Kapitel 19
Zehn Minuten bleibe ich so sitzen, dann wird mir etwas klar. Ich muss mit Where is my Opponent? sprechen. Bei ihrer Schwester werde ich nicht sehr weit kommen, aber sie vertraut mir und ich habe noch etwas gut bei ihr.
Entschlossen stehe ich auf, bis mir einfällt, dass sie bestimmt im Krankenhaus ist. Und ich werde da ganz sicher keinen Zugang haben, da man den Namen angeben muss. Was ist das denn nur für ein Schrott?!
Unruhig fange ich an auf und ab zu gehen, während ich nachdenke. Dieser Junge ist komisch. Mehr als komisch. Er hätte mich damals einfach aufhalten können und fertig. Aber nein, er hilft mir bei der Flucht. Aber warum? Ich fange an mir meinen Kopf darüber zu zerbrechen, komme aber zu keiner Lösung. Das Einzig sinnvolle für mich ist, dass er danach selber ausgebrochen ist. Weshalb aber, hatte er dann vor mich zuerst zu verraten? Mein Kopf fängt an weh zu tun vom ganzen Nachdenken, allerdings ignoriere ich es. Irgend etwas hat den Jungen überzeugt mich laufen zu lassen. Nur was?
So viele Fragen, aber keine Antworten. Das ist doch scheiße!
Ich setze mich wieder an die Kante, nun aber so, dass meine Füße über der Tür sind. Von hier aus habe ich einen guten Blick auf die Straße. Sie ist leer. Wundert mich ehrlich gesagt auch nicht, da die Spiele wahrscheinlich noch laufen. Ich summe leise ein Lied vor mich hin. Mein Bruder mochte dieses Lied gerne. Aber wäre er stolz auf mich, wenn er wüsste dass ich an den Spielen teilnehme? Ich blicke in den Himmel.
Genau in dem Moment fängt es an zu regnen.
Das ist traurig.
Aber wann haben sich bitte Wolken am Himmel breitgemacht? Ich lasse den Regen auf meine Klamotten tropfen und schaue wieder runter. Der Regen fällt an mir vorbei und schlägt neben mir auf das Dach. Es hört sich ein wenig so an, als wäre erneut ein Spiegel zerschlagen worden, nur in viel leiser. Wo wir gerade bei zerschlagen sind. Es regnet bei uns rein. Wie toll. Danke Lorcan!
In dem Moment bekomme ich eine Mail, die durch ein Pling auf sich aufmerksam macht. Genervt schaue ich nach. Sie ist von Fighterworld! Oh scheiße! Wissen die etwa was vorgefallen ist und wer ich bin? Ich merke Panik in mir hochkommen. Meine Hände fangen leicht an zu schwitzen, aber vielleicht ist es auch nur der Regen.
Ganz langsam öffne ich die Mail und atme dann erleichtert auf.
Sie haben nur geschrieben, gegen wen wir das nächste mal antreten. Ich beschließe die Mail später zu lesen.
,,Willst du was essen?", höre ich Lorcans Stimme und fünf Sekunden später steht er neben mir.
Ich schaue zu ihm hoch und nicke dann leicht. Er kann wirklich nett sein. Immer noch vorsichtig stehe ich auf.
Lorcan geht zu seinem Balkon und springt runter.
Langsam gehe ich zu meinem und trete auf das Geländer. Von dort aus trete ich auf den Balkon und gehe runter in das Wohnzimmer. Dort lasse ich mich auf dem Sessel nieder und nehme mir ein wenig von dem Essen - Frikadellen und Rotkohl. Lorcan nimmt sich ebenfalls etwas und ich warte bis er zuerst etwas gegessen hat. Danach erst lege ich meine Maske ab und fange auch an zu Essen.
,,Du solltest mehr essen", murmelt Lorcan, als er bemerkt wie wenig ich genommen habe.
Den Kommentar ignoriere ich geflissentlich.
,,Geht es dir denn schon besser?", fragt Lorcan.
Ich nicke leicht und esse weiter. Das Essen ist echt lecker.
Und mal wieder schweifen meine Gedanken um das Mädchen und diesen Jungen. Schien so, als ob ich mit dem Mädchen befreundet gewesen wäre. Und dieser Junge ist komisch. Es war nett von ihm, dass er mir geholfen hat. Aber er war allgemein komisch gewesen. Erst wollte er mich verraten und hat mich dann laufen lassen. Irgend etwas an mir muss ihn überzeugt haben. Aber was? Ich hatte damals nur Panik und Angst.
,,Also?", reißt Lorcans Stimme mich aus meinen Gedanken. Ich schaue ihn verwirrt an. ,,Ich habe dich gefragt, ob du schon mitbekommen hast, dass wir eine E-Mail bekommen haben, wo drinnen steht gegen wen wir antreten", wiederholt er.
Ich nicke und esse weiter.
Lorcan redet gar nicht weiter, da er wohl bemerkt hat, dass ich nur halb hier bin.
Als ich gerade fertig bin, kommt mir eine Idee. Vielleicht hatte das Kinderheim eine Liste mit Bildern, von den Leuten die dort waren. Schnell stehe ich auf, murmle etwas ,,Danke" artiges und haste dann in den Roboterraum um meinen Teller abzuwaschen. Als ich das gemacht habe renne ich schon beinahe in mein Zimmer und kann mich nur knapp halten, um nicht in die Scherben zu fliegen.
Rückwärts lasse ich mich auf mein Bett fallen. Gut, dass ich hier schon die Splitter runtergeschüttelt habe.
Okay, wie hieß mein Kinderknast doch gleich? Ach ja, Am Waldeck. Sehr einfallsreich. Vor allem da drum herum nur Wald war, wie es sich hoffentlich selber erklärt. Um zur nächsten Hauptstraße zu kommen, musste man sich erst einmal da durch schlagen. Ich habe Tag und Nacht deshalb gefroren. Jetzt bin ich aber hier und das zählt.
Aber warum nennt man so etwas nicht gleich Der Knast für Kinder oder Fröhliche Kinder werden zu Sklaven? Dann würden die Eltern endlich mal verstehen, was sie ihren Kinder damit antun und sie wahrscheinlich nicht einfach weggeben!
Ich öffne meinen Screen und suche nach Am Waldeck. Fünfmillioneneinhunderttausend (5.100.000) Suchergebnisse. Na, das wird ja Spaß machen. Jetzt schon genervt schüttle ich meinen Kopf und klicke auf die erste Website. Ach, das war damals wegen Corona. Ich lache leise auf. Tja, jetzt - 2035 - ist Corona eine normale Krankheit.
Ich suche nach Kinderheim Am Waldeck. Oh, nur dreihundertsechzunddreißigtausend (336.000) Suchergebnisse. Das ist doch schon mal eindeutig weniger. Ich klicke auf die erste Website und suche nach irgend einem Anzeichen, dass ich dort eines meiner Lebensjahre verbracht habe.
Fehlanzeige. Nirgendwo gibt es eine bekloppte Liste.
Ich gehe zurück und schaue auf der nächsten Website nach.
So geht es noch den ganzen Abend, bis ich zu müde werde und einfach einschlafe.
So, nachdem die vorherige Version gelöscht wurde, ist hier die Neue. Ich selber bin nicht so zufrieden damit. Sorry, wenn das hier und das Kapitel Schrott sind!
Übrigens: An Heilig Abend werde ich wahrscheinlich zwei Kapitel hochladen. Einmal morgens und einmal Abends.
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