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Kapitel 10 Collin

Schmerz. Das war alles, was ich im Moment fühlte von oben bis unten. Als hätte man mich an einen Baum gehängt und meinen Körper als lebendige Piñata benutzt. Ich hatte meine Augen noch geschlossen, aber ich wusste, dass ich in meinem Bett lag. Wie ich hierhergekommen bin, ist mir allerdings schleierhaft. Aber allein darüber nachzudenken, macht das Pochen in meinem Kopf schlimmer, also lasse ich es sein. Stattdessen versuche ich, mich aufzusetzen, aber mir wird sofort klar, dass das keine gute Idee war. Mir wird richtig übel und ich stolpere gerade noch rechtzeitig ins Bad, um mich dort übergeben zu können. 

Das nenne ich mal einen guten Morgen. Ich klappe den Deckel der Toilette runter und lehne mich an die Wand daneben, um kurz durchschnaufen zu können. Ich schließe die Augen und spüre, wie die Kälte der Wand meinen Rücken durchdringt. Erst da merke ich, dass ich kein Shirt mehr anhabe. Ich könnte schwören, dass ich gestern im Taxi noch eins anhatte. Als ich mich schließlich mit aller Kraft hochstemme, schwanke ich kurz, kann mich aber rechtzeitig fangen. Ich will eigentlich wieder ins Schlafzimmer gehen, doch dann werfe ich einen Blick in den Spiegel. Und Heilige Scheiße...ich sehe genauso miserabel aus, wie ich mich fühle. Mein linkes Auge ist dick und geschwollen, direkt darunter klebt ein großes Pflaster und mein Bauch sieht aus wie ein Regenbogen. Man sieht nicht mal mehr die Narbe, so schlimm ist es. Ich würde gerne wissen, wer mich verarztet hat, denn ich selbst hätte das unmöglich tun können. Allerdings habe ich einen ziemlichen Blackout. Ich weiß nur noch, wie Nate mich nach der Prügelei mit Sam ins Taxi gesteckt hat. 

Ich bezweifle aber, dass er es war. Nate ist immer selbst das Opfer. Er wird behandelt, nicht wir. Er hätte keine Ahnung gehabt und mich einfach so ins Bett geworfen. Bevor ich herausfinden will, was passiert ist, gehe ich langsam zurück ins Schlafzimmer, um mir ein Shirt anzuziehen und die Jeans gegen eine bequeme Jogginghose zu tauschen. Als ich meine Decke richtig hinlegen will, finde ich mein Handy mitten auf dem Bett. Anscheinend habe ich die ganze Nacht darauf geschlafen. Fantastisch...

Der Bildschirm wird trotzdem sofort hell, als ich drauf tippe. Schön, dass wenigstens mein Handy die Nacht gut überstanden hat. Ich sehe, dass ich mehrere Nachrichten von Nate bekommen habe und jeweils eine von Finn, Becca und Mia. Und dann sehe ich auf die Uhr. Von wegen Morgen. Es ist mittlerweile fast 17 Uhr abends. Ungläubig sehe ich auf die Zahlen, als wollten sie mir etwas vormachen. Ich habe den ganzen Tag verpennt. Nate hat mir gefühlt die ganze Nacht bis um 4 Uhr morgens geschrieben. Da ist er wohl eingeschlafen.  In den meisten Nachrichten fragt er mich, wie es mir geht oder ob er lieber zu mir kommen soll. In der letzten steht nur, dass er hofft, ich vergesse unseren Deal wegen dem Dreier nicht. Typisch Nate.

Finn hat mir schon, kurz bevor wir gestern Abend ins Kings & Queens gegangen sind, geschrieben, dass wir auf uns gegenseitig aufpassen und keinen Mist bauen sollen. Ja, er ist eindeutig der Erwachsene in unserer Gruppe. Mias Nachricht lässt mich nur genervt seufzen. Am Anfang erklärt sie mir, dass sie von Freunden gehört hat, was passiert ist und fragt, ob es mir gut geht. Am Ende merkt man allerdings, wie sie wütend geworden ist, denn sie wirft mir vor, ein untreues Arschloch zu sein. Ob mir unsere Beziehung nichts bedeuten würde und warum es ausgerechnet diese Schlampe sein musste. Anscheinend war mein Auszug kein eindeutiges Zeichen für sie. Da mir das mit ihr langsam echt auf die Nerven geht und ich keinerlei Lust habe, mich rechtfertigen zu müssen, blockiere ich sie kurzerhand. 

Beccas Nachricht lautet: Hey Babe, sorry wegen gestern Abend. Sam ist da etwas empfindlich. Aber wenn du willst, können wir das gerne wiederholen. Das bleibt dann unter uns. 

P.S.: Es war echt heiß mit dir.

Sie hat sie nicht mehr alle. Oder sie interpretiert zu viel rein. Ich könnte mich zwar locker mit Sam anlegen, aber nicht in den nächsten Tagen und sicher nicht für einmal bedeutungslosen Sex. Das ist es mir wirklich nicht wert. Mir eine andere zu suchen, ist die einfachste Lösung. Also ignoriere ich ihre Nachricht und hänge mein Handy ans Ladekabel. Ein Wunder, dass es überhaupt noch an ist mit 4 % Akku. Dann lehne ich mich vorsichtig nach hinten und döse eine halbe Stunde, um meinen Körper wieder zu beruhigen. Nachdem es mir deutlich besser geht, gehe ich langsam an der Wand entlang ins Wohnzimmer. Ich sehe, dass mein Shirt von gestern auf der Couch liegt. Ich versuche, mich daran zu erinnern, was passiert ist, aber in meinem Kopf brummt es nur vor Schmerz. Also gehe ich in die Küche, um mir ein Glas Wasser zu holen, allerdings ist mir da schon jemand zuvorgekommen. Es steht mit einer Tablette auf einem Zettel.

Für den Fall, dass du noch lebst, nimm die hier. Für den Fall, dass du tot bist, hast du es verdient. Du hast mir eine Scheißangst eingejagt. Trottel. 

- E

Oh nein. Ich hatte schon beim zweiten Satz eine schlimme Ahnung, aber durch das E bestätigt sich mein Verdacht. Emily war hier und hat sich um mich gekümmert. Als ich an sie denke, erinnere ich mich plötzlich daran, wie wir eng beieinander vor der Tür standen. Ich habe meinen Kopf auf ihr abgelegt und mich an ihr festgehalten. Auch wenn ich nicht mehr weiß, worüber wir geredet haben, weiß ich noch, dass ihre Haare unfassbar gut gerochen haben und ich deshalb nicht geantwortet habe, um ihr noch etwas länger so nah sein zu können. Dann hat sie zu mir hochgeschaut und ich habe mich richtig in ihren schönen Augen verloren. Als ich gemerkt habe, dass sie die ganze Zeit die Luft anhält, bin ich allerdings zurückgewichen, weil ich sie nicht noch länger bedrängen wollte. Ich hätte sie allerdings ewig ansehen können. Ich war ihr so nah, dass ich sogar wieder die kleinen Sommersprossen auf ihren oberen Wangen sehen konnte und dass ihre Augen noch schöner sind als ich dachte. Sie sind grün-blau und haben einen dunkelgrünen Ring außen rum. 

Ich weiß auch noch, dass sie ziemlich müde und gestresst aussah. So wie eigentlich immer, wenn wir uns sehen. Ich befürchte, dass ich heute der Grund dafür war. Sie ist bestimmt zu spät zu, was auch immer sie macht, wegen mir gekommen. Aber sie hätte mir ja nicht helfen müssen, belüge ich mich selbst, um ein schlechtes Gewissen zu verhindern. Aber dafür ist es schon zu spät. Eigentlich wäre mir sowas egal, aber irgendwie fühle ich mich verpflichtet, mich bei ihr zu entschuldigen. Vielleicht, weil keine Frau sich so um mich gekümmert hat, seit meine Mutter gestorben ist. Bei diesem Gedanken spüre ich ein schmerzhaftes Ziehen in meiner Brust und schlucke hart. Ich nehme schnell die Tablette und trinke danach das Glas in einem Zug leer.

 Dann höre ich meinen Magen knurren und mache mir nur schnell eine Nudelsuppe, um mich nicht wieder übergeben zu müssen. Nach dem Essen räume ich das Geschirr auf und beschließe, das mit Emily sofort hinter mich zu bringen. Ich öffne die Tür und gehe zu ihrer Wohnung, doch bevor ich klingele, überlege ich mir noch, was ich ihr genau sagen soll. Scheiße gelaufen, was? Nein, das geht nicht, dann hält sie mich für einen kompletten Loser. Wenn sie das nicht sowieso schon tut. Ach, was soll's, irgendwas wird mir schon einfallen. Ich habe schon den Finger in der Luft, um auf den Knopf zu drücken, als ich ein Geräusch hinter mir höre. 

Ich drehe mich um und erstarre, als ich Emily die Treppe raufgehen sehe. Erst bei der vorletzten Stufe hebt sie ihren Blick und schaut mich überrascht an. Sie sieht erschöpft, aber trotzdem glücklich aus. Als ich merke, dass ich immer noch die Hand in der Luft halte, lasse ich sie schnell sinken. Sie geht langsam an mir vorbei und sperrt schon mal die Tür auf. Doch anstatt reinzugehen, dreht sie sich wieder zu mir um und wartet auf meine Reaktion. Aber irgendwas in mir lässt mich verstummen. Ich glaube, mir haben noch nie die Worte gefehlt. Bis heute. Sie sieht mich mit ihren müden Augen an und ergreift das Wort, um diese peinliche Stille zwischen uns zu beenden.

"Wolltest du zu mir?", fragt sie mich und spricht somit sofort das Offensichtliche an. Aber sie scheint nicht wütend auf mich zu sein, eher besorgt. Hat sie sich etwa Sorgen um mich gemacht? Wieso sollte sie das tun? Wieso hat sie mir überhaupt geholfen?

"Geht es dir besser?", fragt sie weiter, während ich sie nur anstarre und den Mund nicht aufbekomme. Sie fühlt sich deshalb sichtlich unwohl, weil ihr Blick immer wieder von mir abschweift. Mein Gott, sag was, du Idiot! Irgendwas!

"Ja. Danke. Ich...ähm...ich wollte mich bei dir entschuldigen", erkläre ich ihr und werde fast verlegen. Ich habe mich noch nie für mein Verhalten entschuldigt, sowas kenne ich nicht. Sie hätte wohl auch nicht damit gerechnet, denn sie zieht nur nervös die Augenbrauen hoch. 

"Sowas passiert mir eigentlich nicht", versuche ich, ihr weiszumachen, dass ich kein Weichei bin. Das wäre das Schlimmste, dass passieren könnte. Kein Mann will, dass man ihn für schwach hält. Und ich erst recht nicht. 

"Du meinst, sonst sieht der andere so aus wie du jetzt?", fragt sie und klingt dabei alles andere als glücklich. Toll, jetzt hält sie mich für einen Schlägertypen. 

"Nur, wenn es nötig ist." Fast alle Schlägereien, bei denen ich beteiligt war, hat Nate angefangen. Ihm ist es egal, wenn eine Frau vergeben ist. Er probiert es so lange, bis sie nachgeben und dann ist die Katastrophe vorprogrammiert. Bei mir war das jetzt ein Einzelfall. Ich mische mich nicht in Beziehungen ein. Zumindest nicht, wenn ich davon weiß. 

"Verstehe...," sagt sie und kurz sehe ich Angst in ihren Augen. Doch das verschwindet gleich wieder und wird durch Verständnislosigkeit ersetzt.

"Wissen Männer eigentlich, dass es auch andere Wege gibt, Probleme zu klären?"

"Natürlich, aber manchmal geht es nicht anders," antworte ich ihr, langsam genervt, weil sie nicht mal die Hintergründe kennt und jetzt schon urteilt. Sie nickt nur abwesend, aber ich weiß, dass sie mir absolut nicht zustimmt. Anscheinend hat sie eine riesige Abneigung gegen Gewalt.

"Naja, wie gesagt, ich wollte mich nur kurz entschuldigen. Das wird nicht wieder vorkommen."

"Okay", sagt sie nur und will in die Wohnung gehen, doch ich halte sie am Handgelenk fest. Sie erstarrt sofort zu Eis, als würde ich gleich ihre Knochen brechen. Diesmal sehe ich nicht nur Angst, sondern richtige Panik in ihren Augen und lasse sie sofort los. Sie geht zwei Schritte zurück, um mehr Abstand zwischen uns zu bringen. Na toll, sie hatte recht. Ich bin wirklich ein Trottel. Ich schätze, dass mit ihr das gleiche passiert wie mit Mia, ist unwahrscheinlich. Emily würde gerade wohl am liebsten im Erdboden versinken, nur um von mir wegzukommen.

"Tut mir leid. Ich wollte dir nicht wehtun", entschuldige ich mich nochmal und hoffe, dass sie mir glaubt. Noch nie hatte ein Mädchen Angst vor mir und das fühlt sich echt scheiße an. Ich bin zwar kein Traummann, aber sicher auch kein Monster, dass einer Frau etwas antun würde.

"Schon gut...", meint sie und weicht meinem Blick aus, doch ich kann sehen, dass gar nichts gut ist. Sie sieht aus, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen. Und ich stehe hilflos da und habe keine Ahnung, was ich tun soll. In so einer Situation war ich noch nie. 

"Was ist denn?", fragt sie mich jetzt und will wissen, wieso ich sie aufhalten wollte. Das hätte ich wohl mal lieber sein lassen sollen, aber ich war zu neugierig. Sie wirkt jedoch wieder relativ gefasst auf mich, obwohl ich mich auch täuschen kann. Nach 10 Sekunden wird es ihr wohl kaum wirklich besser gehen. 

"Es ist nur...willst du gar nicht wissen, wie das passiert ist?", frage ich sie und deute auf mein blaues Auge.

"Heute Morgen wollte ich es wissen. Aber ich weiß auch, dass man besser keine Fragen stellen sollte, auf die man die Antwort sowieso nicht hören will", erklärt sie mir mit brüchiger Stimme. Sie hat wahrscheinlich recht, aber dass sie denkt, ich wäre an allem selbst schuld, gefällt mir nicht. Ohne richtigen Grund soll mich niemand für ein Arschloch halten, das ist echt nicht fair.

"Es war ein Missverständnis...", kläre ich sie auf, doch sie schüttelt den Kopf.

"Ich will es wirklich nicht wissen", erwidert sie und will in ihre Wohnung gehen, doch davor dreht sie sich nochmal um.

"Du...solltest dich wieder hinlegen. Du siehst absolut grauenhaft aus." Im Ernst jetzt? Hätte ich nicht gedacht. Ich ziehe eine Augenbraue hoch und sie muss sich ein Lächeln verkneifen, bevor sie in ihrer Wohnung verschwindet. Sie ist eigentlich echt süß. Allerdings frage ich mich wirklich, wieso sie auf einmal so panisch geworden ist. Wohl kaum, weil ich sie berührt habe. Und ich denke nicht, dass ich ihr wirklich wehgetan habe, dafür habe ich ihr Handgelenk nicht fest genug gehalten. Vielleicht habe ich sie einfach überrascht. Ich hoffe, dass das stimmt, denn die sonstigen Möglichkeiten gefallen mir gar nicht. 

Nachdem ich nochmal 2 Gläser Wasser getrunken habe, hole ich mir ein neues Pflaster und die Salbe und gehe ins Bad. Ich wechsele es aus und betrachte mein Spiegelbild. So schlimm sah ich schon lange nicht mehr aus. Wenn ich so am Freitagabend beim Bankett meines Vaters auftauche, wird er mich zwingen, bei ihm einzuziehen. Oder mir einen Babysitter aufschwatzen. Ich wüsste nicht, was peinlicher wäre. Ich hoffe einfach, dass 4 Tage reichen, damit es wenigstens etwas blasser wird. 

Nach einer langen Dusche, bei der ich meinen Kopf auslasse, um das Pflaster nicht gleich wieder tauschen zu müssen, mache ich mich etwas fertig und betrachte dabei meinen Bauch. Den kann ich wenigstens verstecken, aber trotzdem würde ich es Sam gerne heimzahlen. Wenn er denkt, er könnte mich einfach so verprügeln, hat er sich mit dem falschen angelegt. Da ich seine Nummer nicht habe, suche ich ihn auf allen Social-Media-Seiten, die es gibt, und finde ihn schließlich auf Facebook. Dann mache ich einen Screenshot von der Nachricht seiner allerliebsten Freundin und schicke es ihm. Ich wette, das versüßt ihm den Tag, denke ich mir und grinse. Er hat es nicht anders verdient und jetzt sind wir wenigstens quitt. Finn und Nate antworte ich auch mal nach ein paar Stunden, dass alles okay ist. Finn war bestimmt schon kurz davor, einen Rettungsdienst anzurufen, nachdem Nate ihm erzählt hat, was passiert ist. 

So langsam merke ich, dass die Wirkung der Schmerztablette nachlässt, also nehme ich noch eine und lege mich nochmal ins Bett. Nicht, weil Emily es so wollte, sondern weil ich todmüde bin, obwohl ich fast einen ganzen Tag geschlafen habe. Verprügelt zu werden ist wirklich anstrengend. Aber mich bei Emily zu entschuldigen, war viel schwerer für mich. Noch während ich an sie denke, fallen mir die Augen zu und ich träume davon, wie sie sich um mich gekümmert hat. Was ist nur los mit mir?

Hey Leute!

Wie findet ihr das Kapitel? Warum hat Emily wohl so reagiert?

Dieses Kapitel widme ich außerdem der lieben Jersy098.

Danke für deine vielen Tipps! :)

Schaut gerne auch mal bei ihrem Buch "Es muss ein Geheimnis bleiben" vorbei. Witzigerweise haben wir sogar fast das gleiche Cover gewählt, was für ein Zufall haha :) 

Ich hoffe, es geht euch gut.

Eure Liz :)






















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