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Kapitel 5 Collin

Ich stehe gefühlt eine Ewigkeit vor ihrer Wohnungstür, die sie mir einfach vor meiner Nase zugeknallt hat. Ihr Schrei hallt mir immer noch in den Ohren und ich kann ihren Gesichtsausdruck einfach nicht vergessen. Ich muss sie wohl echt auf 180 gebracht haben. Dabei wollte ich das nur für sie klären. Ich kenne Nate. Er würde niemals locker lassen. Und dass sie ihn abgewiesen hat, hätte seinen "Jagdinstinkt" nur schlimmer gemacht, wenn ich das nicht beendet hätte.

Aber wieso durfte Finn ihr helfen und ich nicht? Das geht mir, ehrlich gesagt, gewaltig gegen den Strich. Ich habe zwar gemerkt, dass es ihr unangenehm war, von Finn Hilfe zu bekommen, aber dass sie deshalb bei mir so ausrastet, hätte ich nicht gedacht. Anscheinend gefällt er ihr auch, sonst hätte sie ihn genauso angeschrien wie mich gerade.

Dass Nate sie anmacht, konnte ich mir denken, aber bei Finn hätte ich das nicht erwartet. Er ist eher der Typ wahre Liebe, der abgesehen von seiner ersten und einzigen Freundin, jetzt Ex-Freundin, eigentlich sehr wählerisch ist, was Frauen betrifft. Nicht, weil er zu hohe Ansprüche hätte, er lernt einfach nicht die Richtige kennen. So sagt er das zumindest immer. Meiner Meinung nach gibt es die wahre Liebe nicht. An dem einen Tag sagt man sich noch, wie sehr man sich liebt und das man sich eine gemeinsame Zukunft mit Haus und Kindern vorstellt, und am nächsten Tag trennt man sich wegen einer Kleinigkeit und wünscht sich die Pest an den Hals.

Klar, das ist nicht immer so, aber doch in den meisten Fällen. Dass sich wahre Liebe so schnell auflöst, glaube ich kaum, also gibt es sie auch nicht.

Als ich merke, dass ich immer noch vor ihrer Tür stehe wie ein Trottel, gehe ich schnell in meine Wohnung und packe weiter die Sachen aus. Die Möbel stehen schon alle am richtigen Platz, was die Wohnung gleich nicht mehr so leer aussehen lässt. Von der Wohnungstür kommt man sofort in den offenen Wohn- und Essbereich und links davon befindet sich die große Küche. Nach rechts geht es dann ins Bad und ins Schlafzimmer. Dazu gehört noch ein riesiger Balkon, der vom Wohnzimmer aus erreichbar ist. Durch die bodentiefen Fenster ist die Wohnung lichtdurchflutet, was mir besonders daran gefällt.

Ich bin in einer ziemlich düsteren Gegend aufgewachsen. Das hat sich nicht nur auf die Menschen ausgebreitet, die dort gewohnt haben, sondern auch auf mein kleines Kinderzimmer. Egal, wie viele Lichter ich auch angemacht habe, irgendwie war es trotzdem immer dunkel und kalt. Obwohl mein Vater eine eigene Firma führt und finanziell sehr gut da steht, war das nicht immer so. Meine Eltern mussten zu Anfang jeden Cent dreimal umdrehen und konnten sich weder Spielzeug für mich noch tolle Ausflüge leisten. Dennoch hatte ich nie das Gefühl, dass es mir an etwas fehlt, weil wir uns gegenseitig hatten.

Das änderte sich, als meine Eltern sich trennten. Mein Vater zog aus und meine Mutter fiel in ein tiefes Loch. Weshalb genau sie sich getrennt haben, weiß ich nicht. Meine Mutter war danach so beschäftigt und überarbeitet, dass ich ihr nicht auch noch zur Last fallen wollte. Vor allem griff sie danach öfter zur Flasche und ließ sich mit schmierigen Typen ein, die mit uns beiden nicht besonders gut umgegangen sind. Bei meinem Vater ging es wohl bergauf, da seine Firma immer größer und erfolgreicher wurde mit den Jahren. Dass er dennoch nie versucht hat, sich um mich zu kümmern, hat mich mehr enttäuscht, als ich zugeben will. Wir hatten immer ein sehr gutes Verhältnis und nach der Trennung war es so, als hätte sich das in Luft aufgelöst.

Nicht nur die Ablehnung meines Vaters meiner Mutter und mir gegenüber hat mein Leben geprägt, sondern auch die Jahre danach. Und obwohl das alles schon lange her ist, trage und fühle ich diesen Schmerz jeden Tag in mir. Auch wenn ich ihn mir niemals anmerken lassen darf. Ich musste meiner Mutter am Sterbebett zwei Dinge versprechen. Stark zu bleiben und ihr zu verzeihen. Sie konnte mir nicht mehr sagen, was ich ihr verzeihen soll, aber darüber nachzudenken, bringt mir ja auch nichts.

Also räume ich einfach weiter ein und mache dazu laut Musik an. Mal schauen, ob ich Emily noch mehr zur Weißglut treiben kann. An sie zu denken ist nicht gerade eine gute Idee. Vor allem nicht, weil sie mir halbnackt die Tür geöffnet hat. Dadurch weiß ich jetzt leider genau, wie sie aussieht. Allein die Vorstellung, dass sie so auf ihrem Balkon lag, treibt mich in den Wahnsinn. So auszusehen sollte echt verboten werden. Brüste, die für mich die absolut perfekte Größe haben, lange Beine und schöne, volle Lippen. Allerdings ist sie vom Charakter her ja sehr temperamentvoll, was ich nicht nur daraus schließe, dass sie mir vorhin fast die Nase gebrochen hätte. Ich bin mir sicher, sie würde nicht lange zögern, mir ihre winzige Faust in mein Gesicht zu rammen, wenn sie wüsste, dass ich sie mir gerade nackt vorstelle.

Sie ist einen guten Kopf kleiner als ich, was es ihr ziemlich schwer machen würde, überhaupt an mein Gesicht heranzukommen. Als ich an ihr Gesicht denken muss, fallen mir sofort ihre grünen Augen und ihre leichten Sommersprossen, die darunter liegen, ein. Sie ist echt...

Mein Handy vibriert wegen einer neuen Nachricht und das lenkt mich zum Glück von weiteren Gedanken ab. Wenn das noch weiter so geht, kann ich bald wieder umziehen, denke ich mir und beschließe, mich zusammen zu reißen. Immerhin gibt es noch Millionen andere Frauen, die ich benutzen kann.

Obwohl benutzen nicht wirklich das richtige Wort dafür ist. Im Gegensatz zu Nate, wissen die Mädchen bei mir immer, dass es sich nur um etwas einmaliges handelt. Oder im Fall von Mia etwas zweimaliges. Er verspricht ihnen immer Sachen, die absolut gelogen sind. Zum Beispiel, dass er sie wieder anruft oder dass er noch nie ein Mädchen wie sie getroffen hat. Ich finde, wenn beide wissen, dass es nur um Sex geht, wird ja auch niemand verletzt, weil man nicht mehr erwartet, als man letztendlich bekommt.

Wenn man vom Teufel spricht...die Nachricht ist von Mia. Ich weiß nicht wirklich, wieso ich ihre Nummer noch nicht blockiert habe. Aber wahrscheinlich nur, damit sie mir morgen keine Szene macht, wenn ich mit den Jungs die restlichen Sachen aus der alten Wohnung hole. Es ist nicht mehr viel, aber Finn wollte noch lernen und Nate wollte sich wohl noch jemanden aufreißen, deshalb haben wir das auf morgen verschoben. Er hat mir angeboten, mitzukommen, aber ich will hier nicht inmitten von lauter Kartons wohnen, deshalb habe ich ihn auch auf morgen vertröstet.

Mia: Hey Baby, ich hätte da noch ein Abschiedsgeschenk für dich. Willst du nicht vorbei kommen?

Ich verstehe nicht, wieso Mia immer das perfekte Timing hat. Durch meine Gedanken an Emily könnte ich das jetzt gut gebrauchen, aber ich kann wirklich nicht dreimal mit ihr schlafen. Ein Wunder, dass es überhaupt zum 2. Mal gekommen ist. Eigentlich bleibt es immer bei einem Mal, weil ich die Frauen danach irgendwie langweilig finde. Wenn wir beide nur Sex wollen und das dann abgehakt ist, kann ich mit denen nichts mehr anfangen. Ich fühle mich dann auch nicht gezwungen, Smalltalk zu führen oder sonst was anderes zu tun. Klingt hart, aber mein Interesse geht da echt gegen 0, wenn der Sinn und Zweck erfüllt ist.

Also ignoriere ich ihre Nachricht und mache weiter, bis ich todmüde in der Nacht ins Bett falle. Viel Schlaf bekomme ich allerdings nicht, da ich einen ziemlich eindeutigen Traum mit Emily habe. Gott, dieses Mädchen muss aus meinem Kopf verschwinden. Ich nehme mir vor, mich so gut es geht, von ihr fernzuhalten und versuche, weiterzuschlafen. Das gelingt mir nicht, da ich von meinem unechten Traum leider eine sehr echte Reaktion habe, also stehe ich auf und gehe duschen.

Als ich nach 5 Minuten aus der Regendusche komme, nur mit einem Handtuch um meine Hüfte, schaue ich in den großen Spiegel über meinem Waschbecken. Zum einen sehe ich das Tattoo an meiner linken Seite, das ich mir nach dem Tod meiner Mutter habe stechen lassen, zum anderen die lange Narbe, die sich von meinen unteren Rippen bis zu meinem Bauchnabel zieht. Dadurch werde ich mich immer an die zwei schmerzvollsten Erfahrungen in meinem Leben erinnern und das ist gut so. Ich will nicht vergessen, wer ich bin oder woher ich komme.

Durch die Wohnungsklingel werde ich aus meinen Gedanken gerissen. Ich bin ziemlich überrascht, als ich auf die Uhr schaue und es gerade mal halb 8 ist. Wer ist um diese Uhrzeit schon wach, abgesehen von mir? Und wie kommt derjenige darauf, so früh bei mir zu klingeln?

Ich ziehe mir schnell eine Jeans und ein schwarzes T-Shirt an und betätige den Türöffner. Als ich die Tür öffne und Finn vor mir steht, bin ich noch überraschter als sowieso schon.

"Das ging ja schnell. Ich dachte, ich müsste gleich sturmklingeln", begrüßt er mich lachend und hält eine Tüte mit Brötchen hoch. Ich verdrehe die Augen, aber denke gleichzeitig daran, dass ich das gestern bei Emily gemacht habe.

"Ich denke, dass würde nicht gut für dich ausgehen. Was tust du denn schon hier?", entgegne ich ihm und bitte ihn, reinzukommen.

"Ich war gerade mit der Arbeit fertig und dachte, wir könnten schon mal etwas essen und dann anfangen. Dann haben wir es hinter uns."

Ich habe fast vergessen, dass Finn ab und zu bei einer Bäckerei arbeitet. Er hat ziemlich viele Jobs, um sich das Studium leisten zu können. Noch dazu schickt er das meiste Geld nach Hause zu seiner Mutter, um sie zu unterstützen. Nate und ich haben öfter versucht, ihm Geld zu leihen, aber er lehnte jedes Mal ab. Obwohl wir alle drei wissen, dass er es auf jeden Fall zurückzahlen würde, wenn er nach dem Studium einen gut bezahlten Job hat, aber er will es einfach nicht annehmen.

Wenigstens lässt er uns meistens das Essen oder die Getränke bezahlen, wenn wir feiern sind. Allerdings traue ich ihm zu, dass er eine Liste führt mit allen Ausgaben, die wir für ihn übernommen haben, damit er es uns irgendwann zurückzahlen kann. So ist Finn nun mal.

"Du hast Glück, dass ich schon wach war. Und da du Essen dabei hast, kann ich dir vielleicht verzeihen", meine ich zu ihm, während ich meine Schuhe anziehe. Wir haben entschieden, unterwegs zu essen.

"Denkst du, Emily ist schon wach?", fragt er mich unerwartet und ich lasse fast mein Handy fallen, als ich es in meine Jackentasche stecken will. Wieso will er das denn wissen?

"Keine Ahnung. Wieso fragst du?", antworte ich ehrlich und versuche, mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr mich seine Frage stört.

"Nur so. Ich habe für sie auch etwas zum Frühstücken mitgebracht, aber ich will sie ungerne aufwecken."

"Ja, lass es lieber...", rate ich ihm, erzähle aber nicht, dass ich aus Erfahrung spreche. Obwohl sie ihn wahrscheinlich sogar einladen würde, mit ihr zu essen.

Wir brauchen nicht mal 10 Minuten, um zu meiner alten Wohnung zu kommen, da um diese Uhrzeit nicht viel Verkehr herrscht. Wir gehen leise die Treppe hoch, da wir beide gerne Mia aus dem Weg gehen würden. Sie hat es bei jedem von uns versucht, aber natürlich hatte sie bei Finn keine Chance. Er ist der einzige von uns, der kein Aufreißer ist.

Nach ein paar Stunden sind wir fertig. Wir haben alles ins Auto geschafft und sogar gründlich durchgeputzt, was wirklich keins meiner Hobbys ist. Aber dank Finn ging es sehr schnell. Nate hat mir geschrieben, dass er keine Zeit hätte, um uns zu helfen. Ich vermute mal, dass es etwas mit einer Frau und einem Kater zu tun hat. Aber Finn und ich sind sowieso ein gutes Team. Nate und ich können sehr gut zusammen Frauen aufreißen, aber mit Finn kann man über alles reden und auch eine ernste Antwort erwarten. Ich bin nur froh, dass er nicht mehr über Emily reden wollte. Ich bekomme das Bild von ihr nicht mehr aus meinem Kopf, wie sie mir im Bikini die Tür geöffnet hat und das lenkt mich leider ziemlich ab.

Als wir die Schlüssel beim Vermieter abgegeben haben, fährt Finn mich noch zu meiner neuen Wohnung. Dort kommt gerade Emily aus dem Haus. Sie trägt ein knielanges, blaues Kleid und sieht sehr hübsch aus, auch wenn ihr Gesicht eher nach sieben Tagen Regen aussieht.

Finn hält direkt neben ihr und sie bleibt stehen, als sie uns sieht. Finn steigt aus und geht sofort zu ihr, obwohl er eigentlich gleich wieder los wollte. Toll, jetzt kann ich zusehen, wie sie miteinander flirten...

"Hey Emily. Schön, dich wieder zu sehen", fängt Finn schon an und ich wünschte, er würde es lassen, aber das wird wohl nicht passieren. Dafür ist er schon viel zu vernarrt in sie, das kann ich ihm ansehen. Das ging wirklich schnell.

"Hey. Ja, finde ich auch. Leider habe ich aber keine Zeit zum Reden, da ich schon zu spät dran bin. Tut mir leid", sagt sie zu ihm und will gerade gehen, als sie mich sieht. Sie runzelt nur die Stirn, doch ich sehe ihr an, wie sie sich zurück halten muss, mich nicht wieder anzuschreien. Genau deshalb lächele ich sie an wie ein Engel, was sie nur die Augen verdrehen lässt. Diese Reaktion habe ich mir erhofft. Je mehr sie mich hasst, desto besser. Das wird es leichter für mich machen.

"Ich könnte dich fahren. Wo willst du denn hin?", fragt Finn sie neugierig und ich kann sehen, wie verzweifelt sie ihn daraufhin ansieht.

"Ähm...nur ein Familienessen. Und danke, aber das musst du nicht. Es kann nicht noch schlimmer werden", antwortet sie und lässt uns damit stehen.













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