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T H R E E

Ungeduld durchflutete Rina, als sie erneut aus dem Wartesaal des Krankenhauses in den breiten Flur trat. Wo war Leni? Wo war Kilian? Und was noch viel wichtiger war, warum waren so viele Menschen so unglaublich rassistisch? Seit fast zwei Stunden irrte sie auf den übersichtlichsten aller Korridore entlang, um ja nicht wie beim letzten Mal verloren zu gehen und plapperte dabei fast alle Leute, die sie traf, auf das Thema Black lives matter an, verteilte ein paar Flyer und baute problemlos etliche Gespräche auf, egal, ob es sich bei der Person um einen Rassist handelte oder nicht.

Lenis Plan war eigentlich ganz simpel zu erklären gewesen. Rinas Auftrag war es, noch einmal zur Hölle zu fahren - so nannte sie das Krankenhaus, in dem sie sich sowohl völlig verzweifelt verlaufen hatte und für den Rest ihres Lebens von Labyrinthen und komplizierten Gängen traumatisiert worden war, als auch Kilian getroffen hatte - die soziale Entwicklung und die Gleichberechtigung aller Menschen zu fördern, während sie Ausschau nach Kilian hielt. Leni dagegen wollte zwar die komplizierten, aber dennoch gut gefüllten Gänge übernehmen, um Rina in Ruhe suchen zu lassen. ,,Denn was sucht ein kerngesunder junger Mann sonst in einem Krankenhaus und liest vor einem Behandlungsraum in aller Ruhe ein Buch, wenn er nicht wegen einer Person dort ist?", hatte Leni ihre Überlegungen in Bezug auf Kilian preisgegeben, die überraschend logisch klangen. Genau diese Frage ließ Rina bis jetzt nicht los. Tatsächlich war er körperlich vollkommen gesund gewesen, was bei Rina mit ihrem Mumiengesicht nicht unbedingt zutraf.

In dem Moment verflog ihre Langeweile. Das große Tor der Eingangshalle öffnete sich und kurz darauf polterte eine Gruppe von lallenden Fünfzehnjährigen hinein. Viele von ihnen trugen enge Partykleidung oder kicherten berauscht. Sie waren sturzbetrunken. Sobald sie merkten, wo sie waren, fingen sie an zu meckern: ,,Was machen wir denn in dieser Hilfegruppe für solidarische Feiglinge?" Gesprochen hatte eine kleine Blondine, die viel zu hohe Absätze, einen viel zu kurzen Tüllrock, ein viel zu tiefgreifendes enges Top, viel zu aufeinandergestapeltes Make-up und viel zu gefälschte Emotionen trug. Gerade drehte sich die Zicke schwungvoll auf ihrem zahnstocherdünnen Absatz um, als ihr plötzlich ein Bein gestellt wurde. Anstatt aber volle Kanne auf den Fliesenboden zu knallen, krallte sie sich im letzten Augenblick an die Schulter eines stämmigen Mädchens, die trotz ihrer muskulösen Arme, welche aufgrund ihres ärmellosen Partyshirts nicht sonderlich schwer zu erkennen waren, gefährlich wankte. Erst jetzt erkannte sie, dass das Mädchen sich an zwei Jungen stützte. Ihr Blick wanderte weiter und auf einmal hatte Rina eine Vorstellung davon, warum diese aufgeblasene Clique ein Krankenhaus aufgesucht hatte.

,,Sind Sie bescheuert? Warum stellen Sie mir ein Bein? Ich hätte mir etwas brechen können!", lenkte Blondie alle Aufmerksamkeit von dem verletzten Mädchen wieder auf sich, indem sie eine dunkelhaarige Frau anbrüllte, bei der das erste, das Rina an ihr auffiel, ihre krumme Haltung war. ,,Und meine Haare, schauen Sie sich meine Haare an!", keifte Blondie weiter und deutete mit dem Zeigefinger auf ihre lange Haarpracht, bei der sie einen Dutt mit den Haaren vom Ansatz hineinkombiniert hatte, während ihre restlichen Haare in gleichmäßigen Wellen bis zu ihrem Po glitten. Zugegeben, diese Frisur stand ihr sehr.

Zu ihrer Überraschung legte die Frau bloß eine Hand auf Blondies Schulter, die sich allerdings augenblicklich befreite. ,,Fassen Sie mich nicht an!", rief sie aufgebracht und funkelte die Frau böse an, doch diese sprach trotzdem mit seidenzarter Stimme: ,,Ich weiß, dass du dir nicht bewusst bist, was du tust oder sagst, wenn du unter Einfluss von Alkohol bist, doch dieses Mädchen ist verletzt und du gehörst zu ihren Freunden, oder nicht?", sie deutete auf das verletzte Mädchen, dass sich mit ein paar ihrer Freunde bereits bei der Empfangsdame -eigentlich war es ein Empfangsmann- anmeldete.

Mit großen Augen glotzte Blondie die Frau an, als wäre sie die große, weise Mutter Maria, obwohl diese nur einen einzigen Satz gesagt hatte und krächzte wie aus dem Nichts, ganz leise und fast schon unhörbar: ,,Sie war meine beste Freundin." Und dann brach sie in Tränen aus. Einfach so, urplötzlich.

Zuerst wirkte die Frau verdutzt, als hätte sie nie im Leben damit gerechnet, dass eine wildfremde Betrunkene vor ihr anfangen würde zu weinen, dann jedoch zog sie das Mädchen in ihre Arme. Blondie drückte sich emotional an sie und für einen Moment schien es Rina, als würde sie verkrampfen, im nächsten Wimpernschlag aber strich sie beruhigend über ihren Rücken, flüsterte ihr Worte zu, die Rina nicht hören konnte, ihr ein Lächeln und neue Tränen entlockte und dann begann Blondie der Frau alles zu erzählen.

Mitten in der Erzählung mussten Rina, die Frau, Blondie und die übriggebliebenen Jugendlichen sich schlagartig umdrehen: ,,Mum?" Perplex klang die Stimme und Rina konnte ihren Augen nicht trauen, als sie den Buchjungen erblickte. Kilian. Er schaute verwirrt. Doch noch verwirrter fühlte Rina sich. Wieso Mum?

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