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IV

Mein Magen schien sich zu verknoten, das Atmen fiel mir schwer.

„Lass mich mit Katja sprechen", bat ich die Tonfigur, die ich spontan Calamon getauft hatte, aus welchem Grund auch immer.

Eine Weile war es still am anderen Ende der Leitung. „Die Bitch ist abgehauen!", grollte es an meinem Ohr. „Du hast uns abgelenkt! Wie sollen wir jetzt von hier wegkommen?"

Vor Erleichterung beruhigte sich mein rasender Herzschlag etwas, und meine Stimme war fester als vorher, als ich antwortete: „Ihr habt ihr Angst gemacht! Da ist es durchaus verständlich, dass sie flieht!"

„Natürlich mussten wir ihr Angst machen. Sonst hätte sie ja nicht kapiert, dass wir zurückmüssen. Dahin, wohin wir gehören, wo wir entstanden sind, wo unsere Freunde sind, wo du bist - unser Schöpfer!" Calamons Stimme hatte sich etwas beruhigt. Etwas wie Trauer klang darin.

Verzweifelt suchte ich nach weiteren Argumenten. „Aber wäre es denn nicht schön, wenn ihr in anderen Familien leben könntet ..." Ich stolperte nicht das geringste bisschen über das Wort „leben", so sehr hatte ich mich schon an diesen Gedanken gewöhnt.

„Nein!", kam es kategorisch ablehnend erneut zurück.

„Aber ihr habt das doch noch gar nicht ausprobiert. Ihr könnt nicht etwas ablehnen, das ihr nicht kennt!" Noch hatte ich die Hoffnung nicht aufgegeben.

„Was kennst du denn? Einen Keller, einen Klumpen Ton, aus dem deine Hände etwas erschaffen, das du dann weggibst, ohne es zu vermissen, einen Brennofen, ein paar Farben! Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat, jahraus, jahrein. Erzähl du mir nichts von Veränderungen." Seine Worte trafen mich mehr, als ich zulassen wollte.

Während ich versuchte, mich zu fassen, diese Wahrheiten, die er mir um die Ohren geknallt hatte, sacken zu lassen, läutete es an der Haustür Sturm, Fäuste trommelten gegen die Glasscheibe, eine vollkommen panische Stimme schrie: „Macht auf! Lasst mich rein!" Lautes Schluchzen machte die Worte nahezu unverständlich.
Martha raste so schnell, wie ihre kurzen, dicken Beine sie trugen, in den Flur, um Katja zu öffnen, die sich zitternd in die tröstenden Arme der Köchin warf.

Die Szene, die ich durch den Türspalt beobachtete, rührte mich ebenfalls zu Tränen.

Was hatte ich getan?
Welchen Gefahren hatte ich meine Schwester ausgeliefert!

Aber wie hätte ich denn wissen oder auch nur ahnen können, was geschehen würde?

Da tönte Calamons Stimme wieder aus dem Lautsprecher. „He! Ist die Schlampe bei dir? Da vor dem Fenster stehen Bastarde, wenn die reinkommen, killen wir sie!"

Woher hat der Kerl diesen unflätigen Wortschatz? schoss es mir durch den Kopf. Von mir doch nicht! So hatte ich noch nie gesprochen, wenn ich überhaupt gesprochen hatte.
Das wollte ich mir auch nicht anhören.

„Wie redest du eigentlich?", konnte ich mir dann auch nicht verkneifen zu fragen.

Eine Weile herrschte Schweigen. „Die großen, silbernen Dinger in unserem Keller reden doch auch so", verteidigte sich der Zauberer etwas kleinlaut.

In meinem Kopf ratterte es, mein Gehirn versuchte zu verstehen. Plötzlich ging mir ein Licht auf, und ich musste beinahe lachen.
Die Hörspiele, die ich manchmal auf meiner Anlage empfing!
Bevorzugt Kriminalfälle, die meinen Gedanken etwas Arbeit verschafften.

Da waren schon das eine oder andere Mal solche Sätze gefallen.

Das kleine Intermezzo hatte mich entspannt, eine Erziehungsmaßnahme zur Ausdrucksverbesserung des Oberhauptes der Keramiken musste allerdings aufgeschoben werden.
„Was schlägst du jetzt vor, großer Calamon?", zog ich ihn auf und hoffte, dass er ein kleinwenig Humor aufgeschnappt hatte in der Zeit, als er bei mir zu Hause war.

„Mir scheißegal!", brüllte er los. „Hol uns zurück, sonst kracht es!"

Alles klar – kein Humor.

„Bleib in der Leitung, ich muss mit Katja sprechen", schlug ich deshalb mit ernstem Ton vor.
„Ich bin in keiner Leitung! Ich bin in einem gottverdammten riesigen Zimmer mit großen Fenstern, und so Scheißtypen stehen davor und glotzen saublöd."
Sicher, dass meine Ohren gleich zu bluten beginnen würden, verdrehte ich die Augen zur Zimmerdecke.

Tieft atmete ich ein, langsam wieder aus. „Bleib, wo du bist, habe ich gemeint!"

Dann klinkte ich mich einfach gedanklich aus dem Gespräch, lief zu Katja, die sich etwas beruhigt zu haben schien.

„Was ist los, Raffael? Bin ich verrückt? Haben diese getöpferten Dinger mich wirklich bedroht?", stammelte sie und wischte sich über die Augen, als könnte sie damit die Erinnerungen an das Erlebte wegwischen.
„Im Moment verstehe ich so wenig wie du", gestand ich.
Martha führte uns in die Küche, wir waren wieder Kinder, die sich mit einer Tasse Kakao trösten ließen.

Wir beratschlagten in aller Ruhe, was jetzt in dieser konkreten Situation zu tun wäre. Dass ich nicht hinaus wollte, nicht konnte, verstand Katja eigentümlicherweise.
„Ich rufe Dominik an, und du erklärst diesem kleinen, wilden Zauberer mit der unflätigen Klappe, dass wir alle nur zurückbringen wollen!"

Zu meiner großen Erleichterung stimmte sowohl mein Bruder als auch Calamon unseren Plänen zu und die Heimkehr meiner Figuren verlief ohne weitere Zwischenfälle oder Probleme.

Doch damit stand ich wieder vor meinem alten Problem: dem Platzmangel. Die Lösung fand Dominik, und sie veränderte mein Leben hin zu etwas Wunderbarem.

„Bei Dads Firma steht derzeit eine Halle leer. Wir bauen sie zu einer Art von Museum für deine Werke um. Einzelne Themenbereiche, Erlebnisgastronomie und so weiter." Seine Augen leuchteten, als er mit schnellen Strichen die Skizzen aus seinem Kopf zu Papier brachte. Er hatte Architektur studiert, auch etwas, das ich nicht mitbekommen hatte.

Mein Vater kam zu unseren Planungen - ihn hatte ich sicher schon ein Jahr nicht mehr zu Gesicht bekommen – und versprach, die Finanzierung zu übernehmen.

Mir wurde von Stunde zu Stunde klarer, wie viel ich während der letzten Zeit versäumt hatte. Ich hatte eine wunderbare Familie, die ich vollkommen falsch eingeschätzt hatte, die ich aus meinem Leben ausgeschlossen hatte. Als auch meine Mutter noch freudig in die Hände klatschte und verkündete, dass sie die Führungen durch das Museum leiten wollte, liefen meine Augen über.

Um meine Rührung zu überspielen, verließ ich den Familienrat, der sich so unerwartet um meine Angelegenheit sorgte, und trat durch die Terrassentür in den Garten.

Für mich fremde Eindrücke überfluteten mich wie eine Lawine oder eine Riesenwelle.

Doch ich erinnerte mich an eine Welt außerhalb meines Kellers – und ich begann, mich an Sonnenschein, Vogelgesang und frische Luft zu gewöhnen.

Dann ging ich wieder zurück und begann, mich an die Liebe meiner Familie zu gewöhnen.


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