Kapitel 37
Marina
„Das war der Wahnsinn, du hättest es sehen müssen, die Leute haben mit buntem Transparentpapier die Taschenlampen ihrer Handy's gepimpt und alles erschien in bunten Farben. Ich wünschte du hättest es sehen können."
„Das wünschte ich auch."
Dean war nun seit genau dreiundvierzig Tagen auf Tour, er bereicherte sie Bühnen in England, Irland, Schottland, Amsterdam, Belgien und aktuell befand er sich in Frankreich.
Es grenzte an ein Wunder in knapp einem Monat sechs Länder und dreizehn Städte zu bereisen.
Wir versuchten uns so oft es möglich war per Face-Time-Anrufen zu Kontaktieren, momentan wäre das auch alles noch machbar, aber wenn er in die Länder wie Amerika, Kannada, oder Richtung Asien reisen wird, werden uns die verschiedenen Zeitzonen zu schaffen machen.
Ich versuchte noch garnicht so weit zu denken, doch auch die Tage werden kommen und ich könnte mich nicht davor verstecken.
„Ich vermisse dich."
Seine Worte trafen ins Schwarze.
Auch ich vermisste ihn, so sehr, dass es bereits nach so kurzer Zeit schmerzte.
An die noch folgenden dreihundertzweiundzwanzig Tage ohne ihn wollte ich noch garnicht denken.
„Ich vermisse dich."
Ich küsste meine Fingerspitze und drückte sie auf die Kamera.
„Und weißt du was?"
Er drehte sich um und sah nach ob jemand in ner Nähe war, dann kam er näher an die Kamera und ich wünschte sein Gesicht mit meinen Händen berühren zu können.
„Lieben tu ich dich auch!"
Nickend lehnte er sich wieder in seine Ausgangsposition zurück und grinste mich an.
„Das tust du?"
Ich tat als würde ich ihm nicht glauben, das Kissen in meinem Schoß drückte ich fester an mich, in der Vorstellung es wäre ein Teil von Dean.
Sein Lächeln wurde größer und seine geraden, weißen Zähne blitzen hervor.
Wie gerne würde ich diesen Mund jetzt küssen.
„Wie könnte ich nicht?"
„Und ich liebe dich."
Die paar Minuten die wir miteinander hatten waren das schönste am ganzen Tag und hatte er mal keine Zeit mich anzurufen, zerbrach eine kleine Welt für mich.
Mathew Clark, Dean's Bassist und Verbündeter, da auch er seine Freundin für die Tour zu Hause zurück lassen musste, erschien hinter Dean im Raum und zog winkend eine Grimasse.
Ich mochte Mathew, allein aus dem Grund, dass auch er wusste wie schwer es war von seinen geliebten Menschen getrennt zu sein und weil er einfach witzig war.
„Hey Matt!"
Ich winkte und erst jetzt bemerkte Dean ihn.
Er schlug mit dem Arm nach Matt um ihn aus dem Bild zu bekommen.
„Verzieh dich Matt und ruf deine eigene Freundin an! Die hier gehört mir."
Ich musste lachen, natürlich gab Matt nicht einfach auf, sobald Dean dachte er hätte ihn vertrieben tauchte er wieder hinter der Sofalehne auf und schnitt eine Grimasse.
Es freute mich das Dean mich für sich beanspruchte auch wenn ich nicht bei ihm sein konnte.
„Ich sagte du sollst dich verziehen!"
Dean sprang auf und kletterte über die Rückenlehne um Matt hinterher zu rennen.
Die beiden verschwanden aus meiner Perspektive, ab und an kam Matt gefolgt von Dean durch das Bild gerannt.
Wie sollte man bei den beiden Schwachköpfen nicht lachen müssen?
Manchmal glaubte ich Matt würde das alles extra machen um mich aufzuheitern.
Und es half tatsächlich.
Nach etlichen, kostbaren verstrichenen Minuten tauchte Dean ganz zerzaust wieder auf meinem Bildschirm auf.
„Da bist du ja wieder! Ich dachte schon Matt hätte dich platt gemacht."
Neckend lächelnd sah ich in Dean's beleidigtes Gesicht.
„Matt mich? Ich glaube eher andersrum."
Auch er lächelte.
Es klingelte an meiner Wohnungstüre, ein Stich fuhr durch mein Herz, als würde es in zwei Hälften geteilt werden.
Das müsste Torry sein, wir hatten uns für heute Abend verabredet.
Es brachte ja nichts nur zu Hause rum zu sitzen und Trübsal zu blasen, mein Leben hier musste auch ohne Dean weiter gehen.
„Ist das Torry?"
Seine Stimme war bedrückter als zuvor, nickend bestätigte ich ihm seine Vermutung.
„Ja das wird sie sein."
Matt rief etwas im Hintergrund, doch genau verstehen konnte ich es nicht.
„Alles klar!"
Dean's Antwort jedoch konnte ich verstehen.
„Also wir müssen dann auch mal weiter machen, von daher alles gut."
Die folgenden Worte schmerzten jeden Tag als wäre es der erste Tag an dem ich ihn gehen lassen musste.
„Mach's gut Dean.
Ich liebe dich."
„Gib auf dich acht und liebe Grüße an Torry.
Ich liebe dich."
Wir winkten uns uns schließlich war er es, der die Verbindung kappte.
Ich hatte ihn von Anfang an darum gebeten den Teil zu übernehmen und aufzulegen, ich würde es ja doch nie machen.
Der Moment nach unseren Gesprächen, der Moment in dem die Stille über mich einbrach war mit Abstand der schlimmste.
Ich zwang mich aufzustehen und öffnete Torry die Türe, sie sprang mir quasi entgegen und umarmte mich stürmisch.
Nun, hiermit endete dann auch schon wieder der Moment der Stille.
„War das Dean?"
„Wer sonst?"
„Oh stimmt, ich vergaß.
Rini nimmt nur Anrufe von männlichen Superstars entgegen die sich aktuell auf Welttournee befanden."
Lächelnd schubste ich sie, schnappte meine Handtasche und zog die Wohnungstür hinter mir ins Schloss.
„Ich soll dir liebe Grüße ausrichten."
Sie klatschte in die Hände und strahlte.
„Richte Dean aus, dass er mein absoluter Lieblings Superstar ist!"
„Er ist auch der einzige den wir persönlich kennen."
Sagte ich ironisch.
„Sind wir heute etwa pessimistisch? Das müssen wir auf jeden Fall ändern!"
Sie hängte meinen Arm bei sich unter und wir schlenderten zur Paddington Station um mit der U-Bahn in die Stadtmitte zu fahren, wo wir uns mit Cooper und Toby trafen.
Es tat gut auf meine Freunde auch in schweren Zeiten setzten zu können.
Für nichts auf der Welt würde ich sie wieder hergeben wollen.
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