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Lederjacke

Jules

Theatralisch wie ich nun mal bin, sollte ich eigentlich aus dem Krankenhaus berichten. Schmerzerfüllt und voller Liebe für Cameron. Zerstört durch das Erlebte und hoffnungsvoll für die Zukunft.

Ja, nicht so ganz. Denn aufgewacht bin ich tatsächlich alleine. An Schläuche und Kabel und piepende Dinger angeschlossen. Mit panischer Angst vor jedem Geräusch.

Ich war nur allein, weil meine Mum mit dem Arzt gesprochen und der Rest der Familie kein Besuchsrecht hatte. Schon seltsam, dass ich Renald, Gabrielle und Cameron als meine Familie bezeichnete. Doch das waren sie. Sie waren ein Teil meines Lebens geworden.

Zwischen mir und Cameron lief es besser. Wir waren auf einem guten Weg, würde ich sagen. Er behandelte mich noch immer wie ein rohes Ei, aber das würde er hoffentlich bald ablegen.

Jetzt stand ich in der Herrenabteilung und hielt prüfend zwei Lederjacken hoch. Am Zeigefinger der linken Hand baumelte Camerons mit Nagellack zerstörte Jacke und in der anderen hielt ich eine neue. Ich suchte eine Ähnliche. Irgendwie erhoffte ich mir so einen Neustart.

Mein Handy klingelte. Meine Mum. Schon wieder. Ich war ihr entwischt, als sie mich aus dem Krankenhaus entlassen hatten.

Sie wusste wo ich war. Und ich schickte ihr jede halbe Stunde einen Smiley, damit sie sich nicht sorgte, aber seit der letzten Stunde machte sie mich kirre.

"Kann ich Ihnen helfen?", fragte mich einer der Verkäufer. Dave stand auf seinem Namensschild. Mal schauen, ob Dave mir helfen konnte.

Er trug ein rosa Flanellhemd und eine braune Seidenhose. Das blondierte Haar hatte Dave wagemutig nach oben toupiert. Wenn mich meine armen Augen nicht ganz täuschten, hatte er sogar Glitzerhaarspray benutzt.

Ja, Dave war vielleicht doch eher die falsche Art Verkäufer um eine taffe Lederjacke auszusuchen.

"Also, ich komme ganz gut allein zurecht. Ich melde mich einfach bei Ihnen, wenn sich das ändern sollte", meinte ich und schaute Dave unschuldig an.

Doch der war anscheinend etwas schwer von Begriff. Zielstrebig griff er nach einem anderen Modell und hielt es mir vor die Nase.

"Also zu Ihnen passt dieses Exemplar doch vieeel besser. Bling Bling ist doch heutzutage ein Muss", meinte er geschwollen und schürzte die Lippen. Ungläubig öffnete ich den Mund und suchte nach den passenden Worten.

"Sie haben da was falsch verstanden. Diese Jacke ist nicht für mich. Sie ist für einen Freund", stellte ich klar und er runzelte die Stirn. Na ja, er versuchte es. Sein leidlicher Erfolg lag wohl an etwas zu viel Botox.

"Tatsächlich möchte ich Ihnen dieses Exemplar doch noch einmal wärmstens empfehlen. Sie werden ultra schick darin aussehen", trällerte er und ich seufzte. Mein Blick fiel auf die Lederjacken in meiner Hand und ich entschied mich für die erste Wahl. Jetzt musste ich nur noch diesen Verkäufer loswerden.

"Dave, Sie heißen doch Dave, nicht? Ich habe mich bereits entschieden. Ich danke Ihnen aber trotzdem für die Mühe", meinte ich so höflich wie möglich und drehte Dave dann schnell den Rücken zu. Ich hechtete zur Kasse, bezahlte und verließ danach grinsend das Geschäft. Dave würde mir noch lange im Gedächtnis bleiben.

Cameron

Ich öffnete überrascht meine Zimmertür, als es klopfte. Vielleicht war etwas mit Julianne. Ich konnte mir nicht verzeihen, dass ich sie in diese Lage gebracht hatte. Ohne Fred, Eleonora und mein zu langes Warten, hätte sie auf keinen Fall ein solches Leid ertragen müssen.

Doch Jules stand jetzt vor mir. Sie hatte ihre Haare zu einem unordentlichen Dutt zusammengefasst und trug einen Jogginganzug, der ihr viel zu groß war. Bei genauerem Hinsehen kam er mir sogar sehr bekannt vor.

"Mach Platz oder soll ich hier draußen Wurzeln schlagen?", fragte sie mich und drückte mich dann zur Seite. Perplex starrte ich ihr nach, wie sie sich auf meinen Schreibtisch setzte und einen Karton auf den Knien balancierte.

"Ist alles in Ordnung?", kam es ungewollt aus meinem Mund und sie verdrehte die Augen. Mein Herz setzte einen Moment lang aus. Vor einigen Tagen hatte ich nicht mehr damit gerechnet, das jemals wieder sehen zu können.

"Natürlich, Idiot", brummte sie und ich trat näher auf sie zu. "Hier, das ist für dich!" Sie streckte mir das Paket entgegen und tat dies mit einer solchen Entschlossenheit, dass ich das Gefühl hatte, sie wolle es unbedingt loswerden.

Prüfend drehte ich es in meinen Händen und warf Julianne immer wieder neugierige Blicke zu. Da fiel es mir auf.

"Sag mal: Ist das mein Jogginganzug?", fragte ich und sie rollte wieder mit den Augen. Dieb, dachte ich und musste mir ein Grinsen verkneifen. Es gefiel mir sie in meinen Sachen zu sehen. Irgendwie.

"Mach es jetzt endlich auf", drängelte sie und faltete überschwänglich ihre Hände. Vorsichtig öffnete ich das Päckchen und fand eine neue Lederjacke. Sie sah toll aus.

Sprachlos hielt ich sie hoch, ließ den Karton fallen und fuhr mit den Händen über das raue Leder. Diese Jacke musste ein Vermögen gekostet haben.

"Es tut mir leid, dass deine alte Jacke wegen mir versaut ist. Hoffentlich magst du diese hier", sagte Jules und ich sah auf. Sie blickte mich aus großen, blauen Augen an und ich konnte nicht um hin, auf sie zu zu treten.

Ich strich ihr eine wirre Strähne aus dem geröteten Gesicht und lächelte sanft.

"Sie ist perfekt", murmelte ich und Juliannes Lippen verzogen sich zu einem breiten Lächeln.

"Das will ich ja auch meinen. Wenn du wüsstest, wen ich alles ertragen musste um an diese Jacke zu kommen", meinte sie und ich musste lachen. Jules runzelte mit der Stirn und ich fuhr sanft mit dem Daumen über die Stelle.

"Denk an die Fakten", flüsterte ich und ihr Lächeln wurde schmaler. Sie beugte sich vor und kam mir näher.

"Könnten wir nicht einen Neuanfang starten?", fragte sie noch immer flüsternd und ich antwortete ihr im gleichen Tonfall.

"Wenn es das ist, was du willst", meinte ich und sie legte sanft ihre Lippen auf die meinen. Das hier artete nicht zu einer wilden Knutscherei aus, doch es bedeutete umso mehr. Es war ein Versprechen auf einen Neustart, auf Vergebung und auf Liebe. Wir lösten uns voneinander und Jules musste plötzlich grinsen.

"Warum flüstern wir eigentlich?", wisperte sie und ich lachte leise, drückte ihr einen Kuss auf die Nase und antwortete: "Weil wir es können."

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