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45. Michele

Glücklich seufzend lehne ich mich auf meiner pinken Liege im Garten zurück und blinzele in den knallblauen Himmel hoch.

Mittlerweile ist es nicht mehr so unglaublich heiß. Das bedeutet, statt vierzig Grad im Schatten sind es jetzt nur noch zweiunddreißig. Da dachte ich mir, es wäre eine gute Idee, sich in die Sonne zu legen und das Leben zu genießen. 

Während ich so daliege und die sanfte Umarmung der Sonnenstrahlen genieße, schweifen meine Gedanken zu Thor.

Ich habe beschlossen, ihm nichts von dem Kuss mit Eros zu erzählen. Es hatte nichts zu bedeuten, ich war bloß emotional aufgewühlt wegen dem Streit mit Manja, es war eine spontane, kopflose Entscheidung, die Hitze des Moments. Was würde es also bringen, das Thor zu erzählen? Ich würde damit lediglich mein Gewissen erleichtern, sonst nichts. Es würde mehr schaden als nutzen.

Diese kleine Bürde werde ich wohl oder übel mit mir herumtragen müssen. Ich werde Thor bestimmt nicht das Herz brechen, nur, damit ich mich dann besser fühle!

In den letzten Tagen habe ich schwer mit mir gerungen. Es war keine leichte Entscheidung. Aber als sie dann schließlich getroffen war, fühlte ich mich um einiges besser. Mittlerweile kann ich Thor sogar wieder ansehen, ohne in Selbsthass zu versinken.

Ich bin ein Mensch. Ich bin ein Mensch, der einen Fehler gemacht hat. Ich muss damit abschließen.

Glücklicherweise scheint Thor von meinem inneren Konflikt überhaupt nichts mitbekommen zu haben. Ich muss also eine hervorragende Schauspielerin sein.

Gott sei Dank ist es aber nicht einmal mehr nötig, mich zu verstellen, denn besagter Konflikt beginnt, sich wie eine Brausetablette im Wasser aufzulösen. Ich schließe mit diesem Fehler ab.

»Scusi?«

Ich zucke zusammen und öffne die Augen.
Die Sonne blendet mich, sodass ich den Ursprung der Stimme zuerst nur als riesenhaften Umriss vor meinem weißen Gartenzaun erkennen kann. Mein Puls beschleunigt sich. »Eros?«, entfährt es mir. Was will der denn hier?!

Doch als ich blinzele, klärt sich meine Sicht ein wenig und ich erkenne, dass es sich nicht um Eros handelt.

Schnell schnappe ich mir eine lockere Stranddecke und wickele sie mir um die Hüfte. Dann tapse ich, noch leicht benommen vom Dösen, zu dem Mann am Zaun, der Eros wirklich zum Verwechseln ähnlich sieht. Sie haben die gleiche Statur, die gleichen Gesichtszüge, das gleiche Haar... allerdings trägt dieser Mann es kürzer, sodass es ihm verwegen in die dunkelgrünen Augen hängt.

Er grinst mich breit an und ich würde am liebsten auf der Stelle umdrehen und zurück ins Haus rennen. Er hat das gleiche Lächeln wie Eros.

Allerdings fehlt ihm die düstere Ausstrahlung, was seine Gegenwart für mich schon wieder etwas erträglicher macht. Außerdem hat er, im Gegensatz zu Eros, der glattrasiert ist, einen Dreitagebart.

»Salve! Mi chiamo Michele Arsenale.«

Okay, scheint als hätte er sich mir gerade als Michele vorgestellt. Davon gehe ich zumindest aus, da ich kein Italienisch verstehe. 

»Äh... Finja«, murmle ich meinerseits. Er streckt mir seine Hand entgegen und ich ergreife sie zaghaft. Doch anstatt mir die Hand zu schütteln, führt er sie an seine Lippen und haucht einen Kuss darauf. Was für ein Clown.

»Cerco un uomo di nome Eros Arsenale?«

Diesmal kann ich mir keinen Reim darauf machen, was er da gesagt haben könnte. Allerdings gehe ich stark davon aus, dass er Eros sucht. Ich meine nämlich, seinen Namen herausgehört zu haben. Wie aufs Stichwort fängt mein Herz an zu rasen und meine Wangen färben sich dunkelrot.

Ein wissendes Lächeln breitet sich währenddessen auf dem Gesicht des Mannes aus. Ich wedele abwehrend mit der Hand herum. »Nein, nein, es ist nicht das, wonach... Das ist nur ein wenig Sonnenbrand!«

Spitze. Jetzt wird unser Michele hier ihm brühwarm erzählen, wie die Tussi im Bikini und Strandtuch von nebenan bei der Erwähnung des Namen ›Eros‹ errötet ist, wie ein junges Schulmädchen. Fuck my life.

Also deute ich nur resigniert zum Haus nebenan und Michele lacht überrascht auf, als könnte er nicht glauben, dass Eros die ganze Zeit vor seiner Nase war. Er sieht mir tief in die Augen und haucht mir einen weiteren Kuss auf die Hand.

»Grazie mille! Arrivederci, bella!«

Ich nicke unverbindlich lächelnd, dann schnappe ich mir meine Hand wieder aus seiner und trippele zügig zurück in Richtung Haus.

Doch gerade als ich es fast geschafft habe, kann ich es mir einfach nicht verkneifen und werfe einen Blick zum Fenster von Eros' Schlafzimmer... und natürlich steht er gerade jetzt dort, das Gesicht grimmig wie immer, die Arme in die Seiten gestemmt. Es ist also nicht einmal nötig, das Michele ihm alles frisch berichtet. Eros wird das ganze Theater vermutlich aus erster Reihe mitangesehen haben.

Irrationale Wut schießt mir plötzlich durch die Adern wie Lava und ehe ich mich zurückhalten kann, schnauze ich: »Was?«

Er wendet sich kopfschüttelnd ab und knallt das Fenster zu. Idiot. Soll er doch an seiner nächsten Spaghetti al dente ersticken, der Blödmann!

Nachdem ich die Tür geräuschvoll hinter mir zugeworfen habe, ertönt Manjas wie üblich tonlose Stimme aus der Küche: »Wenn du so weiter machst, müssen unsere Erzeuger bald eine neue Tür anschaffen. Naja, deine Erzeuger, du weißt, was ich meine.«

Gerade als ich den Eingangsbereich verlasse, schiebt sie die Gardinen am Küchenfenster zurück. »Hast du etwa gespannt?«, frage ich, eine Braue hochgezogen. Unverfroren sagt sie: »Klar.«

Dann dreht sie sich zu mir um und fragt mit funkelnden Augen: »Wer war denn das Sahneschnittchen grad?«

»Sahneschnittchen? Ernsthaft, Manja?« 

»Was? Der Typ ist echt heiß«, murmelt sie.

Ich seufze. »Ich gehe mal davon aus, dass das Eros Bruder ist. Er hat sich als Michele Arsenale vorgestellt. Aber die Hälfte von dem, was er da abgesondert hat, habe ich nicht verstanden.«

»Wieso nicht?«

»Na, weil er anscheinend nur Italienisch spricht.« Ich zucke die Schultern. »Wie auch immer, ich geh mir mal den Sonnenschutz abduschen.«

»Tu das«, murmelt sie abwesend, während sie immer wieder nach draußen auf den Weg vor unserem Garten schielt. Also, echt. Sie benimmt sich ja wie eine hormongesteuerte Kuh!

›Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen!‹, säuselt eine nervige Stimme in meinem Kopf. Ich sage ihr, dass sie die Fresse halten soll und stapfe schlecht gelaunt nach oben.

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