blickte zu ihr, „Wo ist Laura?" Thorin sah bei der Frage zu Boden und für einen kurzen Moment trat ein schmerzlicher Ausdruck auf sein Gesicht, ehe er wieder zu ihr aufsah.
„In Sicherheit", antwortete er leise und Resi nickte etwas verwirrt. Das war verdammt seltsam.
Hatte er Laura überredet hier zu bleiben? Hatte sie sich überzeugen lassen?
Das sähe ihr gar nicht ähnlich.
„Resi", riss sie da Kili aus den Gedanken und sie drehte sich zu ihm, als er ihre Hand griff und sie etwas von den anderen wegzog.
„Was ist?" Fragend sah sie ihn an.
„Ich möchte, dass du hier bleibst", sagte Kili leise und Resi sah ihn kurz erschrocken an, ehe sie sich besann.
Sie war keine Kämpfernatur. Sie würde den anderen da draußen nur zur Last fallen und vielleicht sogar für den Tod von jemanden aus der Gemeinschaft verantwortlich sein, wenn sie beschützt werden musste.
Jedoch fürchtete sie sich vor dem Gedanken, dass Kili vielleicht in dieser Schlacht sterben würde.
„Ich werde hier bleiben", sagte Resi schließlich und sah ihm in die Augen, „Aber du musst mir versprechen, dass du wieder kommst." Kili lächelte kurz bei ihren Worten, ehe er in seine Tasche griff und etwas Kleines herauszog.
Es war ein glatter dunkelblauer Stein auf dem irgendetwas eingraviert war, was Resi nicht lesen konnte.
„Was ist das?", fragte sie leise und strich vorsichtig über die Zeichen.
„Ein Runen-Stein. Er war ein Geschenk meiner Mutter. Sie gab ihn mir kurz bevor wir aus den Blauen Bergen aufgebrochen sind", erklärte Kili und Resi erinnerte sich dunkel an den Film.
„Was bedeuteten diese Buchstaben?", murmelte sie und strich nochmals über die Gravierung.
„Kehre zurück zu mir", antwortete er und überrascht sah sie ihn an, „Meine Mutter wollte, dass ich mich so immer an dieses Versprechen erinnere." Resi lächelte gerührt, als Kili ihr plötzlich den Stein in die Hand legte und diese dann mit seinen umschloss.
„Ich will, dass du ihn nimmst. Als Versprechen, dass ich zu dir zurückkomme", sagte er leise und ein wunderbar warmes Kribbeln breitete sich in Resis Brust aus, als ihr vor Rührung die Tränen in die Augen stiegen.
„Ich liebe dich", kam es da wie von allein über ihre Lippen und sie sah wie seine Augen zu leuchten begannen, ehe er sich vorbeugte und sie zärtlich küsste.
„Ich liebe dich", erwiderte er leise, als er sich wieder von ihr löste und zog sie in eine sanfte Umarmung.
Bitte, lass ihn zu mir zurückkehren., sandte Resi ein Stoßgebet gen Himmel und vergrub ihr Gesicht in seiner Schulter.
„Es ist Zeit!", ertönte da Thorins Stimme und widerwillig löste sie sich von Kili.
Er schenkte ihr noch ein kleines Lächeln und strich mit einer Hand über ihre Wange, ehe er sich von ihr abwandte und zu den anderen ging, die bereits bereit zum Angriff waren.
Resi versuchte das aufkommende Gefühl der Einsamkeit und der Angst zu unterdrücken, als er sich von ihr entfernte und drückte den Stein fest an sich.
-Lauras Sicht-
Ich riss die Augen auf und saß sofort kerzengerade. Noch immer sah ich die Vision vor meinem geistigen Auge und erzitterte bei der Erinnerung daran.
Es war meine Schuld. Sie würden alle wegen mir sterben...
Wenn ich fortgehen würde...
Das durfte ich nicht zulassen. Ich musste zu den anderen und mit ihnen kämpfen!
Hektisch sah ich mich um, ehe ich meine Umgebung erkannte. Mein Zimmer?
Wie zur Hölle kam ich hierher?
Ich war doch im Flur zusammengebrochen als die Vision kam. Da bemerkte ich, dass ich etwas in der Hand hielt und verwirrt blickte ich auf ein Stück Papier, das zusammengefaltet auf meiner Handfläche lag.
Erst zögerlich, dann jedoch immer hastiger faltete ich es auseinander und erkannte, dass es ein Brief war.
Laura,
Ich weiß, das, was ich dir angetan habe, ist unverzeihlich und mir ist bewusst, dass ich kein Recht habe, dich um Vergebung zu bitten.
Dennoch sollst du wissen, dass meine Wahl, die du von mir fordertest, auf dich gefallen ist. Ich würde dich allem Gold dieser Welt vorziehen.
Ich werde nun mit meinen Brüdern in den Kampf ziehen und hoffe, falls ich zurückkehre, dass du an meiner Seite bleibst.
Wenn du gehen willst, so verstehe ich es.
Nur bitte ich dich, verweile hier in Sicherheit bis die Schlacht vorüber ist.
Thorin
Ich musste diese Zeilen mehrmals lesen, ehe ihr Sinn zu mir durchdrang.
Thorin zog in die Schlacht... Das hieß, er war zu sich gekommen!
Ich hatte es geschafft! Erleichterung durchflutete mich, welche jedoch durch Angst ersetzt wurde, als plötzlich der gesamte Berg erzitterte.
Mein Blick schnellte zum Fenster und hastig stand ich auf um hinaus zum Tor zu sehen. Was ich sah, ließ mich entsetzt Luft holen. Das gesamte Feld vor dem Erebor war zum Schlachtfeld geworden.
Die Zwerge von den Eisenbergen waren bis ans Tor von den Orks zurückgedrängt worden, während die Elben und Seeleute sich anscheinend nach Thal zurückgezogen hatten.
Doch als ich den Grund für die Erschütterung erkannte, hielt ich gänzlich die Luft an.
Thorin hatte anscheinend die gigantische Glocke, die in der Eingangshalle gehangen hatte gegen das verbarrikadierte Tor geschmettert, so dass es zerstört worden war. Denn nun sah ich Thorin gefolgt von den anderen auf das Schlachtfeld rennen direkt auf die Orks zu.
„Nein!", flüsterte ich und fuhr zur Tür herum. Ich durfte ihn nicht allein lassen! Ich musste zu ihm!
Ich rannte zur Tür, um sie zu öffnen, jedoch merkte ich mit Schrecken, dass sie von außen verschlossen worden war.
Wut und Verzweiflung stieg in mir hoch, als ich nochmals versuchte sie zu öffnen, ehe ich dagegen schlug.
So verhinderte Thorin, dass ich mich in Gefahr brachte!
„Lasst mich hier raus!", rief ich gegen das Holz in der Hoffnung, dass noch irgendwer hier war, „LASST MICH RAUS! BITTE!" Wie irre schlug ich gegen die Tür, während meine Angst immer größer wurde.
Da hörte ich auf einmal Schritte im Flur.
„Hallo?!", rief ich aus und schlug nochmals gegen die Tür, „Macht die Tür auf! Kommt schon!"
„Laura? Bist du das?", fragte da eine vertraute Stimme und erleichtert erkannte ich die Stimme.
„Resi! Lass mich hier raus! Schnell!", sagte ich drängend und ich hörte ein leieses Klicken, ehe die Tür aufschwang.
„Was zur Hölle machst du hier drin?", fragte sie verwirrt, als ich sie am Arm packte und den Flur entlang zog.
„Thorin wollte so verhindern, dass ich ihm folge", sagte ich verärgert.
„Ah ja. Hey, bleib doch mal stehen! Wo willst du denn hin?", fragte sie und begann sich gegen meinen Griff zu wehren mit dem ich sie hinter mir her zog.
„Zur Waffenkammer und dann zu den anderen!", antwortete ich knapp, doch das ließ Resi endgültig stehenbleiben.
„Das ist eine schlechte Idee", sagte sie und genervt drehte ich mich zu ihr, „Wir sollten lieber hier bleiben! Wir würden den anderen nur da draußen zur Last fallen!"
„Jetzt hör mir mal genau zu!", sagte ich aufgebracht und trat einen Schritt auf sie zu, „Wenn wir nicht in die Schlacht eingreifen und uns hier verstecken, werden Thorin, Kili und Fili sterben!" Entsetzt riss sie die Augen auf und blickte mich ungläubig an.
„Was?", flüsterte sie geschockt, „Aber... aber woher...?"
„Woher ich das weiß? Ich habs gesehen!", sagte ich nur und drehte ihr den Rücken zu, um den Gang weiter zu laufen, während ich versuchte die grausige Erinnerung zu verdrängen. Das Bild, wie Thorin einfach sein Schwert wegzog und wie Azogs Klinge sein Herz durchbohrte...
Schnell schüttelte ich den Kopf.
„Du hattest eine Vision?", fragte Resi nach und holte mich ein, um neben mir zu laufen.
„Ja", sagte ich leise und vermied es sie anzusehen. Wir kamen in der Waffenkammer an und schnell griff ich nach einem Schwert und einem Dolch. Für Rüstungen war keine Zeit, der Lederwams, den ich schon anhatte musste reichen.
„Was genau hast du gesehen?", fragte Resi zögerlich, die ebenfalls ein Schwert in den Händen hielt.
„Das musst du nicht wissen", murmelte ich und lief von ihr gefolgt schnellen Schrittes Richtung Ausgang. Sie fragte, Gott sei Dank, nicht weiter nach. Anscheinend wollte sie es gar nicht so genau wissen.
Wir gelangten an das offene Tor und ich sog scharf Luft ein, als ich die ganzen Leichen sah, die bereits zwischen den Kämpfenden lagen. Ich stellte mich auf Zehenspitzen, doch konnte ich kein vertrautes Gesicht entdecken.
„Wie sollen wir sie hier jemals finden?", fragte Resi leise und ich überlegte kurz, als mein Blick auf ein seltsames Ziegenbock ähnliches Tier fiel, welches direkt am Tor stand und unruhig auf der Stelle trampelte. Es war gesattelt, weshalb ich vermutete, dass wohl seinen Reiter verloren hatte. Damit könnten wir vielleicht lebend bis nach Thal kommen.
„Komm mit", sagte ich zu Resi und lief auf das Tier zu, um vorsichtig aufzusteigen. Es schien glücklicherweise zahm zu sein.
„Was, da drauf?", fragte Resi entgeistert und kam neben mir zum Stehen, was mich die Augen verdrehen ließ.
„Komm jetzt! Wir reiten nach Thal, da müssten Isy und die anderen sein!", sagte ich drängend und seufzend stieg sie hinter mir auf.
-Isys Sicht-
„Jetzt! Stirb! Endlich!", rief sie aus und rammte dem Ork ihr Schwert in den Bauch, worauf er zu Boden sackte. Keuchend sah Isy sich um.
Das war wohl vorerst die letzte Welle an Gegnern gewesen.
„Alles in Ordnung?", fragte Bard neben ihr und sie nickte. Er war ebenfalls außer Atem, aber ansonsten unverletzt.
„Wir haben die Frauen und Kinder in die große Halle gebracht!", sagte da Erik und stieß mit Tauriel zu den beiden.
„Gut", sagte Bard nickend, während Isy besorgt die Straße entlang blickte.
„Wenn Azog nicht bald die Orks ausgehen, sind sie da nicht lange sicher", sagte sie leise.
„Thorin muss ihn so schnell wie möglich töten", sagte Erik ernst und Isy sah ihn fragend an.
„Wir haben ihn eben mit ein paar seiner Gefährten am Rabenberg gesehen. Sie wollen Azog umzingeln und töten", erklärte Tauriel und Isy nickte erleichtert. Es war wirklich ein Wunder, dass Thorin sich besonnen hatte.
In dem Moment ertönte plötzlich lautes Geschrei und mehrere Orks rannten auf die Straße, auf der die vier standen. Erschrocken erkannte Isy, dass die meisten Pfeil und Bogen in der Hand hielten.
„In Deckung!", rief Bard aus und schnell suchten sie Schutz hinter einer Mauer, als mehrere Pfeile in ihre Richtung flogen.
„Das werden immer mehr", sagte Isy fluchend und blickte vorsichtig an der Mauer vorbei auf die Orks, die sich ihnen nun langsam näherten, „Was machen wir jetzt?"
„Wir könnten sie bitten sich zu ergeben, aber ich glaube nicht, dass sie das machen", sagte Erik leise, ehe er kurz die Deckung verließ um einen Pfeil abzuschießen, nur um dann sofort wieder Schutz zu suchen.
„Es sind zu viele, um sie offen anzugreifen", sagte Bard und Isy biss sich auf die Lippe.
Sie saßen in der Falle.
„Ich kann sie ablenken", sagte da Tauriel, „Dann könnt ihr zum Haupttor fliehen."
„Ich gebe dir Rückendeckung", sagte Erik nickend und Isy runzelte besorgt die Stirn.
„Seid ihr sicher?", fragte sie und die beiden nickten synchron, ehe Tauriel kurz tief Luft holte und aus dem Versteck sprang. Erik tat es ihr nach und zusammen lockten die beiden, die Orks von der Mauer weg.
„Jetzt!", sagte Bard als die Luft rein war und lief von Isy gefolgt zum Haupttor, wo ihnen erneut Orks entgegen kamen, doch waren es diesmal nicht viele.
Zusammen mit Bard konnte Isy die Gruppe niederschlagen, als plötzlich Hufgetrappel zu hören war.
Die beiden fuhren herum zum Haupttor, bereits alles anzugreifen, was ihnen in die Quere kam.
Doch da erkannte Isy erleichtert Laura und Resi, die auf einer Art Bock angeritten kamen und vor ihr zum Stehen kamen.
„Isy! Gott sei Dank!", sagte Resi und atmete auf, „Wir dachten schon, die Orks hätten euch überrannt."
„Bis das geschieht, dauert es nicht mehr lange", sagte Bard angespannt und sah sich wachsam um. Laura runzelte besorgt die Stirn.
„Die Orks kommen aus allen Richtungen in die Stadt", erklärte Isy, „Wir können sie nicht mehr lang aufhalten." Resi sog scharf Luft ein.
„Wo ist Thorin?", fragte Laura da und Isy bemerkte, dass ihre Stimme kurz zitterte, „Auf dem Schlachtfeld war er nicht."
„Er ist auf dem Rabenberg", sagte Bard und nickte zu der Bergspitze, östlich des Berges.
„Rabenberg?", wiederholte Resi verwirrt.
„Er will Azog zur Strecke bringen", sagte Laura leise und Isy nickte, „Wir müssen zu ihm! Schnell!" Damit wollte sie das Reittier wenden, doch Isy trat einen Schritt vor.
„Warte! Glaubst du, er ist in Gefahr?", fragte sie skeptisch. Thorin und die anderen waren gute Kämpfer. So viel Grund zur Sorge bestand doch eigentlich nicht.
„Ich weiß es", erwiderte Laura und Isy begegnete ihrem angsterfüllten, aber dennoch entschlossenen Blick.
Sie begriff. Laura hatte eine Vision gehabt. Eine Vision, die nichts gutes bedeutete.
„Ich begleite euch!", sagte Isy schließlich fest. Sie würde ihre Freundinnen nicht allein in die Gefahr reiten lassen.
„Was?! Nein! Das ist zu gefährlich!", sagte da Bard erschrocken und griff ihren Arm, um sie festzuhalten.
„Ich lasse die beiden nicht allein!", sagte sie entschlossen.
„Und ich lasse nicht zu, dass du dich in solche Gefahr bringst!", erwiderte Bard unnachgiebig.
Laura und Resi saßen noch immer auf dem Bock und beobachteten das Gespräch schweigend.
„Das ist meine Entscheidung! Und nichts wird mich davon abbringen! Weder du noch sonst jemand!", sagte Isy laut und wollte sich aus seinem Griff befreien, doch er war zu stark. Teils wütend teils besorgt blickte Bard sie an, als er sich plötzlich ohne jegliche Vorwarnung zu ihr hinunter beugte und seine Lippen auf ihre presste.
Eine wunderbare Wärme schoss bei dieser Berührung durch ihren Körper und ihr Verstand schaltete sich augenblicklich aus. Sie vergaß alles um sich herum.
Die Gefahr. Die Orks. Die Schlacht. Ja, ganz Mittelerde.
Ihr Körper verselbständigte sich und sie erwiderte den Kuss, jedoch löste sich Bard schnell wieder von ihr.
Er lehnte seine Stirn an ihre und nur langsam konnte Isy wieder einen klaren Gedanken fassen.
„Selbst das nicht", flüsterte sie und blickte ihm in die Augen.
Bard lächelte etwas, ehe er sich ganz von ihr löste.
„Ähm,, Leute? ich will ja nicht stören, aber da vorne kommt was", kam es da zögerlich von Resi und alle Blicke schnellten zur Hauptstraße, wo erneut eine Welle von Orks kam.
Bard zögerte nicht lange und zog sein Schwert.
„Geh!", sagte er zu Isy und sie blickte ihn besorgt an. Der Gedanke, dass er allein gegen diese Monster kämpfen musste, beunruhigte sie.
„Bist du sicher?", fragte sie nach.
„Ja, geh schon!", erwiderte Bard nur ohne den Blick von den Orks zu wenden die sie nun entdeckt hatten und langsam auf sie zu kamen. Isy legte eine Hand auf seine, was ihn dazu veranlasste sie doch anzusehen.
„Sei vorsichtig", murmelte sie und er nickte.
„Du auch." Damit lief er los und stürzte sich mit einem Kampfschrei in die Orks hinein.
Isy sah nicht lange hin, sondern drehte sich eilig um und stieg hinter Laura und Resi auf den Bock. Wenn das Tier einen fetten Zwerg mit voller Rüstung tragen konnte, würde es auch drei schlanke Mädchen aushalten.
„Dann los", sagte Laura und trieb das Tier an, um es in Bewegung zu setzen.
-Lilys Sicht-
Im schnellen Galopp ritt Lily mit Legolas durch Thal hindurch auf der Suche nach einem vertrauten Gesicht.
Die ganze Nacht waren sie bereits durchgeritten, seit sie in Gundabad gesehen hatten, wie Bolg mit einem riesigen Heer Richtung Erebor aufgebrochen war.
Mit Mühe waren Lily und Legolas schneller bei dem Berg angekommen, um die anderen zu warnen. Jedoch schienen ihre Gefährten alle wie vom Erdboden verschluckt zu sein... bis jetzt.
Denn gerade bei diesem Gedanken entdeckte Lily Gandalf, Bilbo, Erik und Tauriel, die zusammen auf dem großen Marktplatz standen.
„Da vorne!", sagte Lily laut und auch Legolas entdeckte die vier. Sie ritten auf den Platz und das Pferd kam schließlich zum Stehen.
„Gandalf!", rief Legolas und die beiden stiegen ab.
„Legolas! Lily!", rief Gandalf erfreut und kam ihnen ein Stück entgegen.
„Wurde auch Zeit, dass ihr kommt", sagte Erik und trat neben den Zauberer.
„Ein zweites Heer ist im Anmarsch!",, sagte Legolas schnell und erntete geschockte Blicke von den anderen, „Bolg führt Orks aus Gundabad an! Sie werden schon bald hier eintreffen!"
„Gundabad?", echote Gandalf erschrocken, ehe sich seine Miene verhärtete, „Das war ihr Plan. Von Anfang an. Azog greift uns an und dann stößt Bolg mit seinen Heerscharen aus dem Norden zu ihm."
Lily sog scharf Luft ein. Sie waren umzingelt.
„Norden?! Wo ist der Norden genau?!", fragte Bilbo aufgebracht.
„Am Rabenberg", antwortete Gandalf und nun sah Erik erschrocken aus, was Lily irritierte.
„Nein", sagte er leise und ehe Lily fragen konnte, gab Bilbo ihr eine Antwort.
„Thorin ist da oben! Und Fili! Kili! Sie sind alle da oben!", sagte er entsetzt.
„Und Laura, Theresa und Isabell", fügte Tauriel angespannt hinzu und Lily spürte wie Angst in ihr hochkroch. Das durfte doch nicht wahr sein! Die Armee würde über diesen Berg kommen! Die anderen konnten nicht gegen ein ganzes Heer kämpfen.
„Wir müssen sofort zu ihnen! Ihnen helfen!", sagte Lily und blickte zu Erik, welcher leicht nickte.
„Ich komme mit euch!", sagte Legolas entschlossen und auch Tauriel trat vor.
„Ich ebenso!", sagte sie und Gandalf nickte verstehend.
„Beeilt Euch!", sagte er und die vier Elben machten sich auf den Weg.
-Resis Sicht-
Hier standen sie nun. Auf dem Berg in eisiger Kälte. Jedoch konnte keiner der drei Mädchen jemanden sehen oder hören.
„Azog stand vorhin noch dort oben", sagte Isy und deutete auf eine verlassene Anhöhe, die offenbar nur durch einen Höhlensystem, von dem sie umgeben war, zu erreichen war.
„Er hat sich wahrscheinlich zurückgezogen, als er Thorin kommen sah", sagte Laura leise und blickte sich kurz um, ehe sie sich zu den anderen drehte, „Wir müssen uns aufteilen."
„WAS?!", riefen Resi und Isy ungläubig im Chor.
„Bist du wahnsinnig?!", fügte Isy hinzu.
„Du weißt, dass das das Dümmste ist, was wir in der Situation machen können!", sagte Resi erschrocken. In jedem Film passierte doch immer das gleiche!
Erst der Spruch: Kommt Leute, wir teilen uns auf! und dann liefen sie alle ins Verderben.
„Wenn wir es nicht tun, werden wir die anderen nicht rechtzeitig finden!", sagte Laura ernst, „Es geht nicht anders!"
Darauf wusste keiner etwas zu erwidern. Irgendwo hatte sie recht, aber dennoch sträubte sich Resi dagegen hier allein herumzulaufen, wenn Azog in der Nähe war.
„Na gut", gab Isy auf, auch wenn sie nicht überzeugt klang, „Ich seh mich in der Richtung etwas um." Sie deutete hinter sich auf viele verkeilte Felsen.
„Ich übernehme die Höhlen", sagte Resi seufzend. Wieso hatte sie nur so ein schlechtes Gefühl dabei?
„Gut. Wir treffen uns in zwanzig Minuten wieder hier! Haltet euch versteckt und fangt keinen Kampf an. Seid vorsichtig!", sagte Laura noch, ehe die drei sich trennten.
Zögerlich lief Resi nun auf die Höhlen zu mit einem mulmigen Gefühl im Magen.
Das würde kein gutes Ende nehmen...
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