Kapitel 1
Für meine Freundin Maja, die mich erst auf die Idee gebracht hat. Du bist für immer in meinem Herzen.
Wütend gucke ich mir die Liste an. Das ist doch jetzt nicht wirklich wahr! Mal wieder hat dieser dämliche YouAreLow mich überholt! Wütend springe ich auf. Ja, es ist schon öfter passiert. Wir kämpfen jeden Tag darum, wer weiter vorne ist. Trotzdem regt es mich auf! Ich merke das lodernde Feuer in mir. Am liebsten würde ich ihm jetzt eine reinhauen. Aber leider kenne ich ihn ja nicht persönlich. Sonst würde ich ihm so was von seine Fresse polieren. Der kann was erleben!
Ich gehe im Zimmer auf und ab und auf einmal geht der Fernseher an.
Ich bin wohl auf die Fernbedienung getreten.
,,Wir suchen ein Mädchen. 16 Jahre, blaue Haare, die ihr bis zu den Schultern gehen", sagt der Nachrichtensprecher.
Erstarrt schaue ich zu, wie ein Foto von mir eingeblendet wird. Fuck, fuck, fuck! Woher kommt dieses Foto? Und vor allem, von wem? Mich kennt doch niemand richtig! Außer der alte Freund von meinem Vater, aber der würde mich nicht verraten. Dafür ist er zu nett.
Ich will gerade ausschalten, da geht es mit Fighterworld weiter. Ich setze mich wieder auf die alte, kaputte Couch und gucke zu. Das Feuer brennt langsam nieder.
,,Herzlichen Willkommen zu Fighterworld! Wie sie wissen starten in zwei Wochen die berühmtesten Spiele der Welt! Doch was fehlt dafür noch? Genau, die Spieler und ihre Teams!" Als ob das niemand gewusst hätte. Aber ich selber bin ja gespannt wer dann in welchem Team ist. Ich werde durch ein Pling gestört. Es kommt von meinem Computer. Ein schneller Blick darauf genügt, um wieder wegzugucken. YouAreLow hat mir eine Nachricht geschickt. Ja, dadurch provoziert er mich immer. Und das weiß er sehr gut. Oder sie. Ich schalte meinen Laptop aus und lege mich hin. Es werden Rückschauen von den letzten Spielen gezeigt ...
Am nächsten Morgen schrecke ich hoch. Polizeisirenen sind zu hören und laute Stimmen. Scheiße! Jetzt haben sie mich wohl gefunden. Schnell springe ich auf und ziehe mir meine Mütze über. Die Sachen von gestern lasse ich an. Panisch hechte ich an das Fenster und schaue raus. Kameras, Papparazi, Polizei und ein fremdes Auto sind zu sehen. Ich schnappe mir meine schwarze Maske und ziehe sie mir bis über meine Nase. Dann setze ich mir, auch mit Mütze die schwarze Kapuze von meiner Jacke auf und schnappe mir meine Rollschuhe. Was brauche ich noch um hier unbemerkt rauszukommen? Ein Seil. Zum weiterleben benötige ich noch Essen, Trinken, meinen Pass und mein Laptop wäre auch nützlich. In dem Moment wird es mir klar. Die Regierung war das mit dem Foto. Durch meinen Pass. Warum bin ich nur nicht früher darauf gekommen? Egal, jetzt ist keine Zeit dafür. Ich schmeiße die letzten vier Sachen in meinen Rucksack und nehme das Seil in die Hand.
Dann stürme ich aus meiner Wohnung raus und nach ganz oben. Dabei zähle ich warum auch immer die Stufen. Es sind 34. Oben angekommen stütze ich mich kurz auf meine Knie. Es muss einfach klappen! Ich gucke runter zu den Leuten. Meine armen Nachbarn. Ich gehe auf die andere Seite vom Dach und knote mein Seil am Geländer fest. Zweimal ziehe ich kurz dran, um zu gucken ob es mich hält. Zum Glück tut es das. Auch wenn unser Geländer schon älter ist und nicht mehr so stabil. Ich binde mir das andere Ende um die Hüfte und nehme es zusätzlich in die freie Hand. Vorsichtig taste ich mich bis an den Rand und springe. Ich halte mir schützend eine Hand vor die Augen, damit die Luft nicht so brennt. Hier hat man ganz schönen Gegendruck.
Nach dreißig Metern ist es zum Glück zuende und ich werde hart gebremst. Noch ein blauer Fleck mehr. Ich binde das Seil von meiner Hüfte, halte mich aber noch fest. Dannn stoße ich mich mit meinen Beinen an der Wand ab und lande auf dem Dach vom kleinen Supermarkt. Mein Seil bin ich jetzt leider los. Und abseilen wäre nicht gegangen, da ich sonst nicht weit genug runtergekommen wäre. Aber ich werde es wahrscheinlich nicht mehr brauchen. Ich renne über das Flachdach und springe auf das Haus daneben. Dann klettere ich an den Dachpfannen hinauf - was sich als schwerer als gedacht erweist - und rutsche auf der anderen Seite runter. Schon im Rutschen ziehe ich einen meiner Rollschuhe an. Dann lande ich auf dem Boden. Schnell gehe ich hinter einem Busch in Deckung und kümmere mich um meinen anderen Rollschuh. Die Hände von mir verhaken sich vor Panik. Ich fluche leise und atme tief durch. Ich schaffe das jetzt. Erneut versuche ich es und diesmal ruhiger. Geht doch. Meine normalen Schuhe kommen in den Rucksack. Als ich auf dem Bürgersteig bin, rase ich los. Die Maske ziehe ich mir noch tiefer in mein Gesicht, so dass nur noch meine Augen zu sehen sind.
,,Das ist die Person! - Halten sie die Person! - Bleib stehen!" Man hat mich erkannt. Aber wie? Ich werfe einen kurzen Blick nach hinten und sehe Menschenmengen, die mich verfolgen. Das ist ja gruselig! Ich rolle weiter. Auf der Straße sind Fahrräder und Autos, die wie wild durcheinanderklingeln und -hupen. Sie blockieren sich selbst, was mir einen Vorteil verschafft. Weshalb macht man überhaupt so einen Aufwand, wenn eine sechzehnjährige geschnappt werden soll? Ist ja nicht so, als wäre ich ein Promi.
,,Bitte bleiben Sie stehen! Wir wollen Ihnen nichts böses!", ruft ein Polizist. Ich drehe mich um und fahre rückwärts weiter. Natürlich nicht. Der will mich ja nur festnehmen.
,,Kann ich ein Autogramm haben?", schreien mehrere Leute. Was ist hier los!? Ich rolle immer langsamer, bis ich schließlich stehe. Der Polizist kommt zu mir und hält die Mengen ab.
,,Es scheint so als ob Sie die Nachricht von Fighterworld nicht gelesen haben", fängt er an zu reden. Warum sollte ich eine Nachricht davon haben? Wenn schon, nur von YouAreLow. Und das ist mir auch egal, weil es nie wichtig ist. Verwirrt zucke ich mit den Schultern.
,,Wenn ich einmal nachgucken dürfte, Officer?", bitte ich mit gesenkter Stimme. Er nickt und ich hole meinen Laptop aus dem Rucksack. Dann öffne ich die Seite und habe tatsächlich eine Mail. Sie ist von den Machern von Fighterworld. Gespannt öffne ich sie und meine Kinnlade klappt runter. Nicht deren Ernst.
What's if i kill you,
mit dieser E-Mail laden wir Sie offiziel ein, eine von den 32 Kandidaten zu sein. Nächsten Morgen wird die Presse und ein Auto vor Ihrer Tür stehen. Steigen Sie dort einfach ein und den Rest regeln wir. Ein Beauftragter wird ebenfalls da sein und Sie werden ihm Ihre Meinung mitteilen.
Im Anhang finden Sie ein Dokument mit der Erklärung der Spiele, den Regeln und den Mitspielern.
Wir freuen uns Sie kennenzulernen
Ihr Fighterworld-Team
Ich lese mir die Mail gleich zweimal durch. Ich muss mich zurückhalten um mich nicht wie ein kleines Kind zu freuen. Aber das ist dann doch wider meiner Erwartungen.
,,Dürfte ich bitte einmal durch? Entschuldigen Sie bitte." Eine Hand legt sich auf meine Schulter und ich erwache wieder aus meiner Starre. Nun steht vor mir ein junger Mann. Ich betrachte ihn neugierig. Seine schwarzen Haare hat er nach hinten gegeelt. Aber das spannende ist das Firmenlogo von Fighterworld welches auf seiner Brusttasche prankt. ,,Ich bin Ihr Beauftragter. Und wenn Sie nichts dagegen hätten, würde ich gerne Ihre Meinung wissen, bevor diese Leute mich hier weiter angrapschen."
Ich muss leicht lächeln. Dann tue ich so als würde ich nachdenken, bevor ich meinen Laptop mit ruhigen Händen wegstecke und mit fester Stimme sage:,,Ich bin dabei." So etwas lässt man sich nicht entgehen. Niemals im Leben.
Er nickt froh, was ich verstehen kann. Von überall her möchten die Leute zu mir. ,,Wollen Sie noch etwas aus ihrer Wohnung holen?" Ich schüttel den Kopf. Mir fehlt nichts und mir wird nichts fehlen. Zumindest nichts was in der Wohnung ist. Er gibt der Polizei ein Zeichen und ein freier Gang, mit Menschen an den Seiten entsteht. Er geht vor und ich rolle auf meinen Schuhen hinterher.
,,Kann ich bitte ein Autogramm für mein Kind? - Unterschreiben sie auf meinem Bild? - Können sie mir ein Autogramm geben?" Von überall prasseln Stimmen auf mich ein. Ich flüchte hinter dem Mann her. Mein Gott! Ja, ich wurde ausgewählt, aber es ist schlimm, dass die Leute vor mir bescheid wissen. Vor allem da ich eigentlich auch gesucht werde, oder? Beim Auto angekommen fotografieren mich die ganzen Kamerateams von den Nachrichten und einzelne Leute. Ich senke meinen Kopf weiter. Man soll wirklich nicht zu viele Bilder von mir finden. Der Beautragte öffnet mir die Hintertür und erleichtert steige ich ein. Die Scheiben sind zum Glück getönt, so dass man mich nicht sehen kann. Der Mann steigt auf den Beifahrersitz und das Auto fährt los. Ich blicke zurück und wende mich dann wieder meinem Laptop zu. Dann öffne ich den Anhang.
Hey!
Das ist jetzt das erste Kapitel von meiner Geschichte.
Für alle möglichen Fehler bitte ich um Entschuldigung!
Ihr habt jetzt einen kleinen Einblick in das Leben von Ava bekommen. Naja, von ihrem Leben jetzt.
Lasst mir gerne eine Rückmeldug da -->
Bis zum nächsten Kapitel
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