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Deep Inside The Forest

Sooo meine lieben Leser, ich wünsche euch allen frohe Weihnachten und hoffe, dass euch das neue Kapitel gefällt!

Viel Spaß!

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I need a hero to save me now
I need a hero

Save me now
I need a hero to save my life
A hero'll save me

Just in time...

- Hero, Skillet

"Bei Durin, ich hasse Boote!", fluchte Resi, als wir am Ufer ankamen und dort ein Lager aufschlugen. Wir waren bereits im Morgengrauen von Lothlorien aus aufgebrochen. Die Elben hatten uns freundlicherweise ein paar ihrer Boote zur Verfügung gestellt, damit wir durch die Strömung etwas Vorsprung zu den Orks aus Moria gewannen, falls diese unsere Spur aufgenommen hatten. Zumindest glaubten wir das.

Galadriel hatte zum Abschied jedem von uns noch etwas mitgegeben, was uns bei unserer Reise helfen sollte. Ich wusste nur bei ein paar Wenigen aus unserer Gruppe, was sie erhalten hatten, da Galadriel sie uns persönlich übergeben hatte ohne, dass die anderen es erkennen konnten, was es war.

Ich wusste von Resi, Merry und Pippin, dass sie elbische wertvolle Dolche erhalten hatten und Lily und Legolas sehr präzise und alte Bögen, welche bereits in Schlachten benutzt worden waren. Und von Gimli hatte ich erfahren, dass er die Elbin um eine Strähne ihres goldenen Haares gebeten hatte. Ich schüttelte kurz den Kopf. Der arme Kerl war dieser Frau hoffnungslos verfallen. An ihm waren die Anti-Elben-Gene wohl vorbeigegangen.

Von den anderen aus unserer Gruppe hatte ich jedoch keine Ahnung, was sie bekommen hatten.

Was ich selbst erhalten hatte? Nun, das wusste ich selbst nicht so genau. Galadriel hatte mit ihrer Erklärung zu diesem Handspiegel, den sie mir gegeben hatte, mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. Doch damit würde ich mich später befassen.

"Du hättest auch schwimmen können. Du hättest nur etwas sagen müssen.", riss mich Erik aus den Gedanken und Resi verdrehte die Augen, während ich etwas lächelte, ehe ich mich auf einen Stein niederließ. Lily hatte uns von Eriks Ausbruch gestern erzählt und inzwischen war ich fast gar nicht mehr sauer auf ihn. Ich konnte seine Beweggründe sehr gut verstehen und hätte es sicher genauso gemacht. Hätte ich vor 60 Jahren meine Vision nicht gehabt, wäre ich ja auch davongelaufen, als ich gedacht hatte, ich hätte Thorin an das Gold verloren. Ich war jedenfalls froh, dass Erik nun wieder bei uns war. Und es hoffentlich auch blieb.

"'Bei Einbruch der Nacht überqueren wir den See!'", verkündete Aragorn, der gerade die letzten Sachen aus den Booten geholt hatte, während Sam erfolgreich ein Feuer entfachte. Die anderen hatte sich unterdessen wie ich auf einen Felsen oder auf dem Boden niedergelassen.

"'Wir verstecken die Boote und gehen zu Fuß weiter!'", fuhr Aragorn fort, "'Wir nähern uns Mordor von Norden her.'"

"Hältst du das für klug?", meldete sich Isy und überrascht sah ich sie an, "Wenn wir tatsächlich verfolgt werden, so wie Galadriel es gesagt hat, wäre es dann nicht besser auf dem Fluss zu bleiben?" Das war das erste Mal seit Moria, dass sie sich in der Gruppe wieder zu Wort meldete. Ihr schien es besser zu gehen...

"Wenn wir verfolgt werden, wird schnell auffallen, dass wir keine Spuren hinterlassen und uns somit auf dem Fluss befinden. Wir müssen ihn verlassen. Das erwarten sie am wenigsten.", erklärte Aragorn.

"Klingt logisch in meinen Ohren.", bemerkte Erik und auch ich nickte etwas.

"Vielleicht ist der ganze Aufwand ja auch umsonst und wir werden gar nicht verfolgt.", warf Resi ein und erntete zweifelnde Blicke, "Okay, ist ja gut! Man darf ja wohl noch hoffen!" Ich seufzte nur.

Wenn es nur so wäre.

"Viel zu hoffen ist da nicht!", sagte Gimli und alle Blicke schnellten zu ihm, "Wenn wir Aragorns Plan folgen, werden wir uns durch messerscharfes Labyrinth und ein riesiges Moor voller Leichen kämpfen und das alles mit Orks im Nacken!"

Okay, wenn man es so formulierte, dann klang es tatsächlich nicht mehr so vielversprechend.

"'Genau das ist unser Weg.'", erwiderte Aragorn trocken, "'Ihr solltet etwas schlafen, damit ihr wieder zu Kräften kommt, Herr Zwerg.'"

Gimli gab darauf nur einen empörten Laut von sich, ehe er sich abwandte. Ich musste etwas grinsen.

"Je kleiner der Mann...", murmelte ich.

"Desto größer das Ego.", vollendete Resi neben mir und wir lachten leise. Und da fragte man sich, wieso Zwerge so stur waren.

"Wir sollten nicht hierbleiben.", unterbrach Lily unser Gelächter, die bis jetzt den Wald, der sich vom Ufer aus hinter uns erstreckte, sorgenvoll gemustert hatte, "Wir sollten aufbrechen. Jetzt."

"'Noch nicht.'". sagte Aragorn kopfschüttelnd.

"Ich sehe Orks am Ostufer.", unterstützte Legolas, "Wir können hier noch nicht weg."

"Das Ostufer macht mir momentan weniger Sorgen.", erwiderte Lily leise und sah wieder beunruhigt in den Wald, was mich stutzig machte.

"Was ist los?", fragte ich alarmiert und stand auf, "Siehst du was?"

"Nein...", murmelte Lily, "Es ist nur ein Gefühl. Ein dunkles."

"Ich spüre es auch.", stimmte Erik zu und erhob sich ebenfalls, "Ich dachte, es wären Einbildungen." Wachsam blickte nun auch ich Richtung Wald. Hier stimmte doch etwas nicht!

"Wo ist Frodo?", fragte in dem Moment Merry, der mit einer Ladung Holz in den Händen ans Feuer herangetreten war. Bei seinen Worten sahen sich alle um.

"Er ist weg!", sagte ich erschrocken, als ich den schwarzhaarigen Hobbit nirgends entdecken konnte.

"Boromir auch!", rief Isy, die nun ebenfalls aufsprang.

"Oh nein...", murmelte Aragorn da kopfschüttelnd und fuhr sich durchs Haar.

"Was?", fragte Lily besorgt und Aragorn blickte langsam zu uns auf.

"Ich hatte mich gestern Nacht mit Boromir gestritten..." Der Schwarzhaarige wurde unterbrochen, als alle durcheinanderredeten.

"Was?!"

"Worüber?!"

"Und das sagst du uns jetzt?!"

"Wie schlimm war es?!"

"Klappe halten!", beruhigte Isy die Gruppe, "Aragorn, worum ging es? Rede schnell!" Eindringlich sah sie den Schwarzhaarigen an, genauso wie die anderen.

"Er wollte mich überreden die Route über Minas Tirith zu nehmen. Ich habe ihm gesagt, dass ich den Ring nur auf hundert Meilen an Gondor heranlasse. Das hat ihn wütend gemacht..." Aragorn hielt inne, doch ich wusste was das bedeutete.

"Zu wütend.", fügte ich hinzu und der Schwarzhaarige nickte.

"Was soll das heißen?", fragte Resi verwirrt.

"Das heißt, dass der Ring sich Boromirs Geist bemächtigt hat.", erklärte ich angespannt, "Wir müssen ihn und Frodo finden! Sofort!"

"Nein.", sagte Isy leise, während sie langsam den Kopf schüttelte, "Er würde uns nicht verraten. Das würde er nicht tun." Verwirrt sah ich zu der Dunkelhaarigen und schlagartig wurde mir klar, wieso es ihr besserging. Boromir hatte sich um sie gekümmert.

"Isy, das ist nicht er. Das ist der Ring, der aus ihm spricht! Deswegen müssen wir ihn finden, bevor- AH!" Ich stöhnte auf, als ein aggressiver Schmerz durch meinen Kopf fuhr und sich alles um mich herum zu drehen begann.

"Alles in Ordnung?", hörte ich Gimli fragen und spürte sofort seine Hand auf meiner Schulter.

"Ja.", murmelte ich und verdrängte mit Mühe den Schwindeln, "Ihr müsst los! Sucht sie. Ich komme nach."

"Du hast eine Vision.", sagte Lily und ich nickte, während ich noch versuchte wach zu bleiben, "Das ist gar nicht gut." Ich sah wie sie mit den anderen beunruhigte Blicke tauschte.

"Jetzt geht schon!", rief ich aus und endlich setzten sie sich in Bewegung, nur Resi blieb.

"Ich bleibe bei dir.", sagte sie noch, ehe ich in bodenlose Dunkelheit fiel.

Es war still im Wald, als die Sonne sich langsam dem Untergang neigte. Die Gefährten hatten am Ufer ein Lager aufgeschlagen, jedoch hatte sie nicht das Fehlen von zwei ihrer Mitglieder bemerkt.

Der Ringträger wurde von dem Truchsesssohn Gondors verfolgt. Er war nicht er selbst. Der Ring hatte sich von seiner Furcht vor dem Untergang seines Volkes genährt und lenkte ihn nun. Der Mensch griff den Ringträger an. Wie von Sinnen schrie er nach dem Ring und bekam ihn auch fast zu fassen, jedoch steckte sich der Ringträger im letzten Moment den Ring an, wodurch er unsichtbar wurde und fliehen konnte. Jedoch war das der Fehler. Der dunkle Herrscher konnte nun genau sehen, wo sich der Ring befand und somit wussten es auch seine Uruk-hai, welche sich ganz in der Nähe im Wald befanden. Der Mensch kam Sekunden nach der Flucht des Ringträgers wieder zur Besinnung, jedoch wurde er von den Uruk-hai gefunden, bevor er zur Gruppe zurückkonnte. Diese hatte sich schon längst auf die Suche gemacht, jedoch hatten sie sich fataler Weise aufgeteilt. Zwei der Hobbits, unerfahren im Kampf, wurden von mehreren Feinden umzingelt, doch konnte der Truchsesssohn Gondors ihn zur Hilfe eilen. Aber nicht für lange. Denn der Anführer der Uruk-hai hatte den Kämpfer schnell mit seinen Bogen erfasst und niedergeschossen. Es brauchte drei Pfeile, um ihn den tödlichen Stoß zu versetzen und dennoch kämpfte der Mensch weiter... Vergeblich.

Als schließlich endlich Hilfe eintraf, war es bereits zu spät. Der Mensch war bereits tot.

Die Istari zerbrach in diesem Moment innerlich und eine Leere breitete sich langsam aber sicher dort aus, wo einst ihre Seele gewesen war...

"Jedes Lebewesen, egal von welcher Art, kann nur eine bestimmte Menge an Schmerz ertragen, bevor es daran zu Grunde geht..."

Keuchend holte ich Luft und setzte mich auf, während sich mein Blick langsam klärte.

"Gott sei Dank! Ich dachte schon, du wachst gar nicht mehr auf!", hörte ich Resi erleichtert sagen und mein Blick schnellte zu ihr. Sie saß neben mir auf dem Boden und sah mich besorgt an.

"Wie lange war ich weg?", fragte ich beunruhigt.

"Keine Ahnung. Lange. Zwanzig Minuten vielleicht.", antwortete Resi schulterzuckend und ich sog scharf Luft ein, ehe ich auf die Füße sprang und sie am Arm mit hochzog.

"Wir müssen los!", sagte ich und Resi, die über die Jahre glücklicherweise etwas leichter zu überzeugen geworden war (vor allem nach einer Vision), nickte und griff ihr Schwert.

"Was hast du gesehen?", fragte sie, während wir in den Wald eilten.

"Uruk-hai. Sie sind im Wald. Überall.", erklärte ich ihr knapp und sie holte erschrocken Luft.

"Was?! Aber was ist mit Frodo?! Und Boromir?! Sie-"

"Frodo konnte entkommen!", unterbrach ich sie, "Aber Boromir schwebt jetzt in Lebensgefahr. Wir müssen ihn retten, bevor die Uruks ihn umbringen!"

"Diesen Idioten?", fragte Resi verwirrt und ich verdrehte trotz meines anstrengenden Laufs kurz die Augen, "Aber wieso hast du eine Vision von seinem Tod? Bedeutet er dir was?"

"Nein, bei Durin!", antwortete ich genervt, "Aber Isy."

Daraufhin schwieg Resi kurz, worüber ich dankbar war, denn so konnte ich lauschen, ob im Wald irgendwo Kampfgeräusche zu hören waren.

"Oha.", murmelte Resi kleinlaut und ich hob leicht meine Hand in ihre Richtung, während wir stehenblieben. Resi verstand meine Geste und blieb still, während ich immer noch versuchte zu lauschen. Doch ich konnte nichts hören.

"Verdammt!", fluchte ich.

"Wo sind die anderen?", fragte Resi leise, die sich unsicher umsah.

"Irgendwo im Wald verteilt. Ich hoffe sie sind nicht zu verteilt.", murmelte ich, als man plötzlich einen lauten monströsen Schrei hörte. Uruk-hais!

"Oh je.", hauchte Resi und trat einen Schritt näher zu mir.

"Sie sind schon hier!", sagte ich kopfschüttelnd, "Wir müssen Boromir finden!"

"FINDET DIE SEHERIN UND DIE HALBLINGE! LOS! FINDET DIE SEHERIN UND DIE HALBLINGE!", ertönte es da plötzlich mit derselben monströsen Stimme wie eben durch den Wald. Ich spürte wie sich langsam Angst in mir breitmachte, doch ich verdrängte sie.

Ich musste Boromir finden. Nur das zählte!

"Oh scheiße.", sagte Resi, während ich mich in die Richtung des Schreies wandte.

"Das kam von dort!", sagte ich und rannte los und Resi folgte mir.

"Bist du wahnsinnig?!", fragte sie keuchend neben mir, "Die suchen dich und du willst denen in die Arme rennen?!" Danke, dass sie mir nochmal offen darlegte, wie dumm mein Vorhaben war.

"Boromir wird von dem Anführer der Uruks getötet! Und der ist in dieser Richtung!", sagte ich und versuchte erneut die aufkommende Angst zu unterdrücken.

"Du bringst uns nochmal um.", murmele Resi und selbst im Laufen sah ich, wie sie leicht den Kopf schüttelte.

Es dauerte nicht lange, da kamen uns die ersten Monster entgegen, mit welchen wir jedoch keine Probleme hatten, weil es ersten sehr wenige waren und zweitens, sie wohl den Befehl hatten der Seherin nichts anzutun, sondern sie einfach gefangen zu nehmen.

"Hast du das auch gemerkt?", fragte ich Resi, die den letzten Feind gerade niedergestochen hatte und auf meine Frage hin nickte.

"Die wissen nicht, wer von uns es ist.", sagte sie und sah mich eindringlich an.

"Woher auch? Sie haben mich ja noch nie gesehen.", sagte ich schulterzuckend, aber behielt diese Informationen im Hinterkopf. Dass die Feinde nicht wussten, wer von uns beiden die Seherin war, konnten wir später vielleicht zu unserem Vorteil nutzen.

Da erklang plötzlich das Dröhnen eines Horns und ich blickte auf.

"Das ist...", murmelte Resi.

"Das Horn Gondors! Nur Boromir hat so eins! Komm, er ist ganz nah!", rief ich und erneut sprinteten wir los.

Wir kämpften uns auf dem Weg durch Unmengen von Uruks, die uns allesamt wertvolle Zeit kosteten, doch trotzdem gab ich nicht auf. Ich würde nicht schon wieder zu spät kommen!

Wir rannten noch über einen letzten Hügel, als ich ihn schließlich sah.

Boromir sank gerade auf die Knie mit einem Pfeil in der Schulter. Ich brauchte nur eine Sekunde, um den Bogenschützen zu finden.

Ein großer dunkelhäutiger Uruk-hai mit einem weißen Handabdruck im Gesicht zielte auf ihn.

"Resi, erinnerst du dich an den Trick, den wir immer mit den Kindern gemacht haben?", fragte ich schnell.

"Ja.", antwortete sie knapp und ich blickte sie kurz an. Sie hatte wohl genau dasselbe gedacht.

Ich verlor keine weitere Zeit und ging hinter den Bäumen in Deckung, während Resi zu Boromir rannte.

"Hey Missgeburt!", rief sie aus, bevor der Uruk einen weiteren Pfeil auf Boromir schießen konnte und das Monster blickte auf, "Zeig etwas können und versuch mal auf ein Ziel zu schießen, was ausweichen kann!" Ich schlich hinter den Bäumen entlang und gelangte direkt hinter den Uruk.

"Die Seherin...", knurrte dieser in dem Moment triumphierend und ließ den Bogen leicht sinken, was meine Chance war.

"Eigentlich bin das ich.", sagte ich laut und das Monster fuhr zu mir herum, nur um sofort mein Schwert in seiner Brust zu spüren, "Jedoch bringt dir dieses Wissen jetzt auch nichts mehr."

Der Uruk schrie wütend auf und wie erwartet sah ich, wie er nach seinem Schwert am Gürtel griff.

Ich zog Ithildae aus seiner Brust und machte den seitlichen Hieb, welchen ich im Schlaf beherrschte, um ihm den Kopf abzuschlagen.

Leblos brach sein Körper in sich zusammen und ich steckte mein Schwert wieder weg.

"Du bist nicht der erste Ork, der bei so einem Versuch seinen Kopf verloren hat.", murmelte ich und atmete auf. Das war einfacher gewesen als gedacht. Ich wechselte einen erleichterten Blick mit Resi, ehe ich zu Boromir lief, welcher angestrengt versuchte, auf die Füße zu bekommen.

"Leg dich hin!", sagte ich ernst und drückte den Mann ohne viel Mühe zu Boden.

"Wo sind die restlichen Uruks hin?", fragte Resi ihn unterdessen.

"Weg.", antwortete Boromir knapp, ehe er vor Schmerz das Gesicht verzog.

"Tot weg?", fragte Resi nach und ich warf ihr einen ungehaltenen Blick zu, während Boromir heftig den Kopf schüttelte.

"Sie haben die Kleinen!", stöhnte er und versuchte erneut aufzustehen, doch diesmal hielt Resi ihn am Boden.

"Darum kümmern wir uns gleich.", sagte ich beruhigend, "Erstmal sehen wir nach der Wunde."

Kritisch musterte ich den Pfeil. Er saß doch etwas mehr in der Brust als in der Schulter.

"Kannst du atmen ohne Probleme?", fragte ich Boromir besorgt.

"Ja.", sagte dieser jedoch nickend, "Außer Schmerzen habe ich nichts."

"Also hat der Pfeil die Lunge verfehlt.", schlussfolgerte Resi und ich seufzte erleichtert, ehe ich mich aufrichtete.

"Bleib du bei ihm, falls noch mehr Uruks auftauchen. Ich suche die Hobbits."

"Was? Nein!", sagte Resi entsetzt, was ich aber ignorierte.

"Wen haben sie verschleppt? Alle?", fragte ich Borormir.

"Nein. Nur Merry und Pippin. Sie wollten mich beschützen.", erklärte Boromir schwer atmend und ich sah ihm die Reue deutlich an. Doch ich hatte keine Zeit mich jetzt damit zu beschäftigen.

"Ich gehe sie suchen.", sagte ich, als ich sah wie Resi den Mund öffnete, "Wir können hier weder Boromir allein liegen lassen, noch die Hobbits im Stich lassen! Wir müssen uns aufteilen!", sagte ich, bevor sie widersprechen konnte. Resi hielt kurz inne, ehe sie seufzte.

"Na schön.", murmelte sie, "Aber wenn sie dich erwischen, kannst du was erleben!"

"Wird schon schiefgehen.", erwiderte ich, ehe ich mich abwandte und in die Richtung lief, in der die Uruks verschwunden waren.

Es war inzwischen verdächtig ruhig im Wald geworden. Es waren keine Kampfgeräusche mehr zu hören und auch keine Schreie. Sie waren mit den Hobbits bestimmt schon längst fort.

Was aber auch wieder keinen Sinn machte, da sie sicher nicht ohne die Seherin gehen würden. Sie brauchten also noch Resi oder mich. Oder sie hatten sich aus Angst doch mit den Hobbits zufriedengegeben. Immerhin hatten sie momentan keinen Anführer mehr.

Ich unterbrach meinen Gedankengang, als mein Fuß gegen etwas Metallisches trat.

Verwirrt blieb ich stehen und beugte mich zu dem Gegenstand herunter.

Das war ein Dolch! Genauer gesagt einer der Dolche, die Merry und Pippin von Galadriel erhalten hatten!

Da überkam mich plötzlich erneut ein Schwindel, der diesmal so schnell überhandnahm, dass ich kaum wusste, wie mir geschah. Ich wurde auch nicht ohnmächtig, sondern konnte nur kurz ein Bild sehen, welches vor meinem geistigen Auge entlang blitzte.

Ich sah mich selbst... im Wald... kniend... von Uruks umringt.

Oh nein! Ich lief in eine Falle!

Schnell sah ich auf, nur um festzustellen, dass ich mich bereits genau in dieser Situation befand, die ich eben in der Mini-Vision gesehen hatte.

Ich war von einem guten Dutzend Uruk-hai umgeben, welche alle angriffsbereit ihre Waffen gezogen hatten. Verdammt!

Ich warf einen tödlichen Blick gen Himmel.

"Sehr hilfreich. Besten Dank!", zischte ich leise, als ich einen dumpfen Schlag am Hinterkopf spürte und mir schwarz vor Augen wurde.

***

-Resis Sicht-

"Und wie lange ist sie schon weg?", fragte Erik zum hundertsten Mal und Resi hätte ihn in diesem Moment am liebsten erwürgt.

"Ich weiß es nicht, okay?!", erwiderte sie wütend, "Es könnten dreißig Minuten oder schon zwei Stunden sein, ich habe keine Ahnung!"

"Hört auf zu streiten.", ging Isy dazwischen, die gerade Boromirs Wunde versorgte, "Streiten hilft keinem etwas."

Die anderen hatte Resi und Boromir schon vor einer Weile gefunden, doch von Laura und von den Hobbits fehlte jede Spur. Lily und Legolas hatten sich auf die Spurensuche gemacht, während Aragorn nach Frodo und Sam sehen wollte.

"Wir müssen sie finden.", sagte Gimli kopfschüttelnd, "Ich habe meinem König geschworen, sie und Resi zu beschützen. Wenn ich versagt habe..."

"Du hast nicht versagt.", versuchte Resi den aufgebrachten Zwerg zu beruhigen, "Wir finden sie schon."

"Und wenn nicht?", fragte Erik, der vor ihnen auf und ab lief, "Dann haben wir Sauron unseren einzigen Vorteil und seinen einzigen Nachteil gerade auf dem Silbertablett serviert!" Daraufhin sah Resi schuldbewusst zu Boden. Er hatte recht. Sie hätte niemals zulassen dürfen, dass Laura ging.

"Rede von Laura nicht als taktischen Vorteil.", sagte Isy vorwurfsvoll an Erik gewandt, welcher jedoch darauf nicht reagierte.

"Sie hat Glück, dass sie einer ist.", meldete sich Boromir, der mit zusammengebissenen Zähnen Isys Behandlung ertrug, "Wäre sie keiner, dann hätten die Uruks sie umgebracht, anstatt sie gefangen zu nehmen. Genauso wie sie es mit mir vorhatten."

"Das haben sie glücklicherweise nicht.", sagte Isy und ihre Stimme klang bei ihren nächsten Worten gefährlich ruhig, "Und diese Gelegenheit werden sie auch nie wiederbekommen!"

Boromir wollte etwas erwidern, als in diesem Moment Aragorn zurückkam.

"Frodo hat bereits den Fluss überquert.", sagte er, als keinen Moment später auch Legolas und Lily zu ihnen stießen.

"Wir haben auf einer Lichtung nicht weit von hier etwas Blut gefunden.", sagte Legolas ernst.

"Und das hier.", fügte Lily bemüht ruhig hinzu und hielt eine lederne Tasche sowie ein Schwert hoch.

"Das gehört Laura...", hauchte Resi und eine Hand schnellte zu ihrem Mund, um einen Aufschrei zu unterdrücken. Warum hatte sie sie nur allein gelassen? Warum?

"Na toll.", fluchte Erik, "Und was machen wir jetzt?"

"Ich habe es versprochen! Ich lasse sie nicht zurück!", rief Gimli kopfschüttelnd.

"Ich auch nicht!", stimmte Resi zu.

"Wir müssen Frodo folgen, bevor wir ihn verlieren!", widersprach Legolas.

"Dann geh doch, wenn du es so eilig hast!", fuhr Resi ihn an. Sie war Elben gegenüber noch nie offensiv geworden, doch das hier war gerade zu viel.

"Wir teilen uns nicht auf!", sagte Lily kopfschüttelnd und legte Legolas, der Resi einen giftigen Blick zuwarf, beruhigend eine Hand auf die Schulter.

"Was sollen wir sonst machen?", fragte Erik resigniert, als Aragorn dazwischen ging.

"Hört auf!", rief der Schwarzhaarige und alle verstummten, "Wir werden Frodo nicht folgen. Er muss allein weitergehen." Damit erntete er mehrere verwirrte Blicke.

"Du willst ihm nicht folgen?", fragte Legolas erschrocken und Aragorn schüttelte leicht den Kopf.

"Das ist doch nicht dein Ernst!", sagte Erik ungläubig.

"'Also war es das?'", fragte Gimli aufgebend "'Die Gemeinschaft hat versagt?'"

"'Nicht so lange wir treu Seite an Seite stehen!'", sagte Aragorn, "'Ich werde weder Laura noch Merry und Pippin der Folter und dem Tod überlassen!'", damit nahm er seinen Rucksack und begann ihn zu entleeren, "'Alles was nicht gebraucht wird, lassen wir hier! Nur leichtes Gepäck! Lasst uns Orks jagen!'"

Resi sah wie der Großteil der Gruppe zustimmende Laute von sich gab und auch sie nickte. Sie würden Laura retten! Und die Hobbits! Und währenddessen würde Frodo weiter zum Schicksalsberg reisen.

"Glaubst du wirklich, dass Frodo das schafft?", fragte Erik noch immer zweifelnd und Aragorn drehte sich zu ihm, "Ich meine ein Mann, meinetwegen auch ein halber, kann doch nicht mutterseelenallein nach Mordor spazieren ohne sich zu verirren, unversehrt an tausend Orks vorbeikommen, den Ring in den Vulkan werfen und dabei auch noch unentdeckt bleiben!"

Aragorn lächelte etwas.

"Er ist nicht allein. Sam ist bei ihm.", erwiderte der Schwarzhaarige kühl, ehe er sich abwandte und loslief.

"Oh na dann kann ja nichts mehr schiefgehen!", murmelte Erik sarkastisch, beließ es aber dabei und folgte Aragorn zusammen mit den anderen.

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Tags: #hobbit