Departure and Farewell
Nachdenklich blickte ich durch das Fenster, welches direkt an meinem Bett war, nach draußen, wo gerade langsam die Sonne aufging, während ich immer wieder über die Schmuckschließe strich, die bereits an einer geflochtenen Strähne in meinem Haar hing, so dass sie jeder sah.
Isy, Lily und Resi schliefen noch, doch ich hatte diese Nacht kaum Schlaf gefunden, dank der Schmetterlinge, die seit gestern Abend in meinem Bauch herumschwirrten und nicht zur Ruhe kamen.
Wieder musste ich lächeln. Das alles fühlte sich an wie ein Traum, ein Traum aus dem ich nie wieder erwachen wollte. Jetzt mussten wir nur noch Smaug bezwingen und die Schlacht der fünf Heere gewinnen. In diesem Moment bezwang das Glücksgefühl in meinem Bauch sämtliche Zweifel und Ängste in mir, so dass ich wirklich daran glaubte, dass wir es schaffen konnten alle zu retten.
Besonders diesen einen...
Wieder strich ich über die Schmuckschließe, die durch das Sonnenlicht wunderschön glitzerte.
„Scheiße, mein Kopf!", hörte ich da ein leises Fluchen hinter mir und ich drehte mich um zu Resi, die gerade aufzuwachen schien.
Leise stand ich auf, lief lautlos durch den Raum und setzte mich neben sie aufs Bett.
„Guten Morgen!", sagte ich enthusiastisch, wofür ich einen bitterbösen Blick von ihr kassierte.
„Sei doch mal leiser... Und mach das Licht aus!", grummelte sie und hielt sich schützend einen Arm über die Augen.
Ich schmunzelte.
„Das Licht IST aus, Süße. Und ich glaube, du brauchst eine Aspirin", sagte ich und legte den Kopf leicht schräg, um sie amüsiert zu mustern.
Langsam senkte sie den Arm und blinzelte ein paar Mal, bis sich ihre Augen an das Licht gewöhnten.
„Alter, wie spät ist es?", murmelte sie und setzte sich vorsichtig auf.
„Hmmm", überlegend sah ich nochmal aus dem Fenster, „Da wir Herbst haben und die Sonne gerade aufgeht, würde ich so auf um sieben schätzen", sagte ich und blickte wieder zu ihr.
„Na super." Resi rieb sich die Augen, ehe sie mich direkt ansah und sich ihre Augen plötzlich weiteten, „Was ist das?!"
„Was?", fragte ich nach, doch sie antwortete nicht.
Ich folgte ihrem erschrockenen Blick und merkte, dass sie auf die Schmuckschließe starrte.
„Ach das? Naja", fing ich an, ehe ich sie einfach nur angrinste.
„Das wonach es aussieht, Resi", kam es da belustigt von Lily, die noch etwas verschlafen zu uns hinüber sah.
„Ist die von... von... von", stotterte Resi ungläubig und ich lachte leicht.
„Von Thorin? Ja. Hättest du nicht so viel getrunken, hättest du vielleicht noch mitgekriegt, was gestern noch so passiert ist", sagte ich grinsend.
„Hätte, hätte, Fahrradkette", bemerkte Lily schmunzelnd und ich musste lachen.
Darauf verdrehte Resi nur die Augen, als wir durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen worden.
„Wer kann das denn sein?", fragte Lily verwirrt und setzte sich gerade hin.
„Na ganz bestimmt der Weihnachtsmann", kam es schläfrig von Isy, die nun auch aufgewacht war.
„Haha", murmelte ich belustigt und lief schnellen Schrittes zur Tür, um sie öffnen.
„Guten Morgen, Herrin", begrüßte mich ein Mann, den ich nicht kannte, wohl ein Diener, und deutete eine Verbeugung an, „Ich bringe Euch Essen und Ausrüstung für die Reise." Ich blickte kurz auf das Tablett in seiner einen und das große Bündel in seiner anderen Hand, ehe ich kurz freundlich lächelnd nickte und einen Schritt zur Seite ging, damit er eintreten konnte. Schnell legte er die Sachen auf den großen Tisch in der Mitte des Raumes, verbeugte sich nochmal vor uns und ging wieder Richtung Tür.
„Euer Anführer erwartet Euch in einer Stunde unten", sagte er noch kurz, ehe er den Raum verließ und die Tür schloss.
„Was ein Luxus", murmelte Lily und hob eine Augenbraue.
„Könnte man sich glatt dran gewöhnen", sagte auch Isy grinsend und zu dritt setzten wir uns an den Tisch zum Essen, während Resi noch sichtlich damit kämpfte aus dem Bett zu kommen.
„Super", fluchte sie, „Fünf Minuten wach und jetzt schon keinen Bock mehr."
„Kenn ich", sagte ich und biss in einen Apfel, den ich mir vom Tablett genommen hatte.
„Kommt, Leute. Wir schmeißen alles hin und werden Prinzessinnen", sagte Resi todernst und ich prustete los, wobei ich mich bemühen musste den Apfel nicht wieder auszuspucken.
„Klingt gut in meinen Ohren", sagte auch Isy grinsend und biss in ihr Brot.
„Theoretisch gesehen sind Resi und Laura ja schon welche", sagte Lily lächelnd und ich hielt inne.
„Stimmt schon. Irgendwie", sagte Resi, die es nun endlich geschafft hatte aufzustehen und sich zu uns zu setzen.
„Ja, ihr wart so schlau und habt euch die Jungs aus der Königslinie geangelt", sagte Isy etwas ernster und ich verzog das Gesicht.
„Sag das nicht so. Das klingt, als ob wir nur hinter dem Gold her wären", sagte ich und schüttelte den Kopf. Als ob ich das Gold haben wollte. Ich verabscheute es. Denn nur das Gold war an diesem ganzen Desaster schuld.
„Hast ja recht. Sorry", murmelte Isy darauf und starrte etwas betrübt auf den Tisch.
„Hey, für euch finden wir auch noch Mr. Right", sagte da Resi überraschend feinfühlig und lächelte aufmunternd.
„Genau", unterstützte ich, „Gebt ja die Hoffnung nicht auf."
„Tu ich nicht", sagte Lily und grinste leicht.
„Ach keine Sorge! Ich gebe die Liebe auch nicht auf", sagte Isy und blickte zu uns hoch, „Ich hör ja auch nicht auf zu essen, nur weil ich nicht kochen kann." Das ließ das Lächeln in mein Gesicht zurückkehren.
„Du kannst aber kochen", bemerkte Lily irritiert.
„Aber der Spruch hat so schön gepasst", erwiderte Isy nur und ich konnte nur den Kopf schütteln.
Wir beendeten noch unser Frühstück, ehe wir uns mit neuer Kleidung und Waffen ausstatteten, die uns der Diener gebracht hatte.
Wobei man die Kleidung schon zur Hälfte als Rüstung bezeichnen konnte. Und die war verdammt schwer.
„Und damit soll man kämpfen können", sagte ich keuchend und blickte an mir herunter. Ich hatte über meine neu ausgesuchte normale Kleidung eine Plattenrüstung gezogen, die extra für zwergische Frauen gemacht worden war, jedoch wog sie bestimmt 30 Kilo, was eine ziemliche Belastung war.
„Ich find sie gar nicht so schlimm", meinte Lily, die in ihrer Rüstung echt super aussah.
„Sagt die Elbin", sagte Resi und hob die Augenbrauen, was Lily nur grinsen ließ.
„Wie auch immer. Ich werde mal nach Erik sehen, ob er Mitnahme fähig ist", sagte da Isy, die schon fertig angezogen war.
„Warte, ich komm mit!", meinte Lily und griff nach ihrer Tasche, ehe die beiden zur Tür liefen.
„Wir kommen nach", rief ich den beiden hinterher kurz bevor sich die Tür schloss.
Noch einmal blickte ich prüfend in den Spiegel und überlegte ob ich die Rüstung anlassen sollte, als Resi das Wort ergriff.
„So... und jetzt erzähl mir, was mit dir und Thorin war!", sagte sie neugierig und ich lächelte leicht, ehe ich mich zu ihr drehte.
„Die Kurzfassung? Wir waren allein auf der Veranda, er hat mich geküsst und hat mir später die Schmuckschließe geschenkt. Das wars „, sagte ich knapp und schmunzelte, als sie einen Schmollmund zog.
„Ich wollte Details", sagte sie beleidigt.
„Tja, wenn du gestern nicht schon in deinen Komaschlaf gefallen wärst, hättest du die Detail-Version hören können, als ich sie Lily und Isy erzählt habe", erwiderte ich schulterzuckend und sie gab einen beleidigten Laut von sich. Damit drehte ich mich nochmal zum Spiegel und entschied mich kurzerhand dafür, die Rüstung anzulassen. Konnte ich ja später immer noch ausziehen.
„Okay. Wir haben noch zehn Minuten. Bist du soweit?", fragte ich schließlich und Resi nickte leicht, blickte jedoch nochmal abschätzend auf den Rüstungshaufen.
Sie hatte sich mit einer Lederrüstung zufrieden gegeben, was ich auch liebend gern getan hätte, jedoch gab es mal wieder nur eine davon.
Schließlich hatten wir alles was wir brauchten und konnten uns nun nach unten zu den anderen begeben.
Nun, zumindest wollten wir das, doch wie sich herausstellte waren die anderen schon mal vor zum Hafen gegangen um das Boot zu beladen, was uns übersetzen sollte, wie uns ein Diener berichtete.
„Oh wehe, die lassen uns hier", sagte Resi leicht verärgert als wir eilig Richtung See liefen.
„Ich glaube nicht, dass sie uns hier lassen würden", sagte ich mit einem Lächeln, welches Resi nach kurzem Zögern erwiderte.
„Stimmt." Da hörten wir lautes Stimmengewirr und eine große Menschenmenge tauchte vor uns auf, die so gleich eine Gasse bildete als sie uns erblickte, damit wir durchkamen. Ich fühlte mich langsam wirklich etwas königlich. Als wären wir irgendwelche Könige oder Helden.
„Das ist echt Hammer", wisperte Resi leise und ich nickte, als wir uns einen Weg zu den anderen bahnten, die am Ende der Menschengasse am Wasser standen. Die meisten beluden gerade das Boot, das uns wohl über setzen sollte, und ein paar wenige standen etwas abseits, darunter Lily, Isy und Erik.
„Morgen!", riefen Resi und ich gleichzeitig und kurz blickten unsere Gefährten zu uns, ehe sie unsere Begrüßung erwiderten und sich wieder ihrer Beschäftigung zu wandten.
Die meisten zumindest. Erik, Isy und Lily schauten weiterhin zu uns, wobei Erik gefährlich blass war, wie mir auffiel, doch mein Blick ruhte auf Thorin, der ebenfalls zu mir sah und mir ein kleines Lächeln schenkte, welches ich erwiderte.
Gott, wie ich es liebte, wenn er lächelte.
„Laura? Resi?", riss mich da Isy aus meinen Gedanken, „Wir müssen mit euch reden." Etwas verwirrt darüber, wie ernst ihre Stimme klang trat ich mit Resi etwas näher zu den dreien.
„Was ist los?", fragte ich und ich sah wie Lily tief Luft holte.
„Eriks Verletzung verschlimmert sich immer mehr und weiterzureisen wäre zu gefährlich für ihn", begann sie zu erklären und Erik verdrehte die Augen.
„Ich finde das immer noch übertrieben", sagte er leicht heiser und ich runzelte besorgt die Stirn. Er sah wirklich nicht gut aus und mir war klar, dass er nie zugeben würde, wie schlecht es ihm ging.
„Und was wollen wir tun? Wir können ihn doch nicht hier lassen", sagte Resi leicht erschrocken.
„Doch. Und wir werden bei ihm bleiben und uns um ihn kümmern", sagte Isy und entgeistert riss ich die Augen auf.
„Ihr wollt hier bleiben?!", fragte auch Resi entsetzt und die drei nickten synchron.
Das konnten sie doch nicht tun! Ich wollte sie nicht allein lassen, mich nicht von ihnen trennen, aber ich konnte Thorin auch nicht verlassen und hier bleiben...
Leicht verzweifelt blickte ich zwischen meinen Freunden und dem Schwarzhaarigen, welcher mich nun sorgenvoll musterte hin und her.
Ich bemerkte, dass es Resi ähnlich ging, sie musste sich ebenfalls entscheiden.
„Wir wissen, dass ihr mitgehen wollt", sagte da Lily und lächelte verstehend, „Geht ruhig. Wir komme nach, sobald Erik sich erholt hat." Kurz sah ich sie noch unsicher an, ehe ich dankbar lächelte. Es würde ihnen nichts ausmachen, wenn ich mitgehe.
„Danke", murmelte ich und umarmte jeden der drei kurz, wobei ich bei Erik natürlich vorsichtig war.
„Seid ihr sicher?", fragte Resi noch nicht ganz überzeugt.
„Ja, nun geht schon! Und grüßt Smaug von uns", sagte Erik und grinste kurz schief. Resi seufzte aufgebend und umarmte die drei ebenfalls, ehe wir uns schweren Herzens abwandten und Richtung Boot gingen. Hoffentlich würden wir uns bald wiedersehen. Und vor allem würde Erik hoffentlich bald gesund werden.
Während Resi schon an Bord ging, lief ich zu Thorin, der noch am Ufer stand und anscheinend auf mich gewartet hatte.
„Begleitest du uns?", fragte er als ich vor ihm zum Stehen kann und ich sah die Zweifel in seinen Augen.
Ich lächelte leicht und nickte.
„Ja", murmelte ich und merkte wie er aufatmete.
„Gut", sagte er und nahm meine Hand kurz in seine um sie sanft zu drücken, was die Schmetterlinge in meinem Bauch noch schneller fliegen ließ.
„Ich bleibe bei dem Jungen. Die Verwundeten sind meine Pflicht", hörte ich da plötzlich Oin und sah, wie er aus dem Boot stieg, um zu den anderen dreien zu gehen. Überrascht sah ich ihm hinterher. Obwohl keiner von ihnen Zwerge waren, erklärte er sich bereit bei ihnen zu bleiben, um Eriks Wunde zu versorgen.
„Komm. Wir müssen aufbrechen", sagte Thorin leise und ich nickte leicht, ehe ich mit seiner Hilfe ebenfalls ins Boot stieg, welches sich kurz darauf in Bewegung setzte.
Der Bürgermeister, welcher auf einer Erhöhung stand, rief uns noch irgendwas nach, doch darauf achtete ich nicht besonders. Ich wank noch ein letztes Mal meinen Freunden zu, ehe ich mich neben Thorin an die Spitze des Bootes stellte.
Links und rechts jubelten uns vom Ufer her noch die Menschen zu, natürlich wieder vor allem Frauen, was mich innerlich wieder leicht brodeln ließ.
Da spürte ich plötzlich, wie Thorin besitzergreifend einen Arm um meine Taille legte, so dass es jeder sah und eine Gefühlsrakete schien in meinem Inneren durch diese Berührung hochzugehen.
Durch diese Geste zeigte er den Frauen offen, dass er bereits zu jemanden gehörte.
Dass er zu mir gehörte...
Diese Worte hörten sich so unecht in meinem Kopf an, aber dennoch waren sie wahr!
Ich merkte wie das Gejubel etwas abnahm und mir lauter missbilligende Blicke zu geworfen wurden, die mich aber gänzlich kalt ließen. Auch die Zwerge hinter uns begannen zu tuscheln, aber auch das ignorierte ich.
Das einzige was mich momentan interessierte war, dass ich in Thorins Armen war und mich geborgen und sicher fühlte.
„Danke", hauchte ich so leise, dass nur er es hörte und er blickte kurz schmunzelnd zu mir.
„Gern geschehen", erwiderte er nur und verträumt lächelnd lehnte ich mich an seine Schulter, während wir unter einer großen Brücke hindurch fuhren und Esgaroth schließlich hinter uns ließen.
Der riesige See erstreckte sich nun vor uns und am gegenüberliegenden Ufer sahen wir schon unser Ziel: Den einsamen Berg.
-Währenddessen bei den anderen-
Stumm sahen die vier zu, wie das Boot ablegte und die Bewohner ihnen begeistert hinterher wanken.
„Ich weiß ja nicht, wie es euch geht aber mich nervt dieser Pöbel tierisch", murmelte Lily und Erik nickte leicht.
„Die wollen alle nur das Gold", sagte Isy kopfschüttelnd, als man plötzlich ein lautes Rufen in der Menge vernahm.
„Aus dem Weg! Aus dem Weg! Nein!", rief jemand und keinen Moment später, tauchte Bofur in der Menge auf, der anscheinend verschlafen und nun das Boot verpasst hatte. Die Dorfbewohner zogen sich nun zurück und gingen wieder ihren Geschäften nach.
„Du bist etwa eine halbe Minute zu spät", sagte Isy, als der Zwerg die Lage realisierte und betrübt dem Boot hinterher sah, ehe er zu ihr herumfuhr.
„Oh? Habt ihr das Boot auch verpasst?", fragte er erleichtert, als Erik plötzlich aufstöhnte und seine Hand zu seiner verletzten Schulter schnellte.
„Erik!", rief Lily besorgt und stützte ihn, als er umzukippen drohte.
Schnell lief Oin zu ihm und griff nach seinem Handgelenk, wohl um seinen Puls zu messen.
„Er muss sich hinlegen", sagte der alte Zwerg ernst und Isy nickte.
„Wir bringen ihn zurück zum Haus", sagte sie und zu fünft liefen sie den Weg zurück bis sie das Haus und den Bürgermeister erblickten, der begleitet von seinem Berater, der Alfrid hieß, wie sie erfahren hatten, gerade hineinging.
„Herr Bürgermeister!", rief Isy aus und beschleunigte ihre Schritte, doch der Gerufene reagierte nicht. Nur sein Berater sah kurz über die Schulter, aber mehr auch nicht.
„Herr Bürgermeister!", wiederholte Isy lauter und erreichte die Stufen, die zum Haus führten, „Bitte, wir brauchen Eure Hilfe!" Ohne ihr auch nur einen Funken Aufmerksamkeit zu schenken, verschwand der Bürgermeister im Haus und als Isy ihm folgen wollte, stellte sich plötzlich Alfrid in den Weg.
„Der Bürgermeister kann sich nicht länger mit euch belasten. Er hat wichtige Geschäfte zu tätigen", sagte er und lächelte falsch, was Isy etwas wütend machte.
„Wir brauchen doch nur ein Bett!", sagte sie aufgebracht.
„Wir haben Verletzte!", fügte Lily hinzu und Erik verzog in dem Moment schmervoll das Gesicht, als wolle er so ihren Satz unterstreichen, doch jeder konnte sehen, dass es nicht gespielt war.
„Wir sind kein Gasthaus. Sucht euch jemand anderen, der euch hilft", sagte Alfrid schulterzuckend und verschwand ebenfalls im Haus, ehe die Türen mit einem endgültig klingenden Krachen zuschlugen.
„Verdammt!", fluchte Isy und trat gegen das Holz.
„Und was machen wir jetzt?", fragte Bofur kleinlaut.
„Vielleicht nimmt uns jemand anderes auf", sagte Lily, die leicht unter Eriks Gewicht keuchte.
„Und wer?!", fragte Isy verärgert, „Keiner wird uns aufnehmen, da wir kein Geld in der Tasche-", sie hielt inne als ihr etwas einfiel, „Bei einem könnten wir es versuchen."
Die anderen wussten sofort, wen sie meinte.
„Er wird uns doch sofort verjagen, nach dem was gestern geschehen ist", sagte Bofur kopfschüttelnd.
„Ich überzeuge ihn! Er ist der Einzige, der nicht auf Gold aus ist", sagte Isy entschieden und die fünf machten sich auf die Suche nach dem Haus, in dem sie gestern mehrere Stunden verbracht hatten.
Nach einiger Zeit kamen sie schließlich vor der Tür der gesuchten Hütte an und nach kurzem Zögern klopfte Isy an der Tür.
Fast sofort wurde diese geöffnet und Bard blickte sie teils überrascht teils feindselig an.
„Nein", sagte er kopfschüttelnd, bevor einer der anderen die Möglichkeit hatte zu sprechen, „Von Zwergen habe ich genug. Verschwindet!" Damit wollte er die Tür wieder zu schlagen, doch Isy schaffte es sie offen zu halten.
„Bitte wartet!", rief sie aus und tatsächlich hielt der Schwarzhaarige inne, „Wir brauchen Eure Hilfe!"
„Erik ist verletzt!", sagte Lily und Bards Blick fiel auf den Blonden, der noch blasser geworden war und sich schwer atmend nur noch mit Lilys Hilfe auf den Beinen halten konnte.
Unschlüssig blickte der Bogenschütze zwischen ihm und den beiden Zwergen hin und her.
„Bitte! Keiner will uns helfen!", flehte Isy nochmals und sein Blick fiel kurz auf sie, ehe er aufgebend seufzte und beiseite trat damit sie eintreten konnten.
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