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Müde schlage ich meine Augen auf. Die Sonne scheint in unser Zimmer und ihre Strahlen bescheinen den Staub, der aufgewirbelt wird, als ich meine Decke zurückschlage und aus dem Bett steige. Steve scheint schon weg zu sein, sein Bett ist ordentlich gemacht und die Kleidung von gestern Abend nicht mehr auf dem Stuhl.
Seufzend mache ich mich daran, akzeptabel auszusehen und die Spuren von gestern zu beseitigen. Bis in unser Bett sind wir gekommen, ohne Lust zu verspüren. Doch als uns die magische Atmosphäre des Bettes willkommen geheißen hat, entflammte unsere Lust aufs Neue.
Lächelnd stelle ich fest, dass Steve den Tisch für mich gedeckt hat. Auf meinem Teller liegt ein Zettel mit seiner ordentlichen Handschrift.
Guten Morgen Ria.
Ich wollte dich nicht wecken. In der Brötchentüte ist ein Croissant und ein Körnerbrötchen. Ich wollte nicht, dass die Fruchtfliegen sich an dem Essen erheitern. Die Kinder habe ich schon weggebracht, also hetze dich nicht ab. In ein paar Stunden bin ich wieder da und wir reden über unseren Konflikt und Hydra.
Ich habe schon in die Akte von Tony gesehen. Vielleicht wirfst du ja auch einen Blick hinein.
Bis später, ich liebe dich
Steve
Verträumt presse ich das Stück Papier gegen meine Brust und setze mich an den Tisch, um zu frühstücken.
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Entspannt richte ich das Haus ein wenig her, tanze durch jede Etage und vertreibe mir die Zeit, bis ich die Kinder abholen muss. Als ich jedoch die Betten der Kleinen mache, fällt mein Blick für einen Moment aus dem Fenster und ich erstarre.
Ein dunkelgekleideter Mann steht in meinem Garten und sieht hoch, geradewegs in das Zimmer. Ich taumle erschrocken einige Zentimeter zurück, versuche mein rasendes Herz zu beruhigen. Der Mann starrt mich weiterhin an, tritt einen Schritt zurück, um mich besser sehen zu können.
Angsterfüllt ergreife ich die Flucht, laufe in mein Zimmer, wo mein Handy liegt.
Steve? Hier ist jemand. Ein Mann. Ich habe Angst. Er beobachtet mich durchs Fenster.- Ria
Vorsichtig sehe ich auch aus unserem Fenster. Doch schnell ziehe ich den Kopf ein und setze mich neben mein Bett, denn der Mann steht schon vor meinem Fenster. Meine Fingernägel abknabbernd warte ich auf eine Antwort von Steve.
Bleib ruhig, Ria. Ich bin schon auf dem Weg. Versteck dich und warte, bis ich bei dir bin. -Steve
Ich lege mein Handy beiseite und blicke erneut aus dem Fenster. Mit finsterem Blick sieht der Mann zu mir auf. Schnell zücke ich mein Handy und mache ein Foto. Wer weiß, wofür es mir noch nützlich sein wird?!
|~|
Eine halbe Stunde später höre ich, wie die Tür aufgeht. Schnell laufe ich die Treppen runter. Steve hat die Tür geschlossen und sieht sich besorgt um. Als er sieht, wie ich die Treppen runter stolpere, fällt all die Anspannung von ihm ab. Er nimmt mich besorgt in den Arm und küsst meine Stirn.
"Ich habe mir solche Sorgen gemacht." Er sieht aus dem Fenster und runzelt die Stirn. Fragend sehe ich ihn an. "Aber einen Mann habe ich dort nicht gesehen", erklärt er misstrauisch.
"Ich... was?" Überrascht sehe ich aus dem Fenster. Tatsächlich scheint der Mann gegangen zu sein. "Aber ich habe ein Foto gemacht! Bitte glaube mir, Steve!", flehe ich. Lächelnd streicht Steve mir eine Strähne aus dem Gesicht.
"Natürlich glaube ich dir, Ria." Sanft haucht er einen Kuss auf meine Stirn. "Und jetzt lass uns über gestern Abend reden."
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