falling
"Entschuldigen Sie die Störung aber Mr. Tomlinson müsste mich kurz begleiten. Nehmen Sie Ihre Sachen mit." Louis war verwirrt und konnte sich nicht erklären, warum er jetzt aus dem Unterricht zitiert wurde und doch folgte er dem Lehrer seines Freundes. Als sie draußen aus dem Flur waren musste er sich wirklich bemühen, damit er den schnellen Schritten des Mannes vor ihm folgen konnte. "Mr. Tomlinson Ihr Freund ist in der Bibliothek zusammengebrochen und verlangte ausdrücklich nach Ihnen." Sofort ging er schneller und die Gedanken kreisten nur um seinen Freund. Er würde sich gerne übergeben, so schlecht war ihm in diesem Augenblick. Auch würde er gerne stehen bleiben und sich sammeln und darüber nachdenken, was passiert sein könnte aber er folgte dem Lehrer bis zur Tür zur Bibliothek und trat anschließend durch diese.
Sofort blickte er nach rechts und er lag mit seiner Vermutung richtig. Louis eilte nach hinten zu seinem Freund, um neben ihm auf die Knie zu fallen. "Darling? Hey Darling hörst du mich?" Seine Stimme war höher als normal, was mit der Sorge um seinen Freund zusammenhing. Er wusste nicht was passiert war, doch das Blut an seinen Armen wies auf nichts gutes hin. Harrys Augen waren leicht geöffnet und seine Lippen verzogen sich zu einem gequälten Lächeln als er Louis wahrnahm. "Ich habe ihn und ein paar seiner Mitschüler zusammen im hinteren Teil gesehen und da ich ja weiß, dass er nicht viele soziale Kontakte hat, bin ich nach hinten gegangen um nachzusehen und da standen Adam und Marc hinter ihm, um ihn festzuhalten, während Jackson neben ihm saß und auf seinem Arm herumdrückte", erklärte Mr. Stevens.
Der Doncaster wurde immer blasser um die Nase und schenkte dem Lehrer einen dankenden Blick, ehe er sich wieder seinem Freund widmete. Er setzte sich nun neben ihn, zog ihn in seine Arme und wischte das Blut von seinen Armen. "Ich bin jetzt da mein Engel. Dir passiert nichts", flüsterte er in Harrys Ohr und merkte wie sich dieser mehr an ihn lehnte und wie sich seine Atmung langsam wieder normalisierte. Es dauerte etwa dreißig Minuten bis der Lockenkopf wieder aufstehen konnte und sofort stand Louis an seiner Seite. "Bringst du mich zu dir? Ich will jetzt ungern zu mir nach Hause und allein sein." Seine Stimme war rau vom vielen Weinen und verständnisvoll nickte Louis. Sie verabschiedeten sich von Mr. Stevens mit dem Versprechen, dass Louis auf seinen Freund acht geben wird und verließen das das Schulgebäude.
Im Auto redete niemand ein Wort. Es war nur Louis, der seinem Freund immer wieder besorgte Blicke zuwarf, die diesen nervös machten, sodass er die gesamt Fahrt über aus dem Fenster starrte und stumm Tränen vergoss. Erst als sie in Louis' Einfahrt standen blickte er auf und stieg mit zittrigen Knien aus. Sein Freund war zu ihm geeilt, um ihn zu stützen, da war er schon zusammengebrochen und lag auf dem grauen Beton. "Alles okay? Tut dir was weh?" Louis war wirklich wahnsinnig besorgt und als Harry wieder laut schluchzte konnte er nicht anders, sondern ließ es einfach zu, dass er ebenfalls weinte. Der Jüngere ließ zu, dass ihm sein Freund hoch half, ihn stützte und in die Küche brachte. Der Doncaster wusste, dass sein Harry schon lange nichts mehr gegessen haben musste und es eigentlich auch gar nicht wollte aber er konnte nicht zulassen, dass er sich noch mehr zerstörte, als es ohnehin schon der Fall war. Auch konnte er es jetzt nicht riskieren, dass Harry allein in seinem Zimmer saß und die Wand anstarrte, da er dort wahrscheinlich auf dumme Gedanken kommen würde, die der Ältere auf gar keinen Fall akzeptieren würde.
Deshalb setzte er Harry auf einen Stuhl, während er ein paar Sachen aus dem Kühl-und Gefrierschrank zog, die er gleich zu einem Smoothie zusammenmischen würde. Ihm wäre es egal, würde Harry protestieren denn er wusste, dass er Hunger hatte und es nur nicht zugeben wollte. Also warf er Eiswürfel, gefrorene Erdbeeren, Bananen, Kiwis, Kirschen sowie etwas Zitronensaft in den Mixer und hoffte, dass sich sein Freund nicht aufgrund des Lärms erschrecken würde. Natürlich tat er das. Er kniff die Augen zusammen und presste seine Hände an seine Ohren, während ihn der Wuschelkopf gequält ansah und wünschte, dass er ihm helfen könnte. Die Zubereitung des Getränks dauerte glücklicherweise nicht lang, weshalb er es in ein Glas gab, einen Strohhalm aus Metall hineinsteckte und seinen Freund dann an der Hand nahm, um mit ihm nach oben zu gehen. Er hoffte inständig, dass Harry sich hier entspannen und fallen lassen konnte, sodass es ihm bald besser gehen würde.
Um ihm dabei unter die Arme zu greifen, stellte er zunächst das Glas auf seinem Nachtschränkchen ab und lief zum Kleiderschrank, aus dem er seinen grünen Adidas Pullover zog. Ihm war bewusst, dass sich sein Freund in einem T-Shirt nicht wohlfühlte und daran konnte auch die Anwesenheit von Louis nichts ändern, sodass dieser sein bestes gab, damit es ihm besser geht. Anschließend ging er zum Bett, auf das sich Harry schon gesetzt hat und gab ihm den Hoodie, ehe er sich ans Kopfende setzte. "Komm her", sagte er leise und breitete seine Arme aus, in die sich der Lockenkopf fallen ließ. Er lag nun komplett auf dem Älteren, womit dieser aber kein Problem hatte. "Was kann ich machen, dass es dir besser geht, Honey?" Louis machte sich wirklich große Sorgen, doch damit, dass sein Freund hier bei ihm ist, war ihm schon viel geholfen. Harry schüttelte den Kopf und weinte gegen die Brust seines Freundes.
"Ich kann das nicht mehr Lou. Ich bin so müde und ich weiß nicht, wie lange ich noch kämpfen kann." Nun blickte er dem Kleineren in die Augen und schüttelte den Kopf. "Wieso machen die das? Was habe ich denn so schreckliches getan, dass sie mich aufgrund meiner sexuellen Orientierung verurteilen? Und was in Gottes Namen habe ich getan, dass meine Wunden jetzt noch mehr schmerzen als vorher?" Auch in Louis' Augen bildeten sich erneut Tränen und er ließ einfach zu, dass sie seine Wangen hinunter liefen. "Ich weiß es nicht mein Schatz. Glaub mir wenn ich sage, dass ich jeden von ihnen auf der Stelle umbringen würde, wenn ich könnte, wenn ich dich dafür nicht verlieren würde denn das würde ich. Und damit ist uns beiden nicht geholfen, oder?" Er musste kurz eine Pause machen, da er merkte, dass seine Stimme bricht und er tief Luft holen musste. "Ich kann nichts dagegen tun, wenn du dich entscheidest. Aber dann weiß bitte, dass ich dich mehr als alles andere liebe. Du bedeutest mir einfach alles und ich hasse mich dafür, dass ich dir nicht helfen kann. Denn du verdienst nur das Beste und offensichtlich kann ich dir das nicht geben."
Der Jüngere riss vor Schock seine Augen auf und schüttelte heftig seinen Kopf. "Bitte sag das nicht. Du bist das Beste, Louis. Das Beste, was mir passieren konnte bist nur du. Ich liebe dich so sehr, Darling." Während er das sagte, legte er seine Hände an den Hals seines Freundes und spielte etwas mit den kürzeren Haaren in dessen Nacken.
"Ich will dich nicht verlieren. Ich glaube, dass ich das nicht überleben würde."
"Ich weiß. Aber irgendwann werde ich gehen müssen."
...
i'm falling again.
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