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Sechzigstes Kapitel

 „So, Fire. Die Bahn wartet. Hast du Lust?", fragte ich den Hengst liebevoll.

Das fragst du nicht ernsthaft. Je schneller ich raus bin, desto besser. Ich will wieder laufen.

Das wirst du, mein Junge. Das wirst du.

Schnell machte ich den Fuchs fertig und führte ihn auf den Hof. Er zitterte vor Erregung und stand kaum einen Moment still. Ich wies ihn kurz zurecht und schwang mich in den Sattel. Ich konnte mein Glück selber kaum fassen. Ich war gerade auf dem Weg zur Bahn. Mit meinem Partner. Ich war gerade dabei mich neu zu verlieben. Mich wieder zu verlieben. In dieses wunderschön glänzende Fell, in diese frechen Augen, in diese wundervollen Gänge, in diese unglaubliche Galoppade. Hatte ich mich je entliebt? Ich denke nicht.

Je näher wir der Bahn kamen, desto unruhiger wurde Fire. Er begann zu tänzeln und warf den Kopf auf. Ich strich ihm beruhigend über den Hals. „Wir sind ja gleich da", lachte ich. Die letzten Meter trabten wir. Die Anweisung von Nick war einfach. „Lass ihn laufen bis er anhält." Kaum hatte sein Huf das Gras der Bahn berührt, explodierte er. Mit unglaublicher Wucht beschleunigte er, wurde schneller und schneller. Der Fahrtwind trieb mir die Tränen in die Augen und ich schloss sie kurzerhand. Ich spürte, wie mein Körper Unmengen an Adrenalin ausschüttete und eine angenehme Gänsehaut zog sich über meinen ganzen Körper. Während Fire die Ohren anlegte und die Geschwindigkeit weiter erhöhte, legte ich die Zügel auf seinen Hals und streckte ganz langsam die Arme aus. Viele Leute wünschten sich fliegen zu können. Ich konnte es. Meine Flügel waren rot, groß und hatten vier Beine.

Mein Herz raste wie verrückt und ich schrie meine Freude einfach in die Welt hinaus. Fire bemerkte das und streckte jeden einzelnen seiner Muskel um nochmals zuzulegen. Es war unglaublich. Ich war frei, dem Himmel näher als der Erde.

Überrascht bemerkte ich, dass wir die Gegenseite fast beendet hatten. Langsam drosselte Fire die Geschwindigkeit. Er war komplett nass geschwitzt und atmete heftig. Die Erschöpfung zog sich durch seinen ganzen Körper und er fiel in den Trab. Ich lobte ihn ausgiebig. „Danke Großer, das war wunderschön", flüsterte ich.

Ich habe zu danken. Das habe ich jetzt gebraucht.

Wir kehrten zu Nick zurück, der am Zaun lehnte und uns beobachtet hatte. „Schnell ist er wohl noch", sagte der alte Trainer lächelnd und ich konnte ihm nur zustimmen. Langsamer war der Fuchs nicht geworden. „Aber konditionell müssen wir da einiges unternehmen", sagte ich und deutete auf den Hengst unter mir, der nach nicht mal einer Runde auf der Trainingsbahn komplett am Ende seiner Kräfte war. „Definitiv. Devil ist ihm da meilenweit voraus. Ich setze mich später direkt hin und arbeite euch einen Plan aus. Erstmal für die nächsten drei Wochen und dann schauen wir mal, wie er auf dem Posten ist. Sein Kraftfutter müssen wir auch langsam wieder steigern, damit er ein bisschen mehr Muskeln aufbaut", überlegte der Trainer. Ich nickte verstehend und versprach Nick, den Trainingsplan später abholen zu kommen. Doch erst musste ich meinen Hengst noch trockenreiten. Und um ehrlich zu sein freute ich mich da mit am meisten drauf.

*~*~*~*

Später am Tag saß ich mit Roberto in Nicks Büro. Wir saßen gemeinsam über dem Trainingsplan und fachsimpelten darüber. Was Nick ausgearbeitet hatte, war gut und wir nahmen nur kleinere Veränderungen vor. Jede Mahlzeit des Hengstes war vollständig durchgeplant, jeder Schritt, den er tat, war nach Plan. Natürlich würden wir genau hinschauen und den Plan anpassen, je nachdem ob er sich schneller oder langsamer entwickelte, als wir erwarteten. Es war immerhin nichts in Stein gemeißelt.

Die darauffolgenden Tage waren von Konditionstraining durchsetzt. Täglich steigerten wir die Strecke, die Fire galoppieren musste und fütterten das Kraftfutter langsam wieder an. Während Devil ganz entspannt in Form gehalten wurde und ein wenig Pause nach den aufregenden Wochen bekam, musste Fire hart arbeiten. Der Hengst steckte das alles jedoch sehr gut weg. Er war motiviert bei der Arbeit und man sah nach zwei Wochen schon eine deutliche Veränderung.

Als ich am ersten Tag der dritten Woche zur Bahn ritt, war Fire jedoch unruhiger als sonst. Normalerweise legten wir den Weg in einem entspannten Schritt zurück, doch heute war irgendwie der Wurm drin. Fire führte sich auf, als wäre er auf dem Weg zum Derby.
„Was ist denn los?", fragte ich irgendwann genervt, als meine Arme begannen wehzutun.

Ich habe keine Lust mehr auf das langweilige rumgaloppieren. Ich will wieder richtig Rennen!

Der Hengst war mindestens genau so genervt wie ich. „Das steht so aber nicht im Plan und du musst erst wieder fit werden", sagte ich zu ihm. Er warf den Kopf auf.

Ich bin fit!

Ich seufzte. Das hatte ich bei aller Liebe nicht vermisst an dem großen Fuchs... sein Sturkopf. Meine müden Arme schrien nach Entlastung und es war sehr verführerisch, die Zügel einfach sein zu lassen und einen kleinen, flotten Galopp einzulegen. Doch wir hatten nur noch fünf Wochen Zeit für unser Training, da konnte ich mir keinen Fehltritt erlauben. Also hielt ich den schlecht gelaunten, unter mir kämpfenden Hengst in einem ruhigen Trainingsgalopp, so sehr es mir auch im Herzen wehtat.

Nach der unangenehmen Trainingseinheit machte ich mich auf den Weg zu Nick. Wir mussten den Trainingsplan umstellen. Der alte Trainer reagierte mit dem selben Seufzen, wie ich vor einigen Minuten auf der Bahn. „Du weißt aber, dass wir ihn so am besten fit bekommen, oder?", fragte Nick nochmal. Ich nickte. „Aber wenn wir den Plan so durchziehen, wird er uns spätestens in zwei Wochen durchdrehen", sagte ich. Nick brummte zustimmend. Er wusste, dass ich recht hatte, auch wenn es ihm nicht gefiel.

„Ich glaube, wir können ihm zwei Trainingsrennen die Woche geben. Eins gegen einen sehr leichten Gegner, sodass er wieder Selbstbewusstsein gewinnt und eins gegen einen härteren Gegner, sodass wir ihn wettbewerbsfähig bekommen...", schlug Nick vor. Ich sah mir seinen Plan genauer an. Dafür würden zwei konditionelle Arbeiten wegfallen. „Was ist, wenn wir vor dem leichten Rennen noch ein bisschen Kondition trainieren? Er sollte es ja dennoch schaffen, da zu gewinnen", schlug ich vor. Nick überlegte kurz mit gerunzelter Stirn, dann nickte er. „Machen wir das so. Und zur Veröffentlichung: Meinst du, wir bekommen ihn rennfertig?", fragte Nick. Ich nickte ohne zu zögern. „Er wird fit sein in fünf Wochen."

„Dann gebe ich die Neuigkeiten bekannt", beschloss Nick.

*~*~*~*

Die Neuigkeit schlug ein wie eine Bombe. Sofort berichteten sämtliche Zeitungen und sogar das Fernsehen von dem neuen Sensationsrennen. Wir wurden überflutet von Presseanfragen von Journalisten, die Fire bei der Arbeit sehen wollten. Ich las Artikel, die die Entscheidung kritisierten und ich las Artikel, die sie befürworteten. Die meisten Leute setzten ihr Geld auf Devil, nur einige alte Fans von Fire glaubten an ihn. Und ich konnte es den Leuten nicht mal verübeln.

Das Rennen würde auf der größten Bahn Deutschlands stattfinden, die Karten für die Tribünen waren in Sekunden ausverkauft. Niemand wollte sich dieses Ereignis entgehen lassen.

Und währenddessen trainierten wir fleißig weiter. Ferdi und Devil zogen die Schwierigkeit der Trainingseinheiten langsam wieder an, während Fire, Roberto und ich seit Wochen auf Anschlag arbeiteten. Ich war ein wenig neidisch auf den jungen Pfleger, der seinen Superstar nur fit behalten musste. Die Umstellung des Trainingsplans hatte meinem Fuchs sehr gut getan und er war wieder besser gelaunt. Es waren sechs Wochen unserer Vorbereitung vergangen, als Nick uns in unser erstes Trainingsrennen gegen Devil schickte. Die nächsten Tage würden die beiden Hengste drei Mal gegeneinander antreten, bevor die letzten vier Tage für leichte Arbeit und die Reise verwendet werden würden.

An jenem Morgen machte ich Fire fertig. Roberto war morgens bereits mit ihm spazieren gewesen und er hatte eine Stunde auf dem Paddock verbringen dürfen. Dementsprechend war er zwar dreckig vom Wälzen, jedoch in einer guten Grundstimmung. Während ich ihn putzte, erzählte ich ihm, was heute anstand und ich bemerkte sofort den Umschwung in seiner Haltung, als ich erwähnte, dass wir gegen Devil antreten würden. Bisher hatte Fire seinen Sohn stets nur an seiner Box vorbeilaufen gesehen. Im Training hatten wir die beiden Füchse bisher strikt voneinander ferngehalten.

Als ich fertig war, ließ ich mich von Roberto in den Sattel werfen und wartete auf Ferdi, der gerade mit Devil den Stall verließ. Der bunte Fuchshengst sah atemberaubend aus in der frühen Morgensonne. Sein Fell schimmerte dunkelgolden, die weißen Abzeichen blitzen und sein Schopf hing ihm frech in die Augen. „Und Sven, seid ihr bereit?", fragte Ferdi mich, als er sich ebenfalls auf sein Pferd werfen lassen hatte. „Ich bin mir nicht sicher", antwortete ich lachend, als ich das Muskelspiel unter dem Fell des jungen Hengstes neben uns beobachtete. „Schau nicht so bewundernd, nachher wird Fire eifersüchtig", witzelte Ferdi zurück. Die beiden Hengste schritten entspannt nebeneinander her. Ich merkte zwar, dass Fire seinen Sohn interessiert, doch auch ein wenig misstrauisch beobachtete, doch das ließ ihn sich nicht schlecht benehmen. Devil war wie immer sorglos und fröhlich. Ich ging davon aus, dass er nicht wusste, dass sein Vater neben ihm ging.

Als wir die Bahn erreichten, ließen wir die Hengste in einen leichten Galopp fallen. Fire ließ sich mit dem kleinen Finger halten und richtete sich auf, um größer zu wirken. Ich merkte, dass ihn störte, dass sein Sohn ihn überragte und musste ein wenig schmunzeln. Ein Blick nach links zeigte mir, dass einige Reporter Wind von der Sache bekommen hatten, denn der Zaun war gut gefüllt. Als wir an der Startstelle angekommen waren, ließen wir die Hengste noch ein paar Minuten im Schritt nebeneinander laufen. „Es ist echt Wahnsinn, wie viele Leute alleine für ein unangekündigtes Training herkommen", sagte Ferdi zu mir und ich konnte nur zustimmen. „Wir sollten ihnen besser eine gute Show liefern", antwortet ich lächelnd. „Dann mal los."

Ich weckte Fire ein wenig auf und sofort spitzte der Fuchs die Ohren. Wir galoppierten die beiden Hengste langsam an und ließen sie nebeneinander auf die Startmarke zulaufen. Ich spürte, wie viel Kraft der Hengst unter mir hatte und ein Schauer der Erwartung lief über meinen Rücken. Als wir die Startmarke passiert hatten, ließen wir beide Füchse in ein flottes Renntempo übergehen. Fire streckte sich willig und legte die fuchsfarbenen Ohren flach an seinen Kopf, um sie vor dem Wind zu schützen. Nach einiger Zeit forderte Ferdi Devil zu mehr auf und der bunte Fuchs beschleunigte mühelos. Ich hielt Fire ein wenig zurück und ließ Ferdi vorne an die Rails gehen. Bis in den Schlussbogen hielt ich mich dort, bevor ich Fire das Kommando gab, wieder zu seinem Sohn aufzuschließen. Der Fuchs folgte meinem Befehl, doch ich stellte fest, dass es ihn ordentlich Mühe kostete. Auf der Zielgerade ließ Ferdi Devil antreten und ich folgte ihnen. Fire machte sich flach und schoss über die Gerade, auf der Jagd, um seinen Gegner einzufangen. Das stellte sich jedoch als nicht so einfach heraus, denn der bunte Fuchs war uns bereits enteilt. Ich ließ Fire das schnelle Tempo eine Weile gehen, bevor ich ihn zurücknahm. Ferdi hatte den Vorsprung von zwei Längen mit seinem Devil mühelos halten können. Natürlich hatte ich von Fire nicht das äußerste gefordert, immerhin war es nur ein Training, doch diese deutliche Niederlage überraschte mich dennoch.

Nachdem wir die Hengste durchpariert hatten, sprach ich mit Ferdi. „Wie viel hattest du noch unter'm Sattel?" Der Pfleger wiegte den Kopf hin und her, bevor er antwortete: „Genug." Das verschmitzte Grinsen in seinem Gesicht, machte mir ein wenig Angst. Wir waren anscheinend noch weit davon entfernt, den großen, bunten Fuchs herausfordern zu können. Und das mit nicht mal zwei Wochen zum großen Rennen.

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