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61. Mama und deine Mutter

Fieberhaft überlege ich, was ich nun tun soll. Fakt ist: Eine besoffene Manja hat es sich an Eros' Esstisch bequem gemacht und wird mehr und mehr Blödsinn verzapfen, wenn ich nicht eingreife. Andererseits ist es jetzt wohl schon längst zu spät dafür. 

Unruhig tigere ich im Wohnzimmer auf und ab. Okay, ich habe zwei Möglichkeiten: Einmal, alles einfach so passieren zu lassen, dann noch, rüberzugehen und Manja an den Ohren zurück zu schleifen. Beide Möglichkeiten beinhalten sowohl Vor- als auch Nachteile.

Option Eins hat den Vorteil, dass ich mich einfach aus dem ganzen Scheiß ausklinken könnte. Der Nachteil ist hierbei, dass ich somit auch jegliche Kontrolle der Situation aus der Hand geben würde... aber, machen wir uns doch nichts vor, die hatte ich sowieso nie.

Möglichkeit Zwei würde mir zumindest ein gewisses Gefühl von Übersicht und damit einhergehend auch Ruhe vermitteln... allerdings müsste ich dann ihm unter die Nase treten: Eros. Keine schöne Vorstellung. Und damit hat sich's für mich eigentlich auch schon erledigt.

Ein schriller Klingelton durchbricht die Stille und ich fahre zusammen. Mein Handy, welches ich achtlos auf die Couch geworfen habe, leuchtet auf und mir wird der Kontakt meiner Schwester angezeigt. Oh, Gott, was hat das schon wieder zu bedeuten? Seufzend gehe ich ran. »Ja?«

»Finja? Bist du das?« Ich verdrehe die Augen. Wie dicht ist diese Frau eigentlich?

»Ja, Manja, ich bin es. Wer sollte denn sonst an mein Handy gehen?«

»Stimmt, du hasss rechts, äh, recht. Kannsd bloß du sein. Bloß Finjaaahaaaaa...«, trällert sie schief. Ich zucke zusammen und halte mir das Handy vom Gesicht weg.

»Manja... was zur Hölle?! Hör auf, so rumzuschreien!«

Ein derbes, stockbesoffenes Lachen dröhnt an mein Ohr. Na, wenigstens hat sie aufgehört mit diesem schrecklichen Gejaule.

Schlagartig wird es still am anderen Ende der Leitung und ich stutze. Wenn sie doch bloß immer so schnell auf mich hören würde. »Hey, Finja«, flüstert sie jetzt.

»Ja?«

»Weißt du, warum ich überhaupt ins Dorf gekommen bin?« Wieder flüstert sie und ich ziehe eine konzentrierte Grimasse, da ich sie kaum verstehen kann.

»Wie wär's, wenn du mal ein bisschen lauter sprichst? Ich kann dich kaum verstehen.«

Plötzlich höre ich italienisches Stimmengewirr im Hintergrund lauter werden. Na, toll, die streiten sich grad wahrscheinlich darüber, ob ich rüberkommen soll (Michele) oder nicht (ganz klar Eros).

»Die solln mich nich hörn. Warte, ich geh mal kurz weg«, haucht meine Schwester jetzt.
Die Stimmen der Männer werden leiser, bis sie komplett verstummt sind.

»Okay, jetz gehds...«, sie hickst, »... wieder. Also, wo warn wir?« Ich rolle die Augen.

»Bei der Frage, warum du hier ins Dorf gekommen bist. Aber ich verstehe das nicht ganz, darüber haben wir doch schon geredet und –«

»Nein!«, unterbricht sie mich jetzt erstaunt energisch. »Den Hauptgrund hab' ich dir nich gesagt!«

»Ähm, okay...«, murmle ich etwas irritiert.

»Meine Mutter.« Ich runzele die Stirn. »Was ist mit Mama?«

Sie stöhnt genervt. »Nee, nich Mama...«, sie rülpst vernehmlich, »... sondern meine Mutter!« 

»Manja, ich verstehe nicht...« Meine Stimme verliert sich und da fällt es mir wie Schuppen von den Augen.

»Deine leibliche Mutter«, stelle ich erschrocken fest. »Jaaaa, genau!«, ruft sie, als hätte ich gerade die Eine-Millionen-Dollar-Frage gelöst.

Plötzlich werden meine Hände ganz schwitzig, sodass mir das Smartphone fast aus den Fingern rutscht. Ich umklammere es fester und räuspere mich.

»Was ist mit deiner Mutter?«, frage ich so ruhig wie möglich. Das gestaltet sich alles andere als einfach, denn ich bin plötzlich nur noch ein einziges Nervenbündel.

Manja kichert. »Ich will zu ihr! Will mit ihr reden...« Ich schließe die Augen und massiere mir die Nasenwurzel.

»Okay, komm erstmal rüber, dann können wir reden und morgen –«

»NEIN!«

Ich zucke heftig zusammen und lasse mein Handy schließlich fallen, welches ich noch im allerletzten Moment auffangen kann.

»Manja, schrei mir nicht so ins Ohr, verdammt!«, zische ich, doch sie scheint sich nichts draus zu machen.

»Ich will... su ihr. Jetzt! Und du... begleitessssd mich.«

Bis jetzt hat sie mir die Information, wer ihre leibliche Mutter ist, eisern vorenthalten und ich respektiere das. Deshalb wundere ich mich umso mehr, warum sie auf einmal will, dass ich sie zu ihrer Mutter begleite.

Wenn sie wieder nüchtern ist, bereut sie es womöglich bitter. Deshalb sage ich (schweren Herzens, da ich doch eigentlich neugierig gewesen wäre): »Komm rüber, Manja, dann sehen wir weiter.« Es klickt in der Leitung was mir zeigt, dass sie aufgelegt hat. Ein einfaches ›Bis gleich‹ scheint wohl aus der Mode gekommen zu sein.

Gleich darauf pocht es energisch an der Tür. Resigniert seufzend öffne ich und werde direkt am Handgelenk gepackt.

»Hey, was zum –?!«

Eine leicht zerzaust wirkende Manja schleift mich so energisch nach draußen, dass ich gerade noch so die Tür hinter mir zuziehen kann. Ich versuche, mich loszureißen, allerdings erfolglos. Diese Frau ist stärker, als man vermuten könnte.

»Manja! Lass mich los!«

Ich versuche erneut, mich aus ihrem eisernen Griff zu befreien, was mir – leider Gottes – wieder nicht gelingen will. Mit einem energischen Schubsen stößt sie das Gartentor auf und zieht mich hindurch, wir betreten den Kies der Straße und ich strauchele durch die kleinen, weißen Steinchen.

Ich werfe einen Blick über die Schulter zurück zu unserem Haus und registriere prompt eine Bewegung im Augenwinkel. Meine Augen huschen zum Nachbarhaus... und da steht er. Eros. Sofort stolpere ich for Schreck, fange mich aber wieder.

Ich kann nicht widerstehen und werfe einen weiteren Blick zurück. Er trägt ein leicht abgetragenes, olivgrünes T-Shirt, welches seine Bernsteinaugen hell wie die Sonne leuchten lässt. Eine sanfte Brise weht ihm das rabenschwarze, wellige Haar ums Gesicht, was ihm ein noch verwegeneres Flair verleiht.
Er verschränkt die Arme und sieht uns mit gerunzelter Stirn nach, während Manja uns unaufhaltsam weiterzieht.

Schließlich muss ich mich doch abwenden, wenn ich keine Zerrung im Nacken riskieren will. Dennoch spüre ich Eros' stechenden Blick im Rücken. Wut schießt mir ins Herz.
Wie gerne wäre ich stehengeblieben und hätte ›Hör auf zu glotzen, Penner!‹ geschrien. Leider ist mir dies nicht möglich, da Manja einfach nicht locker lässt und mich weiter wie einen sturen Esel hinter sich herzieht.

Ich begnüge mich daher lediglich damit, mich umzudrehen und ihm den Finger zu zeigen. Das verdüstert seinen Blick um etwa das Zehnfache, wie ich mit enormer Genugtuung feststelle. In letzter Zeit scheine ich Mittelfinger wie Konfetti zu verteilen...

Als wir endlich um eine Kurve biegen, kann ich nicht anders, als erleichtert aufzuatmen. Manjas Griff um meinen Arm beginnt allerdings langsam, aber sicher, wehzutun. Unweigerlich frage ich mich, wie weit wir noch so durchs Dorf rennen müssen. Ich beginne mich zudem zu wundern, aus welchen verborgenen Winkeln ihres Alkohol-durchtränkten Gehirns diese Entschlossenheit und Zielstrebigkeit kommt. Der einzige Indikator dafür, dass sie ordentlich getankt hat, ist die Tatsache, dass wir in leichten Schlangenlinien laufen.

Ich sehe Frau Inkers Haus näher kommen und verziehe abfällig das Gesicht. Ein Wunder, dass sich ihre Vorhänge noch nicht bewegen. Doch gerade, als ich diesen Gedanken zu Ende gedacht habe, geschieht es auch schon.

Sie ist die letzte Person, von der ich mir wünschen würde, uns so zu sehen. Leider lässt sich das nun nicht mehr ändern.

»Hey, Manja, wo auch immer du hin willst, versuch ihr Haus irgendwie zu vermeiden... Manja? Hey, was soll das?«

Sie tut das genaue Gegenteil von dem, was ich sage, nämlich: direkt drauf zu halten. Sie ist anscheinend noch dichter, als ich dachte.

»Manja, wir sind hier falsch! Komm, lass uns –«

»Wir sinnn goldrichtig!«, nuschelt sie kehlig. Jetzt öffnet sie das kleine, weiße Tor zum säuberlich gestutzten Vorgarten der Inker und zieht mich energisch mit. Die Gardinen bewegen sich auf Hochtouren, neugierige Augen spähen zu uns heraus. Ich schüttle den Kopf. Jetzt reicht's!

»Manja!«, zische ich ungehalten.

Ich hätte nicht gedacht, dass das was bringt, aber sie bleibt urplötzlich stehen, sodass ich dumpf gegen sie pralle. Sie sieht mich aus betrunkenen, verhangenen Augen an. Trotzdem wirkt ihr Blick seltsam... klar.

»Wir sinnn hier richtig, Finja«, wiederholt sie. Ich blinzele verwirrt.

»Was...«

Dann fällt es mir wie Schuppen von den Augen und ich schnappe ich nach Luft.

Frau Inker ist Manjas leibliche Mutter.

DamdamDAAAAMMMMM!!!
Jetzt wissen wir endlich, wer Manjas Mutter ist... habt ihr das kommen sehen? 😏

Hier noch ein kleines Zitat von unserer Finja, das mich heute zum Lachen gebracht hat:


Also dann: bis demnächst und vielen Dank fürs Lesen, Voten und Kommentieren ❤️

Grüße,
Cadence

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