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6. Nerdige Sehnsucht

Mir dröhnt der Schädel. Das ist das erste, was ich wahrnehme, als ich aufwache.

Es ist nicht bei diesem einen Gin Tonic geblieben – weder bei mir, noch bei Thor. Wenn ich ehrlich sein soll, waren es eher sieben oder acht  für jeden von uns. Also, über den ganzen Tag verteilt – wir waren ja so stilvoll und haben direkt am Morgen angefangen. 

Leider sind hämmernde Kopfschmerzen und hohe Lichtempfindlichkeit jetzt das unangenehme Resultat davon. Geschieht mir wohl ganz recht, was? Aber man muss die Konsequenzen seines Handelns tragen, jede Aktion zieht eine Reaktion nach sich. In diesem Fall also: viel Alkohol = viel Kater. Eine einfache Gleichung.

›War es das wert?‹, frage ich mich. Manchmal ist es das nicht. Ich bin schon oft von semi-guten Partys heimgekommen, auf denen viel getrunken wurde und ich am nächsten Tag leider feststellen musste, dass ich es mir hätte schenken können. Aber in diesem Fall kann ich sagen, dass es das durchaus wert war. Bei dem Gedanken an gestern muss ich grinsen.

Es ist nichts passiert – also, ich habe nicht mit ihm geschlafen, oder sowas. Nicht mal einen kleinen Kuss hat es gegeben.

Aber wir haben viel geredet und gelacht. Der Alkohol hat uns beiden gehörig die Zunge gelockert. Vor allem ihm, der bei weitem nicht so viel verträgt wie ich. Es war wirklich ganz lustig ihn dabei zu beobachten, wie er sich mir Stück für Stück öffnete, wie der Kelch einer Rose, bis er in all seiner ganzen Pracht erblüht ist... Scheint, als würden die Nachwirkungen meines feuchtfröhlichen Tages irgendeine poetische Ader in mir triggern. 

Wir sind den ganzen Tag im Wohnzimmer gesessen. bis ich irgendwann aus dem Fenster gesehen und die Sonne beim Untergehen erwischt habe. Der Anblick hat mich schlagartig nüchtern werden und ihn aus dem Haus vertreiben lassen. 

Ich denke, es hat mich doch ein wenig geschockt, wie sehr ich die Zeit in Thors Anwesenheit vergessen habe. Ich mag ihn irgendwie. Mehr, als ich erwartet hätte. Und ich weiß wirklich nicht, was ich davon halten soll, da ich damit so nicht gerechnet habe. 

Witzigerweise ließ er sich nicht so leicht abwimmeln. Erst als ich mich dazu habe breitschlagen lassen, mich am nächsten Tag mit ihm zu treffen, also heute.

Etwas ratlos starre ich die Decke über mir an. Ich bin gerade aus unruhigen Träumen erwacht und der Kater tut sein Übriges zu meinem Brummschädel. Unruhig wälze ich mich zur Seite.

Mein Blick fällt auf die digitale Uhr auf meinem Nachttisch. Es ist sieben Uhr zweiundvierzig. Viel zu früh, um in den Semesterferien wach zu sein. Jetzt in diesem Moment ärgere ich mich darüber, dass ich Thor so schell weggeschickt habe. 

Ich drehe mich wieder auf den Rücken und seufze frustriert.

Er könnte jetzt neben mir liegen... das Gesicht mit den feinen Zügen mir zugewandt, die graublauen Augen fest auf mich gerichtet, die Morgensonne würde goldene Lichtspiele auf seine Haut malen. Seine festen Lippen würden sich meinen nähern, eins würde zum anderen führen...

Aber, nein. Ich habe die richtige Entscheidung getroffen. Ich nicke vor mich hin, wie, um mich selbst in meinem Entschluss zu bestärken. Es war richtig... trotzdem fühlt es sich gleichzeitig falsch an. Ich raufe mir die Haare. 

Ich denke zu viel, das ist mein Problem. Aber was ist bloß los mit mir? Dieses übermäßige Grübeln ist doch sonst auch nicht meine Art...

Thors Gesicht erscheint vor meinem inneren Auge und mein Puls geht unwillkürlich hoch. Ich zucke vor meiner eigenen körperlichen Reaktion zusammen. 

»Hey, das ist nicht dein Ernst!«, rufe ich ungläubig. »Doch, klar. Ich hatte noch nie 'ne Freundin. Ist das so schlimm?«

Er sieht mich von der Seite an, die Locken komplett durcheinander, die blauen Augen blitzen schelmisch. Ich spüre, wie mir das Blut ins Gesicht schießt, überspiele es aber mit einem großspurigen Grinsen.

Wie kam es eigentlich, dass ich meine Meinung im Bezug auf ihn so radikal geändert habe? Wie konnte das bloß passieren? Wie?!

Vor nicht einmal vierundzwanzig Stunden habe ich ihn noch für ein armes Würstchen gehalten und jetzt ist er sowas wie ein sexy Nerd für mich geworden... oder ein nerdiger Sexgott, wie man's nimmt.

Es ist wirklich merkwürdig, wie abrupt sich meine unentschlossene Einstellung zu ihm geändert hat. Erstaunlich, was ein einziger Tag alles ausmachen kann...

Ich wälze mich noch eine Weile von der einen Seite auf die andere, aber es ist zwecklos: Ich kann nicht wieder einschlafen.

Als ich ächzend aufstehe, nach unten tapse und mir und einen Kaffee mache, habe ich ein
Déjà-vu. Hatte ich das nicht schon genau so gestern morgen? Fehlt nur noch, dass es an der Tür klingelt...

Ding Dong.

Ich hebe den Blick von meiner dampfenden Kaffeetasse. »Das ist jetzt ein Scherz, oder?«, murmle ich vor mich hin. Thor kann es nicht sein, ihn treffe ich erst später.

Verblüfft und genervt zugleich schlurfe ich zum Küchenfenster und spähe nach draußen. Die Person, die da draußen steht, habe ich allerdings wirklich nicht erwartet.

»Also, das gibt's doch nicht...«, grummele ich.

Als ich einen leisen Stich der Enttäuschung spüre wird mir erst klar, dass ich auf einen spontanen Besuch von Thor gehofft hatte (was keinen Sinn macht, weil wir uns sowieso später treffen werden). Aber beim Anblick meines Besuches verspüre ich wider Erwarten trotzdem auch sowas wie... Aufregung.

Seufzend gehe ich zur Tür und öffne sie. Langsam lasse ich meinen Blick über den Berg an Mann vor mir gleiten. Breitbeinig steht Eros an meiner Türschwelle, als würde ihm der ganze verdammte Laden hier gehören.
Die muskulösen Arme vor der breiten Brust verschränkt und mit schief gelegtem Kopf blickt er auf mich herunter. Die Morgensonne bestrahlt ihn von hinten, was ihm etwas ätherisches verleiht und mich kurz an die Darstellung von Heiligen in der Kirche erinnert. Nur strahlt mein Nachbar alles andere, als himmlische Friedfertigkeit aus. Als meine Augen den bernsteinfarbenen meines Gegenübers begegnen, schnauze ich schließlich: „Ja?"

Er tritt einen Schritt näher zu mir heran, sodass ich den Kopf in den Nacken legen muss, um den Blickkontakt zu halten. Aufgrund meiner eins dreiundsiebzig bin ich es nicht gewohnt, besonders weit zu Menschen hochschauen zu müssen. 

Als er mich nur weiterhin schweigend ansieht, spüre ich ein leises Kribbeln in der Magengegend. Ich schiebe es darauf, dass ich heute noch nicht gefrühstückt habe. Mit zusammengepresstem Kiefer zische ich: »Was?«

Ein Lächeln zuckt um seine Lippen. »Sind wir aber ungeduldig heute!«, säuselt er süffisant. Am liebsten würde ich ihm eine reinhauen, aber das sollte ich wohl aus verschiedenen Gründen besser sein lassen. Zum einen müsste ich mich dazu viel zu weit nach oben strecken, darauf habe ich keine Lust, so früh am Morgen schon gar nicht. Und zum anderen würde ich mir keine besonders hohen Chancen ausrechnen, bei dieser Sache als Siegerin hervorzugehen. Wenn ich mir seine Statur so ansehe... Ich glaube, er könnte selbst Thor mit einem Fingerschnippen erledigen. 

Aber das ist jetzt unwichtig. Viel mehr gilt es für mich herauszufinden, was dieser Typ auf meiner Türschwelle zu suchen hat!

Hey, ihr!

Tja... was glaubt ihr denn, könnte Eros bei Finja an der Tür verloren haben? 🤔
Im nächsten Kapitel erfahrt ihr es. 😉

Bis dahin 👋

Grüße,
Cadence

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