Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

11. Wir drei auf der Zunge

Als Mona wieder weggeht, beugt Thor sich zu mir vor und murmelt: »Was machst du da?!« Ich lehne mich mit hochgezogenen Brauen zurück. »Was meinst du?«, frage ich. Er deutet mit einem unauffälligen Kopfnicken zur Tür beim Tresen, hinter der Mona verschwunden ist.

»Hast du etwa was dagegen, dass sie zu uns dazu stößt?« Er wiegelt unbestimmt den Kopf. »Irgendwie schon.« Ich verdrehe genervt die Augen.

Ich hatte noch nie Verständnis für Unentschlossenheit – kommt für mich Schwäche gleich und dafür habe ich ebenso wenig Verständnis.

»Jetzt sei mal nicht so! Mich hast du doch auch nicht gemocht, bevor du mich kennengelernt hast. Gib ihr eine Chance!« Er runzelt die Stirn.

»Aber ich verstehe nicht ganz –«

»Was verstehst du nicht?«, unterbreche ich ihn rüde. Zugegeben, mit meiner Geduld ist es zurzeit nicht gerade weit her.

Er zuckt zusammen. »I-ich meine ja bloß, dass wir zwei doch auch... Spaß miteinander haben. Wieso...?« Er beendet seinen Satz nicht. Ich seufze.

»Hast du Angst, dass ich Mona mehr mögen könnte, als dich? Dass wir beste Freundinnen werden und ich dich dann fallen lasse, wie eine heiße Kartoffel?«, frage ich.

Er wird schlagartig rot. Ich lächele leicht, beuge mich zu ihm über den Tisch und lege meine Hand auf meine.

»Pass auf: Das wird nicht passieren, okay? Dich mag ich auf eine ganz andere Art und Weise, als ich sie je mögen könnte. Beruhigt dich das ein wenig?«

Wieder wird er rot – diesmal ist seine Gesichtsfarbe allerdings durchaus mit roter Beete, statt einer Tomate zu vergleichen.

Ich frage mich, ob es so schlau von mir war, meine Karten auf den Tisch zu legen.
Im Prinzip habe ich gerade zugegeben, dass ich in ihn verschossen bin, dass ich was von ihm will. Seinem Gesicht nach zu urteilen, scheint er diese Gefühle zu erwidern – trotzdem hält sich mein Misstrauen hartnäckig aufrecht.

Ich bin von Natur aus ein misstrauischer Mensch, was mich das ein oder andere Mal durchaus davor bewahrt hat, verarscht oder verletzt zu werden. Aber vielleicht ist dieses Misstrauen Thor gegenüber ja ungerechtfertigt. Vielleicht hat er das gar nicht verdient.

Ich schüttele den Kopf. Weg mit diesen düsteren Gedanken! Ich bin schließlich hier, um Spaß zu haben – ich muss ihm ja nicht gleich mein Herz schenken und ihn heiraten, oder so.

Als die Tür hinten aufgeht und Mona heraustritt – die Haare offen und die Arbeitskleidung gegen ein weißes T-Shirt und zerrissene schwarze Hotpants
getauscht – grinse ich, was sie zaghaft erwidert.

Sie setzt sich zu uns an den Tisch und schaut lächelnd zwischen Thor und mir hin und her. »Wo gehen wir hin?«

Er zieht ratlos die Brauen hoch, doch ich beuge mich verschwörerisch über den Tisch zu ihr. »Dahin, wo der Wind uns trägt.«

🔥

»Alssssso, ich weißßß nich so recht, die mussss man doch ständig saubermachen un so...«
Ein lautes Hicksen dringt aus Monas Kehle.

Ich wende den Blick von ihren zerzausten Locken ab, die im Sternenlicht wie das zerrupfte Gefieder eines Raben glänzen, und lasse mich rückwärts ins kühle Gras sinken.

Ich muss zugeben, dass die Sternen-Konstellation über mir langsam anfängt zu wackeln, obwohl ich definitiv mehr vertrage, als Thor und Mona da drüben, die gerade intensiv die Vor- und Nachteile von Wasserfilter-Kannen zu diskutieren scheinen. Wir sie auf dieses Thema gekommen sind, weiß ich längst nicht mehr.

Gedanklich schiebe ich die Schuld auf die mittlerweile zu drei Vierteln leere Wodkaflasche, die etwa einen Meter entfernt von mir einsam im Gras rumliegt. Mit einem leisen Ächzen rappele ich mich auf, krabbele auf die mit durchsichtiger Flüssigkeit gefüllte Flasche zu, schraube sie auf und nehme noch einen tiefen Schluck.

»WOOOHOOO, GO FINJA!!!«, dröhnt es rau aus Thors Kehle. »Pscht, du weckst noch das ganze verdammte Dorf da unten!«, zische ich unter größter Anstrengung, nicht zu nuscheln.

Er lacht träge und deutet den Abhang runter.
»Die sinnn doch ewig weit weg...«

Womit er nicht ganz unrecht hat: Wir befinden uns auf einer grasbewachsenen Lichtung, die in einer Klippe mündet. Von besagter Klippe aus kann man das ganze Dorf schön überblicken... wir sind zwar einige Meter über den Häusern, aber meiner Meinung nach nicht weit genug weg, dass man sein Geschrei nicht runter hören würde.

Aber hey, ich sollte mich nun wirklich nicht über sein besoffenes Gegröle beschweren – immerhin war es ja meine Idee, einen kurzen Abstecher zu mir zu machen, eine Flasche Wodka zu holen und diese dann oben auf der Zunge (so nenne ich diesen Platz, da der Vorsprung von weitem eben so aussieht) zu dritt zu trinken.

Sagen wir es so: Die beiden waren nicht im mindesten abgeneigt. Kurz fällt mir ein, dass das jetzt schon das zweite Mal ist, dass ich Thor Alkohol andrehe und kurz sticht mich das schlechte Gewissen in den Bauch.

Aber dann fällt mir ein, dass es bei ihm keiner Überredungskünste bedurft hatte, was den Wodka angeht, und das schlechte Gewissen verschwindet. Ich muss zugeben, dass ich mich, was den Alk angeht, heute relativ zurückgehalten habe. Zumindest im Vergleich zu den anderen zwei.

Als wir am späten Nachmittag hier oben angekommen sind, haben wir nur in kleinen Schlücken getrunken. Und als dann irgendwann die Sonne langsam, aber sicher unterging, wurden Monas und Thors Schlücke länger und tiefer – dass ich immer weniger trank, haben sie nicht bemerkt.

›Hat das was mit Kontrolle zu tun?‹, frage ich mich kurz. Gut möglich. Es gibt mir, wie ich mir eingestehen musst, durchaus ein gutes Gefühl zu wissen, dass ich die einzige in der Runde bin, die sich noch einigermaßen angemessen artikulieren kann.

Amüsiert lehne ich mich auf den Ellenbogen zurück und beobachte die beiden, die nach wie vor beim Diskutieren sind. Mona blickt in einer Atempause zur Seite und zwinkert mir zu – ich zwinkere zurück.

Gedanklich klopfe ich mir auf die Schulter. Ich habe mir genau die Richtige für uns ins Boot geholt: Sie ist nett, hat Humor und mit ihr kann man Spaß haben.

Zufrieden lächele ich vor mich hin. Sieht ganz so aus, dass dieser Sommer alles andere als langweilig wird...

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro