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46. Finger weg oder es knallt!

Es ist Nacht. Ich liege in meinem Bett, eine dünne Decke um meine Mitte geschlungen, und kann nicht schlafen.

Die späten Stunden sind in letzter Zeit die schlimmsten für mich, weil ich da ganz allein bin. Allein mit meinen Gedanken. Hier ist nichts und niemand mehr zum Ablenken.

Wie schön wäre es jetzt, einfach nur in einen tiefen, traumlosen Schlaf zu sinken und am nächsten Morgen wieder taufrisch in der Birne aufzuwachen?

Frustriert knurrend erhebe ich mich und gehe ans Fenster, welches gekippt ist. Ich öffne es komplett, stütze mich wie immer auf dem Fensterbrett ab und will mir schon eine Kippe anzünden, da halte ich inne.

Das kann ich jetzt nicht mehr bringen.

Sonst kommt Eros noch raus und beschwert sich... oder fast noch schlimmer, er kommt nicht raus, was die wahrscheinlichere Variante ist.

Ich blicke seufzend in den Sternenhimmel. Nie hätte ich gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber mir fehlt Eros... zumindest ein bisschen. Ein ganz, ganz kleines bisschen bloß.
Die letzten Tage waren echt merkwürdig ohne ihn.

Komisch. Ich habe mich schon so an die Wortgefechte mit ihm gewöhnt, dass sie eine Lücke hinterlassen, jetzt, da sie nicht mehr da sind.

Plötzlich höre ich leises Stimmengewirr von draußen und ich stutze.

»Musste das sein? War das wirklich nötig?«, zischt eine Stimme. Danach folgt ein Wortschwall auf Italienisch.

Wenn man vom Teufel spricht: Das ist Eros' Stimme, die da entfernt an mein Ohr dringt! Ich lehne mich aus dem Fenster und sehe mich um. Komisch, wo kommt die denn her?
Das Fenster zu seinem Schlafzimmer ist zu, und sonst kann ich ihn auch nicht...

Moment, jetzt sehe ich ihn.

Er kommt von der anderen Seite seines Hauses in meine Richtung und scheint in Begleitung seines – keine Ahnung, Bruders? – Michele zu sein.

Eros sieht irgendwie sauer aus, während Michele wie die Ruhe in Person eine Zigarre raucht. Dieser ascht in einen der Hortensiensträucher, als Eros gerade nicht hinsieht. Frau Rotbusch hat sich solche Mühe mit diesem Garten gegeben. Die würde Michele wahrscheinlich eine ihrer tollwütigen Katzen an den Hals hetzen, wenn sie das sehen könnte...

Sie kommen immer näher und näher, Eros energisch, Michele super chill, und ich realisiere, dass sie mich sehen werden, wenn ich mich nicht ASAP von hier verpisse.

Kurzerhand lasse ich mich zu Boden sinken und setze mich unters Fenster. Je näher sie kommen, desto besser kann ich sie verstehen. Irgendwann scheinen sie auf der Terrasse zu bleiben und ihre gedämpften Stimmen dringen deutlich zu mir hoch.

»Bruder, ich weiß nicht, wo das Problem liegt. Außerdem habe ich sie nicht– Wie nanntest du es? Angebaggert.«

Ich ziehe die Brauen zusammen. Moment mal... Er kann Deutsch?!

»Porca puttana, willst du mich verarschen?! Du hast sie sehr wohl angebaggert, du weißt es, ich weiß es! Musst du immer jedem verdammten Rock hinterherrennen?!«

Reden die von mir? Ich schüttle den Kopf. Das ist immerhin schon Stunden her... Ich werde noch paranoid.

»Du hast ihre Hand geküsst und einen auf scharfen Italiener gemacht!« Ich runzele die Stirn. Das kommt mir ein wenig bekannt vor. Wieso werde ich das Gefühl nicht los, dass die beiden tatsächlich über mich reden?

Jetzt erklingt ein volltönendes Lachen. »Das liegt daran, dass ich ein scharfer Italiener bin!« Unwillkürlich verdrehe ich die Augen.

»Junge, du bist einfach nur widerlich, das bist du!« Und leiser: »Mamma wäre entsetzt!« Einen Moment Stille, dann: »Wage es ja nicht, Mamma ins Spiel zu bringen, hörst du?!« Ein leises, aber hitziges Wortgefecht auf Italienisch folgt.

Ich versuche, mich zu sammeln. Okay, was genau ist da los? Worüber reden die beiden? Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass es um mich geht und zwar aus verschiedenen Gründen: Zum einen ist meine Begegnung mit Michele bereits, wie schon erwähnt, mehrere Stunden her und damit wirklich nicht brandaktuell. Zum anderen hat Eros ja ganz deutlich gemacht, dass er nichts mehr mit mir zu tun haben will – wieso sollte er sich da also aufregen, wenn sein Bruder seine billige Anmache an mir übt?

»Du weißt, dass unsere Mutter dich immer ausgeschimpft hat, wenn du irgendwelche Mädchen verführt hast!« Es scheint also darum zu gehen, was deren Mutter von seinem Benehmen gehalten hätte...

»Du tust ja gerade so, als würde ich nichts als gebrochene Herzen hinterlassen!«

»Und, ist es nicht so? Du weißt es, ich weiß es, und deine Heerschar an Verflossenen wird es ganz sicher wissen!«

Undeutliches Gemurmel, dann: »Ja, okay, kann schon sein. Aber ich habe mich geändert!«

»Hast du nicht.«

»Okay, wahrscheinlich nicht.«

Ein müdes Seufzen. Dann: »Lass einfach die Finger von meiner Nachbarin.«

Ich reiße die Augen auf. Dann geht es also doch um mich! »Wieso interessiert's dich überhaupt? Kann dir doch egal sein.«

»Es ist mir aber nicht egal. Außerdem ist sie schon vergeben.«

»Und was ist mit ihrer –«

»Auch ihre Schwester ist tabu.«

»Gönnst du mir denn gar nichts?«

»Ich gönn dir gleich einen Tritt in die Eier, wenn du weiter so einen Scheiß redest!«

»Dio, ist ja gut! Wann ist aus dir so ein Langweiler geworden?«

»Nachdem ich ständig hinter dir aufräumen musste. Du bist doch hier der große Bruder, also übernimm endlich etwas Verantwortung!«

»Ich bin nur drei Jahre älter.«

Eros knurrt genervt, dann ruft er gedämpft: »Du kapierst es einfach nicht, oder?!«

Ein humorloses Lachen erklingt, dann antwortet Michele: »Doch, ich glaube, ich kapiere sehr wohl, was hier abgeht.«

»Ach, wirklich? Das wäre mal was ganz Neues.«

»Du stehst voll auf diese scharfe Kurve da drüben!«

»Auf wen?«

»Auf die mit den blauen Haaren, deine Nachbarin. Wie hieß sie gleich? Ah, Finja, genau!«

»Tu ich nicht!«

»Klar tust du das, ich kenne doch meinen Bruder... Ach, sieh einer an, wird da jemand etwa rot?«

»Das ist bloß Sonnenbrand.«

»Ja, ja, das habe ich mir heute schon mal anhören müssen.«

»Was soll das hei –«

»Wenn du wirklich nicht auf sie stehst, dürftest du doch kein Problem damit haben, wenn ich mir diese schönen... Beine mal genauer ansehe?«

»Ich habe sehr wohl was dagegen! Und hör auf, so von ihr zu reden.«

Ein triumphierendes Lachen erklingt. »Aha! Dann bist du doch scharf auf sie!«

Eros seufzt tief und antwortet: »Nein, bin ich nicht. Ich habe nur überhaupt keine Lust, die Verantwortung dafür tragen zu müssen, wenn du sie benutzt und danach wegwirfst wie ein gebrauchtes Taschentuch!« Michele schnaubt belustigt.

»Darüber würde ich mir an deiner Stelle keine Sorgen machen, ich habe sie
kennengelernt. Sie scheint sehr gut auf sich aufpassen zu kön– Ah, was zum –?!« Ein atemloses Keuchen ertönt.

»Du lässt die Finger von ihr, verstanden?«

»Bist du völlig durchgedreht?! Lass mich runter!«

»Erst, wenn du es versprichst!«

»Ja, ist ja gut! Ich verspreche es!«, japst er. Ein trockenes Röcheln ertönt, was mir sagt, dass Eros ihn wohl wieder runtergelassen haben muss.

Michele hustet, dann sagt er spöttisch: »Und du willst mir erzählen, dass du nichts von ihr willst?! Bruder, du bist in diese Frau verliebt!«

»Halt einfach die Klappe.«

Die beiden reden weiter auf Italienisch und deren Stimmen werden immer leiser und leiser, bis sie ganz verstummen und das leise ›Klick‹ einer sich schließenden Tür das letzte Geräusch ist, das durch die Nacht schwebt.

Ich wische mir die schwitzigen Handflächen an meinen Schlafshorts ab und stehe mit wackeligen Knien auf. Was zur Hölle war das eben?!

Nachdem ich mich vergewissert habe, dass die beiden wirklich im Haus verschwunden sind, lehne ich mich ans Fensterbrett und strecke den Kopf raus.

Als mein Blick nach unten wandert, erstarre ich ungläubig. Da ist meine Schwester und steckt seelenruhig den Kopf aus dem Fenster. Anscheinend bin ich nicht die einzige, die diese Unterhaltung hier mit angehört hat.

»Manja?!«

Ihr Kopf ruckt nach oben und als sie mich sieht, grinst sie.

»Das hier ist ja zehntausend mal besser als Primetime!«

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