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50. Ich muss sofort zu ihm

Nachdem Michele gegangen ist, sitze ich noch eine Weile in der Küche und starre gedankenverloren vor mich hin. Ich verstehe das einfach nicht.

Gerade jetzt, wo ich so glücklich mit Thor bin und diesen Kuss in meinen mentalen Papierkorb verfrachtet, quasi auf ›Löschen‹, geklickt habe, kommt Michele und wärmt alles nochmal auf. Das habe ich gerade echt nicht gebrauchen können.

»Ich frage mich wirklich, was er eigentlich bei seinem Brudi will.«

Ich schnappe nach Luft und hüpfe vor Schreck fast von meinem Stuhl. »Manja! Scheiße, hast du mich erschreckt!«

»Ja, das sehe ich.«

Nonchalant wie immer, lässt sie sich auf dem Stuhl nieder, auf dem eben noch Michele gesessen ist.

»Ich glaube, dass er recht hat«, sagt sie jetzt und verschränkt die Arme. Ich blinzele müde.

Ein Blick auf die Wanduhr in der Küche sagt mir, dass es bereits halb zwei Uhr nachts ist. Ich bin erschöpft, sowohl physisch als auch psychisch. Auf ein weiteres ›Eros‹-Gespräch kann ich grad gut und gerne verzichten.

»Du hast mal wieder gelauscht, stimmt's?«, murmle ich, die Augen verdrehend. Sie zuckt die Schultern. »Naja, nicht direkt. Ich habe eben Stimmen gehört und wollte nachsehen, was da unten los ist.« Als sie meinen Blick bemerkt, hebt sie verteidigend die Hände.

»Hey, hätten doch Einbrecher sein können!« Ich schüttle resigniert den Kopf und frage:
»Ach, ja? Und warum bist du nicht einfach wieder zurück ins Bett gegangen, nachdem du gemerkt hast, dass das ein privates Gespräch zwischen Michele und mir war?«

Sie runzelt die Stirn. »Wieso hätte ich das tun sollen? War doch voll spannend, was ihr da geredet habt.« Fassungslos starre ich sie an.

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich die Dreistigkeit meiner Schwester lustig oder einfach nur unverschämt finden soll.
Ich entscheide mich auf den Moment für keines der beiden Dinge und mache mich stattdessen auf den Weg zurück in mein Bett.

Ich höre Manjas Stuhl über die Fliesen schrammen und weiß, dass sie mir einfach so lange hinterherlaufen wird, bis wir das Thema ausdiskutiert haben.

Also drehe ich mich mit hängenden Schultern um und versuche, sie abzuwimmeln: »Hey, können wir dieses Gespräch bitte auf morgen verschieben? Ich bin so müde, dass ich nicht mal mehr geradeaus denken kann.«

Sie betrachtet mich prüfend und dann fängt sie plötzlich an, zu kichern. Völlig entgeistert runzele ich die Stirn und frage sie: »Bist du high?« 

»Hach, nee, es ist nur so lustig, wie du vor deinen Problemen davonrennst!« Ich stemme die Arme in die Seiten.

»Ich renne nicht vor meinen Problemen davon! Die Sache mit Thor hat sich geklärt und es läuft zurzeit echt gut zwischen uns, okay?«

Sein Lächeln blitzt vor meinem inneren Augen auf, die Art und Weise, wie er mich ansieht und ein warmes Gefühl durchströmt mich.
Doch Manjas Schnauben reißt mich gewaltsam aus meinen Träumereien.

»Na, und wenn schon! Trotzdem stehst du irgendwie auf Mister ›Heiß-wie-die-Hölle‹ da drüben.«

»Nein, tu ich nicht.«

»Tust du doch!«

»Tu ich nicht!»

»Tust du DOCH!«

»Tu ich NICHT!«

»DOOOHOOOCH, JETZT HÖR ENDLICH AUF ZU LÜGEN!« Ich reiße die Augen auf.

»Hey, schrei doch nicht so rum! Es ist mitten in der Nacht!« Manja verschränkt beleidigt die Arme.

»Ich schrei gar nicht rum.« 

»Natürlich tust du das!«

»Tu ich nicht!«

»Tust du doch!«

»Tu ich NIHIIICHT!« Ich werfe die Arme in die Luft.

»Okay, das führt doch zu nichts. Ich geh jetzt schlafen.« Doch sie packt mich am Arm.

»Warte mal! Erst musst du zugeben, dass du auf Micheles Bruder stehst.« Entgeistert blinzele ich sie an.

»Wo sind wir hier, im Kindergarten?!«

»Du stehst auf ihn.«

»Manja, lass mich in Ruhe.«

»Ach, komm schon! Du musst endlich ehrlich zu dir selbst sein!« Ich reibe mir übers Gesicht und stöhne genervt.

»Ernsthaft, Manja. Ich kann nicht...« Meine Stimme verliert sich.

»Was kannst du nicht?«, fragt sie leise.

»Drüber nachdenken. Über ihn nachdenken. Ich bin mit Thor zusammen, ich... Er mag mich, ich mag ihn. Ich kann das nicht tun«, schließe ich matt. Und als Manja daraufhin tatsächlich schweigt, hebe ich verwundert den Blick.

»Ach, Schwesterchen...«, murmelt sie, dann nimmt sie mich in die Arme. Vehement blinzele ich die in mir aufkommenden Tränen zurück.

Doch als mich ihr vertrauter Geruch umgibt, kann ich es nicht länger unterdrücken und spüre resigniert, wie mir vereinzelte Tränen die Wangen runterlaufen, ganz leise und unspektakulär, kein Schluchzen, kein Heulen... Einfach nur Tränen.

»Du musst ehrlich zu Thor und vor allem zu dir selbst sein. Ich will nicht behaupten, dass du Thor nicht liebst – ich glaube nämlich, dass du das schon tust – aber ich habe den Eindruck, dass Thor dich mehr liebt, als du ihn. Du musst –«

»Nein!«, unterbreche ich sie scharf und löse mich hastig von ihr. »Das stimmt nicht! Ich liebe ihn genau so, wie er mich!«

»Finja, ich denke nicht, dass –«

»Manja, bitte verstehe mich nicht falsch, ich weiß deine Sorge zu schätzen, aber...«

»Aber was?«, fragt sie, die Brauen verwirrt hochgezogen. Mein Ausbruch muss sie gewaltig irritieren.

Entschlossen wische ich mir die Tränen von Gesicht und richte mich auf. Ich habe einen Entschluss gefasst. Vielleicht ist das hier eine echt Kurzschlussaktion, wie sie im Buche steht, aber ich muss es tun – und zwar jetzt

Manja scheint zu merken, dass gerade etwas in mir vorgeht, denn sie verengt misstrauisch die grünen Augen. »Ich muss zu ihm«, sage ich. 

Ihr entgleisen die Gesichtszüge. »Was?! Doch nicht jetzt, es ist bald zwei Uhr nachts!« Ich nicke entschlossen. »Doch, ich muss!«

So genau weiß ich eigentlich auch nicht, warum ich zu ihm will, ich weiß bloß, dass ich sofort zu ihm muss.

Also schiebe ich mich entschlossen an ihr vorbei, schlüpfe in ein paar leichte Stoffschuhe, schnappe mir die Schlüssel von der Anrichte und haste nach draußen.

»Hey, zieh dir doch wenigstens was über!«, ruft sie, doch die sich hinter mir schließende Tür verschluckt den Rest ihrer Worte.

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