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Kapitel 16 Emily

In dieser Nacht schlafe ich noch schlechter als sonst und ich bin wirklich kurz davor, Collins Angebot anzunehmen. Allerdings würde er sich darauf dann sehr viel einbilden und dafür bin ich einfach zu stolz. Und vielleicht auch zu stur. Außerdem würde ich ihm das 3:1 nicht gönnen. Also hole ich mir nur ein neues Kühlpack für mein Handgelenk und lege mich wieder ins Bett. Ich trage immer noch seine Jacke, obwohl ich nicht wirklich weiß, wieso. Mir ist zwar immer noch etwas kalt, aber ich hätte genug Decken da und die Heizung habe ich auch voll aufgedreht. Vielleicht bin ich auch immer noch etwas geschockt und seine Jacke gibt mir das Gefühl, nicht allein zu sein. Das liegt wohl hauptsächlich daran, dass sie penetrant nach ihm riecht. Nach Wald und Natur und Collin. Ich nehme mir vor, sie ihm morgen so früh wie möglich zurückzugeben, bevor mir langsam die Augen zufallen.

Als ich aufwache, spüre ich sofort mein schmerzendes Handgelenk. Am liebsten würde ich mir etwas Neues zum Kühlen holen, aber stattdessen verkrieche ich mich unter meiner Decke. Ich will einfach nur hier bleiben und vergessen, dass die Welt da draußen sich weiterbewegt. Das mir das wieder passieren musste, war klar. Ich habe so lange gebraucht, um darüber hinwegzukommen, was damals passiert ist. Und jetzt kommt alles wieder hoch. Alle Erinnerungen an früher. An die Tage, an denen ich nur weinen konnte. An die Schmerzen, die mir bereitet wurden. An ihn. Und jetzt verstecke ich mich schon wieder und weine leise unter meiner Decke, damit es auch ja niemand hört. Es ist bescheuert, weil niemand hier ist, aber dennoch macht es mir Angst. Wenn es jemand hört, muss ich lügen, dass alles okay ist. Sowie man auf die Frage lügt, wie es einem geht. Keiner will da wirklich die Wahrheit hören. Es ist nur eine Höflichkeitsfloskel. Mehr nicht. Ich dachte wirklich, dass ich das hinter mir hätte und gestern war noch alles okay. Habe mir nichts anmerken lassen und auch nicht darüber nachgedacht, weil ich stark war. Doch jetzt liege ich hier allein und breche zusammen. Dabei habe ich so hart dafür gearbeitet, nie wieder an diesen Punkt zu kommen. Ich habe alles dafür gegeben, da rauszukommen und wieder ein einigermaßen normales Leben zu führen. Aber das werde ich wohl nie wieder tun können. Diese Erkenntnis trifft mich so hart und unvorbereitet, dass mir ein verzweifeltes Schluchzen entfährt. Doch ich kann auch nicht wieder so leben. Mich einsperren, vor allem Angst haben und jeden Menschen meiden, der mir emotional näherkommen will.

Also treffe ich eine Entscheidung. Für mich. Für mein Leben, das nur ich beeinflussen kann, wie ich es möchte und ich entscheide, dass ich das nicht mehr will. Ich stehe also auf, straffe meine Schultern und sage mir selbst immer wieder, dass ich alles schaffen kann. Auch wenn das Schicksal oder das Universum oder was auch immer mich fertig machen will, werde ich mich nie aufgeben. Niemals. Das ist keine Option mehr für mich. Also beschließe ich, das hinter mir zu lassen, gehe ins Bad und versuche, all die Erinnerung abzuwaschen. Das funktioniert überraschenderweise ziemlich gut, denn als ich aus der Dusche steige, fühle ich mich wie ein neuer Mensch. Ich putze mir die Zähne, kämme meine nassen Haare und schaue in den Spiegel. Nochmal sage ich mir, dass ich es schaffen werde und ich frage mich, wie viele Leute auf der Welt dieses Mantra benutzen, um mit ihren Problemen klarzukommen. Ich befürchte fast jeder.

Nach dieser zweiten, erschreckenden Erkenntnis gehe ich ins Schlafzimmer, um mich anzuziehen und werfe dabei einen kurzen Blick auf mein Handy. Avery hat mich 19 Mal angerufen und mir gefühlt 1.000 Nachrichten geschickt. Außerdem hat mir eine unbekannte Nummer geschrieben, ob ich gut zuhause angekommen bin und ob es mir gut geht. Ich vermute mal, Avery hat Finn meine Nummer gegeben. Nate würde sich nie so viel Aufwand machen und Collin hat mich ja nach Hause gefahren. Er weiß, dass ich gut zuhause angekommen bin. Allerdings rufe ich erstmal Avery zurück. Nicht, dass sie meinetwegen noch durchdreht. 

"Hey, Ave."

"Hey, Ave? Hey, Ave?! Ist das dein Ernst? Verdammt, Emily! Weißt du, was ich mir für Sorgen gemacht habe?!"

"Es tut mir leid. Es ist...etwas dazwischengekommen."

"Ja, das hat Finn mir erzählt", erwidert sie und ich erstarre. 

"Was hat er dir erzählt?"

"Nicht viel eigentlich. Nur, dass du gehen wolltest und Collin dich nach Hause gefahren hat."

"Es tut mir wirklich leid. Ich wollte dich nicht allein lassen. Mir war nur auf einmal so schlecht", flunkere ich sie an und hoffe, dass sie mir glaubt. Eigentlich lüge ich sie nie an, aber ich weiß, wie sehr ihr das mit Brandon zu schaffen machen würde. Sie hat ihn mir vorgestellt und ist dann gegangen. Sie würde sich die Schuld dafür geben, was passiert ist, obwohl der einzig Schuldige Brandon ist. Das möchte ich wirklich nicht. Das hat sie nicht verdient.

"Schon gut. Ich hätte es nur besser gefunden, wenn du mir selbst Bescheid gesagt hättest. Dann hätte ich mir nicht solche Sorgen um dich gemacht. Geht es dir besser?"

"Ja, schon. Wie war denn die Party noch so?", frage ich sie zögerlich, weil ich hoffe, dass Brandon nicht noch so etwas abgezogen hat.

"Naja, Kyle wurde mir irgendwann zu kindisch. Dann habe ich mich den ganzen Abend mit Nate und Finn unterhalten. Wieso hast du mir eigentlich nicht gesagt, dass Collin so süße Freunde hat?", fragt sie kichernd nach und ich schlucke. Hoffentlich hat Nate nicht mit ihr geflirtet. Er würde ihr ohne zu zögern das Herz brechen. Aber zumindest Brandon hat sich den restlichen Abend wohl zurückgehalten.

"Du hast nie gefragt...und sonst ist nichts passiert?"

"Worauf willst du anspielen, junge Dame?", fragt sie mich wieder kichernd und tut so, als wäre sie so entrüstet wegen meiner Vermutung, dass noch mehr passiert ist.

"Gefällt dir einer von den beiden?"

"Ja, beide eigentlich. Aber Finn hat nicht wirklich interessiert gewirkt, nur freundlich. Nate dagegen schon."

Okay, das ist mein schlimmster Albtraum...

"Hör zu, Ave. Er ist ein Aufreißer von der schlimmen Sorte. Bitte, lass das mit ihm."

"Ach komm, Em. Ich bin zwar manchmal etwas übereifrig, aber ich bin nicht blind. Das habe ich auch gemerkt. Mach dir keine Sorgen, ja?"

"Okay gut", antwortet ich ihr und bin ehrlich beruhigt. Wenn Nate ihr wehtun würde, wäre mein Pazifisten-Dasein vorbei.

"Vielleicht sollte ich lieber dich fragen, was gestern passiert ist...", sagt sie zu mir und ich halte meinen Atem an. Weiß sie es doch?

"Was meinst du?"

"Du weißt genau, was ich meine. Collin? Du? Collin und du? Du weißt schon...", erwidert sie lachend und ich atme erleichtert auf.

"Es gibt kein Collin und ich. Er hat mich nur nach Hause gebracht."

"Emily, bitte. Ich bin deine beste Freundin. Du darfst mir von dem versauten Sex mit deinem Nachbarn keine Details vorenthalten."

"Avery!", schreie ich sie an und werde dabei rot, obwohl gar nichts zwischen Collin und mir passiert ist. Allein der Gedanke an Sex mit ihm reicht schon.

"Okay, dann nicht. Das war jetzt wohl Wunschdenken", gibt sie zu und ich höre sie laut lachen. 

"Wieso wünscht du mir sowas grausames?", frage ich sie und muss jetzt auch grinsen.

"Ganz ehrlich. Ich glaube, er ist gut im Bett."

"Du hast ihn noch kein einziges Mal getroffen."

"Ja, trotzdem. Ich habe ein Gespür für sowas."

"Bedauerlicherweise hält Collin sich an den Leitsatz "Übung macht den Meister", Avery. Das würde nichts werden. Nur Sex. Darauf bin ich nicht aus. Das weißt du."

"Ja, ich weiß. Aber vielleicht würde es dir guttun...", erwidert sie jetzt leise und ich glaube, ich habe mich verhört.

"Bitte was?"

"Ich meine ja nur...hat Finn dir noch geschrieben?", fragt sie mich jetzt, um abzulenken. Anscheinend hat sie gemerkt, wie unangenehm mir das Thema ist.

"Ja, hat er. Ich muss ihm noch zurückschreiben."

"War es okay, ihm deine Nummer zu geben? Ich weiß, du magst das nicht so gerne, aber er hat sich wirklich Sorgen gemacht."

"Ja, war in Ordnung. Wenn ich einem von den dreien meine Nummer geben würde, dann wohl Finn."

"Ach ja? Finn und du also?", fragt sie mich neugierig und ich muss lachend den Kopf schütteln. 

"Du bist echt unmöglich, Ave."

"Das würde erklären, warum er nicht an mir interessiert war."

"Ich lege jetzt auf."

"Und auch an keinem anderen Mädchen auf der Party", erklärt sie mir weiter und ich höre ihr Grinsen durch das Handy.

"Wir sehen uns morgen beim Sport", verabschiede ich mich, spielend genervt, von ihr und lege auf. Der Gedanke, das Finn sich wegen mir bei Mädchen zurückhält, ist irgendwie schön, aber auch etwas übertrieben. Wir sind nicht zusammen. Das müsste er eigentlich nicht tun. Aber laut Avery tut er es und ich würde gerne wissen, ob er das wirklich wegen mir macht. Ihn das zu fragen, wäre allerdings einfach peinlich, also schreibe ich ihm nur kurz zurück, dass es mir gut geht und speichere seine Nummer ab. Dann nehme ich Collins Jacke und gehe zu seiner Wohnung, um sie ihm zurückzugeben. Nachdem ich geklingelt habe, dauert es nur ein paar Sekunden, bis er mir die Tür öffnet. Er lehnt sich gegen den Türrahmen, fährt sich langsam mit der Hand durch seine Haare und gähnt laut, obwohl es schon 11 Uhr ist. Natürlich trägt er nur eine Jogginghose, was es mir etwas schwer macht, mich auf das zu konzentrieren, weswegen ich eigentlich hergekommen bin. Seine definierten Bauchmuskeln und die ausgeprägten Sehnen an seinen Armen brennen sich in mein Gedächtnis und ich muss mich zwingen, den Blick davon abzuwenden. Bevor ich das tun kann, sehe ich heute allerdings etwas, was mir beim letzten Mal nicht aufgefallen ist. Eine riesige Narbe auf seinem Bauch. Sie ist schon verblasst, aber da ich ihn sowieso schon anstarre, fällt sie mir sofort auf. Was ist da nur passiert?

"Hey", begrüßt er mich verschlafen und reißt mich aus meinen Gedanken. 

"Ähm...hey."

"Wie geht es dem Handgelenk?", fragt er mich unbekümmert, so als wäre ihm nicht aufgefallen, dass ich ihn mir genau angeschaut habe. Kurz habe ich die Hoffnung, dass es tatsächlich so ist, aber das Glück ist nicht auf meiner Seite.

"Ganz gut."

"Liegt das an meinem Sixpack? Das funktioniert ganz gut als Schmerzmittel, aber ich würde dir raten, es damit nicht zu übertreiben. Sonst wird man süchtig danach", erklärt er mir zwinkernd und ich verdrehe die Augen. 

"Bilde dir nicht immer Sachen ein, die nicht passiert sind. Ich habe mir deine Narbe angeschaut. Wie ist das passiert?", frage ich ihn und hoffe, dass er mir glaubt. Eigentlich wollte ich ihn nicht darauf ansprechen, aber ich brauche eine Ausrede für das Anstarren. 

"Weißer Hai. Sehr gefährlich, im Meer schwimmen zu gehen. Aber ich bin halt für jedes Lebewesen ein Leckerbissen", erwidert er grinsend und ich hätte mir am liebsten, die Hand gegen die Stirn geschlagen. Wie konnte ich eigentlich mit einer ernsthaften Antwort von ihm rechnen?

"Wirklich witzig. Und jetzt die Wahrheit?"

"Bin ich so unglaubwürdig? Na schön, mir wurde mein Herz gestohlen...", meint er und hält sich dramatisch die Hände an seine Brust,. An seine sehr muskulöse Brust....ach verdammt...

"Die Narbe ist etwas zu weit unten für das Herz."

"Kennst du den Ausdruck: Mir rutscht das Herz in die Hose?"

"Schon gut. Vergiss es. Ich wollte dir eigentlich nur die hier wiedergeben", erkläre ich ihm und halte ihm die Jacke hin. Anstatt sie zu nehmen, beugt er sich leicht vor und schaut sich mein Handgelenk an. 

"Tut es sehr weh?"

"Nein. Es geht schon", antworte ich ihm ehrlich. Es tut zwar weh, aber die körperlichen Schmerzen sind nichts im Vergleich zu den psychischen Schmerzen. Das kann ich ihm natürlich nicht sagen, doch er sieht sowieso nicht überzeugt aus.

"Sicher?"

"Ja. Ganz sicher."

"Willst du...darüber reden? Also über das, was passiert ist?", fragt er mich zögerlich und ich sehe ihn überrascht an. Will er gerade ernsthaft mit mir über meine Gefühle reden? Gestern Abend wollte er das auch schon, ist dann aber wieder ausgewichen. Das ist absolut nicht verwirrend...

"Du musst natürlich nicht...", rudert er jetzt langsam zurück, weil ich ihn nur stumm ansehe und versuche, mir das große Fragezeichen auf meiner Stirn nicht anmerken zu lassen.

"Es ist nur...wieso tust du das?"

"Was denn?"

"Na, das hier. Mich fragen, wie es mir geht. Mir anbieten, mit dir darüber zu reden."

"Du denkst, mit mir kann man nicht reden?"

"Das habe ich nicht gesagt. Ich wundere mich nur, dass dich das interessiert."

"Hey, wenn du dich in mein Leben einmischen darfst, dann darf ich das auch bei dir. Das ist nur fair", erklärt er mir, nimmt mir endlich die Jacke ab und verschränkt die Arme vor der Brust. 

"Soll heißen?"

"Das soll heißen, dass du dich gerne an meiner Schulter ausweinen darfst...", antwortet er mir leise und sieht mich besorgt an. Ich senke meinen Blick und atme tief ein, weil ich dachte, man sieht es mir eigentlich nicht an, dass ich geweint habe. Also ich habe es mir zumindest nicht angesehen, als ich in den Spiegel geschaut habe.

"Nein, danke", lehne ich sein Angebot ab und will wieder in meine Wohnung gehen, doch er wirft schnell die Jacke auf seine Garderobe und zieht mich an meinem Arm zurück zu sich. Ich erstarre bei der Berührung und bleibe einfach still stehen, während er seine Hände an meine Hüften und sein Kinn auf meinen Kopf legt. Atmen ist mir nicht mehr möglich ebenso wie Denken. Ich weiß nur noch, dass ich das vermutlich nicht zulassen sollte. Aber die Wärme seiner Hände, die ich auf meiner Haut spüre als wäre ich nackt, lässt mich zögern. Irgendetwas tief in mir möchte das auf keinen Fall beenden. Ich kann nicht genau sagen, was es ist, aber ich bin zu erschöpft, um mich dagegen zu wehren. Also lehne ich meine Nase an seinen Hals, lege meine Hände auf seine Brust und schließe die Augen. Nur ganz kurz will ich alles vergessen. Und ich muss zugeben, dass das hier in Collins Armen viel besser klappt als unter meiner Bettdecke. Ich würde mich gerne noch enger an ihn drücken, aber das wäre zu viel. Zu viel für mich und zu viel für ihn. Deshalb löse ich langsam mein Gesicht von seinem Hals und er sieht auf mich runter. Seine Augen brennen sich in meine und ich habe das erste Mal in meinem Leben das Gefühl, dass die Welt wirklich still steht. Sein Blick wandert von meinen Augen zu meinen Lippen und ich spüre, wie mein Herz vor Nervosität anfängt, schneller zu schlagen. Ich beiße mir auf die Unterlippe und er sieht mir wieder in die Augen.

"Tu das nicht", flüstert er mir leise zu. So leise, dass ich es fast nicht hören konnte. Bevor ich reagieren kann, nimmt er eine Hand von meiner Hüfte und legt sie sanft auf meine Wange. Vorsichtig streichelt er mit dem Daumen über meine Haut und ich spüre ein Kribbeln, das immer stärker wird. Eigentlich müsste ich wütend auf meinen Körper sein, dass er so extrem auf seine Berührungen reagiert, aber ich bin ja selbst schuld. Ich lasse es zu. Und es fühlt sich unerwartet gut an. Als er sich mir langsam nähert, wird mir klar, dass ich diesmal nicht zurückweichen werde. Selbst, wenn ich es wollen würde. Doch im Moment will ich einfach nur ihn. Seine Hände, seine Lippen und alles andere. Ihm scheint es nicht anders zu gehen, denn ich spüre, wie flach er atmet. Uns trennt nur noch ein Millimeter, aber er hält sich zurück und gibt mir wieder einen Moment, bevor er mich küsst. Doch diesmal habe ich keine Angst. Diesmal drücke ich vorsichtig meine Nase an seine, was ihn zum Lächeln bringt. Gerade als er die Lücke zwischen uns schließen will, ertönt ein lautes Klingeln, was mich völlig aus dem Konzept bringt. Ich entferne mich von ihm, lehne mich an die Wand und atme erstmal tief durch. Er steht immer noch da, die Hand in der Luft und will etwas sagen, doch es klingelt schon wieder. Genervt stöhnt er auf und drückt den Knopf der Gegensprechanlage.

"Was ist?"

"Man, mach die Tür auf!", höre ich Nates Stimme und ich muss unweigerlich grinsen. Das ausgerechnet er seinen Kumpel beim Küssen unterbricht, hat schon etwas ironisches an sich. Allerdings verschwindet mein Grinsen, als ich Collins Gesicht sehe. Er sieht irgendwie verzweifelt aus. So, als wüsste er nicht, was er als nächstes tun soll. Sein Zögern sorgt dafür, dass Nate immer wieder klingelt und das ganze Haus stört. Also gehe ich schnell zu Collin und drücke auf den Türöffner, damit das endlich ein Ende hat. Ich stehe so dicht bei ihm, dass ich seinen Atem auf meiner Haut spüren kann. Er sieht abwechselnd zwischen meinen Augen und meinen Lippen hin und her, während wir Nate die Treppe raufgehen hören.

"Emily, ich...", will er anfangen, doch ich stoppe ihn. Ich kann das jetzt einfach nicht. 

"Schon gut", unterbreche ich ihn verständnisvoll und verschwinde schnell in meiner Wohnung, bevor Nate uns so sieht. Erledigt lehne ich mich an die Tür und schließe die Augen. Langsam habe ich das Gefühl, dass mit mir etwas nicht stimmt. Eigentlich würde ich mich von jemandem wie Collin nie küssen lassen. Und dennoch wäre es jetzt schon 2 Mal passiert, wenn mein Gewissen und Nate nicht gewesen wären. Ich sollte ihm wohl danken, dass er uns unterbrochen hat. Das hat Collin und mir einiges erleichtert. Naja, eigentlich hauptsächlich mir, weil ich ein Problem damit hätte. Collin würde einfach sein Leben weiter leben, als wäre nichts gewesen. Da bin ich mir sicher. Nicht, dass ich deswegen enttäuscht wäre, aber so ist es nun mal. Es ist die Wahrheit. Mich selbst deswegen anzulügen, würde mir nichts bringen. 

Ich atme tief ein und aus, um mich zu beruhigen. Währenddessen höre ich Nate und Collin im Treppenhaus reden, bevor sie in seine Wohnung gehen. So kann das echt nicht weitergehen. Sonst werden wir uns irgendwann ganz sicher küssen. Ich mische mich bei ihm ein, er sich bei mir und am Ende sind wir immer kurz davor, uns zu küssen. Das Risiko gehe ich ab jetzt nicht mehr ein. Ich werde ihm aus dem Weg gehen. Und diesmal richtig. Als hätte er die Pest. Ohne ihn kann ich mein Leben hoffentlich wieder in Ruhe weiterleben und er kann andere Mädchen küssen. Damit müssten dann doch alle glücklich sein...



Hallo meine Lieben!

Wie findet ihr das Kapitel? Denkt ihr, Emily hat recht? Wären damit wirklich alle glücklich?

Ich freue mich wirklich sehr über eure ganzen Kommentare! Es ist so schön, sich mit euch auszutauschen! DANKE! <3

Ich wünsche euch noch einen schönen Dienstagabend!

Eure Liz :D

P.S.: Kurze Umfrage: #TeamComily oder #TeamEmilinn?

















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