32. Verbunden
„Wo ist Andrew?”, Liam schluckt und braucht etwas, bis er sich auf meine Frage konzentrieren kann. „Wieso?”, sein Blick fährt wieder an meinem nackten Oberkörper hoch und runter. Eben habe ich mich zurückverwandelt und ich glaube am liebsten wäre Liam wohl über mich hergefallen, obwohl er mich nicht einmal nackt gesehen hat. Aber sein Blick eben und auch jetzt noch spricht Bände, weshalb ich mir ein Shirt überziehe, was Liam besorgt hat.
„Was war das eben? Wieso wolltest du ihn umbringen?”, erneut spüre ich Wut in mir aufwallen. „Ach, nichts. Bis auf die unwichtige Tatsache, dass der Typ, von dem Cole geträumt hat, wohl sein Mate ist. Jack the Ripper, mal so nebenbei. Toll oder? Und mein ach so toller Vater hat es nicht für nötig gehalten, den Irren, den er übrigens verwandelt hat, zu töten, als er die Chance hatte. Warum auch? Er hat ja nur ein paar Morde begangen. Lassen wir ihn ruhig zu meinem kleinen Bruder.”
Liam sieht mich überrascht an, dann schließt er seufzend die Augen und murmelt „Ich hab's geahnt...”, ich stelle mich genau vor ihn und sehe ihn angespannt an. „Was hast du geahnt?”, presse ich zwischen meinen Zähnen hindurch. Verarscht mich hier eigentlich jeder?
Liam sieht mir in die Augen und ich sehe wie er schluckt, aber nicht, weil er Angst hat. „Ich habe geahnt, dass der Vampir Coles Gefährte sein wird.”, ich knurre gereizt. „Wieso hast du mir das nicht gesagt?!”, „Falls es doch nicht gestimmt hätte, hätten wir uns unnötig Gedanken gemacht.”, ich gebe einen spöttischen Ton von mir und wende den Blick ab, während ich zur Tür gehe.
„Also, wo ist er jetzt?”, Liam zuckt mit den Schultern. „Keine Ahnung. Ich schätze mal er ist hier im Haus. Ich rieche ihn noch.”, ich auch. Cole ist denke ich auch bei ihm.
Ich nicke kurz und greife nach der Türklinke. „Warte!”, Liam hält mich an der Schulter zurück. „Was?”, mein Gott. Was ist denn los mit dem?
„Kannst du dich zurückhalten?”, tja, gute Frage. Aber es hat ja geholfen, dass Liam gekommen ist. Er hat mich beruhigt...nachdem es mich aufgewühlt hat. „Du hilfst mir doch bestimmt.”, Liam sieht mich überrascht an. „Narürlich!”, na dann. Ich grinse ihn an. „Dann komm. Ich will trotzdem wissen, wie das jetzt weitergehen soll.”
Wir verlassen den Raum. Ich konzentriere mich auf Andrew und finde ihn auch direkt. „Wohnzimmer.”, antworte ich auf Liams fragenden Blick. Er wartet bestimmt auf mich. Sonst wäre er nicht mehr hier, sondern hätte das Weite gesucht.
Wir kommen dem Wohnzimmer immer näher, ich spüre, wie sich in mir alles anspannt. Ich kann nichts dagegen tun, mein Körper tut es einfach von alleine. Liam spürt es und greift nach meiner Hand. Tatsächlich bringt es etwas. Mal abgesehen von der Hitze, die mich plötzlich überflutet, beruhigt es mein Inneres und ich entspanne mich ein wenig.
Das Erste, was ich sehe, ist Cole, wie er sich hinter der Couch versteckt, bewaffnet mit einem Kissen. Er linst um die Ecke und gibt keinen Ton von sich. Andrew tut so, als wüsste er nicht, wo Cole ist und sucht ihn im Wohnzimmer, hinter einem Vorhang. Einem durchsichtigem Vorhang...
Ich bleibe mit Liam an der Tür stehen und sehe den beiden zu. Andrew hat uns natürlich schon längst bemerkt, er hat wahrscheinlich unser gesamtes Gespräch seit seiner Flucht mitbekommen. Trotzdem spielt er mit Cole weiter.
Dieser schleicht geduckt um das Sofa herum auf Andrew zu und holt mit dem Kissen aus, sobald er in Reichweite ist. „Getroffen! Ich hab gewonnen!”, schreit Cole jubelnd.
Grinsend kommen Liam und ich auf beide zu. Andrew sieht grinsend von Cole zu mir und wird schnell wieder ernst.
„Ich hätte jetzt gerne ein paar Antworten.”, ich spanne mich wieder an, Liam bemerkt es und stellt sich so neben mich, dass er mich berührt. Der wenige Körperkontakt beruhigt mich wie zuvor auch schon.
Faszinierend, welche Wirkung er auf mich hat. Seine bloße Anwesenheit und sein Geruch lassen mich entspannen, aber zusammen mit dem Körperkontakt ist es unglaublich.
„Ich dachte wir spielen?”, murrt Cole enttäuscht. Alle drei sehen wir runter zu Cole, welcher mit verschränkten Armen zu uns hoch schaut. „Wir spielen gleich weiter, aber jetzt muss ich kurz etwas mit deinem Bruder und Liam besprechen. Okay?”, Cole schmollt, nickt aber. „Kann ich im Garten Ball spielen?”, „Klar.”, Cole rennt zur Gartentür, nur um sich davor zu uns herum umzudrehen und beleidigt zu gucken.
„Kann mir jemand die Tür aufmachen? Und einen Ball holen?”, ich lache mir ins Fäustchen. „Hast du denn überhaupt einen Ball für Cole?”, Andrew nickt und sieht mich an, als wäre ich bescheuert, warum ich denn an ihm zweifle. „Ja, habe ich!”, trotzig verschränkt er seine Arme vor der Brust und sieht kurz zu Cole. Dann verschwindet er plötzlich, kommt Sekunden später wieder und hat einen Ball in der Hand.
Einen sehr sauberen Ball, der auch noch dazu sehr sehr neu riecht...
Andrew gibt Cole, welcher Andrews verschwinden zum Glück nicht gesehen hat, den Ball und lässt ihn in den Garten.
„Den hast du jetzt erst gekauft.”, Andrew verdreht die Augen. „Ist doch egal.”
Andrew setzt sich auf die Couch, Liam und ich tun es ihm gleich.
„Also, wie du sicherlich bemerkt hast, bin ich nicht wirklich glücklich damit, dass der Typ Coles Gefährte sein soll.”, Andrew lacht trocken. „Jaa, ich glaube das ist angekommen.”, ich kratze mich am Hinterkopf.
„Trotzdem, Jack ist nicht mehr so, wie er früher einmal war. Wie schon gesagt, war das damals der Blutrausch. Normalerweise fällt es neuen Vampiren nicht leicht sich zu kontrollieren. Du kannst es nur so leicht, weil du zur Hälfte Werwolf bist und deshalb nicht so abhängig vom Blut bist.”, okay, das macht, auch wenn ich es nicht gerne zugebe, Sinn.
„Wieso warst du so überrascht, dass er noch lebt?”, Andrew seufzt und schließt futr einen Moment die Augen, als würde er sich an etwas vergangenes erinnern. „Seit ich Jack damals verwandelt habe, habe ich ihn bei mir aufgenommen. Er war wie ein Sohn für mich, aber noch Monate vor deiner Geburt sind wir von Jägern angegriffen worden. Jack hat einiges abbekommen. Ich konnte ihn nicht mehr erreichen, überall waren Jäger und plötzlich brannte es. Das Gebäude stürzte ein, begrub ihn und viele der Jäger unter sich. Ich bin in letzter Sekunde noch rausgekommen. Ich habe ihn in den Trümmern gesucht, aber nicht gefunden. Ich konnte ihn auch nicht riechen. Also dachte ich, er sei Tod.”, Andrew fährt sich durch sein Gesicht und runzelt die Stirn.
„Wenn er noch lebt, verstehe ich nicht, wieso er mich nicht gesucht hat. Oder eher, wieso er nicht nach Hause gekommen ist.”, „Meinst du, wir können mir ihm reden?”, Andrew zuckt mit den Schultern. „Er war schon immer vorsichtig und skeptisch gegenüber Fremden. Trotzdem konnte man es...früher. Ob das jetzt noch so ist weiß ich nicht. Ich hoffe es.”
Ich seufze und schließe dabei kurz die Augen. „Also tun wir jetzt was?”, warten wir einfach bis er das nächste Mal herein geschneit kommt oder was?
„Ich werde ihn suchen, er wird sich hier irgendwo rumtreiben, solange Cole hier ist. Ihr geht einfach nach Hause, ich melde mich, sobald ich was rausgefunden habe.”, unzufrieden nicke ich und gehe zum Garten. „Cole! Wir gehen wieder!”, Cole rennt mit dem Ball zu mir. „Ich will noch nicht gehen!”, trotzig sieht er mich an. „Wir können auch Zuhause weiter Ball spielen.”, sofort grinst Cole. „Ok!”
•~•
„Cole! Hör auf damit! Du machst alles nass!”, insbesondere mich. Eigentlich nur mich. Cole grinst mich frech aus der Badewanne an. Ich sehe ihn entgeistert an, meine Hose ist nass, mein Shirt klebt an mir und der Boden, da können sich wahrscheinlich bald Fische ansiedeln.
Ich seufze. Jetzt ist es auch egal. Ich hebe Cole aus der Badewanne und wickle ihn in ein Handtuch. Während er sich selbst versucht damit zu trocknen hole ich seinen Schlafanzug und Unterhose. „Komm, ich helfe dir.”, „Deine Haare sind nass!”, lacht Cole und greift in eben diese. „Na rate mal wessen Schuld das ist.”, ich sehe ihn bedeutsam an. Cole zuckt mit den Schultern. „Das Wasser?”, meine Mundwinkel zucken und ich versuche mir das Lachen zu verkneifen.
„Komm, schnell anziehen und dann ab ins Bett!”, Cole rennt vor mir ins sein Zimmer und klettert in sein Bett. „Gute Nacht, kleiner.”, ich wuschele ihm durch die Haare und drücke ihm einen Kuss auf den Kopf. „Nacht, Baley.”, ich verlasse Coles Zimmer und lehne seine Tür wie immer an.
Ich mache mich auf den Weg in mein Zimmer, um mir trockene Sachen anzuziehen. Ich höre Liam in meinem Zimmer irgendetwas suchen. Ich betrete mein Zimmer, Liams Kopf schießt von seinem Rucksack hoch und seine Augen wandern über meinen Körper.
Ein tiefes Knurren kommt aus seiner Kehle und er steht auf. Seine Augen werden schwarz und ehe ich reagieren kann, steht er vor mir und kesselt mich mit seinen Armen ein, während er sich an meiner nun geschlossenen Zimmertür abstützt.
„Liam?”, Liams Augen schießen hoch und er sieht in meine. „Was wird das?”, Liam brummt und kommt mir noch näher, sodass unsere Körper sich fast berühren. „Ich kann nicht mehr.”, knurrt er durch zusammengebissene Zähne. „Du machst es mir nicht leicht nicht zurückzuhalten.”, seine Atmung verschnellert sich, auch sein Herzschlag. „Tut mir leid.”, kommt noch gerade aus ihm heraus, ehe seine Lippen auf meine krachen.
Liam stöhnt erleichtert auf und zieht mich an der Hüfte näher zu sich. Ich bin erstmal vollkommen überfordert, kann jedoch nichts gegen dieses unglaubliche Gefühl tun, welches sich mit einem Mal in meinem Körper ausbreitet. Es ist, als würde ein Feuerwerk in mir hochgehen.
Ich schließe wie Liam die Augen und erwidere den Kuss.
Liam keucht überrascht und krallt seine Hände an mir fest. Ich fahre mit einer Hand durch seine Haare, die andere lege ich an seinen Hals.
Liam leckt über meine Lippen, welche ich bereitwillig öffne. Während unsere Zungen miteinander ringen und den Mund des jeweils anderen erforschen, drücke ich Liam an der Brust nach hinten, bis wir auf mein Bett fallen.
Ich fahre mit meiner Hand wieder ins Liams Haare und ziehe leicht daran. Liam knurrt erregt und ich spüre wie seine scharfen Reißzähne hervorkommen.
„Ich weiß, du willst noch nicht die volle Markierung. Aber ich halte es nicht mehr aus, ich muss dich Markieren, wenigstens vorläufig. Sonst kann ich meinen Wolf nicht mehr kontrollieren.”, Liam unterbricht den Kuss und sieht mich an. Ich schaue in seine schwarzen Augen, welche aussehen, wie meine.
Beide sind wir außer Atem und sehen uns an. Er hat Recht. Mal ganz davon abgesehen, dass ich noch nie Sex mit einem Mann hatte, bin ich super aufgeregt. Ich hab keine Ahnung wie das abläuft. Außerdem gibt es dann noch die Frage, wer seinen Arsch hinhalten muss.
Ich kann seine Bitte verstehen. Er ist, wie ich, ein Alpha, er will allen zeigen, dass ich sein bin. Vergeben. Ich spüre selbst, dass es mir nicht gefallen würde, wenn jemand sich an ihn ranmachen würde. Ich wurde ja schon eifersüchtig, als er den Namen seines Betas erwähnte.
„Ok.”, Liam sieht mich überrascht an. „Aber ich markiere dich auch.”, Liam guckt kurz verdutzt. „Natürlich! Was hast du denn erwartet?”, keine Ahnung?
„Wie funktioniert das jetzt genau?”, noch immer liege ich auf Liam und sehe geradewegs runter in sein Gesicht. Unsere Augen sind noch immer schwarz. Liams Reißzähne sind auch noch da. „Du musst deine Reiszähne benutzen. Aber...äh, halt die des Wolfes, nicht die des Vampirs.”, toll und wie mache ich das jetzt? Als hätte Liam meine Gedanken gelesen sagt er: „Stells dir vor.”, na gut.
Kann ja nicht so schwer sein. Einfach ein paar Reißzähne, wie Liams. Ich konzentriere mich darauf und tatsächlich spüre ich nach ein paar Sekunden einen zu Anfang unangenehmen Druck auf meinen Kiefer. Mit meiner Zunge gleite ich meine Zähne entlang und tatsächlich!
Ich grinse Liam an, der dann ebenfalls grinst. „Jetzt musst du nur noch die richtige Stelle am Hals finden...”, murmelt er und fängt an meinen Hals zu küssen und daran zu saugen. An einer Stelle, unterhalb meines Ohrs fühlt es sich an, als würde dort alles prickeln. Liam saugt an dieser Stelle und ich kann nichts dagegen tun, das Stöhnen kommt einfach so aus mir heraus.
Liam grinst an meinen Hals, dann fängt er an über die Stelle zu lecken. Seine Zähne kratzen über meine Haut, sein Griff um meine Hüfte wird fester, da durchstoßen seine Zähne meine Haut. Ich zische, spanne mich an. Verdammt, das tut weh!
Liam streicht mit seiner Hand über meinen Rücken, löst so einen Teil meiner Anspannung.
Als er sich von mir löst, sieht er mich entschuldigend an. Als ich das Blut an seinem Mund sehe, kommt mir ein Gedanke.
„Was passiert, wenn ich dabei dein Blut trinke? Zählt die Markierung dann noch? Dann bekomme ich doch meine Vampirzähne.”, ich habe immer noch Angst, dass ich die Kontrolle wieder verliere.
„Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung. Probieren wir es einfach.”, na super.
Liam fährt mit einer Hand zart über meinen Hals, dort wo er mich gebissen hat. Sofort kribbelt die Stelle und eine angenehme Wärme geht davon aus.
Ich beuge mich zu ihm runter und fange an, wie er eben, seinen Hals zu küssen. An einer Stelle, ebenfalls unter seinem Ohr, habe ich einfach das Gefühl, richtig zu sein, weshalb ich anfange an der Haut zu saugen. Wie ich zuvor, stöhnt Liam, weshalb ich kurz darauf meine Zähne an dieser Stelle in seine Haut grabe.
Liams Körper spannt sich an und auch ihm entkommt ein Schmerzenslaut. Ich schmecke sofort Liams Blut in meinem Mund, bevor ich allerdings weiter darauf eingehen kann, überfällt mich ein Gefühl.
Ein Gefühl, als hätte ich das gefunden, was ich immer vermisst habe. Als wäre ich nun vollständig.
Wie eine Welle überrollen mich Liams Gefühle und Gedanken. Keuchend löse ich mich von ihm und sehe ihn mit großen Augen an. Es ist, als wäre wir eins. Ich weiß was er denkt, was er fühlt, einfach alles!
„Wow.”, Liam grinst, zieht mich am Kopf runter und küsst mich.
_______________________________________
Sooo, sry für die Verspätung, aber da ist es nun!
Und endlich, endlich fangen die beiden mal was miteinander an. Hat viel zu lange gedauert und selbst mich hat es genervt 😂
Das Problem ist immer nur, dass ich der Meinung bin, dass sich zuerst etwas aufbauen muss und das geht halt nicht von jetzt auf gleich.
„Don't Give Up On Me” von „Andy Grammer”
Das Video lässt sich nicht abspielen, ich weiß. Wattpad hat mal wieder eine Phase, in der es sich denkt 'Fick dich hart' 🤷
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro